Hundespaß zwischen zwei Schrauberaktionen

Gestern war der Haupttag für die Wiederbelebung von Kathy, meiner blauen Ex-TS. OK, wir haben unser Pensum nicht geschafft und müssen ein paar Kleinigkeiten heute nacharbeiten. Aber vor dieser zweiten Schrauberaktion muß ich an die frische Luft und das mache ich mit Yellow, meinem rumänischen Leihhund. Das Besondere ist aber heute, dass Yellows Kumpel Laurent mitkommt und aus der Erinnerung an fünf eigene Hunde weiß ich, dass es mit mehreren Hunden noch lustiger sein kann – und so ist es auch heute. Seht einen kleinen Ausschnitt unseres 2-stündigen Spazierganges zu dritt:

Ein Samstag voller Ausdauer und Härte

Wisst ihr natürlich alle: Enduro bedeutet Härte und Ausdauer – und den heutigen Samstag habe ich zu einem guten Teil mit Enduros verbracht. Bisher hatte ich mit Enduros wenig am Hut, aber eine Ilsdorfer XL350 hat meine Einstelllung dazu geändert und nun bin ich dabei, mir mit der Suzuki DR400 eine Enduro aufzubauen.

Wie auch immer: Den heutigen Samstag durchziehen wie ein roter Faden jede Menge Enduros mit rotem Rahmen.

Natürlich keine Enduro: Morgens um 9:00 ist die Welt noch in Ordnung und Yellow und ich verbringen fast 90 Minuten draußen in Feld und Flur. Mitte November passt das durchaus zu den Begriffen Ausdauer und Härte.

Aber dann geht's los: Frisches Öl für meine DR400. Das Maschinchen bekommt 20W-50 anstelle der empfohlenen 10W-40. Natürlich mineralisches Öl nach JASO-MA-Spezifikation.

Roter Rahmen, schwarzer Motor und 400 ccm Hubraum.

Das LED-Rücklicht für die DR400 wird noch ein wenig modifiziert. Wahnsinn, wie hell das Rücklicht bei lediglich 1 W Leistungsaufnahme leuchtet. Ich liebe die LED-Technik.

Nun gehts zu Reinhard und Thomas. Die beiden haben heute die Zahl ihrer Honda-Enduros auf 3 erhöht. Nun sind die Hubraumklassen 250, 350 und 500 vertreten. Fehlt nur noch eine schöne alte SL 125 in grün - das Motorrad zum Wandern.

The Missing Link: Honda SL 125

Ein schönes Trio ist dort versammelt, wenngleich insbesondere die XL500 noch einige Probleme bereitet. Der Motor springt ordentlich an und läuft im Standgas, um dann aber die Gasannahme zu verweigern und sogar zu spotzen und zu knallen. Ein Austausch des Vergasers hat nichts verändert. Sollte ein Honda-XL-Crack diese Zeilen lesen und eine Lösung parat haben, bitte ich um einen kleinen Hinweis.

Nun werden alle Maschinen into live gekickt. Das klappt mal mehr, mal weniger gut. Die XL350 macht da allerdings überhaupt keine Schwierigkeiten und Thomas geht auf einen kurzen Ausflug in die Botanik.

Der Versuch, mal eben alle drei XL gemeinsam laufen zu lassen, gestaltet sich etwas schwierig. Die XL500 zeigt sich dabei von ihrer zickigsten Seite und die XL250 tut sich ebenfalls schwer. Aber ihr sei’s verziehen, denn schließlich wurde die Maschine eben erst geholt und ausdrücklich als defekt und nicht lauffähig versteigert. Dabei läuft der Motor sehr wohl, wenn auch mit leichten Geräuschen aus dem Zylinderkopf. Schätze, bei beiden Motoren ist ein Blick in den Zylinderkopf fällig.

Die Scheune wird leerer …

Muss heute ein paar Teile aus der Scheune holen und mich darum kümmern, dass die restlichen Sachen dort rauskommen – denn zum Jahresende soll die Scheune leer sein und ich werde sie aufgeben. Am kommenden Samstag wird ein Sputnik-SW-Rahmen abgeholt und dann sind da nur noch ein weiterer Sputnik und zwei Jupiter-Rahmen. Heute nehme ich einige Superelastikteile mit und damit macht das alles schon einen recht leeren Eindruck.

