Britbike

Heute Nacht gab es ein ziemliches Unwetter, wobei der Raum Mücke/Grünberg noch halbwegs glimpflich davon gekommen ist. Aber immerhin wurden dadurch die Temperaturen auf ein erträgliches Maß gesenkt. Andererseits haben wir jetzt etwas wechselhaftes Wetter mit recht hoher Regenwahrscheinlichkeit bekommen. Das führt dazu, daß ich heute keine meiner Erledigungen auf zwei oder drei Rädern durchführen will – ich bevorzuge ein Dach über dem Kopf.

Wie gewohnt beginnt das Tagwerk mit dem Besuch bei Kumpel Yellow.

Wir ziehen entlang der Ohm und ich erkenne das Flüsschen beinahe nicht wieder. Braun vom Schlamm und ungewohnt breit wälzt sich das Gewässer durch den Ort – so kann eine Unwetternacht einen Fluß verändern.

Yellow

Während unseres Marsches um den Ort zeigt sich das Wetter so wechselhaft, wie es für die nächsten Tage prognostiziert ist: Mal blauer Himmel und Sonne, …..

Mücke

….. mal starker Wind und dunkle, graue Wolken. Aber bisher immerhin kein Regen.

Thruxton

Später hole ich mit Reinhard zusammen die bestellten Kleinteile beim Triumph-Dealer ab: Eine Hohlschraube, zwei Dichtscheiben und eine Kurbelwellendeckeldichtung. Dabei stoße ich wieder auf das Motorrad meiner Träume: Eine 900er Thruxton. Hab nur gerade kein Geld übrig …..

Hitzewelle und das nahende Ende

Das sind ja wirklich tropische Temperaturen in den letzten Tagen – zum Schluß ist es in meinem Arbeitszimmer quasi konstant 30°C heiß, und das sowohl tags- als auch nachtsüber. Da kommt die Wettermeldung, dass damit bald Schluß sein soll, gerade recht. Für solche Dauertemperaturen bin ich nämlich nicht geschaffen.

Yellow

Hundespaziergang am Mittwoch um 9:00 – es ist bereits brütend heiß und schwül – tropische Luftfeuchtigkeit macht jede Beschäftigung zur Qual. Kaum haben wir die Ohm ereicht, ist Yellow auch schon im Wasser.

Yellow

So lange wie möglich hält sich der arme Kerl am halbwegs kühlen Ufer aus. Hunde können eben nicht über die Haut schwitzen und müssen alles raushecheln. Klar, dass wir den heutigen Gang etwas kürzer halten als üblich.

MG F

Später am Abend schnapp ich mir den kleinen MG und fahre einmal Hoherodskopf und zurück. Es ist jetzt 20:00 und in Verbindung mit dem luftigen Cabrio ist es jetzt auszuhalten. Bei diesem Wetter ist es wirklich schöner, Cabrio zu fahren als Motorrad.

MG F

Der britische Roadster macht sich an altem Gemäuer sehr gut – hier am Ulrichsteiner Vorwerkhof.

MG F

Bei den Wohnfelder Windmühlen gehört die Strasse nur uns und ich kann ohne Gefahr ein paar Kilometer auf der linken Seite fahren.

MG F

Wie auf einem guten Motorrad kann ich nicht aufhören zu fahren und komme immer tiefer in den Vogelsberg hinein.

MG F

Über 100 km fahre ich nur so zum Vergnügen mit dem MG durch die abendliche Landschaft – das ist mir mit einem PKW schon ewig nicht mehr passiert.

Yellow

Am nächsten Morgen bin ich wieder um 9:00 mit Yellow unterwegs. Es soll heute kühler sein und am Abend werden gar richtig fiese Unwetter erwartet. Davon ist aber jetzt noch nichts zu spüren: Es ist nach wie vor schwül-heiß.

Yellow

In Ermanglung eines Flüsschens sucht Yellow etwas Abkühlung im hohen Gras und im Gebüsch.

