Vielleicht hätte ich diesen Termin vergessen, aber in Reinhards Werkstatt-Radio wurde immer wieder darauf hin gewiesen und von Bernies Harley Davidson bekomme ich sogar eine Erinnerungs-SMS. Hab also nix vergessen und diesen Termin in Dutenhofen will ich ja auf jeden Fall wahrnehmen. Schliesslich plane ich eine Probefahrt, und zwar auf einer 1200er Sportster.
Um 10:00 starte ich meine Sportster und bei durchaus noch kühler Witterung mache ich mich auf den Weg nach Dutenhofen – natürlich wieder „hinten herum“, also über Krofdorf, Biebertal und Waldgirmes. Schon in der Rabenau kommt die Sonne durch und das Wetter wird von Minute zu Minute schöner.
Die Harley bollert vor sich hin und schon habe ich es wieder – das Grinsen im Gesicht. Mit jedem Tag wird mir klarer: Das ist die Art von Motorrad, wie ich sie immer wollte. Warum nur muss ich so alt werden, um das zu merken?
Bis Krofdorf-Gleiberg lässt mich der Frühstücks-Kaffee in Ruhe fahren, aber dann ist Schluß: Die erste Pinkelpause, wie man sieht bei strahlendem Himmel, umgeben von Obstbäumen und in Sichtweite der arbeitenden Bevölkerung.
Bald danach erreiche ich schon das Lahn-Dill-Bergland. So oft wie in den letzten vier Wochen war ich übrigens in all den Jahren nicht hier. Gerade verlasse ich eine schöne Waldstrecke, und …..
…. habe jetzt den Moloch Wetzlar mit seinen Industrieniederlassungen vor Augen. Aber zum Glück muss ich nicht dorthin, sondern biege ab nach Waldgirmes. Über Dorla hallte ich dann wieder auf Giessen zu und erreiche so ohne nervigen Großstadtverkehr Dutenhofen.
Mittlerweile ist es 11:00 und bei Bernies Harley Davidson ist schon ganz gut was los. Ständig fahren weitere Harleys heran und werden hier einen sehr netten Tag erleben, einen Open House Day. Ich erreiche das Ziel zusammen mit einer kleinen Harley-Gruppe aus Korbach.
Wie immer mache ich mir zunächst ein Bild des Geschehens und schaue mir die schönsten Kräder schon mal an.
Manche Harleys sind aber auch so was von chic! Die Zuordnung der Typen allerdings gelingt mir noch immer nicht richtig. Ist aber auch nicht einfach.
Aha, im Hinterhof stehen schon die Probefahrt-Maschinen bereit. Ausnahmsweise weiß ich in diesem Fall genau, was ich will.
Und das ist eine Probefahrt auf dieser 1200er Sportster, einer Fourtyeight. Ein Traum von einer Harley mit viel schwarz und ohne auffällige Gimmicks.
Aber vorher bummele ich ein wenig durch die Verkaufsräume, schaue mir die chromglänzenden Neumaschinen an und lausche den Fachgesprächen der Harley-Fans.
Ich lerne ein Mitglied des Lahn–River-Chapters kennen und er erzählt mir von einigen Fahrten, die das Chapter schon hinter sich hat. Interessant, sehr interessant.
Nach der Runde durch den Showroom bewege ich mich jetzt endgültig in Richtung der Probefahrt-Organisatoren.
Und jetzt geht es wirklich los mit der Probefahrt auf der 1200er Sportster Fourtyeight. Sofort spüre ich den Unterschied zu meiner 1988er Sportster – die 26 Jahre Weiterentwicklung sind naturgemäß deutlich zu spüren. Der Motor hat Dampf, macht aber alles wesentlich sanfter als mein alter Eisenhaufen – das Harley-Gefühl ist aber geblieben, glücklicherweise.
Nach kurzer Zeit bin ich bereits begeistert und von der Fourtyeight überzeugt. Seltsame Gedanken schleichen sich bei mir ein: All meine Fahrzeuge verkaufen und dann mit zwei Harleys den Rest meiner Motorradzeit verbringen: Mit meiner alten Sportster und der neuen Fourtyeight. Kein unsympathischer Gedanke!
Nach 45 Minuten liefere ich die Fourtyeight unversehrt wieder ab – aber ungern. Nun beobachte ich noch einen Augenblick weitere Probefahrer, wie sie mit den unterschiedlichsten Maschinen davon ziehen.
