Das kenn ich schon von mir: So schön ein Treffen auch ist, wenns vorbei ist, ists vorbei und es zieht mich mit Gewalt nach Hause. Ich beschliesse, am Sonntag Morgen so früh wie möglich aufzubrechen. Hermann ist dafür allerdings nicht zu haben und so fahren wir getrennt heim. Mein Zimmergenosse Uwe hat ähnliche Pläne, aber eine völlig andere Route, da er die Autobahn nehmen will. Aber die Abfahrt runter in den Ort wollen wir gemeinsam machen, dann biegt Uwe nach rechts und ich nach links ab.
Wir wachen beide gegen halb sechs auf und sehen erstmal nach dem Wetter: Regen und Nebel! Egal, hilft ja alles nix. Also schnell die Maschinen fertig beladen und gleich das volle Programm mit der Regenbekleidung abgespult. Kurz vor halb sieben sind wir startklar und es geht bei strömendem Regen den Berg herunter. Eichy ist schon wach und winkt zum Abschied.
So beginnt die Rückreise: Es regnet wie aus Kübeln und zwischen den Bergen hängt dicker Nebel, der das Visier ständig beschlagen lässt. Keine schönen Bedingungen, aber zumindest sind die Strassen noch völlig leer. Der Rotax brummt sonor und zuverlässig und so arbeite ich mich allmählich aus dem Erzgebirge heraus. In Adorf wird noch voll getankt und weiter gehts über Nebenstrecken in Richtung Hof.
Hinter Hof regnet es immer noch, aber hier ist kein Nebel mehr. Dafür ist es arschkalt und ich wechsele die Regenhose gegen die Thermoregenhose.
Trotz des miesen Wetters habe ich einen Blick für die Schönheit der Landschaft bei Kronach. Hier merke ich, dass die Stiefel leicht undicht geworden sind und ziehe ein zweites Paar Strümpfe an. Und dabei stelle ich fest, dass der Regen aufgehört hat. Ein Wunder.
Ohne Regen trabt der Rotax weiter in Richtung Coburg. Die Laune wird deutlich besser, aber dann mach ich einen Fehler und verfahre mich in Coburg. Kostet mich fast 30 Minuten, bis ich wieder auf Kurs in die richtige Richtung bin, nämlich auf der B303 nach Schweinfurt. Als ich weiss, dass ich wieder richtig bin, gibts bei einer alten Schäferei eine kurze Rast mit Persipan-Kuchen aus dem Pennymarkt in Sosa.
In Unterfranken auf der B279 wird sogar die Strasse trocken. Bei Sulzdorf an der Lederhecke gibts eine kleine Pinkelpause und dann weiter. Die Bundesstrasse ist immer noch ziemlich leer und verglichen mit der Hinfahrt, wo die Strasse voller LKWs war, fährt es sich heute wesentlich angenehmer.
In Gersfeld/Rhön erwischt mich noch einer der vermaledeiten Blitzapperate am Strassenrand. Ist mir aber auch schon fast egal. Regen gibt es keinen mehr, nur noch eine blöde Umleitung bei Neuhof. Nach einem letzten Tankstop in Hosenfeld und der letzten Pause hier bei Hauswurz bin ich um 14:45 wieder in Mücke. Gegen 21:00 kommen noch Hermann und Krippekratz auf einen Cappuccino vorbei. Deren Fahrt verlief nicht ganz pannenfrei und entsprechend fertig wirken die beiden. Und sie haben noch 2 bzw. 3 Stunden vor sich. Aber auch sie kommen am späten Abend gut und gesund zuhause in Neuwied und Aachen an.