Roadster Rollout

Nachdem Gestern wahrhaftig der Auspuffwinkel bei mir angekommen ist, nehme ich heute ein paar Stunden frei, um mit Reinhard die Restarbeiten zu erledigen. Das sind die Montage von Krümmer, Kat und Auspuff, zusammen mit dem Winkel, und diverse Hitzeschutzbleche. Die Arbeiten laufen ganz gut und noch vor 15:00 ist alles fertig und der Motor bereit für den ersten Probelauf.

MG

Alles fest, nichts klappert.

 

MG

Öl und Kühlflüssigkeit sind neu – da könnte man doch eigentlich …..

 

….. den Motor mal anlassen. Gesagt, getan, und tatsächlich springt der Motor sofort an und läuft traumhaft ruhig und leise. Sollte wirklich alles gut gegangen sein?

MG

Wir lassen den Motor etliche Minuten laufen, damit er auf Temperatur kommt.

Und dann der Rollout. Leise brabbelnd zieht die K-Engine den Roadster von der Bühne und wir rollen auf den Hof. An diesem Abend fahre ich dann noch eben 80 km zusammen und im Nachhinein frage ich mich, wie ich es sechs lange Wochen ohne den MG ausgehalten habe.

Der Ruf des Schlaflabors

In Kürze muß ich wieder einmal ins Marburger Schlaflabor einrücken und dazu gibt es heute eine Art Vorbesprechung. Das Wetter ist gut und allzu lange wird die Aktion wohl nicht dauern, so dass ich einige zusätzliche Aktivitäten damit verbinden werde:

– Hundespaziergang
– Botenfahrt nach Grünberg
– Einkauf bei Polo in Linden
– Schlaflabor
– Wasserbehälter aus der Elisabethenquelle nachfüllen.

Das ist ein schönes, volles Programm, dass gleichzeitig etliche Kilometer Gespannfahrt erfordert. Das passt mir gut.

Yellow

Die erste (kleine) Überraschung des Tages: Yellow hat eine neue Hundeleine. Kräftig und doppelt geführt – aber in leuchtend orange! Sind Hunde eigentlich farbenblind?

Yellow

Bei angenehm kühlem Morgenwetter gelingen uns die Übungen heute besonders gut.

Yellow

Nach einer Stunde in Feld und Flur stoßen wir jetzt noch in den Nieder-Ohmener Stadttrubel.

Kawasaki W650 Gespann

Jetzt geht’s quasi nahtlos auf das Gespann und ich erledige den ersten Auftrag: Warenabgabe beim Grünberger Optiker. Und gleich weiter in Richtung Lich und Langgöns. Heute habe ich eine völlig andere Strecke als üblich zum Lindener Polo-Shop gewählt – deutlich besser zu fahren.

Kawasaki W650 Gespann

Eigenlich will ich bei Polo nur den Geburtstags-Gutschein einlösen, aber wie immer finde ich doch wieder etwas. Der Laden hat einfach ein zu großes und gutes Sortiment. Eindeutig: Polo hat sich gewaltig verbessert.

Kawasaki W650 Gespann

Heute ergeben sich viele Gespräche bei Polo: Zuerst mit einem Burgman-Fahrer, dann mit einem Homberger W650-Besitzer und schliesslich mit dem Hondafahrer aus Schotten, der morgen mit seiner Enduro nach Albanien aufbricht und hier eben noch eine Warnweste kauft. Gute Fahrt.

Polo Girl

Vor lauter Benzin-Gequatsche lasse ich meine Kamera im Polo Shop liegen, aber das schönste aller Polo-Girls hat sie entdeckt und für mich aufbewahrt.

Kawasaki W650 Gespann

Von hier aus will ich weiter in Richtung Marburg, aber ohne die drei Moloche Giessen, Wetzlar oder Marburg zu durchfahren. Und jetzt kommt die Stunde des kleinen Tablet-PC mit dem Kartenmaterial. Ich suche mir abgelegene Strecken über Lützellinden, Dudenhofen und Lahnau und das klappt prima. An diesem Ort raste ich zufällig und ich meine, vor ein paar Jahren mit dem Silverstar-Gespann genauso zufällig hier gelandet zu sein.

883

In Dudenhofen sehe ich (wieder) zufällig eine auffälliges Harley-Davidson-Schild und ich steuere Berni’s Harley Laden an. Hier war ich tatsächlich noch nie.

883

Und was soll ich sagen: Zum zweiten mal verliebe ich mich in eine 883 Sporster – ein traumhaft schönes Motorrad. Aber soll ich noch einmal wechseln? Besser nicht!

Kawasaki W650 Gespann

In der Gegend zwischen Giessen und Wetzlar kenne ich mich traditionell schlecht aus, aber das kleine Tablet bringt mich immer wieder auf Kurs. Dabei nutze ich kein Navi, sondern lediglich hochauflösende Karten, die auf dem Tablet abgelegt sind. Hier, beim Anblick von Burg Vetzberg, bin ich aber wieder auf Kurs.

Kawasaki W650 Gespann

Eine kleine Pause lege ich noch am Wismarer See ein, wo ich mir einen Muffin und ein Eis gönne.

