Lafranconis für den Rotax

Am Dienstag hatte ich den gröbsten Dreck aus Sosa vom Gespann entfernt – sah wirklich bös aus, alles voller rötlicher Erde. Dann den Seitenwagen ausgeräumt und alles wieder für den normalen Alltag bereit gemacht. Gefahren bin ich mit dem Silverstar Gespann seit Sosa noch nicht, hab mir eine Sommergrippe aus dem Erzgebirge mitgebracht.
Dann kommt heute ein längliches Paket, und ich hab erst keine Ahnung, was drin ist, hab schliesslich nix bestellt. Aber dann wird mir klar: Das kann nur der für den Rotax angepasste Guzzi-Auspuff von SirGuzzi Thorsten aus Meldorf sein. Da hält mich natürlich nichts, das Teil muss angebaut werden, Sommergrippe hin oder her.

Thorsten hat einen VA-Adapter gebaut, der die unterschiedlichen Durchmesser von Rotax-Krümmer und Lafranconi-Tüte ausgleicht. Der Guzzi-Auspuff ist im Gegensatz zum Sebring gerade und ohne Knick, deshalb hat Thorsten auch gleich eine geänderte Halterung aus VA mitgeliefert. Das sieht alles sehr professionell und durchdacht aus – Respekt.
An einem alten Rotax-Krümmer probiere ich aus, ob der Auspuff passt – tut er. Aber dann die Überraschung: Auf den Krümmer an meinem Gespann ist die Tüte ums Verrecken nicht draufzukriegen – jedenfalls nicht mehr als 2 mm. Die Serienstreuung beim Rotax-Krümmer scheint also recht gross zu sein. Als Lösung säge ich 2 Schlitze daumentief in das Adapterstück. Jetzt rutscht der Auspuff einwandfrei auf den Krümmer. Die neue Halterung passt sofort – gute Arbeit.
Und morgen früh gibts die Probefahrt – bin sehr gespannt, ob ein Leistungszuwachs spürbar ist.

Der erste Blick: So sieht ein Lafranconi für die Moto Guzzi S29 an einer Silverstar aus.

 

 

 

 

 

 

Der Auspuff steht etwas weiter von der Schwinge ab wie das Original. Das ist aber kein Nachteil - im Gegenteil. Der Sebring lag so dicht an, dass er an der unteren Stossdämpferschraube anschlagen konnte.

Die Länge des Lafranconis entspricht mindestens der eines Sebring A2, könnte sogar noch etwas länger sein.

Ganz schöne Tröte!

Und jetzt zum Soundcheck: Klick hier für Lafranconi Sound

Schon wieder 2 Jahre vergangen

Bei der gestrigen Kurzausfahrt fällt es mir wieder auf: Das Eisenschwein ist TÜV-fällig. 05/2008 sagt der Aufkleber am Nummernschild. Sollten tatsächlich die zwei Jahre schon rum sein? OK, an diesem Freitag hab ich noch frei und um 9:00 starte ich nach Grünberg zum TÜV. Da ist meist nicht allzuviel los und es gibt auch ein paar Prüfer, die sich mit Gespannen auskennen. Denn es sind wahrhaftig schon wieder 2 Jahre vergangen.

Der TÜV-Platz ist fast leer und der Prüfer scheint sich zu freuen, dass auch mal ein nicht alltägliches Fahrzeug vorfährt. Hab leider mein Steckschloss zum Abschliessen des Gespanns vergessen, aber darüber wird grosszügig hinweg gesehen. Die normalen Prüfungen besteht mein Gespann natürlich, Licht, Blinker, Bremsen, Reifen etc. Der einzige Wermutstropfen bei der Angelegenheit ist die recht hohe Gebühr: 37 Euronen kostet mich der Spass, und dass noch ohne Abgasmessung. Die fällt bei diesem alten Motorrad mit Baujahr 1966 zum Glück nicht an.

Herrlich leer das Gelände um diese Zeit. Die Bremsprobe muss ich übrigens selber machen und ich lege zumindest mit der Hinterradbremse eine optisch und akustisch gewaltige Bremsung mit Blockieren des Rades hin.

