Zum Oldtimer GP 2006 nach Schotten

Zum Oldtimer GP 2006 nach Schotten gings am Samstag, den 19.8. Das Wetter war fantastisch und ich fuhr die allerkleinsten Strässchen mit dem Gespann. Nach Schotten sinds ja nur rund 25 km, aber ich schaffte die Strecke hin und zurück mit 115 km!

Mit meinem geliebten Eisenschwein sind selbst die 25 km nach Schotten ein kleines Abenteuer, besonders wenn man diese Strecke benutzt: Von Mücke nach Freienseen, Altenhain, Betzenhain nach Schotten. Sind wirklich extrem urige Strässchen und es geht für die 16 PS ganz schön rauf und runter.
Beim Oldtimer GP in Schotten war ich zuletzt vor etwa 25 Jahren. So richtig hats mir diese Veranstaltung nicht angetan, und so war’s auch in diesem Jahr. Das beste waren noch etliche sehr schöne Motorräder von Besuchern. Diesmal fand noch als Rahmenprogramm ein Treffen von Arielfahrern statt – das war was! Andreas aus dem kahlen Grunde hatte ich eigentlich in Schotten treffen wollen, aber das misslang gründlich. Dazu waren doch zu viele Leute in Schotten.
Nach Schotten fuhr ich noch einen schönen Umweg über Homberg und Schweinsberg – das war letztlich entspannender als der Besuch beim GP.

Norton Commando - Traum meiner Jugend und auch jetzt noch. Werd aber wohl nie mehr eine bekommen.

Futuristisches Suzi.Gespann - nicht schön, aber bestimmt toll zu fahren. Und Leistung .......

Das ist schon eher meine Kragenweite: DKW RT 175 S. Wäre als 250er heute noch ein schönes Bauernmotorrad.

Sehr schönes Horex Imperator Gespann.

Wow - eine Vincent, und auch noch aus dem Vogelsberg. Was hier für Oldtimer zu finden sind!

500 Single von Ariel als Tourer. Mit dem Besitzer hab ich ne volle Stunde über englische Motorräder gequatscht. Der konnte auch sehr schöne Geschichten erzählen. Daneben stand eine BSA B31 - eines meiner Nahziele.

Nochmal die 500er Ariel. Motor wie aus dem Lehrbuch. Und sogar trocken - bis auf einen leichten Film am Zylinderkopf.

Wahnsinn ,diese XS 650 - besser als sie Yamaha jemals aus dem Laden verkauft hat.

Dieses Gespann namens "Linda" könnte mir auch gefallen. Wurde von einem 1,8 l Yamaha V-Twin angetrieben.

Nach dem Trubel beim Oldtimer GP gings erst mal auf die Strecke Richtung Laubach und kurz vorm Falltorhaus gabs eine kleine Rast im Wald.

In Klein-Eichen bin ich den Galgenberg hochgefahren und dann durchs Wochenendgebiet zum Steinbruch, wo früher die KARL-Feste stattfanden.

Die alte Mauer rund um das Riesen-Park-Grundstück in Schweinsberg hab ich mir schon oft als Hintergrundmotiv für meine Motorräder vorgestellt. Von dort gings dann nach Mardorf, wo ich noch einen ungeplanten Aldi-Einkauf einschob - weils am Samstag Nachmittag so schön leer war.

Eine Fahrt in den Abend hinein ….

Die ganze Woche wars trüb, bewölkt und regnerisch, aber an diesem Freitag wurds ab Mittag richtig schön. Deshalb nach Feierabend, so kurz vor sechs, nochmal auf mein Eisenschwein-Gespann. Wollte nur so 20 km im Nahbereich abreissen; es wurden aber doch wieder über 70 km.

Hatte wirklich ein wenig vergessen, wie schön so ein Spätsommerabend auf dem Motorrad sein kann, aber unterwegs kamen jede Menge Deja Vu’s dazu. Riesige Mückenschwärme, die Du durchfahren musst, das Wechselspiel von Licht und Schatten in Waldstücken – einfach Klasse. Es wurden keine tollen Ziele angefahren, im wahrsten Sinne des Wortes war der Weg das Ziel.

Waldstück zwischen Klein-Eichen und Ilsdorf. Hier habe ich während meiner Besuche bei Inge L. regelmässig ein Päuschen eingelegt.

Fischereigelände zwischen Ilsdorf und Gross-Eichen, eine sehr schöne Anlage.

