Tagestreffen 2009 der MZ-Freunde Mandeln

Das jährliche Tagestreffen der MZ-Freunde Mandeln besuche ich jetzt im 3. Jahr und freue mich jedes mal darauf. Dieses Jahr kollidierte es zwar mit dem Forumstreffen in Sosa, aber das musste ich leider absagen – Urlaub gestrichen. Also starte ich am Samstag morgen noch vor 9:00 zum Tagestreffen der MZ-Freunde Mandeln.

Glück im Unglück für mich: Zum MZ-Forumstreffen nach Sosa im Erzgebirge an diesem Wochenende kann ich nicht kommen, aber dafür die Freunde in Mandeln besuchen. Und in diesem Jahr erlebe ich ein Novum: Erstmalig komme ich ohne Regen nach Mandeln und zurück. Das gab es noch nie! Die Regenklamotten bleiben unberührt im Tankrucksack. Da macht doch die Fahrt durchs Hinterland gleich viel mehr Spass. Andererseits zeigt es, dass Du dich auf nichts mehr in dieser Welt verlassen kannst – nicht mal auf den Regen in Mandeln im Mai.

Und noch ein Novum: Nicht nur, dass ich ohne Regen nach Mandeln komme, nein, zum ersten mal verfahre ich mich NICHT in Gladenbach und biege richtig in die scheinbar falsche Richtung nach Marburg ab. Und so komme ich ohne Umwege nach Runzhausen und weiter nach Rachelhausen und tauche dann ins Geschlängel Richtung Bottenhorn.

Jetzt habe ich Achenbach hinter mir gelassen, für mich ein wunderschönes Dorf, eines der schönsten überhaupt. Nach Mandeln sind es nur noch 5 km durch wunderbares Bergland. Jaja, in Achenbach könnte ich mir gut vorstellen, zu leben. Das nächste mal gibts ein paar Bilder von Achenbach.

Angekommen in Mandeln folge ich einfach den MZ-Schildern und lande am Dorfgemeinschaftshaus. Am Eingang des Platzes haben die Mandelner dieses Zelt aufgebaut, in dem der DEKRA-Ingenieur residiert, der heute jede Menge Fahrzeuge abnehmen wird. Gemanagt wird das ganze wie (fast) immer von Klaus, dem Ex-MZFM-Cheffe.

Eine Freude, so begrüsst zu werden: Birgit und Ickes bilden das Empfangskomitee und empfangen jeden Besucher auf diese Art - ganz ohne Ansehen der Person. Die grosse Frage ist, ob sie mich an- oder auslachen .....

Viel Grün-Schwarz heute! Die Mandelner Security-Truppe ist perfekt gerüstet und zeigt Professionalität bis hin zum Namensschild. Eindeutig: Wenn jemand ein Event ausrichten kann, dann sind das die Mandelner.

Ein schnelles Wiedersehen mit HarryG. Erst sehe ich ihn ein ganzes Jahr lang überhaupt nicht, und dann innerhalb von 2 Wochen gleich 2 mal.

Das Treffen begann um 10:00, gegen 10:30 laufe ich ein und es sind bereits jede Menge Maschinen auf dem Platz. Jedes neu ankommende Motorrad bekommt von einer Mandelner Ordnungskraft sofort ein Stückchen Pappe unter den Motor gelegt. Natürlich ist die Reaktion immer dieselbe: "Meine MZ ist dicht." Aber die Ordungskraft weiss: Das sagen sie alle. Jedenfalls hinterlässt dieses Treffen kein Tröpfchen Öl auf dem Platz des DGH. Vorbildlich!

Klaus hat die Aufgabe der Vorzimmerdame für den DEKRA-Ingenieur übernommen und managt die Anmeldungen und Aufrufe zur Prüfung. Eine der ersten ist diese schwarzhaarige Lady mit der hübschen Yamaha XT 250. Das Maschinchen ist auch schon einige Jährchen alt - erkennbar am Kennzeichen "L" für Lahn, was es nur kurze Zeit in den 80er Jahren gegeben hat.

Weder für die Schönheit der Fahrerin noch für das Alter der XT gibt es Rabatt: Der DEKRA-Ing. prüft gnadenlos korrekt alle Schwachstellen.

