Kleine Vogelsbergtour

Am 28. Mai endlich ein Tag ohne Regen – also rauf auf die Silverstar und wenigstens eine kleine Vogelsbergtour gemacht. Es war zwar sehr stürmisch, aber immerhin blieben wir trocken. Die Silverstar lief prima und wir hatten viel Spass auf unserer improvisierten Tour.

Um 9:00 schnell getankt und dann sofort auf die Nebenstrecke in Richtung Ebsdorfergrund. Die groben Ziele waren dann ab Ebsdorf diese: Schröck, Mardorf, Homberg. Von da aus dann nach Kirtorf und ab dort sofort ab in Richtung Antriftal. Weiter nun in die Schwalm nach Willingshausen und Schrecksbach. Dann über Nebenstrecken nach Alsfeld, von da ins Schwalmtal nach Hopfgarten und weiter nach Lautertal-Meiches. Über Gross-Felda, Ermenrod, Hainbach, Rülfenrod und Elpenrod gings dann zurück in die heimische Garage. Alles ohne einen Tropfen Regen abzubekommen, nur der Sturm war zeitweise sehr stark und etwas lästig. Gegen 13:30 waren die knapp 170 km abgerissen.

Der kleine Staudamm zwischen Heidelbach und Münch-Leusel hatte durch die Regenfälle der letzten Tage ganz schön gestaut.

Vor über 20 Jahren bin ich mit meiner Maico M 250 B oft in diese Gegend gefahren. Damals hab ich da nie Wasser gesehen. Jetzt weiss ich, dass die Schutzmassnahme mit dem Damm hier sehr sinnvoll ist.

Scheinbar hab ichs heute mit dem Wasser. Was mich zu diesem Fischereigelände in der Nähe der Schwalmquelle getrieben hat, kann ich gar nicht sagen.

Es gibt einfach schöne, versteckte Ecken im Schwalmtal - so wie überall auf der Welt. Das Auffinden solcher Ecken macht mit der Silverstar mindestens soviel Spass wie früher mit meinen Maicos.

Und etwas morbides: Auch den Totenköppel bei Meiches habe ich vor über 20 Jahren schon mal mit der Maico besucht. Sieht nach der langen Zeit völlig unverändert aus.

Der etwas unheimliche Pfad in den tiefen Wald ist mir damals allerdings nicht aufgefallen.

 

Schrauben statt W650-Treffen

An diesem verlängerten Wochenende wollte ich eigentlich zum W 650 Treffen auf die Burg Hessenstein nach Ederbringhausen fahren. Allerdings war das Wetter so lausig, dass ich die Fahrt sausen liess – statt dessen gab es ein Schrauberwochenende. Die Verkabelung des Seitenwagens bekam ich fertig. Ausserdem wurden die Radlager des Seitenwagenrades gewechselt. Im Moment sieht es so aus, als würde alles funktionieren. Jetzt muss noch eine VA-Halterung für die Batterie im Seitenwagen gebaut werden und am SW-Blinker ist noch ein Gummistück einzusetzen. So langsam geht es auf den TÜV-Termin zu.

Kleiner Bilderbogen vom Vormittag in Mandeln

Heute zum Treffen der MZ-Freunde nach Dietzhölztal-Mandeln gefahren. Um 9:00 bei Sonnenschein gestartet, begann es bereits im Ebsdorfergrund zu regnen. Hatte mir eine Route über kleine und kleinste Nebensträsschen ausgesucht. Deshalb hatte ich an der Fahrt trotz Regen ziemlichen Spass. Die Silverstar schnurrte wie ein Kätzchen und wir schwenkten zügig durch das Hinterland. Das Wetter wurde zusehends schlechter, aber die MZ zog unbeirrt ihre Spur. In Mandeln war aufgrund des miesen Wetters wenig los. Da es für mich der erste Besuch des Treffens war, fand ich’s trotzdem recht spannend. Hier ein kleiner Bilderbogen vom Vormittag in Mandeln.
Gegen Mittag machte ich mich auf den Rückweg, weil das Wetter sich weiter verschlechterte. Diese Fahrt war dann allerdings gar nicht mehr angenehm: Sturmböen und sehr starker Regen machten die Fahrt zur Strapaze. Handschuhe, Stiefel und Hose wurden auch zusehends undicht und die Nässe zog überall hin. Bin trotzdem ohne Probleme und Pannen zuhause angekommen und war diesmal froh, dass der Trip vorbei war. Schön war’s aber dennoch in Mandeln.
Das Bild zeigt die Silverstar hinter Achenbach kurz vor Mandeln. Beim letzten Tankstop vor Mandeln informierte mich der Tankwart darüber, dass die Mandelner schon immer ein besonderes Völkchen waren. Man erzählt sich, dass früher selbst die Zigeuner einen Bogen um den Ort machten. Aus diesen Leuten seien dann die MZ-Freunde Mandeln entstanden. Ob’s stimmt?