Diesen Sputnikrahmen bekommt der schraubaer42 Jürgen und wird ihn an seine Planeta anbauen. Der Zustand ist ganz ordentlich, nur das Boot fehlt - komplett weg gerostet. Aber auf diesen einfachen Rahmen kannst Du quasi jedes Boot bauen.

Später, wieder daheim, bekomme ich meinen Leihhund Yellow heute gebracht - und seinen Kumpel Laurent gleich dazu. Zusammen sind die zwei wie eine kleine Rockergang - wesentlich anstrengender als ein Einzelhund - aber auch wesentlich spaßiger. Nach unserem langen Spaziergang üben die beiden sich als Haus- und Hofhunde und bewachen das kleine Grundstück vorzüglich.

Zu zweit ein derart kleines Höfchen zu bewachen macht den beiden sichtlich Spaß und überfordert auch keinen der Herren:

Und zum Abschluß ein Video unseres heutigen Spazierganges. Aber Obacht: Das Filmchen ist recht lang und nur sehr ausgeprägte Hundefreunde werden so leidensfähig sein, sich die 15-minütige Dokumentation eines langweiligen Spazierganges anzutun. Aber man kann ja jederzeit abbrechen …

 

 

Schon fast ein Schraubertreffen …

Ursprünglich wollte nur Jürgen, der schraubaer42, mal in Mücke vorbei schauen und das in der Hauptsache wegen einiger Planetateile. Mit ein wenig Smalltalk sollte das ein nettes ruhiges Wochenende werden. Wurde es auch, aber es kamen zusätzliche Besucher. Die hauptsächliche Ursache dafür sehe ich in Jürgens Ankündigung, passend zu Halloween ein typisch amerikanisches  Essen zuzubereiten. Das lockt natürlich.

Jedenfalls nahm das Ganze dann beinahe das Ausmass eines mittleren Schraubertreffens an: Ruth, Eor, Egon, Jürgen, Holger, Reinhard, Thomas, Marcus, Luis und meine Wenigkeit. Es wurde herrlich gegessen, viel geschraubt, sehr viel geredet und fast überhaupt nicht gefahren. Kurz gesagt: Ein sehr schönes, ruhiges Wochenende in bester Gesellschaft. Wiederholungswürdig!

Leider versäume ich es diesmal, ausreichend Fotos zu machen. Kann nur hoffen, dass ich später noch zu Bildern anderer Teilnehmer kommen werde. Und tatsächlich gibt es noch am Sonntag Abend die Bilder von Holger, die ich hier mit einbaue.

Mopeds, Motorräder, Gespanne und PKW füllen ab Samstag Mittag den Hof des Anwesens in Mücke. Und mittendrin der kleine Luis, der das kinderunfreundliche Spektakel heroisch ertragen hat.

Nun spielen sich an unterschiedlichen Orten die ebenso unterschiedlichen Aktivitäten ab. Zweifellos gehören die Küchenaktivitäten zu den wichtigsten dieses Tages.

Auch diese Vorbereitungen dienen dem Höhepunkt des Tages: Der Halloween Mahlzeit.

Die einen arbeiten im Schweisse ihres Angesichtes, die anderen frönen dem Smalltalk und dem Chillen.

Oooops, das bin ja ich beim süßen Nichtstun.

So schnell kann der Fotograf gar nicht sein, wie das Büfet geplündert und leer gefuttert ist. Aber das spricht für die herausragende Leistung des Küchenteams, bestehend aus Jürgen, Eor und Ruth. Truthahn, Süßkartoffeln, Bohnen, Mais, Salat - so amerikanisch hab ich noch nie gegessen - und es war klasse!

Die illustre Gesellschaft hat (fast) komplett Platz an der Festtafel genommen und macht sich über das Essen her.

Nur Reinhard genießt das Mahl etwas separiert, aber der Grund dürfte klar sein: Der Werkstattofen hält den Teller warm.