Geschafft! Die kleine Yamaha darf wieder 2 Jahre lang am Strassenverkehr im Hinterland teilnehmen.

Der ungekrönte König der leistungsstarken Boliden: Die Suzuki B-King. Brrr, bei diesem Anblick schauderts mich! Ein Designer-Fehltritt ohnegleichen, rundum hässlich - finde ich jedenfalls. Und das ist kein Neid, nee, wirklich nicht.

Die Aktivitäten auf dem Platz nehmen zu, im Minutentakt laufen neue Besucher ein. Dazwischen pausenlos TÜV-Prüfungen und Probefahrten. Es ist gut was los auf dem Tagestreffen.

Stefan hat heute Dienst am Grillstand und betreibt aktive Werbung für die leckeren Produkte. Schnappe mir direkt ein Würstchen, cross gegrillt.

Eine 1000er MZ Twin, trotz Verkleidung ein schickes Motorrad. Verglichen mit der unsäglichen B-King direkt eine Schönheit. Aber klar, die Geschmäcker sind verschieden - zum Glück.

So eine olle Honda Vierzylinder CB hat was, nicht mal der Flokati auf der Sitzbank kann diesen Klassiker verschandeln.

In dieser Reihe dominieren MZ mit dem 500er Rotax-Motor. Ich glaube, die meisten davon gehören zu den MZ-Freunden selbst.

Nein, dass ist nicht mein Silverstar-Gespann, am Kennzeichen klar zuerkennen. Aber dieses Gespann hat mich vor 3 Jahren dazu inspiriert, mein Silverstar-Gespann aufzubauen. Ist ja auch durchaus ähnlich geworden.

Auch HarryG ist mit seinem Silverstar-Gespann gekommen und mit 2 dieser Gespanne auf einem Treffen ist schon eine hohe Silverstar-Dichte erreicht.

Und wenn ich auch noch mit meinem Gespann erschienen wäre, anstatt die Solo zu nehmen, wäre das schon fast ein richtiges Silverstar-Treffen.

Und hier sind immerhin ein paar Silverstar-Teile verbaut, z.B. die Seitenkästen. Mit dem ETZ150-Tank wirk diese 500R unglaublich klein und zierlich.

Diesem Ehepaar gehört das schöne Silverstar-Gespann, dass als Vorbild für meines dient. Die beiden fahren kein Auto und bereisen mit dem Gespann seit Jahren Deutschland und Europa.

Die Nachbarn Ruth und Egon treffen ein und werden von Klaus begrüsst. Wir wollten eigentlich zusammen fahren, aber heut morgen konnte ich nicht warten, das Wetter war einfach zu schön.

Skorpione sind heute einige vertreten und für diese MZ-Hybride habe ich durchaus etwas übrig.

Weitere Skorpione laufen ein. Auf der vollverkleideten Traveller sitzt doch Ickes Vater!

Und was macht der Skorpion-Treiber? Hängt ein Schild an die MZ! Fairer Preis, wie ich finde. Die Maschine wirkt neuwertig und hat erst 12.500 km auf dem Tacho. Zum Glück hab ich Einkaufsstop und sowieso keinen Platz mehr und überhaupt kann ich nicht alles kaufen, was ich gerne hätte. Wie vernünftig ich doch sein kann!

Eines der neuen 750er Russengespanne erscheint. Sehr schön. Erinnert mich daran, dass ich immer noch in der Entscheidungsfindung für den Kauf einer Dnepr mit BMW-Motor stecke.

Lässig und souverän parkt das Ural-Gespann rückwärts in die Parklücke ein. Das gefällt auch Klaus!

Wie schön: Eine TS250/1 aus dem Münsterland, ganz nahe meiner alten Heimat. Der Besitzer hat die Maschine vor 30 Jahren, also 1979, neu in Münster gekauft und fährt die Maschine seitdem durch ganz Europa. Respekt, so etwas gefällt mir.

Die TS hat schon beinahe ganz Europa bereist, England und Schottland durchquert und seit den 80er Jahren jede Menge MZ-Treffen besucht.

