Hunde, Vögel und 200 km mit der Silverstar

Seltsam, wie meine vier Hobbies (Motorräder, Hunde, Großkaliber-Schiesssport und Unix-Computer) sich durch mein Leben ziehen und dabei immer wieder ihre Gewichtung ändern. Vor einem Jahr wäre ich bei einem Wetter wie Heute um spätestens 8:00 mit dem Motorrad auf der Strasse gewesen. Heute ist es mir wichtiger, erst mal 90 Minuten mit Leihhund Yellow durch die Landschaft zu wandern. Daran erkenne ich, dass auch in meinem hohen Alter immer noch alles im Fluss ist.

Mein rumänischer Freund benimmt sich heute auch ein wenig anders: Erstmals habe ich den Eindruck, dass Yellow richtig gern ohne Leine läuft. Bisher kam es mir eher so vor, als fühle er sich an der Leine besser und sicherer. Ich glaube jetzt, dass aus Yellow doch noch ein völlig normaler und netter Hund wird.

Wir treiben uns heute ab ca. 9:00 in der Lardenbacher Gemarkung herum und entdecken dabei so einiges.

Der Microkosmos um die Grillhütte und einen alten Tagebau herum empfängt uns mit diesem knorrigen Baum.

Dann banne ich Yellow dreimal auf ein Filmchen:

Aber natürlich werde ich heute auch eine Runde Motorrad fahren und dazu die Solo-Silverstar nehmen. Es wird dann beinahe 13:00, bis ich weg komme und den Vogelsberg komplett durchquere. Vogelsberg, Vogelpark Schotten, Kiebitzgrund – heute verfolgen mich unsere gefiederten Freunde den ganzen Tag.

Unterwegs halte ich in Schlitz, Lauterbach und Heidelbach bei Motorradhändlern an, um mich mal wieder auf einen aktuellen Modellstand zu bringen. Aber jedes ausgestellte Motorrad vergleiche ich mit dem Brit-Bike, dass ich mir morgen in Mühlheim ansehen werde – und da schneiden sie alle schlecht ab. Also im Klartext: Nichts aus den Schaufenstern spricht mich heute an.

Kleine Burgenbesichtigung in Schlitz - und ich bin offensichtlich nicht der Einzige.

Ein riesiges Feld voller Kornblumen zwischen dem Kiebitzgrund und Unterschwarz. Live erscheint das Feld wie ein wogendes, blaues Meer.

In dem dunklen Waldstück zwischen Langenschwarz und Unterschwarz vermute ich, Anzeichen des nahen Indian Summer zu entdecken. Und tatsächlich sind die ersten Boten zu erkennen.

Die Kickerscheune in Hattendorf. Ich werde meinen Arbeitskollegen empfehlen, hierhin einen gemeinsamen Abteilungsausflug zu machen. Bei uns hat sich nämlich eine aktive Kickerrunde heraus gebildet und ich finde, die Truppe sollte sich jetzt auch mal auswärts bewähren.

Über den Hohen Vogelsberg, den Kiebitzgrund, den Kreis Fulda, den Kreis Hersfeld-Rothenburg und die Schwalm schliesst sich jetzt der Kreis zurück in denVogelsberg. Hier stehe ich am Rückhaltebecken der Schwalm im Altkreis Alsfeld.

Nach diesem Selbstportait gehts auf die letzten 50 km bis nach Hause. Bei erneut unglaublichem Sommerwetter mit eigentlich viel zu hohen Temperaturen ist die Reise dann nach gut 200 km zu Ende. Zu Hause gibts noch lecker Mohnkuchen und dann schaue ich mir die Route für Morgen an: Um 7:00 solls bereits losgehen.