BSA und Wirzenborn – unterwegs mit der 500R

Das Wochenende 15/16.7.2006 gehöre meiner Polizei-MZ, der 500R. Die Silverstar stand ohne Tank da, der war zum Entrosten und Versiegeln, das ES-Gespann ölte zu stark, also blieb die 500R. Seltsam, dass mir meine GR 650 gar nicht mehr in den Sinn kommt – ich bin endgültig zum MZ-Fahrer mutiert.
Am Samstag gings auf, eine BSA B 31 zu besichtigen, am Sonntag Morgen wurde die MZ Richtung Montabaur getrieben.

Langsam und Stück für Stück entferne ich die Polizeiutensilien von meiner 500R. Radio, Antenne, Funk-Kabelbaum, Handschützer und Lampenverkleidung sind schon abgebaut. Eigentlich erinnern nur noch die weissen Packtaschen und natürlich die grüne Lackierung an die ruhmreiche Behördenvergangenheit. Mir gefällt sie so gestrippt aber wesentlich besser.
2 Tage vorher war der Del’Orto Vergaser undicht. Hatte ihn dann zerlegt und gereinigt. War zwar danach alles wieder dicht, aber eine echte Ursache habe ich nicht gefunden. Auf dieser Wochenendtour ist mir auch sehr bewusst geworden, wie ruppig und unkomfortabel der Del’Orto Vergaser ist. Wenn Du vor einer Kurve das Gas wegnimmst und willst danach wieder schön aufziehen, hängst Du voll in einem Loch. Das ist wirklich extrem und kann Dir die Freude an dem schönen Motor wirklich etwas verleiden. Wenn ich das nicht in den Griff bekomme, werde ich mich nach einem Bing umsehen. Die Silverstar mit ihrem Bing fährt sich da wesentlich angenehmer. Der Del’Orto wirkt aber dafür kräftiger und kerniger.

 

Diese BSA B 31 habe ich mir am Samstag angesehen. Sie steht in Buseck zum Verkauf. Campbell hat sie sehr schön und alltagstauglich restauriert. Es blieb dann nicht beim Ansehen, sondern wir haben dann mit 2 B 31 eine kleine 25 km Probefahrt gemacht. War einfach Klasse! Der langhubige B 31 Motor mit 350 ccm und 17 PS fährt sich völlig anders als der sportliche Rotax. Runterschalten war nur zum Anhalten nötig, alles andere zwischen 40 und 100 spielte sich im 4. Gang ab. Nachdem ich mich an die Rechtsschaltung mit 1. Gang oben gewöhnt hatte, gings es ausreichend flott über die Nebenstrecken zwischen Buseck und der Rabenau. Hat riesig Spass gemacht und ich würde die BSA sehr gern kaufen, aber da ist die Sache mit dem Hauskauf in Grünberg. Mal abwarten.

8:30 irgendwo im Marburger Hinterland.

MZ 500R bei den Kelten am Dünsberg.

Auf dem Weg zum Schloss in Rauischholzhausen den Hinweis auf die MZ-Halle entdeckt. Schön, dass jetzt auch in Hessen der kulturelle Wert der MZ-Motorräder erkannt und gewürdigt wird.

 

Beim BSA-Treffen

Nachdem ich am Tag vorher schon mit der Silverstar beim BSA-Treffen in Wittelsberge war, ging es am Sonntag Morgen nochmals mit dem Eisenschwein dorthin – ich konnte einfach nicht anders. Und wer weiss, wofür’s gut war: Johannes vom Mittelhessen-Chapter erzählte mir von einer B31, die in Buseck zu verkaufen wäre. Sollte mein alter Traum von einem klassischen Engländer doch noch wahr werden? Mal abwarten, was daraus wird – bin selber sehr gespannt.

Bei den BSA-Leuten habe ich mich so wohl gefühlt, dass ich am Sonntag nochmal hin fuhr – diesmal mit dem ES-Gespann. Danach hab ich noch eine sehr schöne Bummeltour von insgesamt 80 km gemacht – war sehr erholsam und entspannend. Dank meines Sigma-Tachos hier noch ein paar Zahlen zur Tour: Für die 80 km brauchte ich 3,5 Stunden – die vielen Pausen sorgten dafür. Meine Durchschnittsgeschwindigkeit betrug 41 km/h und die erreichte Höchstgeschwindigkeit war 72 km/h. Keine Werte konnte der Sigma zum Spassfaktor ausgeben.