Auch Egon ist beeindruckt von der Konstanz des TS-Fahrers und den Touren. So haben Fahrer und TS beispielsweise die Ex-DDR auf kleinsten Strassen und Wegen komplett umrundet. Haben 1 Woche dafür benötigt.

Der zweite Russe dieses Tages, diesmal als Solo-Maschine. Aber irgendwie fehlt einem Solo-Russen etwas. Es sind einfach Gespann-Maschinen, oder?

Holger B. sehe ich zum ersten mal mit seiner 900er Ducati, der Rassel. Dabei gibt der herrliche V-Twin überhaupt keine Rasselgeräusche (mehr) von sich. Mit Klaus berät Holger, wie die beiden seinen defekten Rotax-Motor wieder auf die Beine bringen können.

Beim Ablassen der 2 Pötte Kaffee entdecke ich dieses freundliche Schild an der Damentoilette. Keine Sorge, habe natürlich die Herrentoilette benutzt. Aber dieses Schild zeugt eben vom rauhen Charme der Hinterländer.

Ein ETZ-Gespann in ungewöhnlicher, aber durchaus aparter Farbgebung. HarryG ist der Überzeugung, dass der Fahrer ein Werksgespann von Toblerone fährt.

Schon im letzten Jahr war dieses herrliche KS601-Gespann hier zu Gast. Jetzt mache ich mich auf dem Weg nach Oberndorf, um kurz bei einem Maico- und Veteranentreffen vorbei zu schauen. Aber plötzlich wird der Himmel rabenschwarz und ich drifte ab in Richtung Heimat. Letzendlich kommt dann aber doch nichts vom Himmel.

Bei Bottenhorn ist der Himmel dann wieder blau und die Sonne kehrt auch zurück. Aber es ist ordentlich windig im Hinterland. Mal sehen, vielleicht fahre ich morgen noch einmal nach Laasphe-Oberndorf zu den Maicos. War immerhin ein paar Jahre lang meine Marke.

Letzter Stop bei Rüddingshausen am verwunschenen Garten am Ortsrand. War ein schöner Tag heute und eine Reise zu den MZ-Freunden nach Mandeln ist immer ein Vergnügen.

 

Zum TÜV: Schon wieder zwei Jahre vorbei

Schaue mir neulich in meiner Werkstatt das Silverstar Gespann an und bei einem Blick auf das Kennzeichen fällt es mir wie Schuppen aus den Haaren: Das Gespann ist TÜV-fällig. Oder besser gesagt, der TÜV ist überzogen. Hätte im April hin gemusst. Kaum zu glauben, aber es sind schon wieder zwei Jahre vorbei.

OK, also zum TÜV. Fast direkt neben meinem Arbeitgeber habe ich den TÜV Hessen in Grünberg. Sind eigentlich sehr vernünftige Leute dort und so mach ich um 15:00 Feierabend und hole das Gespann nach Grünberg. Geht heute alles ohne Anmeldung, kein Vergleich mehr mit den früheren TÜV-Prozeduren. Jetzt, wo Sosa am Wochenende für mich ausgefallen ist, könnte ich zwar auch am Samstag nach Mandeln zum Tagestreffen der MZ-Freunde fahren und mein Gespann dort der DEKRA vorstellen. Aber ich denke, in Grünberg gehts schneller. Und dann hab ich in Mandeln Zeit zum Schwatzen.

Wie zu erwarten läuft die TÜV-Abnahme unproblematisch und ich bekomme meinen Stempel für die nächsten 2 Jahre. Lediglich ein Katzenauge hätte der Prüfer unter meinem Rücklicht im Lucas-Style gesehen. OK, das werde ich anbringen.

Nach dem TÜV noch mal eben 60 km durch den Vogelsberg abgerissen. Im Mai ist unsere Gegend ausgesprochen Gelb. Ab 18:00 ist auch fast kein Verkehr mehr, so dass ich die kleine Fahrt richtig geniessen kann.

 

 

Die vergebliche Suche nach dem Langen Stein

Gut, um 7:00 bin ich noch nicht auf der Strasse, aber kurz nach 8:00 ist es soweit. Kühl nach einer verregneten Nacht, die Strassen noch feucht. Ich mache mich auf in das Dreieck Kirchhain, Stadtallendorf und Neustadt und begebe mich auf die vergebliche Suche nach dem Langen Stein.