05/10: Zwei Jahre Ruhe. Aber nicht wirklich, denn im August ist meine Solo-Silverstar fällig. Das wirds noch teuerer, wegen der dämlichen AU.

Nachdem ich noch in drei Geschäften diverse Aufträge erledigt habe, mache ich doch noch einen 30 km Umweg. Wetter und Gegend sind zu schön heute und die Gedanken auch nicht mehr nur noch dunkel.

Blick auf die sanften Hügel zwischen Ohmtal und dem Feldatal.

 

Gespannfahrt der dunklen Gedanken

Das Treffen in Sosa ist vorbei, und (fast) hat mich der Alltag wieder. Heute ist ein Feiertag, das Wetter ist nicht schlecht, und dennoch habe ich keine rechte Lust, Motorrad zu fahren. Mehr aus Pflichterfüllung schnapp ich mir dann doch gegen 11:00 das ES 250/1 Gespann. Sofort muss ich wieder an Roland denken, der das gleiche Gespann hatte. Es kommt auch während der gesamten Fahrt keine Feude mehr auf und nach 80 km beende ich diese Gespannfahrt der dunklen Gedanken.

Der Versuch, auf andere Gedanken zu kommen, scheitert heute. Neben diesen Problemen hab ich mir wohl noch eine Sommergrippe geholt, die auch nicht gerade zum Wohlfühlen beiträgt. Fahre zunächst Richtung Hoher Vogelsberg um später ins Horlofftal abzubiegen und zum Abschluss gehts noch durch das Dreieck Grünberg/Reiskirchen/Lich. Bin direkt froh, als ich gegen 13:00 wieder zu Hause bin.

Ganz anders als das Erzgebirge hat die offene Vogelsberglandschaft trotzdem ihren besonderen Reiz. Und im Mai ist es ja beinahe überall schön.

Sanfte Hügel, Wiesen, Wälder - ein deutsches Mittelgebirge. Hier zwischen Sellnrod und Altenhain.

Im Horlofftal nahe Friedrichshütte.

Wasserwerk bei Ettingshausen.

 

 

Das Treffen des MZ Forums in Sosa 2008: Der Sonntag und die Heimreise

Das kenn ich schon von mir: So schön ein Treffen auch ist, wenns vorbei ist, ists vorbei und es zieht mich mit Gewalt nach Hause. Ich beschliesse, am Sonntag Morgen so früh wie möglich aufzubrechen. Hermann ist dafür allerdings nicht zu haben und so fahren wir getrennt heim. Mein Zimmergenosse Uwe hat ähnliche Pläne, aber eine völlig andere Route, da er die Autobahn nehmen will. Aber die Abfahrt runter in den Ort wollen wir gemeinsam machen, dann biegt Uwe nach rechts und ich nach links ab.
Wir wachen beide gegen halb sechs auf und sehen erstmal nach dem Wetter: Regen und Nebel! Egal, hilft ja alles nix. Also schnell die Maschinen fertig beladen und gleich das volle Programm mit der Regenbekleidung abgespult. Kurz vor halb sieben sind wir startklar und es geht bei strömendem Regen den Berg herunter. Eichy ist schon wach und winkt zum Abschied.

So beginnt die Rückreise: Es regnet wie aus Kübeln und zwischen den Bergen hängt dicker Nebel, der das Visier ständig beschlagen lässt. Keine schönen Bedingungen, aber zumindest sind die Strassen noch völlig leer. Der Rotax brummt sonor und zuverlässig und so arbeite ich mich allmählich aus dem Erzgebirge heraus. In Adorf wird noch voll getankt und weiter gehts über Nebenstrecken in Richtung Hof.

Hinter Hof regnet es immer noch, aber hier ist kein Nebel mehr. Dafür ist es arschkalt und ich wechsele die Regenhose gegen die Thermoregenhose.

Trotz des miesen Wetters habe ich einen Blick für die Schönheit der Landschaft bei Kronach. Hier merke ich, dass die Stiefel leicht undicht geworden sind und ziehe ein zweites Paar Strümpfe an. Und dabei stelle ich fest, dass der Regen aufgehört hat. Ein Wunder.