Die Wanderhütte im Wald bei Ehringshausen fahre ich immer wieder gern an.

Rotes Gespann vor einem Busch mit roten Vogelbeeren - passt gut.

Was man so alles entdeckt, wenn man mit offenen Augen durch die Gegend schraddelt: Gasstation der Ruhrgas bei Maulbach.

Das Bild bringt die wunderschöne Landschaft vor Homberg leider nicht so zur Geltung - gutes Fotografieren will eben doch gelernt sein.

 

Vogelsberg, Rhön, Thüringer Wald

An diesem Sonntag machte ich mich um 7:30 (morgens) mit der Silverstar auf Tour. Das Wetter sah nicht schlecht aus, zwar kalt, aber sonnig und trocken. Geplant war eine Fahrt Richtung Thüringen. Bin dann über das Schlitzer Land und Hünfeld bis nach Eisenach gefahren, ungefähr 330 km. Dabei hatte ich wettermässig das volle Programm: Sonnenschein, dichter Nebel, Kälte, Regen und wieder Sonne.

Drei Mittelgebirge an einem Tag, eines schöner als das andere! War auch meine erste Fahrt in den Thüringer Wald, bin seitdem total begeistert von diesem Landstrich. Zufällig planen die Vogelsberg-Biker Anfang September auch eine Thüringer Wald Tour – da werde ich wohl auch mitmachen. Das einzige, was mir heute gefehlt hat, war eine schöne fette Thüringer Rostbratwurst. Hätte ich natürlich in EIsenach haben können, aber ich wollte sie von einem offenen Strassenstand – und die waren heute alle geschlossen.

Bei sonnigem Wetter im Vogelsberg los, empfing mich im Schlitzer Land dicker Nebel. Hat lange gedauert, bis die Sonne wieder durchkam.

Mit dem Nebel kam zwangsläufig auch die Feuchtigkeit, die sich überall an meiner Silverstar niederschlug.

Plötzlich stand da der ehemalige Grenzturm an der Strasse, als Denkmal und Mahnmal erhalten. Da wusste ich, dass ich in Thüringen war.

Kurze Pause an der Werra kurz vor Vacha.

Kurvengeschlängel am Rennsteig, kurz vor Eisenach.

Schöner Rastplatz hinter Eisenach. Wollte eigentlich auf die Wartburg, aber nur auf eigenen Rädern. Auf P&R hatte ich keine Lust, deshalb gings an der Burg vorbei.

Jetzt schon wieder auf der Rückfahrt, in der Gegen um Schenklengsfeld und Hohenroda. Aus irgendeinem Grund gab es in diesem Bereich riesige und weitläufige Sperrungen, hatte direkt Probleme, von Schenklengsfeld nach Eiterfeld zu kommen.

Ein gewaltiges Bauwerk: Die Bahnbrücke für den ICE bei Fraurombach. Kann mich noch gut erinnern, als diese Trasse in den 80er Jahren gebaut wurde.

 

 

 

 

 

Wieder in bekannten Gefilden: Der heimische Vogelsberg bei Strebendorf.

Das Strässchen zwischen Ermenrod und Elpenrod aus Sicht einer Silverstar.

 

Eine zweite Silverstar kommt ins Haus

Heute sollte der grosse Tag sein, an dem ich meine zweite Silverstar nach Hause holte. Und meine erste Silverstar sollte heute wieder laufen. Hatte für diese Aktionen extra einen freien Tag genommen und Claus mit seinem Toyota-Bus angeheuert. Damit ist so ein Motorradtransport ein Klacks. Mehr zur neuen Silverstar:

Die zweite Silverstar hatte ich durch Zufall entdeckt. Wollte den verrosteten Tank meiner „alten“ Silverstar zur Behandlung in eine kleine Spezialfirma (Einmannbetrieb) bringen. Der Spezialist sagte mir, ich könne den Tabk auch in der benachbarten Ankerwickelei abgegeb, falls er nicht da sein sollte. Hab ich gemacht, und da stand die Silverstar, warm und trocken und schön abgedeckt. Der Ankerwickler fragt, was er damit machen könnte, und so nahm diese Aktion ihren unabänderlichen Lauf.

Im Stadtteil Ginnheim, richtig schön im alten Frankfurt, liegt die Ankerwickelei mit der Silverstar. Und ganz dicht unter dem Fernsehturm.

Die Ankerwickelei macht einen sehr sympathischen Eindruck, der auch ein wenig von den gut erhaltenen alten Maschinen und Werkzeugen herrührt.