Mit dem Langen Stein hat es folgende Bewandtnis: Es gibt den Ort Langenstein, dort eine Strasse namens „Zum langen Stein“ und dort wiederum befindet sich ein langer Stein mit einer Tafel, auf der die Geschichte des Steins zu lesen ist. Das möchte ich mal nachlesen, habe aber nur eine ungefähre Ahnung, wo der Lange Stein sich befindet. Also auf die Suche.

Zuerst nehme ich 2 grössere Bundesstrassen unter die Räder, das ist um diese Zeit noch unkritisch. Aber schnellstmöglich wechsele ich auf die gewohnten Kreisstrassen 3. Ordnung. Dieses Strässchen hier führt von Rüdigheim nach Niederklein. Hätte fast ein winziges Kätzchen überfahren, das gerade die Strasse überquert. Während ich noch überlege, den schwarz-weissen Winzling ins Boot zu packen, kommt die Katzenmutter, schnappt sich den Ausreisser und schleift ihn zurück in den Garten. Glück gehabt!

Weiter nach Stadtallendorf und dort ins Industriegebiet. Die FIrma Ferrero ist gewaltig gewachsen, ein Gigant. Hier werden die Küsschen, Mon Cherie und weitere bekannte Süssigkeiten hergestellt. Alles Fettmacher! An Tor 8 befindet sich nur das firmeneigene Heizkraftwerk, am nächsten Tor jedoch die Schokoladenzufahrt. Die Szene hat ein bisschen was von einem neuzeitlichen Willy Wonka.

Fahre auf den Ferrero Besucherparkplatz und sehe mich ein wenig um. Bin offensichtlich dem Pförtner durch die Fotografiererei etwas suspekt, denn als ich weiter will, sind alle Schranken des Parkplatzes geschlossen. Über Gehwege und Blumenanlagen muss ich den Parkplatz unter Umfahrung der Schranke verlassen. Dieser Pförtner hat jedenfalls aufgepasst. Aber bin ich etwa ein Schoko-Terrorist?

Nun nach Langenstein, aber trotz mehrmaliger Befahrung des Ortskerns finde ich den Langen Stein nicht wieder. Ort und Strasse gleichen Namens habe ich, aber der Stein bleibt mir heute verborgen. Macht nix, ich gebe auf und verlasse den Ort. Hinterm Ortsausgang ein schöner Hügel mit weiter Sicht bis nach Amöneburg.

Langenstein, Erksdorf, Speckswinkel, Emsdorf - in diesem Bereich finden sich wunderbare Strässchen und Aussichtspunkte. Bitte, die weissen Rändelschrauben des Seitendeckels zu beachten, die ich letzte Woche von Achim aus Wüstenrot bekommen habe.

Die Ortseinfahrt von Burgholz, einem besonders schönen Ort zwischen Neustadt und Rauschenberg. Liegt abseits der grösseren Routen auf ca. 350 m NN in einem stark bewaldeten Gebiet. Von weitem sehe ich einen grossen Holzturm, der mir unbekannt ist und den suche ich jetzt.

In dem kleinen Burgholz ist der Turm schnell gefunden. Ist eine Holzkonstruktion und ähnelt dem Kellerwaldturm. Scheint ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer zu sein, denn es befinden sich bereits etliche Leute dort.

Fast 30 m hoch ist das Holzgebilde und kann bis ganz oben bestiegen werden. Ist mir heute aber zu voll und so schaue ich mir nur die Umgebung an. Sogar 2 nette kleine Pensionen hats hier.

Die Tafel zeigt einige Daten zum Turm, dem Hunburgturm wie ich jetzt weiss. Ganz oben bist Du 400 m hoch und die Sicht muss dort gewaltig sein. Beim nächsten mal stiefel ich hoch.

Nahe Ernsthausen entdecke ich diese unglaubliche Alle, die ich trotz Verbot befahre. Bin hier völlig allein und geniesse die Fahrt sehr.