MG F

Als ich Yellow wieder zu Hause abliefere, ist aus einem Cabrio ein Pärchen geworden. Natürlich ist der moderne Audi das bessere und stärkere Auto, aber ob er auch so viel Charakter hat wie mein MG, bezweifle ich.

MG F

Auch heute zieht es mich in den hohen Vogelsberg und je höher ich komme, desto schwärzer und finsterer wird der Himmel. Der Hoherodskopf ist überhaupt nicht zu sehen, sondern versteckt sich in einer schwarz-grauen Wolke.

MG F

Gestartet bin ich heute natürlich offen, aber bei Feldkrücken kommen plötzlich dicke, fette Tropfen herunter. Zum Glück ist das Verdeck in Sekundenschnelle geschlossen, ohne dass ich dabei aussteigen muss.

Hoherodskopf

Ich kurve noch ein wenig um den Hoherodskopf herum und geniesse das Schauspiel eines kommenden Unwetters.

MG F

Das Verdeck bleibt allerdings für den Rest der Fahrt geschlossen.

MG F

Nach einer letzten kleinen Schleife beende ich die Fahrt. In Ilsdorf halte ich auf einen Kaffee bei Reinhard und wir beschließen, den MG heute über Nacht hier zu lassen. In der überdachten Remise ist der Roadster hoffentlich sicher gegen die vorhergesagten Hagelkörner von 5 cm Durchmesser. Wir werden sehen.

Mal wieder Schaltroller Power

Tatsächlich ist es schon wieder einen Moment her, seit ich das letzte mal Carla, das Schaltroller-Gespann bewegt habe. In solchen Augenblicken kommt dann immer wieder die Erkenntnis, dass es doch besser wäre, ein oder zwei Fahrzeuge zu veräussern. Nur hält diese weise Erkenntnis nie lange vor. Wie auch immer: Heute, an einem freien Tag, habe ich Zeit für 2-3 Stündchen Schaltroller.

Yellow

Natürlich ist dieser freie Tag nicht wirklich frei, denn es gilt, einige Aufgaben abzuarbeiten. Es beginnt mit dem Spaziergang mit Leihund Yellow, den ich in seinem, neuen Domizil abhole. Nach ein paar Ermahnungen können wir um die Häuser ziehen.

Yellow

Eingestreute kleine Übungen verhindern das Vergessen der mühsam erlernten Fähigkeiten.

Yellow

Kleine Freiheiten gehören selbstredend auch dazu.

Yellow

Grasen an den Gestaden der Ohm – ungewöhnlich, aber Yellow knabbert eine bestimmte Grassorte zu gern, und die wächst nur an der Ohm und auch da nur an wenigen Stellen.

Vespa Cosa Gespann

Ruckzuck ist die Stunde mit Yellow vorbei und ich beginne mit dem Abarbeiten der heutigen Aufträge. Es beginnt im Netto-Markt…..

Vespa Cosa Gespann

….. geht weiter im REWE Supermarkt …..

Vespa Cosa Gespann

….. und endet in der Owwerläwwe.

Vespa Cosa Gespann

Jetzt bleibt endlich etwas Zeit für Carla und mich. Wir schauen uns den Campingplatz und die Schnitzelranch an, …..

Vespa Cosa Gespann

….. bestaunen das kleine Häuschen …..

Vespa Cosa Gespann

….. und zeigen die frisch erworbene Jacke des Fahrers.

Vespa Cosa Gespann

Im Baumarkt in Freienseen suche ich ein bestimmtes Werkzeug, das hier leider nicht geführt wird.

Vespa Cosa Gespann

Kleine Ruhepause im Laubacher Wald für die gehetzte Rollerseele.

Vespa Cosa Gespann

Danach ist der Fahrer schon sichtlich entspannter.