Das ist natürlich nicht die Silverstar, aber diese sehr schön restaurierte DKW RT 125 stand ebenfalls in der Werkstatt. Kann aber auch eine Kundenmaschine gewesen sein.

Jetzt ist die Silverstar im Toyota Bus von Claus verschwunden - ging Ruckzuck.

Die neue Silverstar wird den bereits vorhandenen MZ Maschinen vorgestellt: Eine Silverstar, eine 500 R Ex-Polizeimaschine und ein ES 250/1 Gespann.

Mal sehen, wie's im Batteriekasten aussieht.

Die beiden Werkstattnutzer diskutieren die besten Unterstellmöglichkeiten in der MZ-Ecke. Sie wurden sich recht schnell einig.

Meine Silverstar ist jetzt seit knapp 4 Wochen nicht fahrbereit, weil ich mit der Tankentrostung nicht weiter komme. Heute, am 8.8.2006 will ich mein Lieblingsmotorrad auf jeden Fall wieder fahrbereit machen. Deshalb entschloss ich mich, die Silverstar, die ich vor ein paar Wochen in einer Frankfurter Ankerwickelei entdeckt habe, abzuholen. Mit dem Besitzer war ich telefonisch handelseinig geworden: Die Maschine sollte für 750 Euro den Besitzer wechseln.

Die Abholung aus Frankfurt Ginnheim lief flott und problemlos. Und jetzt ist Silverstar Nr. 2 in ihrer neuen Heimat im Vogelsberg. Was die Bilder nicht zeigen: Die Maschine ist überall mit Flugrost bedeckt.

Aber jetzt zu den Eckdaten: Baujahr 1994, direkt vom Erstbesitzer gekauft. Der fuhr sie nur ein Jahr und seitdem stand die Silverstar warm und trocken in einer einsamen Ecke in der Ankerwickelei.

Sogar zugelassen war die Maschine noch, der TÜV ist allerdings seit 1996 abgelaufen. Und was die Frankfurter für wunderschöne kleine Kennzeichen bekommen. Gibts hier im Vogelsberg leider nicht.

Und jetzt der Oberhammer: Die Maschine hat echte und garantierte 2974 km gelaufen. Quasi neuwertig, damit ist der Rotax gerade mal eingefahren. Schon wegen des Motors musste ich die Silverstar einfach kaufen.

Die beiden italienischen Stahlfelgen machten einen besonders verrosteten Eindruck. Wir werden aber später sehen, dass dieser Eindruck nicht ganz richtig war.

Das Original-Bordwerkzeug: Noch nie benutzt, noch nicht einmal ausgepackt. Jedes Teil ist in perfektem Zustand – spektkulär!

 

 

 

 

 

 

Fünf Stunden und 1,5 Tuben Autosol später ist fast kein Rost mehr an der Silverstar zu sehen, selbst die Felgen wurden wieder halbwegs ansehnlich. Der Zustand ist sogar noch besser, als der meiner alten Silverstar. Noch ein paar solche Putz- und Polieraktionen, und die Maschine wird 1A dastehen. Bei dem guten Zustand wird die SIlverstar sicher nicht als Ersatzteilträger enden, die wird ein besseres Schicksal haben.

Und noch etwas später gibt der Motor die ersten Töne von sich, hier an der Anzeige des Drehzahlmessers zu erkennen. Die Batterie ist nach 10 Jahren Standzeit natürlich restlos hin, an weiteren Schäden ist ein gebrochener Kupplungshebel und ein zerfressener (oder zerfallener) Gummi-Ansaugstutzen zum Luftfilter festzustellen. Bisher alles Peanuts!

Gruppenbild mit Dame: Meine beiden Silverstar, vorn meine "alte" Maschine ohne Tank. Der ist noch in Entrostungskur. Der Tank der neuen Maschine ist innerlich in wesentlich besserem Zustand. Im Hintergrund die alte Dame ES 250/1, mein Eisenschwein-Gespann.

Schönes kleines Frankfurter Kennzeichen gegen Vogelsberger Kuchenblech.

Nochmal die beiden Ladies, vorn NEU, dahinter ALT.

Unterschiede von vorn: Die Duschbrausen-Blinker und Heidenau-Reifen bei der neuen, Miniblinker und BT 45 bei der alten.