Ein alter, aber perfekt restaurierter Volvo "Schneewittchensarg" kommt vorbei und stoppt. Wir plaudern ein wenig über unsere guten alten Fahrzeuge. Der Herr und sein Enkel haben sichtlich Spass an ihrer Ausfahrt.

Auf der Strasse von Rauschenberg nach Sindersfeld fühle ich mich in die 60er Jahre zurück versetzt - allein durch den Strassenzustand. Hier ist die Strasse noch sehr feucht, es hat anscheinend erst vor kurzem aufgehört zu regnen.

Das Hinweisschild für Wanderer hilft mir bei der Orientierung. OK, bin also jetzt grob in Richtung auf Marburg.

Erstaunliche Kirche in Ginseldorf, einem sehr kleinen Örtchen. Hinter dem Gemäuer vernehme ich Orgelklänge und halte mit dem MZ-Zweitaktklang dagegen.

Riesige Rapsfelder bei Grossseelheim bilden mit ihrem Gelb einen netten Kontrast zum Rot meines Eisenschweins.

Schloss Schweinsberg, der Wohnsitz derer von Schenck zu Schweinsberg. Fahre erstmalig ganz hinauf und stoppe erst vor dem Tor zu den Privatgebäuden der Adligen. Ist so erlaubt!

In direkter Nachbarschaft des Schlosses winken 2 kleine Mädchen und freuen sich über die Abwechslung an diesem Sonntag Vormittag. Passiert sicher nicht jeden Tag, dass ein altes Gespann zur Burg kommt.

Hohe Schlosswälle, Fachwerkaufsätze auf den Mauern - das Schloss ist wirklich nett und die Parkanlagen drumherum ebenfalls. Jetzt ist es 13:00, ich schwenke nach 120 km gen Heimat. Brav, mein Eisenschwein.

 

Fortschritt oder Rückschritt mit der TS 250/1 ?

Trotz gutem Wetter bereits am Morgen ziehts mich heute nicht auf die Strasse. Statt dessen wird der Blaumann angezogen, etwas Werkzeug in den Seitenwagen des ES-Gespann gepackt und dann auf in den Ebsdorfergrund. Werde ein wenig an der TS und am Junak-Chopper schrauben, muss ja schliesslich mal weitergehen. Aber gerade bei der TS frage ich mich allmählich: Fortschritt oder Rückschritt?

Der Lacksatz meiner Kathy ist immerhin fertig, zwar dann doch nicht über myHammer.de sondern über eine lokale Lackiererei. Die hat dann doch einen ordentlichen Preis gemacht und dass die gute Arbeit liefern, haben sie schon beim Silverstar Gespann bewiesen. Aber ansonsten gerate ich immer mehr in eine destruktive Phase: Statt die TS wieder aufzubauen, wie es eigentlich geplant war, zerlege ich das gute Stück immer weiter. Stosse ständig auf neue Dinge, die zu machen sind. Da hätte ich vielleicht doch gleich eine Komplettrestauration anfangen können.

Der Lacksatz in ziemlich originalem Blau. Gefällt mir sehr gut. Nur mit anbauen ists heut leider nichts.

Statt dessen zerlege ich Kathy weiter: Die Schwinge muss raus, geht zum Glück leicht, da gut gefettet. Das Hinterrad hat eine gebrochene Speiche, die Chromhülsen der Stossdämpfer sind arg gerostet. Kommt jetzt alles ab.

Heimarbeit im Seitenwagen! Alle abgebauten Teile kommen ins Boot, damit ich sie zuhause aufarbeiten kann. Wenn ich dann mit dem hinteren Teil fertig bin, gehts später an die Gabel. Neues Öl ist das mindeste, aber ich schätze, ich werde weitere Baustellen entdecken.

Nochmal: Zum Treffen des Dreiradler Forums am Oldtimer Cafe

Nachdem ich bereits gestern einen schönen Tag beim Frühjahrstreffen verbracht habe, war mir klar, dass ich am Sonntag nochmals hinfahre. Und so geschieht es.

Was im Mai so alles los ist an Treffen, ist schon enorm. Eines der besonderen Ereignisse ist für mich seit ein paar Jahren zum Glück ein Heimspiel: Das Frühjahrstreffen des Dreiradler Forums am Oldtimer Cafe.
Kann leider nicht das gesamte Wochenende dort verbringen, weil ich Donnerstag und Freitag ins Ruhrgebiet fahre, aber mindestens ein Tagesbesuch muss sein.

