Vorbei: Das Ende der GR-Aera

Im August 2006 habe ich dann mal wieder einen dieser Fehler gemacht, wie sie mir von Zeit zu Zeit passieren: Ich habe die GR 650 gegen einen Velorex 562 Seitenwagen getauscht. Damit will ich zusammen mit der MZ Silverstar ein Gespann aufbauen. Mit dem Fahrwerk meiner GR war ich ja nie wirklich glücklich, aber heute glaube ich dennoch, mit der Abgabe einen Fehler gemacht zu haben. Mit ein wenig mehr Ausdauer und Durchstehvermögen hätte ich eine brauchbare Solomaschine und ein schönes Gespann aufbauen können – der Grundstock war vorhanden. Aber es ist passiert und wer weiß, wozu das gut war. Also Adieu, mein klassischer Twin. 🙁

War schon irgendwie ein tolles Motorrad, meine GR650. Die Fahrwerksschwächen habe ich mittlerweile erfolgreich verdrängt und mit etwas mehr Konsequenz hätte ich sie wahrscheinlich auch in den Griff bekommen. Aber ich denke, die W650 kann alles ein wenig besser .....

 

Mini-Trip am frühen Abend

Ein kühler, bewölkter Tag Anfang August, nach der Arbeit wird beschlossen, eine kleine Runde mit dem Gespann zu drehen. Wurden dann aber doch wieder 70 km draus. So oft wie auf dieser Tour habe ich die (echten) 70 km/h wahrscheinlich noch nie überschritten. Habe das Gefühl, der Motor wird langsam freier (oder ist das ein letztes Aufbäumen vor dem Exitus?), das Heulen bei bestimmten Drehzahlen ist aber nach wie vor zu hören. Die MZ-Motorgeräusche kann ich leider immer noch nicht richtig einordnen – trotz meiner zweifellos vorhandenen Zweitakterfahrung aus alten Zeiten.

An diesem kühlen Abend zu fahren, war nach der extremen Hitze der letzten Wochen sehr angenehm. Bin sowieso kein Freund der Hitze – dann lieber wärmer anziehen.

Diese Einfahrt zum Wildfütterungsreservat ist auch für Eisenschweine gesperrt.

Die Heuballen erinnern schon jetzt an den baldigen Winter. Leider als Winterfutter für Eisenschweine nicht recht geeignet.

Junge Rinder beäugen neugierig ein älteres Eisenschwein.

 


100 km am Sonntag Morgen

100 km mit dem dem ES-Gespann sind zwar keine Weltreise, aber ein paar Stündchen braucht es schon dazu. Diesmal ging es über Kirtorf, Schweinsberg, den Ebsdorfer Grund, Kirchhain, Stadtallendorf und Grünberg. Das seit einiger Zeit aufgetretene sirrende Geräusch bei unterschiedlichen Drehzahlen konnte auch heute nicht geortet werden. Mal denke ich, es wäre Hitzeknistern, dann wieder erscheint irgend ein lockeres Bauteil wahrscheinlicher. Irgendwann werde ich es herausfinden.

Zwischen Kirchhain und Niederklein sprach ich mit dem jungen Fahrer eines BMW-Gespanns aus Dortmund. Er hatte keine Panne (war schliesslich eine BMW) sondern machte nur eine Rast auf dem langen Weg von Dortmund in seine ursprüngliche Heimat Bayern. Hat übrigens zu Hause noch eine ES 250/0.
Auf dieser Fahrt ist es gelungen, den gefahrenen Schnitt von 45 über 46 auf 48 km/h zu steigern!

Eisenschwein am See zwischen Ehringshausen und Kirtorf.

Auch in Hessen gibts es sie - die Materln. Hier eines in der Nähe von Erksdorf bei Stadtallendorf.

Inzwischen einer meiner Stammplätze mit dem Gespann: Der Rastplatz bei Niedergemünden. So 1-2 Stunden halte ich es da jedesmal aus, sofern eine Motorrad-Zeitschrift, eine Flasche Wasser und ein Müsliriegel im Beiwagen liegen.