Und dann treffe ich Bernd, einen alten Bekannten aus Schützenkreisen. Schon vor etlichen Jahren hat mir Bernd erzählt, dass er zur Harley-Gemeinde gehört und mit dem Lahn-River-Chapter wunderbare Ausritte macht. Ich kann mir gerade gut vorstellen, mal ein Treffen des Chapters zu besuchen. Die finden jeden dritten Mittwoch im Monat im „Anker“ am Dutenhofener See statt.
Mittlerweile ist das gesamte Firmengebäude von Harley-Motorrädern zu geparkt, Fremdfabrikate sind so gut wie nicht vertreten.
Eine Werkstatt wie geleckt!
Die ganz gewaltigen Dickschiffe von Harley sind ja nicht so mein Fall, aber diese gemäßigte Reisemaschine gefällt mir sehr gut.
Eine Sportster, die zum Bobber umgebaut wurde – ein herrlich kompaktes Motorrad. Der Herr mit der schwarzen Basecap ist übrigens Bernie himself – aber das steht ja sogar auf der Kappe.
Mittlerweile ist es gegen 16:00 und ich schreite noch einmal die Reihe der Besuchermaschinen ab, wobei ich langsam Richtung auf meine alte Sportster nehme.
Das war ein prima Ereignis heute, habe viel gesehen und sehr angenehme Menschen kennen gelernt. Aber jetzt ist Schluß und ich starte die Harley für die Heimfahrt, …..
….. die ich aber keineswegs direkt angehe. Zunächst suche ich den Dutenhofener See auf, um das Lokal „Zum Anker“ zu sehen. Ist aber leicht zu finden.
Dann besuche ich das Keltendorf am Dünsberg. um …..
….. anschließend in den Ebsdorfergrund zu fahren, wo es am Wasserwerk mitten im Wald ein Päuschen gibt.
Das ist so die typische Temperatur, die mein Motor erreicht, wenn er richtig warm gefahren ist – ist OK so.
Im Feldatal parke ich die Sportster vor einer Menge alten Eisen.
Und hier sehe ich es deutlich: Anzeichen des Indian Summer!
Dann auf einen kurzen Besuch nach Ilsdorf, wo Reinhard und Jörg seit einigen Stunden dabei sind, das Anwesen von riesigen Mengen Efeu zu befreien. Keine einfache Sache, trotz der Bühne vom Wiesecker Werkzeugverleih. Schätze, dass ich Morgen mal ein paar Stündchen dabei bin.
Aber noch immer kann ich mit dem Fahren nicht aufhören und treibe die Harley noch einmal um den Hohen Vogelsberg herum. Und bei genauem Hinsehen auch hier zu erkennen: Der Indian Summer kommt.
Apropos Indian Summer: Vorgestern hat mir Gerhard aus Graz einen link auf ein Bild aus dem Salzatal geschickt, dass diese traumhafte Gegend im Indian Summer zeigt. Im Sommer hatten wir ja eine von Gerhard geführte Tour durch das Salzatal und bereits das war wunderbar. Aber dieses Herbstbild toppt das noch einmal! Das ist nicht von mir, leider. Der Flickr User Ernesto hat es gemacht und noch einige weitere dazu.
Vogelsberger Gespanntreffen soll es diesen September geben – das 30. und gleichzeitig das letzte. OK, möglichweise wiird es aber im nächsten Jahr ein wirklich allerallerletztes geben, aber das wird sich noch heraus stellen. Aber egal, auch zu diesem letzten Treffen ist es eine heilige Pflicht, zu erscheinen – und sei es auch nur als Tagesbesucher.
Immerhin habe ich auch das allererste Treffen in Windhausen als Gast mit erlebt. Kann mich noch gut an den kalten und regnerischen Tag in einem riesigen Zelt erinnern. Und das soll nun 30 Jahre her sein? Unmöglich – aber wahr.
Weil das Wetter besser hält als vorher gesagt, starten Reinhard und ich gegen 15:00 zu einem Besuch des 30, Vogelsberger Gespanntreffen in Windhausen. Wir nehmen die Enduro bzw. den City-Hopper, denn immerhin haben wir einen Schotterweg und eine Wiese zu bewältigen.
Trotz aller Bemühungen bekommen wir keine anständige Anfahrt zusammen. Aber die Truppe des Grünberger AMC hat es auch nicht weiter als wir, obwohl die beladenen Gespanne etwas anderes suggerieren.