Tja, und weil es so nett dort war, bin ich am Sonntag Morgen noch einmal beim Treffen, diesmal mit dem ES-Gespann.

Weil's so schön war, gehts am Sonntag Morgen nochmal auf die Herrchenhainer Höhe zum Treffen. Um Punkt 7:00, exakt mit dem Schlag der Nieder-Ohmener Kirchturmsuhr, springt mein Eisenschwein an und wir tuckern durch den Vogelsberg. Schöner Morgen, etwas kühl, Morgennebel hängt über den Wäldern und kein Mensch auf der Gasse. Die ersten 25 km sehe ich keinen Menschen, kein fahrendes Auto, nur frühe Vögel und in den Dörfern ein paar Katzen.

So sehen die Vogelsberger Strassen zwischen 7:00 und 8:00 aus. Bis zum Oldtimer Cafe überholen mich 2 PKW und 3 kommen mir entgegen. Niemand hetzt mein kleines Gespann vor sich her, niemand wird von unserem lahmen Tempo genervt. Die frühe Stunde hat wirklich was.

Am Oldtimer Cafe jedoch sind schon alle Teilnehmer wach und aus den Zelten gekrochen, auch einige mir bekannte Langschläfer. Die Damen und Herren Gespannfahrer werden doch auf ihre alten Tage nicht noch solide werden?

Der arme Spaziergänger muss die beiden Hunde ausführen und schleicht quasi blind und verschlafen am Heerlager der Dreiradler vorbei.

Trabbimotorrad Achim ist um diese Zeit noch ein wenig mädchenhaft und redet von fehlender Schminke und unfrisiertem Haupthaar. Versuche ihn davon zu überzeugen, dass wahre Schönheit von innen kommt. Die Antwort darauf bleibt aus Rücksicht auf mitlesende Sensibelchen zensiert.

Harry baut sein provisorisches Nachtlager genauso schnell ab, wie es gestern aufgebaut wurde. Zum Glück gab es weder Regen noch Sturm, sonst hätte die Sache ungemütlich werden können.

Frühstück im Freien, british oder continetal, ganz nach Wunsch.

Maskottchen auf dem Pan-Gespann vom Schrat.

Egon hätte ich eigentlich noch im Schlafsack vermutet, aber da liege ich völlig falsch.

Kennzeichen RE - aus meiner alten Heimat Recklinghausen. Die Truppe mit Solo- und Gespann BMW's ist bereits beim Abbau.

Hier hat jemand absolut keine Lust darauf, sein Zelt abzubauen und alles auf der Vmax zu verpacken. Was solls, keep cool, niemand wird hier getrieben.

Dieses HU-Gespann mit dem BMW Boxer wird mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Reise durch Rumänien unbeschadet überstehen. Ob das ein "normales" Gespann auch schafft? Zweifel sind angebracht.

Na sowas: Gestern war der Kleine noch stinkfreundlich, und heute giftet er mich an. Hunde können auch Morgenmuffel sein.

Noch ein paar ruhige Gespräche, dazu ein Käffchen, dann kann man so langsam an den Aufbruch denken.

Ab nach Gütersloh! Nattes macht sich und die W startklar.

Jules und Viv starten durch, bis auf die Insel haben sie aber auch einiges vor sich. Leider wird in Belgien die Kette der Suzi reissen.

Alles fertig verladen, jetzt ab aufs gelbe HU-Gespann und dann Richtung Norden.

Fast fertig! Möge die HEOS-KTM Roll pannenfrei ins Schwabenland bringen.

Spannend, mit Arno über seinen Dieselumbau zu diskutieren. Egon muss natürlich gleich wieder übertreiben und bringt 3- und 4-Zylinder-Selbstzünder ins Gespräch.

Am Cromwell-Helm und der klassischen Brille erkenne ich, dass Mecki seine Klamotten hier abgelegt hat.

