Boyer im Praxistest

Heute ist es endlich soweit: Der Praxistest meiner grauen Bullet mit der Boyer-Bransden Zündung wird stattfinden. Das Wetter ist wie prognostiziert ein Traum und nur wegen ab und an auftretender Sturmböen nicht 100%ig perfekt – aber immer noch sehr, sehr gut.

Um 11:00 gehts zur grauen Bullet, die jetzt auch kalt prima anspringt, wenngleich immer noch ohne Choke. Und dann bollern wir, meine No. 1 und ich, in Richtung Wetterau davon

Meine No. 1 - die graue Bullet

Keine Pause auf den ersten 30 km, will schliesslich sehen, wie sich die Boyer bzw. die gesamte Bullet so verhält. Aber alles funktioniert, es gibt keinerlei Probleme, die Boyer produziert einen prima Funken und das Gesamtkunstwerk bollert vor sich hin. Auch nach der kleinen Pause in den Rapsfeldern am Rande der Wetterau bei Reichelsheim kommt die Maschine wieder auf den ersten Kick – so soll es sein.

Meine No. 1 - die graue Bullet

Nach einem schönen Parcour durch die Wetterau geht es über die Hungener Seenplatte wieder zurück in den Vogelsberg. Einfach herrlich, wie im Mai die Natur nach einem langen Winter wieder erwacht und ebenso schön ist das Bollern des Enfield-Motors.

Meine No. 1 - die graue Bullet

Am Hochbehälter bei Obbornhofen schaue ich schnell nach dem Öl – und der Messstab zeigt nichts an. Ich vermute aber, dass die Pause zu kurz war um das Öl in den Öltank zurück fliessen zu lassen. Beim nächsten Stop gehe ich der Sache nach. Und ansonsten marschiert die Enfield immer noch einwandfrei und springt immer auf den ersten Kick an.

Meine No. 1 - die graue Bullet

Nahe Friedrichshütte im Horlofftal lege ich bei Hermanns Brünnchen einen etwas längeren Stop ein. Und wie erwartet ist nach einiger Zeit der Öltank wieder gefüllt – Entwarnung also.

An Hermanns Brünnchen

Endlich wieder Farbe in der Natur.

Meine No. 1 - die graue Bullet

Wiederum nach einem Kick geht es dann weiter und ich bewege mich auf den Laubacher Wald zu, um am Motorradtreff Falltorhaus nach dem Rechten zu sehen.

Falltorhaus

Entgegen den Gerüchten vom letzten Jahr ist das Falltorhaus nach wie vor geöffnet und es gibt wie gewohnt die bekannten leckeren Dinge. Rein fahrzeugtechnisch bin ich hier mit meiner alten Enfield zwar fehl am Platze, aber ich bleibe dennoch ein Weilchen.

Falltorhaus

Lassen wir die Joghurtbecher einfach mal aussen vor und betrachten die Besonderheiten wie diesen lustigen Cafe Racer.

Falltorhaus

Oder eine Gruppe sehr schöner V-Twins aus Milwaukee.

Falltorhaus

Das allerschönste heute sind aber drei Triumph Twins. Da ist zum einen die schicke Bonneville, die ich mir sehr gut neben meinen Enfields vorstellen kann.

Falltorhaus

Oder eine Thruxton – wunderschön, aber realistisch betrachtet nicht mehr so geeignet für einen älteren Herrn.

Falltorhaus

Und noch einmal Thruxton, diesmal massiv umgebaut, was vorzüglich gelungen ist. Dieser Twin ist ein Traum mit etlichen technischen Finessen.

Falltorhaus

Sehr schön der Auspuff, der sich als Gesamtkunstwerk bis ins Rahmenheck schlängelt. Rücklicht und Blinker sind Eurostück-große Leuchten, die trotz ihrer geringen Größe vorzügliche Lichtsignale abgeben. Als die drei Triumphs gemeinsam abziehen, kann ich gar noch den Sound aus den VA-Rohren geniessen.

Meine No. 1 - die graue Bullet

Auch nach dem Falltorhaus springt meine No. 1 perfekt an, fängt dann aber nach einem Kilometer etwas zu spotzen an. Aber das ist nur der Hinweis darauf, den Benzinhahn auf Reserve zu stellen, danach ist die Welt wieder in Ordnung.

Nach 180 wunderbaren Kilometern bin ich wieder daheim am Rande des Vogelsberges – genau richtig zu einem Stück Mohnkuchen von Thoks. Bullet und Boyer haben sich von ihrer besten Seite gezeigt und keinerlei Zicken gemacht. So könnte es bleiben. Und als Ergebnis habe ich dann gleich für meine schwarze Enfield eine elektronische Sachse-Zündung bestellt.

Noch nicht 100%ig angekommen bin ich allerdings bei der Rechtsschaltung von No.1. Es kommt vor, dass mein Schalt- und Bremsrythmus verloren geht und dann kann es schon mal passieren, dass ich mit der Hebelei durcheinander gerate. Wird aber mit jeder Fahrt besser.