Solche Strässchen hält der Vogelsberg speziell für langsame Gespanne bereit - hier bei Hainbach.

 

Bilderbogen vom MZ-Treffen auf der Schutzhütte Oberdieten

An diesem Wochenende fand das 2. MZ Treffen der MZ-Freunde Mandeln statt – das durfte ich auf keinen Fall verpassen. Hatte mir schon Tage vorher von Jens den geheimen Treffpunkt mitteilen lassen und den Zettel ausgedruckt. Als es dann am Samstag Morgen losgehen sollte, war der Zettel verschwunden – ich hatte ihn verschludert. Was ich noch wusste, war, dass der Treffpunkt in einem Ortsteil von Breitenbach lag. Also ohne genaue Info los, irgendwie würde ich das Treffen schon finden. Die 500 R noch schnell vollgetankt, und dann gings durch den Ebsdorfer Grund über das Marburger Land und Gladenbach ins Hinterland. In Breitenbach angekommen sah ich die Hinweisschilder nach Niederdieten – und da fiels mir wieder ein: Der Treffpunkt war in Oberdieten. Gleich am Ortseingang wies ein Schild auf die Schutzhütte und das MZ-Treffen hin. Uff – gefunden.

Da haben die MZ-Freunde Mandeln eine Schutzhütte in fantastischer Lage für ihr Treffen gefunden. Landschaftlich reizvoll, ruhig und mit tollem Ausblick. In dieser Gegend befindet sich wohl das grösste zusammenhängende Waldstück von Hessen (oder war von ganz Deutschland?). Habe sogar schon ein paar bekannte Gesichter wieder getroffen, obwohl ich in der MZ-Szene ja ein Neuling bin. Die Ausfahrt über 3 Bundesländer konnte ich leider nicht mitmachen, aber auch so hat es mir auf dem Treffen sehr gut gefallen: Gute Gespräche, interessante Maschinen, lecker Steaks mit Nudelsalat und eine schöne An- und Abfahrt – MZ-Herz, was willst Du mehr?
Glückwunsch an die Mandelner für dieses gelungene Treffen – aber die Mädels und Buben sind ja auch schon echte Profis. Schade, dass ich wie immer wenig Zeit hatte. Würde gern mal so ein Treffen mit Übernachtung durchziehen – kommt sicher noch, spätestens in Elbe. Ausser Jens habe ich niemanden aus dem MZ-Forum gesehen, vielleicht auch nur nicht erkannt.

Kurz nach 8:00 wird die Polizei-MZ gesattelt und es geht los. Ist neblig und sieht nach Regen aus. Mandeln und Regen gehören für mich seit dem Mai-Treffen in Mandeln aber zusammen und ich habe mich damit abgefunden. Aber, oh Überraschung: Es gibt keinen Tropfen Regen, wird sonnig und richtig heiss.

Anfahrt zur Schutzhütte, dem geheimen Treffpunkt der MZ-Freunde

Ein schönes Eisenschwein aus Sachsen. Gehört zu dem MZ-Trupp, der mir gestern bei Alsfeld entgegen kam.

Dieses Eisenschwein ist eine richtige Gebrauchsmaschine.

Perfekt restauriertes Eisenschwein in Originalfarbe.

Sehr selten und perfekt aufgebaut ist dieses Skorpion-Gespann.

Wäre doch mein 500 R Gespannprojekt schon so weit wie dieses schöne Gespann.

Die gelbe Country sieht aus wie frisch aus dem Laden. Je öfter ich eine Country sehe, umso klarer wird mir: Die fehlt noch in der Sammlung. Und zu jedem echten Landei gehört - eine Country. Mal abwarten, vielleicht ergibt sich ja mal etwas.

Eine gelungene Farbgebung, wie ich finde.

Mastif - MZ Supermoto mit Yamaha-Motor.

