Ursprünglich wollte nur Jürgen, der schraubaer42, mal in Mücke vorbei schauen und das in der Hauptsache wegen einiger Planetateile. Mit ein wenig Smalltalk sollte das ein nettes ruhiges Wochenende werden. Wurde es auch, aber es kamen zusätzliche Besucher. Die hauptsächliche Ursache dafür sehe ich in Jürgens Ankündigung, passend zu Halloween ein typisch amerikanisches Essen zuzubereiten. Das lockt natürlich.
Jedenfalls nahm das Ganze dann beinahe das Ausmass eines mittleren Schraubertreffens an: Ruth, Eor, Egon, Jürgen, Holger, Reinhard, Thomas, Marcus, Luis und meine Wenigkeit. Es wurde herrlich gegessen, viel geschraubt, sehr viel geredet und fast überhaupt nicht gefahren. Kurz gesagt: Ein sehr schönes, ruhiges Wochenende in bester Gesellschaft. Wiederholungswürdig!
Leider versäume ich es diesmal, ausreichend Fotos zu machen. Kann nur hoffen, dass ich später noch zu Bildern anderer Teilnehmer kommen werde. Und tatsächlich gibt es noch am Sonntag Abend die Bilder von Holger, die ich hier mit einbaue.
Mopeds, Motorräder, Gespanne und PKW füllen ab Samstag Mittag den Hof des Anwesens in Mücke. Und mittendrin der kleine Luis, der das kinderunfreundliche Spektakel heroisch ertragen hat.
Nun spielen sich an unterschiedlichen Orten die ebenso unterschiedlichen Aktivitäten ab. Zweifellos gehören die Küchenaktivitäten zu den wichtigsten dieses Tages.
Auch diese Vorbereitungen dienen dem Höhepunkt des Tages: Der Halloween Mahlzeit.
Die einen arbeiten im Schweisse ihres Angesichtes, die anderen frönen dem Smalltalk und dem Chillen.
Oooops, das bin ja ich beim süßen Nichtstun.
So schnell kann der Fotograf gar nicht sein, wie das Büfet geplündert und leer gefuttert ist. Aber das spricht für die herausragende Leistung des Küchenteams, bestehend aus Jürgen, Eor und Ruth. Truthahn, Süßkartoffeln, Bohnen, Mais, Salat - so amerikanisch hab ich noch nie gegessen - und es war klasse!
Die illustre Gesellschaft hat (fast) komplett Platz an der Festtafel genommen und macht sich über das Essen her.
Nur Reinhard genießt das Mahl etwas separiert, aber der Grund dürfte klar sein: Der Werkstattofen hält den Teller warm.
Satt, zufrieden, glücklich - so einfach kann das Leben sein, manchmal.
Aber zu keinem Zeitpunkt wird vergessen, dass es sich hier um ein Schraubertreffen handelt. Immer wieder machen sich Grüppchen über ein Motorrad her - und meisst ist es die kleine rote Ameise, die Tula.
Am Sonntag Morgen gibts zunächst die obligatorische Stunde mit Yellow - eine Einrichtung, die wir beide nicht mehr missen möchten.
Erst gehts in die Burgschoan zum Toben - hier haben wir Ruhe. Und wie man sieht, ist der gute Yellow zu gewaltigem Tempo in der Lage. Er ist keineswegs grundsätzlich faul und träge, wie böse Zungen behaupten. 🙂
Dann rüber zu Egon, wo die verbliebene Truppe bereits bei ihrer Lieblingsbeschäftigung ist - dem Schrauben. Es geht an die Tula, die seit einiger ziemlich zickt: Springt schlecht an, läuft unrund - sehr unbefriedigend.
Als erstes wird die elektronische Zündung verdächtigt und entsprechend überprüft. Das ist ein Nachrüstteil, dass für die Heinkels und Goggos entwickelt wurde - aber an der Tula hervorragend passt. Kein Wunder, ist doch die Tula ein Nachbau des alten deutschen Goggo-Rollers.
Jürgen überprüft grob den statischen Zündzeitpunkt und Egon dreht mittels Hinterrad dabei äussert sensibel und feinmotorisch den Motor. Das Ergebnis zeigt aber, dass die Zündung ganz OK ist und für das Tula-Gezicke nicht verantwortlich sein kann.
Deshalb nimmt sich Jürgen jetzt den Tula-Vergaser vor, einen Pekar K62. Dieses Erzeugnis der russischen Motorradindustrie wird gründlich gereinigt und noch gründlicher eingestellt. Auch ein paar Neuteile kommen zum Einsatz.
Wie ihr seht, ist das Ergebnis leider nicht berauschend.
Während die Edelschrauber weiter am Vergaser der Tula arbeiten, sehe ich mir kurz die beiden Fahrzeuge von Jürgen und Holger an. Die können unterschiedlicher kaum sein:
Jürgen ist mit der kleinen Simson angereist - ein Moped mit Versicherungskennzeichen. Kein Tuning, keine 70 ccm - einfach nur ein DDR-Moped, das meist mit 60 ... 65 km/h bewegt wird. Wieder einmal zeigt sich: Ich habe ein Faible für kleine, einfache Fahrzeuge.
Und als krasses Gegenstück das Yamaha-Kyros-Gespann von Holger: Ein Hightech-Bolide mit für mich wahrscheinlich unvorstellbaren Fahreigenschaften. Und dabei problemlos und zuverlässig wie ein PKW. O-Ton Holger: Alle 10.000 km ein Ölwechsel und sonst nur Fahren. Perfekt!
Zurück zu den Tula-Schraubern: Der Vergaser wurde nochmals überprüft, die Kerze gecheckt, ein weiterer Blick auf die Zündung und dann der Test.
Nach den Rückschlägen der letzten Schraubereien kommt der letzte Versuch: Ein anderer Vergaser! Jürgen hätte jetzt natürlich gern einen Vergaser, der schon einmal sicher und gut funktioniert hat, aber damit kann Egon nicht dienen. Also kommt dieser alte, leicht verdreckte Ersatzvergaser zum Einsatz und wird mit einigen Komponenten des Originalteils gemixt.
Insbesondere auf das sichere Schliessen des Schwimmernadelventils wird grössten Wert gelegt.
Wie wir sehen konnten, war auch diese Vergasertauschaktion nicht von Erfolg gekrönt.
Ratlose Gesichter bei allen Beteiligten - der Tula-Rettungsversuch wird aber jetzt abgebrochen. Aber das ist eigentlich völlig unwichtig und hat keinerlei Einfluss auf das gelungene Wochenende. Egon, Holger und Jürgen fahren jetzt noch zum Oldtimer Cafe auf die Herrchenhainer Höhe und werden eine gemeinsame Currywurst verspeisen - dann trennen sich die Wege wieder. Bin aber sicher, dass dieses Ereignis wiederholt wird - hoffentlich bald. Im MZ-Forum mehren sich übrigens auch diejenigen Stimmen, die eine Wiederbelebung der Mücker Schraubertage anregen.