Martin vom AMC hat (wie jedes Jahr) wieder etwas neues im Fuhrpark, dessen Herkunft sich nicht so leicht bestimmen lässt.
Tatsächlich hat der Gespannbauer Ott um einen FIAT-Motor herum ein Gespann konstruiert. Der quer und liegend eingebaute Vierzylinder bietet sogar so etwas wie einen Boxer-Look. Ein wirklich spektakuläres Stück!
Das Wehrmachts-Gespann ist übrigens ein echtes, nichts aus Russland oder China.
Die Truppe aus Alzey. die auch schon ewig lang dabei ist, kommt diesmal mit Harleys. Da ist einmal die nette Sportster hier…..
….. und dann diese beiden Dickschiffe aus Milwaukee, deren Typenbezeichnung ich noch nicht so richtig drauf habe.
Das blaue Ural-Gespann miit dem BMW R60/5 Motor ist zu verkaufen und wird mir angeboten. Aber es ist völlig klar, dass ich im Moment keine weiteren Motorräder kaufen werde.
Jetzt geht es zum Logistikzentrum des Treffens, wo wir erst einmal Steaks bestellen – und zwar schnellstmöglich.
Für Erika, dieOrganisatorin des Treffens, habe ich ein Geschenkpäckchen meiner Gattin mitgebracht, dass ich pflichtgemäß übergebe. Erika popelt an den Knoten herum, weigert sich aber, das angebotene Messer zu benutzen.
Zum Vorschein kommen zwei Riesenbeutel Gummibären, die wohl eine heimliche Leidenschaft von Erika sind.
In der Zwischenzeit hat Reinhard die Fertigstellung unserer Steaks überwacht.
Nach so einem Steak fühlt man sich gleich besser und wir drehen eine weitere Platzrunde. Egon ist gerade dabei, unter ständigem Gemurre sein Zelt an einem anderen als seinem Lieblingsplatz aufzubauen. So richtig gut klappt das heute aber nicht.
Gemeiinsam gehts natürlich besser.
Später als geplant erscheint auch Andy auf dem Platz.
Ein paar weitere Teilnehmer sind angekommen, aber viel mehr werden es wohl nicht werden. Das Vogelsberger Gespanntreffen war nie eine Massenveranstaltung.
Herrje, was ist eine moderne BMS GS für ein breites Monstrum.
Hätte gern noch zugesehen, wie Andy sein Tipi aufbaut, aber der Herr belieben erst einmal ein paar kühle Getränke zu sich zu nehmen.
Also erbarmt sich K-O und beginnt mit dem Zeltaufbau. Wir aber warten das Ergebnis nicht mehr ab und machen uns wieder auf den Heimweg. Vielleicht schauen wir morgen noch einmal vorbei.
In Ruppertenrod trennen sich Reinhard und ich und ich treibe meine alte Enduro noch 50 Kilometer durch den Vogelsberg, wobei ein hoher Anteil unbefestigter Wege darin enthalten ist.
Von Schotten durch den Laubacher Wald bis Freienseen – da kommt Freude auf. Damit beende ich dann auch den fahrerischen Teil des Tages.
Das alljährliche Azzurri Treffen an der Wasserburg in Erlensee ist eines der Ereignisse, auf die ich mich jedes Jahr besonders freue – tatsächlich. Mit der Wasserburg hat der Azzurri Club eine wunderbare, stimmungsvolle und schöne Örtlichkeit gefunden und irgendwie gelingt es auch immer, eine angenehme, heitere Atmosphäre zu schaffen. Und natürlich sehe ich auch immer wieder schöne Kräder, und das nicht nur aus Italien.
Die ersten male war ich immer mit irgendeinem Fahrzeug in Erlensee, aber in den letzten Jahren wollte ich das italienische Spiel mitmachen und komme seitdem mit einer Vespa – irgendwann bestimmt auch mit dem Vespa-Gespann. Auch dieses Jahr sattle ich relativ früh meine GTS und mache mich auf den Weg durchs Horlofftal, schlängele mich am Rande der Wetterau entlang, halte auf Hanau zu und verfranse mich immer wieder im Strassengewirr der Altstadt von Rückingen. Davor konnte mich heute auch nicht Kathie bewahren, die nette Lady des Navi-Programms auf meinem Handy.
Aber wie bisher jedes mal komme ich auch diesmal an der Wasserburg an.
