Eine zweite Silverstar kommt ins Haus

Heute sollte der grosse Tag sein, an dem ich meine zweite Silverstar nach Hause holte. Und meine erste Silverstar sollte heute wieder laufen. Hatte für diese Aktionen extra einen freien Tag genommen und Claus mit seinem Toyota-Bus angeheuert. Damit ist so ein Motorradtransport ein Klacks. Mehr zur neuen Silverstar:

Die zweite Silverstar hatte ich durch Zufall entdeckt. Wollte den verrosteten Tank meiner „alten“ Silverstar zur Behandlung in eine kleine Spezialfirma (Einmannbetrieb) bringen. Der Spezialist sagte mir, ich könne den Tabk auch in der benachbarten Ankerwickelei abgegeb, falls er nicht da sein sollte. Hab ich gemacht, und da stand die Silverstar, warm und trocken und schön abgedeckt. Der Ankerwickler fragt, was er damit machen könnte, und so nahm diese Aktion ihren unabänderlichen Lauf.

Im Stadtteil Ginnheim, richtig schön im alten Frankfurt, liegt die Ankerwickelei mit der Silverstar. Und ganz dicht unter dem Fernsehturm.

Die Ankerwickelei macht einen sehr sympathischen Eindruck, der auch ein wenig von den gut erhaltenen alten Maschinen und Werkzeugen herrührt.

Das ist natürlich nicht die Silverstar, aber diese sehr schön restaurierte DKW RT 125 stand ebenfalls in der Werkstatt. Kann aber auch eine Kundenmaschine gewesen sein.

Jetzt ist die Silverstar im Toyota Bus von Claus verschwunden - ging Ruckzuck.

Die neue Silverstar wird den bereits vorhandenen MZ Maschinen vorgestellt: Eine Silverstar, eine 500 R Ex-Polizeimaschine und ein ES 250/1 Gespann.

Mal sehen, wie's im Batteriekasten aussieht.

Die beiden Werkstattnutzer diskutieren die besten Unterstellmöglichkeiten in der MZ-Ecke. Sie wurden sich recht schnell einig.

Meine Silverstar ist jetzt seit knapp 4 Wochen nicht fahrbereit, weil ich mit der Tankentrostung nicht weiter komme. Heute, am 8.8.2006 will ich mein Lieblingsmotorrad auf jeden Fall wieder fahrbereit machen. Deshalb entschloss ich mich, die Silverstar, die ich vor ein paar Wochen in einer Frankfurter Ankerwickelei entdeckt habe, abzuholen. Mit dem Besitzer war ich telefonisch handelseinig geworden: Die Maschine sollte für 750 Euro den Besitzer wechseln.

Die Abholung aus Frankfurt Ginnheim lief flott und problemlos. Und jetzt ist Silverstar Nr. 2 in ihrer neuen Heimat im Vogelsberg. Was die Bilder nicht zeigen: Die Maschine ist überall mit Flugrost bedeckt.

Aber jetzt zu den Eckdaten: Baujahr 1994, direkt vom Erstbesitzer gekauft. Der fuhr sie nur ein Jahr und seitdem stand die Silverstar warm und trocken in einer einsamen Ecke in der Ankerwickelei.

Sogar zugelassen war die Maschine noch, der TÜV ist allerdings seit 1996 abgelaufen. Und was die Frankfurter für wunderschöne kleine Kennzeichen bekommen. Gibts hier im Vogelsberg leider nicht.

Und jetzt der Oberhammer: Die Maschine hat echte und garantierte 2974 km gelaufen. Quasi neuwertig, damit ist der Rotax gerade mal eingefahren. Schon wegen des Motors musste ich die Silverstar einfach kaufen.

Die beiden italienischen Stahlfelgen machten einen besonders verrosteten Eindruck. Wir werden aber später sehen, dass dieser Eindruck nicht ganz richtig war.

Das Original-Bordwerkzeug: Noch nie benutzt, noch nicht einmal ausgepackt. Jedes Teil ist in perfektem Zustand – spektkulär!

 

 

 

 

 

 

Fünf Stunden und 1,5 Tuben Autosol später ist fast kein Rost mehr an der Silverstar zu sehen, selbst die Felgen wurden wieder halbwegs ansehnlich. Der Zustand ist sogar noch besser, als der meiner alten Silverstar. Noch ein paar solche Putz- und Polieraktionen, und die Maschine wird 1A dastehen. Bei dem guten Zustand wird die SIlverstar sicher nicht als Ersatzteilträger enden, die wird ein besseres Schicksal haben.

Und noch etwas später gibt der Motor die ersten Töne von sich, hier an der Anzeige des Drehzahlmessers zu erkennen. Die Batterie ist nach 10 Jahren Standzeit natürlich restlos hin, an weiteren Schäden ist ein gebrochener Kupplungshebel und ein zerfressener (oder zerfallener) Gummi-Ansaugstutzen zum Luftfilter festzustellen. Bisher alles Peanuts!

Gruppenbild mit Dame: Meine beiden Silverstar, vorn meine "alte" Maschine ohne Tank. Der ist noch in Entrostungskur. Der Tank der neuen Maschine ist innerlich in wesentlich besserem Zustand. Im Hintergrund die alte Dame ES 250/1, mein Eisenschwein-Gespann.

Schönes kleines Frankfurter Kennzeichen gegen Vogelsberger Kuchenblech.

Nochmal die beiden Ladies, vorn NEU, dahinter ALT.

Unterschiede von vorn: Die Duschbrausen-Blinker und Heidenau-Reifen bei der neuen, Miniblinker und BT 45 bei der alten.

Heute sollte meine "alte" Silverstar auf jeden Fall wieder laufen, deshalb bekam sie leihweise den Tank der Neuen verpasst. Natürlich kam neuer Sprit rein, und dann gings auf Tour - endlich wieder. Meine Silverstar hat mir in den letzten vier Wochen richtig gefehlt. Aus der kleinen Probefahrt wurde über 80 km. Kam mir so vor, als würde die Maschine besser laufen als vorher. Möglicherweise war durch den Rost im Tank die Spritzufuhr doch schon ezwas reduziert. Glaube nicht, dass es Einbildung war.

Gegen 19:30 sah es so aus, als würde ein Unwetter niedergehen. Kam aber noch rechtzeitig in die heimische Garage.