Satt, zufrieden, glücklich - so einfach kann das Leben sein, manchmal.

Aber zu keinem Zeitpunkt wird vergessen, dass es sich hier um ein Schraubertreffen handelt. Immer wieder machen sich Grüppchen über ein Motorrad her - und meisst ist es die kleine rote Ameise, die Tula.

Am Sonntag Morgen gibts zunächst die obligatorische Stunde mit Yellow - eine Einrichtung, die wir beide nicht mehr missen möchten.

Erst gehts in die Burgschoan zum Toben - hier haben wir Ruhe. Und wie man sieht, ist der gute Yellow zu gewaltigem Tempo in der Lage. Er ist keineswegs grundsätzlich faul und träge, wie böse Zungen behaupten. 🙂

Dann rüber zu Egon, wo die verbliebene Truppe bereits bei ihrer Lieblingsbeschäftigung ist - dem Schrauben. Es geht an die Tula, die seit einiger ziemlich zickt: Springt schlecht an, läuft unrund - sehr unbefriedigend.

Als erstes wird die elektronische Zündung verdächtigt und entsprechend überprüft. Das ist ein Nachrüstteil, dass für die Heinkels und Goggos entwickelt wurde - aber an der Tula hervorragend passt. Kein Wunder, ist doch die Tula ein Nachbau des alten deutschen Goggo-Rollers.

Jürgen überprüft grob den statischen Zündzeitpunkt und Egon dreht mittels Hinterrad dabei äussert sensibel und feinmotorisch den Motor. Das Ergebnis zeigt aber, dass die Zündung ganz OK ist und für das Tula-Gezicke nicht verantwortlich sein kann.

Deshalb nimmt sich Jürgen jetzt den Tula-Vergaser vor, einen Pekar K62. Dieses Erzeugnis der russischen Motorradindustrie wird gründlich gereinigt und noch gründlicher eingestellt. Auch ein paar Neuteile kommen zum Einsatz.

Wie ihr seht, ist das Ergebnis leider nicht berauschend.

Während die Edelschrauber weiter am Vergaser der Tula arbeiten, sehe ich mir kurz die beiden Fahrzeuge von Jürgen und Holger an. Die können unterschiedlicher kaum sein:

Jürgen ist mit der kleinen Simson angereist - ein Moped mit Versicherungskennzeichen. Kein Tuning, keine 70 ccm - einfach nur ein DDR-Moped, das meist mit 60 ... 65 km/h bewegt wird. Wieder einmal zeigt sich: Ich habe ein Faible für kleine, einfache Fahrzeuge.

Und als krasses Gegenstück das Yamaha-Kyros-Gespann von Holger: Ein Hightech-Bolide mit für mich wahrscheinlich unvorstellbaren Fahreigenschaften. Und dabei problemlos und zuverlässig wie ein PKW. O-Ton Holger: Alle 10.000 km ein Ölwechsel und sonst nur Fahren. Perfekt!

Zurück zu den Tula-Schraubern: Der Vergaser wurde nochmals überprüft, die Kerze gecheckt, ein weiterer Blick auf die Zündung und dann der Test.

Nach den Rückschlägen der letzten Schraubereien kommt der letzte Versuch: Ein anderer Vergaser! Jürgen hätte jetzt natürlich gern einen Vergaser, der schon einmal sicher und gut funktioniert hat, aber damit kann Egon nicht dienen. Also kommt dieser alte, leicht verdreckte Ersatzvergaser zum Einsatz und wird mit einigen Komponenten des Originalteils gemixt.

Insbesondere auf das sichere Schliessen des Schwimmernadelventils wird grössten Wert gelegt.

Wie wir sehen konnten, war auch diese Vergasertauschaktion nicht von Erfolg gekrönt.