Ohne Regen trabt der Rotax weiter in Richtung Coburg. Die Laune wird deutlich besser, aber dann mach ich einen Fehler und verfahre mich in Coburg. Kostet mich fast 30 Minuten, bis ich wieder auf Kurs in die richtige Richtung bin, nämlich auf der B303 nach Schweinfurt. Als ich weiss, dass ich wieder richtig bin, gibts bei einer alten Schäferei eine kurze Rast mit Persipan-Kuchen aus dem Pennymarkt in Sosa.

In Unterfranken auf der B279 wird sogar die Strasse trocken. Bei Sulzdorf an der Lederhecke gibts eine kleine Pinkelpause und dann weiter. Die Bundesstrasse ist immer noch ziemlich leer und verglichen mit der Hinfahrt, wo die Strasse voller LKWs war, fährt es sich heute wesentlich angenehmer.

In Gersfeld/Rhön erwischt mich noch einer der vermaledeiten Blitzapperate am Strassenrand. Ist mir aber auch schon fast egal. Regen gibt es keinen mehr, nur noch eine blöde Umleitung bei Neuhof. Nach einem letzten Tankstop in Hosenfeld und der letzten Pause hier bei Hauswurz bin ich um 14:45 wieder in Mücke. Gegen 21:00 kommen noch Hermann und Krippekratz auf einen Cappuccino vorbei. Deren Fahrt verlief nicht ganz pannenfrei und entsprechend fertig wirken die beiden. Und sie haben noch 2 bzw. 3 Stunden vor sich. Aber auch sie kommen am späten Abend gut und gesund zuhause in Neuwied und Aachen an.

So sehen mich die anderen

Da ich mich selbst natürlich nicht fotografieren kann, freue ich mich, ab und zu Fotos von anderen zu sehen, auf denen ich erscheine. Soll jetzt keine Eitelkeit sein, aber immerhin war ich ja auch auf dem Treffen und darf folgerichtig auch ab und zu auf einem Bild auftauchen. Die Bilder sind von unterschiedlichen Fotografen.

Hermann hat unsere beiden Gespanne auf einem Parkplaz in der Rhön abgelichtet.

Bin schon etwas verblüfft über die Power der Roten Zora.

Ankunft in Sosa und Begrüssung von Schwammepaul Udo.

Auf den letzten paar Kilometern sind wir noch ordentlich nass geworden.

Im Gespräch mit MZ-Kay, vorn trabt Paule56 Wolfgang.

Mit dem Flotten Dreier Frank diskutiere ich über den 36er Mikuni Vergaser.

Der forums-fremde Besucher mit der schönen ES 250/1 hat Glück und kommt in einer Regenpause

Immer wieder unwetterartige Regenfälle.

Vorn knipst UlliD, hinter ein Gespräch mit Wolfgang, Uwe und Peter.

Wenn die Sonne mal rauskam, knallte sie gleich richtig - immerhin befinden wir uns auf ca. 800 m NN.

Diskussion mit Phil aus England und Nr.Zwo aus Rostock.

Cheffe Andreas macht sich fertig.

Den Namen des netten Kollegen aus den Eifel hab ich leider vergessen.

Beim Frühstück mit Ckone. Hab mir in den kurzen sonnigen Phasen ganz schön die Birne verbrannt.

ETZ-Chris beobachtet die Fahrkünste von Frank.

Durchaus spektakulärer Auftritt einer perfekt gekleideten Oldtimertruppe. Die Lady fand besondere Beachtung.

Selbst verdreckt gefällt mir mein Gespann noch gut.

Warten auf den Auftritt des Überraschungsgastes, während die Wirtsleute ihre hervorragende Gulaschsuppe brauen.

Zusammen mit TeEs Axel lausche ich dem Interview mit dem Überraschungsgast.

Polnischer Volvo-Lizenzbau - für mich bis dahin völlig unbekannt.

Clemens Bausenbeck besorgt uns ein Bierchen und macht schnell ein Foto.

Paparazzi Axel erwischt mich beim Musikgenuss: Auf dem MP3-Player laufen 16Horespower und The Tragically Hip - amerikanischer Rock.