Vespa Cosa Gespann

Nach 60 km geht es relaxt wieder auf den Heimweg. Soll ich dieses putzige kleine Cosa-Gespann wirklich verkaufen? Ich denke nicht.

Fast so schön wie Motorradfahren

Heute bleibt mir zum Motorradfahren leider keine Zeit – und abgesehen davon sollen ja auch unwetterartige Regenfälle hier herunter kommen. Aber etwas Angenehmes braucht der Mensch natürlich und aus diesem Grunde verbinde ich den morgendlichen Spaziergang mit Yellow mit einer etwas verlängerten Cabrio-Ausfahrt. Die wirklich Roadster-taugliche Bekleidung habe ich zwar schon hier liegen, aber den ersten Einsatz von Lederhaube, Motorradbrille, elegantem Schal und englischer Wachsjacke schiebe ich noch etwas vor mir her.

Roadster MG F

Morgens bleibt das Verdeck des MG noch geschlossen.

Nieder-Ohmen

In Nieder-Ohmen wird mal wieder ein Haus verkauft – ganz niedlich, aber leider an der Haupt-Durchgangsstrasse gelegen.

Yellow

Schnüffelnd unterwegs ist mein Kumpel Yellow heute.

Yellow

Leicht japsend kommt Yellow von einer erfolglosen Jagd nach zwei Krähen zurück.

Yellow

Der stolze Herrscher des Kratzberges blickt über sein Reich.

Roadster MG F

Nach dem Gang mit Yellow wird das Dach geöffnet und ich gleite 50 km durch den noch trockenen Vogelsberg.

Roadster MG F

Ein prüfender Blick nach oben sagt mir: „Fahre deinen Roadster weiter offen“ – und so mach ich dass. Kaum zuhause jedoch wird es immer dunkler und es kommen gewaltige Wassermassen vom Himmel, begleitet von kurzen, kräftigen Gewittern. Ich aber zehre von der kleinen Roadsterfahrt.

Frischer Asparagus

Nach dem gestrigen Tag mit Starkregen sieht bereits die Prognose für Heute besser aus: Kein Regen in Hessen. Meine Planung sieht daher eine etwas längere Fahrt vor und ich schwanke noch am Vorabend zwischen dem Taunus und der alten Kaiserstadt Fritzlar in Nordhessen. Die Wahl werde ich dann Reinhard überlassen.

Zunächst jedoch ein Hundespaziergang bei bestem Wetter.

Kratzberg 2013

So sieht der Kratzberg in Nieder-Ohmen schon um 9:00 aus. Das verspricht einen schönen Tag. Das einzige Manko ist ein sehr starker Wind, aber wer weiß, vielleicht legt sich das ja noch bis zum Start.

Yellow

Mein Kumpel Yellow ist gutem Wetter durchaus zugeneigt und er scheint heute sehr zufrieden zu sein.

Yellow

Für perfektes Betragen gibt es auf halbem Weg einen schönen dicken Kauknochen.

Triumph Thunderbird 900

Dann bereite ich mich auf unsere kleine Ausfahrt vor. Das Outfit wähle ich mit Bedacht aus und ich muss selber sagen: Es ist perfekt. Englisches Motorrad von Triumph, Tankrucksack von Oxford und die eleganten Handschuhe von AJS. Etwas unpassend mag die Steckdose am Lenker der Thunderbird sein.

Triumph Thunderbird 900

In Ilsdorf überrasche ich Reinhard dabei, wie er seinen Donnervogel putzt und ihm den letzten Glanz verleiht. Aus meinen beiden Tourenvorschlägen wählt Reinhard Fritzlar als Ziel und noch vor 11:00 sind wir auf dem Weg nach Nordhessen.