Ratlose Gesichter bei allen Beteiligten - der Tula-Rettungsversuch wird aber jetzt abgebrochen. Aber das ist eigentlich völlig unwichtig und hat keinerlei Einfluss auf das gelungene Wochenende. Egon, Holger und Jürgen fahren jetzt noch zum Oldtimer Cafe auf die Herrchenhainer Höhe und werden eine gemeinsame Currywurst verspeisen - dann trennen sich die Wege wieder. Bin aber sicher, dass dieses Ereignis wiederholt wird - hoffentlich bald. Im MZ-Forum mehren sich übrigens auch diejenigen Stimmen, die eine Wiederbelebung der Mücker Schraubertage anregen.

 

Hunde, Vögel und 200 km mit der Silverstar

Seltsam, wie meine vier Hobbies (Motorräder, Hunde, Großkaliber-Schiesssport und Unix-Computer) sich durch mein Leben ziehen und dabei immer wieder ihre Gewichtung ändern. Vor einem Jahr wäre ich bei einem Wetter wie Heute um spätestens 8:00 mit dem Motorrad auf der Strasse gewesen. Heute ist es mir wichtiger, erst mal 90 Minuten mit Leihhund Yellow durch die Landschaft zu wandern. Daran erkenne ich, dass auch in meinem hohen Alter immer noch alles im Fluss ist.

Mein rumänischer Freund benimmt sich heute auch ein wenig anders: Erstmals habe ich den Eindruck, dass Yellow richtig gern ohne Leine läuft. Bisher kam es mir eher so vor, als fühle er sich an der Leine besser und sicherer. Ich glaube jetzt, dass aus Yellow doch noch ein völlig normaler und netter Hund wird.

Wir treiben uns heute ab ca. 9:00 in der Lardenbacher Gemarkung herum und entdecken dabei so einiges.

Der Microkosmos um die Grillhütte und einen alten Tagebau herum empfängt uns mit diesem knorrigen Baum.

Dann banne ich Yellow dreimal auf ein Filmchen:

Aber natürlich werde ich heute auch eine Runde Motorrad fahren und dazu die Solo-Silverstar nehmen. Es wird dann beinahe 13:00, bis ich weg komme und den Vogelsberg komplett durchquere. Vogelsberg, Vogelpark Schotten, Kiebitzgrund – heute verfolgen mich unsere gefiederten Freunde den ganzen Tag.

Unterwegs halte ich in Schlitz, Lauterbach und Heidelbach bei Motorradhändlern an, um mich mal wieder auf einen aktuellen Modellstand zu bringen. Aber jedes ausgestellte Motorrad vergleiche ich mit dem Brit-Bike, dass ich mir morgen in Mühlheim ansehen werde – und da schneiden sie alle schlecht ab. Also im Klartext: Nichts aus den Schaufenstern spricht mich heute an.

Kleine Burgenbesichtigung in Schlitz - und ich bin offensichtlich nicht der Einzige.

Ein riesiges Feld voller Kornblumen zwischen dem Kiebitzgrund und Unterschwarz. Live erscheint das Feld wie ein wogendes, blaues Meer.

In dem dunklen Waldstück zwischen Langenschwarz und Unterschwarz vermute ich, Anzeichen des nahen Indian Summer zu entdecken. Und tatsächlich sind die ersten Boten zu erkennen.

Die Kickerscheune in Hattendorf. Ich werde meinen Arbeitskollegen empfehlen, hierhin einen gemeinsamen Abteilungsausflug zu machen. Bei uns hat sich nämlich eine aktive Kickerrunde heraus gebildet und ich finde, die Truppe sollte sich jetzt auch mal auswärts bewähren.

Über den Hohen Vogelsberg, den Kiebitzgrund, den Kreis Fulda, den Kreis Hersfeld-Rothenburg und die Schwalm schliesst sich jetzt der Kreis zurück in denVogelsberg. Hier stehe ich am Rückhaltebecken der Schwalm im Altkreis Alsfeld.

Nach diesem Selbstportait gehts auf die letzten 50 km bis nach Hause. Bei erneut unglaublichem Sommerwetter mit eigentlich viel zu hohen Temperaturen ist die Reise dann nach gut 200 km zu Ende. Zu Hause gibts noch lecker Mohnkuchen und dann schaue ich mir die Route für Morgen an: Um 7:00 solls bereits losgehen.