Kawasaki W650 Gespann

Weiter geht die Fahrt in Richtung Marburg, und da liegt Tec Motors in Gisselberg ja direkt am Wege. Und was muss ich sehen: Ein Horex-Schild. Tec Motors vertreibt also die neue Sechszylinder-Horex!

Horex

Und da steht das Prachtstück. Ich würde lügen wenn ich sage, dass mir die Maschine nicht gefällt.

Horex

Ein wirklich schöner Motor.

Kawasaki W650 Gespann

Nun fahre ich in Marburg die Lahnberge hinauf zur Uniklinik, wo ich im Schlaflabor meinen Termin wahrnehme. Anschliessend schaue ich mir noch die naheliegende Spiegelslust mit dem schönen Fernblick an.

Kawasaki W650 Gespann

Und dann kommt die letzte Aufgabe dieses Tages: Frisches Felsquellwasser aus der Elisabethenquelle in große Behälter abfüllen.

Kawasaki W650 Gespann

Vier mal fünf Liter sollten schon einen Augenblick reichen – auch bei meinem hohen Wasserkonsum.

Quelle

Dummerweise sprudelt die Quelle heute etwas schwächlich und das Füllen dauer ziemlich lange.

Elisabethenquelle

Da ist zwischendurch auch mal Zeit für ein Selbstportrait.

Kawasaki W650 Gespann

Geschafft, alle Behälter sind gefüllt. Mit dieser Last wird das Gespann wie ein Brett auf der Strasse liegen. 20 kg mehr sind schon spürbar.

W650 Gespann

Und damit sind alle Aufgaben des heutigen Tages erledigt – kein schlechtes Pensum. Als ich gegen 17:00 wieder zu Hause bin, ist der Kawa-Tank erneut leer und der Tachometer zeigt 180 km mehr an als heute früh.

Auf dem Schloßhof

Der Tag beginnt regnerisch, aber ab dem Nachmittag wird’s ein wenig besser. Zu einer kleinen Runde kann ich mich gegen 18:00 aufraffen und dazu setze ich mich auf das W650-Gespann. Wie immer habe ich schon nach wenigen Tagen ohne eine Gespannfahrt das Gefühl, eine kleine Ewigkeit nicht mehr auf drei Rädern unterwegs gewesen zu sein. Aufgrund unseres Kurzurlaubs im Eichsfeld stimmt das diesmal sogar.

Kawasaki W650 Gespann

Über die Serpentinen von Rudingshain fahre ich nach Schotten und schaue mir den Ort an Tag 1 nach dem Oldtimer Grand Prix an. Die Hinweistafeln stehen noch, aber …..

Kawasaki W650 Gespann

….. Zelte, Tribünen, Absperrungen und Fussgängerüberwege werden bereits abgebaut.

Kawasaki W650 Gespann

Weiter nach Ulfa, wo ich mich in Richtung Hungener Seenplatte begebe. Aber vorher …

Stornfeld

… packe ich meine Nikon aus und zoome mit dem 42xfach-Zoom das Bergnest Stornfels heran. Glasklare Darstellung, die Coolpix 510 ist schon klasse.

Kawasaki W650 Gespann

Nach ein wenig Durchstreifen der Seenplatte halte ich auf Laubach zu, wo ich im Schloßhof ein wenig mit der Nikon experimentiere. Schlösser und meine W650 passen einfach perfekt zusammen, oder?

Kawasaki W650 Gespann

Kurzer Test, ob auch der Gespanntreiber in die historisch-nostalgische Umgebung passt: Es geht so, die schwarze Bekleidung schafft eine Illusion von Wachs.

Schloss Laubach

Und was man so alles in einem ruhigen Schloßhof entdecken kann: Efeu und Blüten schlängeln sich das Mauerwerk hoch und erreichen das Dach.

Schloss Laubach

Oder altes Eisen, gezeichnet vom Zahn der Zeit.

Schloss Laubach

Oder geheimnisvolle Türen.

Schloss Laubach

Oder gar alles zusammen, und dazu ein Tablet-PC, der mir über einen mobilen WLAN-Hotspot Informationen zum Schloß zeigt.

Schloss Laubach

Die Hunde-Lady ist so alt, dass sie schon nichts mehr hört. Ich bin etwa 20 Minuten auf dem Schlosshof, und in dieser Zeit kommen zwei weitere Fotografen hierher – immer auf der Suche nach Motiven.

Kawasaki W650 Gespann

Nun mache ich mich wieder startklar und dann verlasse ich diesen herrlich ruhigen Ort.

Kawasaki W650 Gespann

Kurz vor der Flensunger Tankstelle gibt es noch einen kräftigen Regenschauer, aber es ist warmer Regen und er fühlt sich an wie eine willkommene Erfrischung am Ende einer kleinen Fahrt – die aber immerhin über gut 110 Kilometer ging.