Klaus von den Mandelner MZ-Freunden mit einer seiner 35 MZ Maschinen.

Die Schutzhütte in Oberdieten bietet eine perfekte Infrastruktur. Dazu die Betreuung durch die Mandelner - das passt einfach.

Individualität wird bei den meisten MZ-Fahrern gross geschrieben und ausgelebt.

Respond Grüner Apfel Shampoon: Sehr hübsche Farbe für dieses Gespann.

Etwas unterrepräsentiert ist die kleine MZ-Reihe mit den 125ern und 150ern.

NVA ETZ aus meiner alten Heimat Recklinghausen.

Black is beautiful - könnte mir auch gefallen.

Kleine Arbeiten an der 500R

In dieser extrem heissen Juli-Woche gab es einige kleinere Arbeiten an der 500 R – die entscheidenste war wohl der Umbau vom Del’Orto auf den Bing Vergaser. Zum Fahren war es zu heiss, die Silverstar stand ohne Tank da, also ging es an die 500 R.

Nach der letzten Ausfahrt (durchs Hinterland) hatte ich die Faxen mit dem Del’Orto Vergaser dicke! Abrupte Gasannahme mit einem Riesenloch vermiesten mir Stadtfahrten und enge Kurven. Also bei ENTE in Wolfenbüttel einen Bing Vergaser bestellt. Kostete deulich über 200 Euro, und das tat richtig weh. Aber so ein digitaler Fahrstil, wie ihn mir der Del’Orto aufzwingen wollte, war nicht mein Ding. In Woche 30 kam der Vergaser und trotz der Gluthitze in Egons Werkstatt wurde er gleich angebaut.

Der Vergasertausch ist zwar ein bisschen friemelig, aber nicht wirklich schwierig. Der MZ-Rahmen ist allerdings recht eng und viel Luft bleibt nicht. Hat aber ganz gut geklappt, und die 500 R sprang auch gleich an und lief rund. Das Drumherum machte dann aber doch noch etwas Arbeit: Chokehebel an den lenker, neuer Gasdrehgriff und Anpasssen der Seilzüge.

Bis auf die Packtaschen sind jetzt alle Polizeiutensilien entfernt. Stop: Am Tank befindet sich noch die Befestigung für das Funk-Bedienelement. Ist aber am Tank angeschweisst und nicht so einfach zu entfernen. Auch das Autoradio vom Vorbesitzer ist jetzt aus der rechten Packtasche verschwunden.

Schon in meinem ersten Motorradleben war ich von diesem Gasgriff begeistert: Dem Magura 307 mit Kläppchen und Schnellbefestigung des Zuges. Seilzugwechsel geht damit Ruckzuck, dazu ein sportlich kurzer Hub, eine gute Optik und super Verarbeitung. Schön, dass es dieses Zubehörteil immer noch gibt - wenn auch mittlerweile zum stolzen Preis von 60,- Euro. Aber der Magura ist sein Geld wert. Den Seilzug mustte ich allerdings umlöten.

Für die Choke-Betätigung kaufte ich kein teures Originalteil, sondern diesen preisgünstigen Hebel von Tante Luise. Für den Choke allemal gut!

Die DQ-Familie wächst unaufhaltsam.

Am Freitag eine kurze 100 km Testfahrt. Sieht gut aus! Kein Vergleich mehr mit dem ungehobelten Del'Orto Gewürge. Zwischen Kirtorf und Alsfeld kam mir doch tatsächlich eine Gruppe MZ-Fahrer entgegen: Ein ETZ-Gespann, eine ES 250/0 oder /1 Solo, eine Solo-ETZ und eine nicht-identifizierbare. Konnte leider die Kennzeichen nicht erkennen und anhalten und wenden ging auch nicht - Schade! Wann trifft man schon mal MZ's. Später dann, kurz vor dem hereinbrechenden Unwetter ein kurzer Stop am Flugplatz Dannerod.