2006 war das Treffen der MZ-Freunde Mandeln leider ziemlich verregnet. Für mich war es trotzdem ein Erlebnis, ein komplettes Dorf so MZ-verrückt zu erleben.

Neuverkabelung von Maschine und Boot

Jetzt wird im Endspurt die Verkabelung fertig gemacht.

Anfang Mai ist die Neuverkabelung ziemlich fertig. Im Scheinwerfer herrscht nur scheinbar das Chaos, eigentlich ist die Elektrik jetzt ordentlich und übersichtlich. Verschiedene Kabelstränge sind mit gelben Kabelbindern zusammen gebunden, für Klemme 15/54 und Lichtstromkreise sind Vierfach-Steckklemmen als Verteiler eingebaut. Die Elektrik ist auch schon zu 99 % wieder funktionsfähig, lediglich die Leitungen zum Seitenwagen liegen noch nicht.

Hier der 8-fach Sicherungskasten, ein paar Steckverteiler und der 12 V Regler/Gleichrichter von Vape (kaum zu sehen). Von hier aus wird auch der Strang zum Seitenwagen gelegt. Muss allerdings sehen, dass der Seitendeckel noch drauf passt - da hab ich ein wenig Bedenken. Wir werden sehen.

Ladekontrolle und Leerlaufanzeige leuchten jetzt mit 12 V Birnchen schön hell, auch der Tachobeleuchtung tut der Umbau auf 12 V gut. Durch das Foto habe ich gemerkt, dass der Tacho leicht schief eingebaut ist. Jetzt warte ich noch auf das elektronische Blinkrelais und eine kleine Hupe, ist alles bei Tante Luise bestellt. Die Chromabdeckung fürs Zündschloss wird natürlich noch montiert.

Hier das Kraftwerk für die Tests während der Neuverkabelung. Diese funkelniegelnagelneue Batterie ist schon für die ES 250/1 vorgesehen und kommt in das Gepäckfach des Seitenwagens. Dazu muss ich allerdings noch einen Batteriehalter aus Edelstahl bauen. Habe überhaupt viele kleine Teile aus Edelstahl verbaut, beispielsweise den Halter für die Hupe. Eine MZ für die Ewigkeit?

Die originalen MZ-Blinker aus Plaste haben mir noch nie gefallen, ausserdem waren sie in einem sehr schlechten Zustand. Also zwei Ochsenaugen a la Hella bestellt. Der linke ist bereits installiert, mal sehen, ob die Gummipressung im Lenkerrohr hält. Aus meinem ersten Motorradleben kenne ich die Original-Hella-Ochsenaugen mit Spreizbefestigung aus Aluminium. Das war aber auch nicht so der Brüller, weil die Aluteilchen häufig wegbrachen. Bin auf den Praxistest gespannt.

Der Hauptstrang des neuen Kabelbaums - das elektrische Rückgrat meines Gespanns. Die neue Zündspule aus der Vape-Anlage und die kleine Hupe von Tante Louise sind ebenfalls zu erkennen. An diesem Tag kam auch das neue elektronische Blinkrelais, das jetzt auch funktionierte. Die Elektrik am Motorrad ist damit fertig - alles funktioniert. Jetzt muss noch der Kabelstrang zum Seitenwagen gemacht und verlegt werden.

Deshalb wurde heute (14.5.2006) der Seitenwagen mit Egons Hilfe wieder an die Zugmaschine montiert. Ging mit zwei Personen recht einfach.

Der Tank bleibt erstmal noch unten - wer weiss, was sich noch alles an Problemen ergibt. Ihr wisst ja, Murphy ist überall, nicht nur im Rheinland. An der Stelle der alten Batterie ist eine gewaltige Elektrozentrale entstanden.

Zum Seitenwagen wird die Elektrik über einen dicken Stecker (5-polig) verlegt. Die Leitungen zu den Seitenwagenleuchten werden natürlich ebenfalls erneuert. Das werden die nächsten Arbeiten sein. Dann muss ich mir unbedingt das wacklige Seitenwagerad vornehmen. Da ist doch noch einiges zu machen - insgesamt hab ich den Aufwand erheblich unterschätzt. Hab zwar auch meinen Spass an der Schrauberei, aber was mir fehlt, ist jede Menge Zeit.