Eine der letzten BSA aus den 70ern. Schon sehr modern und "japanisch" anmutend. Hieß zwar noch Gold Star, hatte aber mit der ursprünglichen Konstruktion nichts mehr zu tun. Aber dennoch ein schönes Motorrad.

Das wunderbare B31-Gespann in British Racing Green mit Trapezgabel und starrer Hinterachse.

Nach dem BSA-Treffen gings auf Tour und nahe der Autobahn zwischen Homberg und Niedergemünden auf diesen schönen und sehr ruhigen Rastplatz. Dabei die Füsse hochgelegt und die BSA-Zeitung gelesen. So kann mans aushalten.

Rechts ist das lange Band der Autobahn zu sehen, die mein Gespann bisher noch nicht unter die Räder genommen hat.

Mit dem Gespann halte ich viel öfter einfach mal an, so wie hier auf der Anhöhe bei Hainbach ...

..... und der Windkraftanlage bei Atzenhain.

BSA Treffen in Wittelsbach und Besuch bei Regina und Reimund in Berfa

Nach den extrem heissen Tagen ist es heute etwas kühler und sogar ein wenig regnerisch – udeal also für eine kleine Tour. Zunächst früh morgens mal eben 40 km mit dem ES 250/1-Gespann abgerissen, und dann gegen 11:00 los mit der Silverstar. Im Ebsdorfer Grund, genauer in Wittelsbach, soll auf einer Wiese am Turm ein BSA-Treffen stattfinden. Da will ich hin, denn mein unerfüllter Traum ist immer noch eine BSA, am besten eine Gold Star. Anschliessend ist geplant, einen alten Bekannten zu überraschen, den ich ca. 15 Jahre nicht gesehen habe (Hallo Düs!). Und so verlief der Tag:

Sowohl das BSA Treffen als auch der übberraschende Besuch in Berfa bei Regina und Reimund haben mir grossen Spass gemacht. Das ganze garniert mit vielen schönen Kilometern auf meinem deutsch/österreichischen Eintopf.

Schöne englische Gespanne - und alle voll im Alltagseinsatz.

Dazu noch wirklich gute Typen, insgesamt ein schönes familiäres Treffen.

Auch die klassischen BSA Twins mit 500 und 650 ccm waren natürlich vertreten - von original bis zur extrem individuellen Hybridmaschine.

Dieser Twin rechts kam übrigens aus Winsen an der Luhe - über 400 km entfernt.

Englische Einzylinder als Langhuber ....

.... und deutscher Einzylinder als Kurzhuber.

Ein traumhaftes Strässchen entlang der Ohm bei Schweinsberg.

Und dabei noch zufällig einen Schiessstand für Bogenschützen entdeckt.

 

Auf zur Sigma-Test-Tour

Im Laufe dieser Woche war der Sigma-Fahrradcomputer an das Eisenschwein gebaut. Heute waren die Temperaturen auch etwas erträglicher, also gings auf eine kleine Tour, um den Sigma zu testen. Ich kann euch sagen, das war ernüchternd! Meine Höchstgeschwindigkeit auf den 66 km betrug 69 km/h, dabei zuckelte ich mit einem Durchschnitt von 40 km/h durch die Botanik. Aber OK, da waren natürlich etliche Stops dabei – eine echte Blümchenpflückertour eben.
Bei uns im Vogelsberg haben etliche Dörfer am Ortseingang so einen Kasten, der dem Ankommenden seine aktuelle Geschwindigkeit anzeigt. Ich weiss nicht, wie genau diese Kästen sind, aber deren Geschwindigkeit stimmte in allen Fällen zu 100% mit der angezeigten Geschwindigkeit des Sigma überein. Der Original-MZ-Tacho zeigte dagegen 15-20 km/h mehr an und pendelte auch noch stark dabei.
Diese Mini-Tour habe ich aber sehr intensiv empfunden, und das macht dann wieder einen besonderen Reiz aus. Hab allerdings auch meine Defizite in der Gespanntechnik recht deutlich gespürt – das muss besser werden.