Nur eine winzige Pause irgendwo am Rande der Wetterau gönne ich mir heute. Das Wetter ist sehr angenehm, ein bisschen kühl, ab und zu steht etwas Nebel auf den Wiesen und es fährt sich fantastisch.
Hier zeigt sich die frühe Stunde: Noch sind nur wenige Zweiräder auf dem Platz, und das ist gar nicht so schlecht, weil …..
….. ich mich den Exponaten von Ottmar Schmidt, einem Austeller, widmen kann. Bisher gab es hier die Tauris-Roller und die Enfield-Motorräder, aber dieses Jahr gibt es mehr zu sehen.
Und zwar zwei bildschöne Maschinen von WMI: Ein 350er Chopper und ein 250er Retro Bike, beides optisch äusserst gelungene Motorräder.
CHinesische Wurzeln, eine Motor-Lizens von Suzuki und eine Optik, die an eine Yamaha SR500 erinnert. So könnten heute die Nachfolger von NSU Max, Horex Resident oder Victoria aussehen – wenn es diese Firmen noch gäbe.
3090 € für die 250er – ein unschlagbarer Preis. Natürlich musst Du Abstriche in der Qualität der Schweissnähte oder der Materialstärke hinnehmen, aber insgesamt macht das Maschinchen einen wertigen und robusten Eindruck. Und das alles bei einem Gewicht von 120 kg – da reichen auch die 17 PS.
Ein Tacho muss reichen, ordentlich anzusehende Armaturen – das sieht nicht nach Baumarkt-Schrott aus.
Jedem Suzukifahrer muss dieser Motor bekannt vorkommen, meinem DR400 Antrieb ähnelt er jedenfalls stark. Kleiner Wermutstropfen für meinen Geschmack: Anlasser, aber kein Kickstarter.
Auch wenn Chopper nicht meine Kragenweite sind: Das Ding hier ist gelungen. Und mit dem 350er Twin als Antrieb und 23 PS auch ein richtiger City-Hopper.
Fast überall richtiges Metall, das ist kein verchromter Kunststoff. Eine Sitzprobe bestätigt mir aber: Chopper sind nix für mich.
Noch mal der 250er Motor: Sieht nach einem klassischen Antrieb mit obenliegender Nockenwelle und zwei Ventilen aus, also ein einfacher und unkomplizierter Motor.
Du kannst dir leicht vorstellen, was sich aus dieser Basis alles machen lässt: Ein Scrambler, ein Cafe Racer oder auch ein preisgünstiges Alltagsmoped für den Arbeitsweg.
Die MASH 250, so nennt sich die Kleine, findet allgemein viel Zustimmung. Auch Werner vom Azurri Club ist durchaus angetan.
Zwei Scheibenbremsen dürften das Leichtgewicht spielend zum Stehen bringen.
Preisgünstige, aber ansprechende Leuchtmittel. Und natürlich das Katzenauge, das Lieblingskind eines jeden TÜV-Prüfers. Das Reifenprofil sieht sehr gut aus, aber wie es sich speziell bei Nässe verhält, weiß ich natürlich nicht. Ich fürchte aber, dass bei dem Thema in Fernost noch Nachholbedarf besteht.
Da hat doch einer vom Azzurri-Club festgehalten, wie gut mir die kleine Chinesin gefällt – völlig korrekt, der Fotograf hat recht.
Noch ein Blick auf den Chopper, und dann wende ich mich den anderen Maschinen von Ottmar Schmidt zu, nämlich …..
….. den netten Capri Rollern von Tauris und natürlich …..
….. der aktuellen Enfield Palette mit den EFI-Motoren. Mit einer alten Enfield bin ich ja nicht so richtig warm geworden, aber mit den EFIs könnte ich mir noch mal einen Versuch vorstellen.
Eine besondere Augenweide ist die Continental, die in England wohl sehr beliebt ist. Jedenfalls hab ich da einige auf den Straßen gesehen.
Diese Enfield älterer Bauart ist zu verkaufen und gleich wird sie einen neuen Besitzer finden.
Wahrscheinlich zum letzten mal fährt der alte Besitzer mit der Bullet nach Hause.
Ein Blick auf den schönen Rücken der Continental. Erstaunlich ist die große Zahl hochwertiger Komponenten wie Stoßdämpfer, Bremsen, Spiegel und Armaturen.
Nur eine Kleinigkeit, aber mit diesem unauffälligen Griff hebst Du die Continental locker auf den Hauptständer. Einfach, aber wirkungsvoll.