Bis Alsfeld nehmen wir die B49 unter die Räder und dann geht es ein Stück auf die Autobahn. Bei Tempo 130 habe ich das Gefühl, ich fahre mindestens 160, so schütteln mich Fahrtwind und Sturm durch. Der Helm wird mir beinahe vom Kopf gerissen. Auch die weiteren Kilometer am Knüllgebirge entlang ist der Sturm gewaltig und so richtig Spass macht das nicht. In Oberaula mache ich deshalb den Vorschlag, den Nordhessen-Plan abzubrechen und statt dessen ein gutes Mittagessen auf Burg Herzberg zu uns zu nehmen. Dieser Vorschlag wird positiv aufgenommen und so biegen wir ab in Richtung der Burg. Dabei gibt es ein paar sehr schöne Kilometer durchs Hessische Waldland.

Triumph Thunderbird 900

Der Aufstieg zur Burg führt über eine lange und sehr schlechte Strasse durch den Wald, die uns ordentlich durch schüttelt. Dafür sind die Dämpfungselemente unserer BritBikes nicht konzipiert. Also gemach.

Burg Herzberg

Burg Herzberg ist eine sehr schön restaurierte Anlage, die häufig für Mittelalterspiele genutzt wird. Und hier findet auch alljährlich das berühmte Hippie-Festival statt.

Burg Herzberg

Nach einer vorzüglichen Mahlzeit mit frischem Spargel auf Schnitzel verlassen wir die freundliche Burgschänke …..

Burg Herzberg

….. und auch die Burg Herzberg wieder.

Triumph Thunderbird 900

Unsere braven Rösser haben mittlerweile Gesellschaft erhalten, …..

Bikes

….. und mit insgesamt drei Maschinen stellt nun Triumph das stärkste Kontingent.

Nun fahren wir weiter durchs Hessische Waldland, die Randgebiete des Knüll und die Schwalm. Unterwegs einigen wir uns auf Amöneburg als nächstes Ziel, das jedoch sehr indirekt angefahren wird.

Hunbergturm

Nahe Rauschenberg zeige ich Reinhard noch eben den Hunbergturm, der von seiner Spitze einen unvergleichlichen Blick ins Kirchhainer Becken bietet. Leider gibt es im Turm keinen Aufzug und so verzichten wir auf die Besteigung der endlos vielen Stufen und begnügen uns mit einem Blick von unten.

Triumph Thunderbird 900

Die alte Pumpe mit dem Elektromotor von Bergmann Berlin passt vorzüglich zu unseren BritBikes.

Triumph Thunderbird 900

Beim Abstieg von Burgholz bekommen wir auf halber Strecke einen fast ebenso schönen Blick wie vom Hunbergturm aus – vermutlich.

Triumph Thunderbird 900

Nun erreichen wir Amöneburg und dort den Marktplatz hoch oben auf dem Berg. In einem hübschen Cafe erhalten wir Waffeln mit heissen Kirschen, Eis und Sahne – alles serviert von einer jungen Kellnerin von ganz spezieller Schönheit. Da macht die Bestellung doch gleich noch mehr Vergnügen.

Nach einem kurzen Krankenbesuch bei Ruth und Egon fährt Reinhard nach Ilsdorf und ich drehe noch eine letzte Runde über Ulrichstein und Schotten mit Päuschen am Falltorhaus.

Falltorhaus

Es ist mittlerweile fast 18:00, aber das Falltorhaus ist noch ganz gut besucht.

Falltorhaus

Zwei sportive Leichtgewichte von Triumph und Ducati.

Thruxton

Für mich das schönste Motorrad am Platze ist diese 900er Thruxton – neben meiner Thunderbird natürlich.

Thruxton

Das sind mal wirkllch schöne Miniblinker, fast nicht zu sehen.

Falltorhaus

Selten, dass mir mal eine BMW gefällt, aber diese ältere GS mit dem Zweiventil-Motor ist wirklich schön.

Als ich dann gegen 18:30 wieder zu Hause bin, hat die Thunderbird mich 210 km durch das schöne Hessen getragen. Bis auf den Sturm war das Wetter perfekt, aber irgendwas ist ja immer.