Passt sicher nicht so wirklich – diese Kombination aus Eisenschwein, Superelastik und Sigma Fahrradcomputer. Aber jetzt habe ich eine exakte Geschwindigkeitsanzeige und einen Tageskilometerzähler. Der Rest ist Schnickschnack, aber ganz lustig. Jedenfalls ein Informationszuwachs!

Nach dem abschüssigen Kurvengeschlängel von Maulbach nach Homberg war der erste Boxenstop angesagt. Da hab ich mir doch wahrhaftig eine bessere Bremse gewünscht.

Konsequenz: Also das Projekt Seitenwagenbremse per Seilzug nicht vergessen.

Der Sigma bringt die gnadenlose Wahrheit an den Tag: Bisher gefahrene Höchstgeschwindigkeit ist 68 km/h. Bis zum Ende der Tour sind's dann noch 69 km/h geworden - weit entfernt von dem 80-90 km/h Gependel des Originaltachos. Für die Einstellung der Wegdrehzahl WST ergibt sich Raddurchmesser x Pi, in meinem Fall also 565x3,14=1774. Muss aber für jeden Reifen neu berechnet werden.

Keine LPG, sondern eine einsame Feldscheune bei Rüddingshausen.

Schweres landwirtschaftliches Gerät unter sich.

Das verwunschene Grundstück am Ortsrand sieht aus wie aus dem Märchen.

Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken stolzer Pferde .....

Das Schützenhaus in Stangenrod ist gut auf einen kalten Winter vorbereitet. Im Moment sinds aber noch 30 Grad!

Das 40 Jahre alte Gespann frisch und munter, das 4 Jahre alte Altersheim "Falkenhorst" dagegen verfälllt zusehends. Schade drum, hätte was Gutes werden können. Hab mir schon vorgestellt, meine Gespanntouren irgendwann von dort aus zu starten. Und wenns soweit ist, in den Motorradstiefeln sterben.

Betreten verboten, obwohl das Gebäude mal für alte Krüstchen gedacht war.

 

Schnappschüsse unserer Reise in den Main-Kinzig-Kreis

Ein heisser Samstag, dennoch gehts mit Ruth und Egon auf Tour. Meine kleine Silverstar in Begleitung zweier Boliden (BMW F800 und Suzuki SV 650), das wird hart. Aber da wir uns die allerkleinsten Strässchen ausgesucht hatten, gings eigentlich. Da konnte der gute Rotax ordentlich mithalten. Es gings durch den Vogelsberg ins Tal der Kinzig und zurück durchs Schlitzer Land. Unterwegs ein prima Mittagessen in Freienstainau. Sehr Bikerfreundlich, denn der Metzger fährt hier selbst. Nach dem Esssen gabs noch einen Tourenvorschlag kostenlos. Sehr empfehlenswert! Und hier ein paar Schnappschüsse unserer Reise in den Main-Kinzig-Kreis.

Der südliche Vogelsberg und der anschliessende Kinzigkreis sind eine wunderbare Motorradgegend. Da kann ich mir noch einige Fahrten vorstellen, die dann weiter über die Schwarzen Berge in den Spessart und die bayrische Rhön führen.

 

 

 

Kleine Rast auf dem Werksgelände der Firma ALSA, kurz hinter Freiensteinau. ALSA bietet sogar einen Werksverkauf an - nur was die Firma herstellt, haben wir nicht herausgefunden.

Auf einem kleinen Parkplatz am Rande des Kinzigtals. Die Gegend finde ich phänomenal, sogar noch wilder und uriger als unseren Vogelsberg. Unterwegs gabs jede Menge Plätze, wo ich am liebsten angehalten, geschaut und fotografiert hätte. Aber dann wären wir wohl erst nach Mitternach zu Hause angekommen. Auf meine alten Tage werde ich wohl noch zum Blümchenpflücker.

Meine beiden Begleiter bei einer kurzen Rast. So stelle ich mir ein liebendes Paar vor.

Zum Abschluss der Tour gings noch ins Oldtimer Cafe auf ein Stück Kirsch-Käse-Kuchen. Ab da trennten sich unsere Wege und ich fuhr die letzten 50 km allein. Alles in allem haben wir heute 250 km abgerissen.