Zwei Dieselkräder auf einem Treffen sind schon selten. Aus lauter Vergnügen werden die beiden gleich ein paar Kilometer zusammen tuckern - auch wenn sie eigentlich nicht die gleiche Richtung haben.

Eine Abordnung der Büdinger Gespannfreunde erscheint mit MZ-, BMW- und Honda-Gespannen. An der MZ erkenne ich meinen alten Telefix-Gabelstabi wieder.

Immer wieder zu beobachten: Kinder lieben es, im Gespann gefahren zu werden.

Arno verpackt die letzten Utensilien in die Diesel-Emme und Georg programmiert das Navi an Meckies Dampfer.

Ein paar "normale" Besucher des Oldtimer Cafe laufen ein. Das heisst, es muss schon gegen Mittag sein. Die Zeit verrinnt hier wie nix. Die schöne Regina hier gehört doch wahrhaftig Ernst R. aus der Nachbargemeinde.

Gleich zwei dieser wunderschönen Rickman-Kawas aus den 70er Jahren tauchen auf. Herrliche Optik, fantastischer Klang. Träume meiner Jugendzeit. Aber ehrlich: Heute ziehe ich meine Ostböcke vor.

Rginafahrer Ernst wird von Egon und mir sofort mit Mecki zusammen gebracht. Schliesslich ist Mecki seit Jahrzehnten Mitglied im Horex-Club.

Jetzt aber wirklich los, sonst verliert das Navi mangels Spannung seine Programmierung. Mecki und Roll von der Südwest-Truppe sind bereit.

Arno Deuker fährt aus Symphatie und Diesel-Solidarität ein Stückchen mit.

Die SR500 im BSA-Look wartet mit bullerndem Motor. Looks very british. Cheers Max.

Als letzter aus der Südwest-Truppe ist Achim mit dem ETZ-Gespann startklar. Vorher hat mir die gute Seele noch 2 Pakete mit Maultaschen und 4 Rändelschrauben für die Seitendeckel meiner ES gegeben. Geschenkt, nicht verkauft! Wie kann ich dass nur wieder gutmachen?

Schon gestern fiel auf, dass Gitti so wenig motorradmässig aussieht. Und wo ist ihr SR500-Gespann? Die Lösung: Gitti ist mit dem Auto hier, aber im Kofferraum liegt ein frisch überholter Motor für die SR. Also eigentlich doch fast ein Motorrad.

War schon klar: Ewig kann man die Lustlosigkeit auf den Zeltabbau nicht pflegen. Pewibro hat sich also doch aufgerafft. Und so schlimm war's doch nicht, oder?

Diese beiden haben hier ein Treffen der Superlative aufgezogen, für mich das schönste Treffen des Forums bisher. Da verblassen die kleinen Querelen im Vorfeld völlig. Dank an euch, Regina und Hauni. Und bitte weitermachen.

Nur wegen der Maultaschen von Achim im Seitenwagen muss ich gegen 13:00 aufbrechen. Diesmal gehts ohne grossen Umweg heim, den Maultaschen darf schliesslich nichts passieren. Insgesamt war das ein Wochenende nach meinem Geschmack.

Ach ja: Auf den Linsen fremder Kameras bin ich auch das eine oder andere mal aufgetaucht und hier sind ein paar Beispiele davon.

Meist bin ich ein unauffälliger Fotograf und man sagt mir sogar nach, dass ich mit meiner Tarnkappe oftmals gar nicht zu sehen bin. Eine praktische Sache, aber irgendwie gelange ich ab und an doch vor eine fremde Linse.

Egon versucht, seinen Rotax mit dem neuen DelOrto Vergaser zu starten und die Maschine tut sich richtig schwer. Bei aller Voreingenommenheit gegenüber DelOrto: Das kann man dem Vergaser nicht anhängen. Da stimmt was anderes nicht.

Harry klinkt sich aus dem Dreier-Gespräch mit dem Schrat und mir aus. Hatten auch nichts wirklich wichtiges zu bequatschen.

Während das Izh Jupiter Gespann schon leicht herum zickt, diskutiere ich mit Roll über seine HEOS-KTM Maschinen.

Die Zündanlage der Izh ist jetzt bereits zerlegt und es beginnt die konstruktive Phase des Wiederaufbaus.