 

Eine Tour und die traurige Geschichte eines Scotch-Leitungsverbinders

Heute stand eine erneute Tour ins Blaue mit der Silverstar an. Kalt springt die MZ immer noch etwas schlecht an – oder ich mach etwas falsch. Mit Choke klappts nicht, ohne Choke muss ich mit dem Gas jonglieren. Daran muss ich noch arbeiten. Es war tolles Wetter, allerdings mit sehr starkem Wind, der auf den Höhen des Vogelsberges ganz schön drückte. Dann nach etwa 40 km flackert plötzlich die Ölstandsleuchte (nicht die Öldruckleuchte). Hatte ja neulich beim Ölwechsel 3 Liter reingetan, die aber nicht bis an die obere Markierung des Peilstabs reichten. Also nochmal zurück nach Hause und alles geprüft. Hab nochmal einen Viertelliter nachgefüllt und dann gings wieder raus auf die Strasse. Das Flackern war aber immer noch sporadisch da. Ich denke, da muss ich mal nach der Elektrik schauen. Jedenfalls beschloss ich, dass kein Ölmangel vorlag.
Etwas später fiel mir auf, dass die Silverstar heute doch iregendwie anders lief. Besonders im 5. Gang kam da wesentlich mehr als auf den Fahrten vorher. Ruckzuck war die Tachonadel deutlich über 130 – vorher war sie eigentlich ab 110 sehr sehr zäh. Ein bisschen war es, als hätte man irgendwo einen Pfropfen rausgezogen. Sollte der Motor jetzt auf einen Schlag frei geworden sein? Wer weiss, wie der Vorbesitzer die Maschine unterfordert hat! Oder war das ein letztes Aufbäumen der Mechanik vor dem grossen Zusammenbruch? Jedenfalls lief die MZ prima und ich hatte noch mehr Spass als sonst.
Hab dann noch zwischen Weitershain und Rüddingshausen einem Papagei geholfen, seinen roten Joghurtbecher mit Paderborner Kennzeichen aus der Wiese zu ziehen. Der hatte eine Kurve wohl unterschätzt oder völlig übersehen und war von der Strasse direkt ins hohe Gras gebrettert. Ist zum Glück nix weiter passiert ausser einem gelinden Schreck. Nach 200 km war dann nauch für mich die Sonntagsfahrt zu Ende.
Am nächsten Tag begann ich mit der Fehlersuche wegen der flackernden Ölstandskontrolle. Hier der Bericht dazu – war ganz spannend.

Ein paar Tage später dann auf Fehlersuche wegen der flackernden Ölstandskontrolle. Etliche Steckverbinder geöffnet und mit Kontaktfett (Batteriepolfett) behandelt – aber nichts konkretes gefunden. Bei der Suche fing dann auch noch der elektronische Drehzahlmesser an, seinen Dienst zu quittieren. Jetzt wurde es dramatisch. Aber das MZ-Forum half! Von dort kam der Hinweis auf diesen Scotch-Verbinder (auch Stromdieb genannt). Und wahrhaftig – der Drecks-Scotchverteiler war der Übeltäter!

Den Scotchverteiler also auseinander gepuhlt, die 3 Kabelenden abisoliert und mal provisorisch verbunden: Der Drehzahlmesser lief wie einst im Mai. Und ich hatte schon beim Hersteller Nova MMB angerufen – und die hatten bereits schnelle Reparatur zugesagt. Das hatte sich zum Glück erstmal erledigt. Der Scotchverbinder zwackte von der CDI eine Leitung für den Drehzahlmesser ab. Jetzt bei Conrad vergoldete Steckverbinder aus dem Modellbau bestellt, um diese kritische Stelle ein für allemal zu entschärfen.

Nach drei Tagen kamen die vergoldeten Steckverbinder an und wurden sofort verbaut. Die Löterei istzweifellos ein bisschen pfriemelig, aber ich habs dann doch hinbekommen. Habe in die anzuzapfende Leitung erstmal eine Y-Verteilung eingelötet, damit ich vernünftig mit zwei Steckverbindern arbeiten konnte. Alle Enden schön mit Schrumpfschlauch überzogen – die Reparatur sollte was ordentliches werden.

Bei der Gelegenheit gleich noch ein paar kritische Stellen im Bereich der Batterie mit Bougierrohr überzogen. Eine Stelle am Hauptkabelbaum nach vorn sah schon ganz schön angekratzt aus. Insgesamt machte meine geliebte Silverstar beim Thema Verkabelung keine wirklich gute Figur – ich befürchte, das war nicht die letzte Reparatur in Sachen Elektrik. Hab allerdings im Moment keine rechte Lust, die Maschine komplett neu zu verkabeln – obwohl’s vielleicht besser wäre.

Fertig! Jetzt alles wieder zusammen gebaut und dann erstmal eine kleine Probefaht gemacht. Bin so 8-10 km gefahren und alles hat gut funktioniert – kein Ölleuchtengeflacker und ein prima anzeigender Drehzahlmesser. Scheint sich die Reparatur also gelohnt zu haben. Aber warten wir die nächste grössere Fahrt ab, dann wird sich die ganze Wahrheit zeigen. Am 20. Mai solls auf jeden Fall mit der Silverstar nach Dietzhölztal-mandeln zum MZ-Treffen gehen.

Noch schnell ein Bild von Single (MZ) und Twin (GR 650) von hinten gemacht: Meine beiden DQ-Nummernschilder gefallen mir ganz gut (DQ=disqualified). Die DQ3 ist schon für das ES-Gespann reserviert. Gilt aber nur bis Juni 2006, ich muss mich also ranhalten.