Den Namen Ottmar Schmidt habe ich mir jedenfalls gemerkt und ich werde die Firma mal in Ronneburg aufsuchen.
Mittlerweile laufen immer mehr Maschinen ein und bereichern das Treffen. Die Honda hier halte ich doch tatsächlich auf den ersten Blick für ein Produkt aus Milwaukee.
Nach zwei Jahren Pause ist endlich wieder meine heimliche Liebe an der Wasserburg: Das blaue Donghai Gespann mit dem gewaltigen 750er Paralleltwin.
Und ich lerne auch Helmut, den Besitzer, kennen. Der kann mir einiges über diesen chinesischen Exoten erzählen – gutes und auch weniger gutes.
Auch wenn es die Donghai in diesem Blau nie gegeben hat: Es steht ihr sehr gut.
Sehr ordentliche Lackierung, wahrscheinlich besser, als es die Chinesen je gemacht haben.
Für mich ein Bild von einem Gespann. Nicht ausgeschlossen, dass ich in absehbarer Zeit mal eines fahren kann.
Nun bummele ich ein wenig über das Gelände und erfreue mich an den Schönheiten der Wasserburg.
Die Bar Keeper warten auf den Ansturm der Besucher.
Gegessen und getrunken wird aber jetzt schon. Die Stimmung im Innenhof der Wasserburg ist bereits ausgezeichnet.
Steaks, Bratwurst, Salate, Kuchen, Getränke – alles da – nur Pizza und Pasta gibt es noch immer nicht 🙂
Beinahe überirdisch schön ist diese Guzzi, und das Ambiente der Wasserburg gibt der roten Schönheit den letzten Pfiff. Ein Traum!
Endlich gibt es die passende Musik zum Azurri Treffen.
So muß das: Die richtige Musik zum Event.
Jetzt wird weiter über die Parkplätze gebummelt. Hier stehen längst nicht nur italienische Maschinen – wie an der Münch unschwer zu erkennen ist.
Träume meiner jungen Jahre: 750er Laverda mit dem fein-verrippten Twin und der bildschönen Doppel-Duplex-Bremse.
Eine schöne Sportster mit vielen Accessoires aus dem Harley-Zubehör. Ist ein paar Jahre jünger als meine 88er, erkennbar am Zahnriemen und dem fehlenden Interferenzrohr.
Ein Hammer-Kennzeichen für eine Harley!
Zeitlose Schönheit bei vollständiger Alltagstauglichkeit: Yamaha SR500.
Die Italiener habens einfach drauf: Ein so dickes Motorrad so schön zu bauen, das können nur Azurri.
Aber Italien kann auch klein: Die Gilera Strada mit dem kleinen 150er Stoßstangenmotor und dem Sound einer ganz Großen. Klasse Maschine!
Chapeau chapeau – hier ist ein todschicker Cafe Racer auf BMW-Basis enstanden. Alter Schwingenrahmen, R90S Motor, viele edle Anbauteile und noch mehr Eigenarbeit. Respekt. Und passt die Harley Sitzbank nicht perfekt?
So soll es sein: Dicke Del’Ortos mit offenen Lufttrichtern beatmen den Boxer.
Ein Vorderrad wie aus dem Lehrbuch. Könnte eine Fontana-Bremse sein, aber da bin ich mir nicht sicher.
Auch die Lenkerpartie mit der /5-Lampe ist gelungen – eine runde Sache.
Gäste mit Moto Guzzi.
Schöne alte Kreidler in originalem und unrestaurierten Zustand – so mag ich das.
Die schöne Lady macht eindeutig noch mehr Fotos als ich – und das will was heißen.
Spektakulär: Ein Smart Pickup auf drei Achsen.
Jetzt wirds richtig voll und ich habe Schwierigkeiten, die Übersicht zu behalten. Bei der gerade eingelaufenen EFI achte ich mal auf Motorgeräusche und ich muss sagen: Dieser Motor klingt prima.
Die Zündapp Elastik und die Adler sind mir bereits unterwegs begegnet.
Und noch etwas aus der Abteilung „Überirdisches“: Moto Guzzi Falcone.
Einen Augenblick noch lausche ich der Musik, und dann begebe ich mich wieder auf die Straße – es geht heim.
Irgendwo an der Nahtstelle von Main-Kinzig-Kreis und Wetterau – Kathy hat mich hierher geführt und der Weg ist nicht übel.
Die lange Gerade nach Einartshausen hinein.