Heute sollte meine "alte" Silverstar auf jeden Fall wieder laufen, deshalb bekam sie leihweise den Tank der Neuen verpasst. Natürlich kam neuer Sprit rein, und dann gings auf Tour - endlich wieder. Meine Silverstar hat mir in den letzten vier Wochen richtig gefehlt. Aus der kleinen Probefahrt wurde über 80 km. Kam mir so vor, als würde die Maschine besser laufen als vorher. Möglicherweise war durch den Rost im Tank die Spritzufuhr doch schon ezwas reduziert. Glaube nicht, dass es Einbildung war.

Gegen 19:30 sah es so aus, als würde ein Unwetter niedergehen. Kam aber noch rechtzeitig in die heimische Garage.

 

 

 

Wieder mal 100 km am Sonntag Morgen

Ein bewölkter Sonntagmorgen mit einer Regenwahrscheinlichkeit von 62 % – da gibts nur eins: Eine Fahrt mit dem Eisenschwein. Bereits nach wenigen Kilometern gabs den ersten Schock: Nur 150 km mit 10 Litern Gemisch gefahren, weit weg von den sonst üblichen (fast) 200 km. Dann gings in die alte Kreisstatdt zum Tanken – vorher war nix mit Tankstelle. Wie so oft sind dann bis Mittag wieder einmal weit über 100 km draus geworden. Wenn ich erstmal auf dem Gespann sitze, will ich nicht mehr absteigen.

Trotz der hohen Regenwahrscheinlichkeit bekamen wir (Eisenschwein und ich) keinen Tropfen ab. War zwar recht kühl unter der alten Belstaff-Jacke, aber zum aushalten. Auch die Sturmböen zwangen uns nicht vom rechten Weg ab. Hab dann diverse kleine Ziele angefahren und in bester Blümchenpflückermanier Fotos gemacht.

Trotz der hohen Regenwahrscheinlichkeit bekamen wir (Eisenschwein und ich) keinen Tropfen ab. War zwar recht kühl unter der alten Belstaff-Jacke, aber zum aushalten. Auch die Sturmböen zwangen uns nicht vom rechten Weg ab. Hab dann diverse kleine Ziele angefahren und in bester Blümchenpflückermanier Fotos gemacht.

Oder lag es an der Tatsache, dass ich mit der letzten Füllung so oft wie nie zuvor die 70 km/h überschritten habe? Das ist sicher nicht viel, aber man bedenke, dass der Originaltacho dabei weit über 90 km/h anzeigt - wenn er denn mal nicht wackelt. Sogar die zeitgenössischen DDR-Fachblätter bemängelten die furchtbaren Wackeltachos der ES-Modelle. Ist vielleicht mein Fahhradcomputer nicht richtig konfiguriert? Oder ist das einfach der D-Zug-Zuschlag und die Quittung dafür, statt im 50er Bereich nun im 60er und 70er Bereich zu fahren?

Mit dem Eisenschwein in die Zivilisation nach Alsfeld zum Tanken. Vom Ortseingang ein versteckter Blick auf Mülleimer, Baustellen und das McDonalds Restaurant.

Dann nach Romrod zum schön restaurierten Schloss.

Das Tierzuchtzentrum bei Homberg-Dannenrod. Meine Frage nach dem Klonen von Eisenschweinen wurde leider negativ beanwortet.

Zufahrt zum Tierzuchtzenrum: Schönes Strässchen mit Hecken an beiden Seiten.

Traurig, traurig: Ehemalige Privatklinik in Homberg, früher bekannt und beliebt, dann von der Asklepios-Gruppe übernommen, heute geschlossen.

Weites Land: Blick vom Rondinchen bei Schadenbach.

Nochmal Rondinchen: Diesmal mit Blick auf Amöneburg, den "Pickel".

Mitten im Wald zwischen Höingen und Rossberg liegt das Wasserwerk des Ebsdorfergrundes.

 

Selten: Eisenschwein mit Fahrer.

Für Eisenschweine gesperrt? Keinesweg, auch wir dürften auf die Autobahn. Aber wer will das schon mit einem so alten Gespann. War vor 40 Jahren sicher kein Problem, wäre aber heute der blanke Horror. Ein Blick sei dem Eisenschwein jedoch gestattet, hier in der Nähe von Weitershain, möglicherweise unserem zukünftigen Wohnort.

Kurz vor Ende der Fahrt ein Blick auf das Auspuffendstück. Endlich sieht es da schön trocken und hell aus. Auf den Ersten Fahrten war es dort feucht und dunkel von unverbranntem Sprit.