Back home

Am Tag nach der Rückkehr aus dem Eichsfeld hat mich ruckzuck der Alltag wieder. Die Thunderbird braucht ein ganz klein wenig Zuwendung, ich muß mich wieder um meinen Kumpel Yellow kümmern und die Arbeiten am MG müssen weitergehen. Wahrscheinlich hat sich während unserer Abwesenheit niemand um den kleinen Roadster und seine tropfende Zylinderkopfdichtung gekümmert.

Yellow

Natürlich haben sich Yellow und ich gegenseitig vermisst und entsprechend ist die Wiedersehensfreude, die sich hier in endlosen Kreisen über den Acker äußert.

Yellow

Seine kleinen Übungen absolviert Yellow heute so gut, dass er sich ein paar Leckereien wirklich verdient hat.

Yellow

Bei schönem, aber noch nicht zu heißem Wetter sind wird heute gute 1,5 Stunden unterwegs.

Vespa

Anschließend bewege ich die Vespa 30 km durch den Vogelsberg und erfreue mich auch nach dem wirklich schönen Eichsfeld wieder an der Heimat.

MGF

Und jetzt zu Reinhard, um am MG weiter zu werkeln. Dort ist bereits Nachbar Peter, der berichtet, dass er gerade aus Oechsen zurück gekommen ist. Und genau an diesem Oechsen sind wir drei Heimkehrer gestern vorbei gefahren – wir hätten nur einen winzigen Schlenker von 1 km machen müssen.

Peter

Immer wieder überrascht Peter mit fantasievollen T-Shirts.

Hayabusa

Die Hayabusa steht noch bepackt vom Oechsen-Besuch an der Strasse.

MGF

Nach ziemlichen Startschwierigkeiten beginnen wir tatsächlich um 15:00 mit den Arbeiten am MG.

MGF

Lichtmaschine lösen, Steuerdeckel entfernen, Nockenwellen blockieren – klingt einfach, aber Du kommst an nichts richtig heran.

MGF

Ich behaupte ja, dass ohne Bühne oder Grube ein MGF überhaupt nicht beschraubt werden kann, aber die echten Cracks machen das in einer engen Garage bei aufgebocktem Wagen. Eine furchtbare Vorstellung.

MGF

Und dann werden wir durch netten Besuch immer wieder bei der Arbeit unterbrochen. Nach Jörg und Egon erscheint jetzt Claus mit seinem E-Bike und damit sind wir heute schon zwei Radfahrer. Denn auch ich bin heute umweltfreundlich unterwegs.

Obwohl wir heute am MG nicht so weit gekommen sind, wie erhofft, denke ich daran, morgen Ersatzteile zu bestellen. Dazu brauche ich die Fahrgestell– und die Motornummer:

Fahrgestellnummer ist SARRDWBGMYD514258 und die Motornummer lautet 18K4FM16299066.

Im Nahbereich

Eigentlich sollte ich am MG weiterschrauben oder die Thunderbird für die Fahrt ins Eichsfeld vorbereiten – eigentlich. Aber ich mache beides nicht sondern fahre mit Jürgen und Reinhard zu einer Art Dienstgespräch. Wir diskutieren, ob eine gemeinsame Fahrt nach Niederösterreich im August im Bereich des Möglichen liegt. Dieses Gespräch werden wir am Nidda-Stausee führen und danach noch ein wenig in der näheren Umgebung sinnlos Benzin verbrennen.

W650

Unterwegs mit sehr unterschiedlichem Maschinenmaterial: Königswellen-Twin, V-Twin und Reihendreizylinder. Passt trotzdem.

W650

Zuerst sollte das Arbeitsgespräch am Antrifttal-Stausee stattfinden, dann bei Doro auf dem Hoherodskopf und gelandet sind wir dann am Nidda-Stausee.

Niederösterreich Treffen

Es scheint nicht ganz einfach zu sein, eine Niederösterreich-Reise im August terminlich unter einen Hut zu bringen. Jedenfalls kommen wir heute zu keiner Entscheidung.

Nidda Stausee

Wir schauen uns noch den Nidda-Stausee an, der ja wirklich nur ein besserer Teich ist.

OTC

Während Jürgen nun zum Mittagessen fährt, besuchen Reinhard und ich kurz das Oldtimer Cafe. Es ist nicht allzu viel los dort und neben den beiden Tigern ist das Maschinenmaterial sehr Milwaukee-lastig.

W650

Anschliessend kurven wir noch runde 100 km durch das Kinzigtal um dann über Hoosenfeld wieder in Richtung Vogelsberg zu fahren. Hier entsteht gerade ein Werbefoto im Stil der 70er Jahre mit einem dreizylindrigen Engländer und einem Fahrer in stilsicherer Bekleidung.

Caferacer

Und falls jemand wissen möchte, wer diese tollen Lederjacken herstellt: Die Antwort …..

Caferacer

…… sehr ihr hier. Als ich nach 150 km wieder zu Hause bin, begebe ich mich doch noch an die letzten Vorbereitungen für meinen Donnervogel. Obwohl: Bei diesem Motorrad habe ich das Gefühl, jederzeit und ohne besondere Maßnahmen quer durch Europa fahren zu können. Wir werden sehen, ob dem wirklich so ist. Für eine statistische Auswertung sind unsere drei Thunderbird schon eine aussagekräftige Menge.