Ein letztes Foto von Fahrzeug und Fahrer – jetzt schon wieder im heimischen Vogelsberg.
Wie gewohnt hat mir das Azurri Treffen vorzüglich gefallen, es hat wieder alles gepasst. Und das mit Pizza und Pasta nehme ich auch zurück – die Steaks waren nämlich auch OK. Mal sehen, was wir im nächsten Jahr geboten bekommen. Bis dahin – Arrivederci!
Das schönste Wetter heute – blauer Himmel, Sonne, Wärme – und trotzdem will ich nicht so recht aufs Motorrad. Ich denke, es ist mir zu schwül. Aber da ist heute und morgen die Oldtimer Ausstellung in Dannenrod, und das ist dann gegen 16:00 Grund genug, meine gute, alte Enduro zu starten und mich auf den Weg in Richtung Homberg zu machen. Und schon bald bin ich sehr froh, doch noch gestartet zu sein.
Angekommen in Dannenrod, wo der rührige Oldtimer Club schon seit vielen Jahren eine tolle Veranstaltung aufzieht. Heute ist der Eintritt frei und es ist schön ruhig, aber Morgen werden sich hier Menschenmassen durch die Exponate schieben.
Heute keine Anmeldung
Selbst die Toilettenhäuschen sind Oldtimer – oder schauen zumindest so aus. Eindeutig wird die Veranstaltung jedes Jahr besser und professioneller – wobei auch schon die ersten Ausstellungen sehr schön waren.
Eine schicke Phalanx von Daimler Benz Fahrzeugen.
Obwohl das Spektrum mittlerweile sehr breit ist, überwiegen hier immer noch Schlepper.
Auf dem Zweirad-Parkplatz eine Harley und eine Suzuki GN – beides meine Kragenweite.
Nutzfahrzeuge, in diesem Fall Pritschenwagen.
Größere Nutzfahrzeuge kann man Morgen bei der Arbeit sehen.
Und auch richtig alte Nutzfahrzeuge müssen hier noch schuften.
Eine kleine Händlermeile – und sogar Zweiräder werden angeboten. Die rote Honda XL125 ist recht günstig zu haben, aber obwohl die Kleine durchaus ins Beuteschema passt: Ich kaufe keine Motorräder mehr.
Na sowas: Der BMW-Einzylinder hat nicht nur Motorräder und Isettas angetrieben, sondern wurde auch als Stationärmotor eingesetzt.
Wunderbares Schnittmodell I
Wunderbares Schnittmodell II
Die Zweiradecke wird von Jahr zu Jahr schöner und größer, hier eine Dürkopp und eine Triumph Cornet.
Es werden immer mehr.
Sehr schicke Honda CL250 – aber da wäre meine Suzi tatsächlich noch älter und könnte auch hier stehen.
Roller aus West- und Ostdeutschland und natürlich aus Italien.
Ich könnte mir vorstellen, dass hier mittlerweile alle namhaften Schlepper-Modelle zu sehen sind. Auch Exoten wie die putzige Brockenhexe.
So manchen Namen habe ich noch nie gehört, aber ich bin ja auch kein Schlepper-Fachmann.
Mein kleiner Rundgang neigt sich seinem Ende zu, und vorbei am LLOYD Kundendienst-Transporter werfe ich noch einen Blick auf diverse Kleinwagen.
Eine Isetta zaubert immer wieder ein Lächeln in das Gesicht des Betrachters.
Auch der Trabbi ist vertreten, und das gleich mehrfach.
Ein letzter Blick auf die schicke Vespa PK, und dann …..
…. starte ich meine DR400 wieder.
Kreuz und quer geht es ein wenig durchs Homberger Umland, und in Maulbach fahre ich in die Rülfenroder Straße. Mal schauen, ob die mich wirklich querfeldein nach Rülfenrod führt. Erst ein paar Kilometer durch Feld und Flur, dann unter der Autobahn hindurch …….
….. und schon bin ich in einer Landschaft, die mich an die britischen Midlands mit ihren winzigen Strässchen und …..
….. traumhaft zugewachsenen Wegen erinnert.
Allein die Entdeckung dieser Strecke war es wert, sich doch noch zu einer Fahrt aufgerafft zu haben. Und das Schönste: Nirgendwo waren Verbotsschilder zu sehen.
….. oder der Titel der Geschichte könnte auch lauten: „Der lange Weg von amerikanischem Alteisen aus dem Vereinigten Königreich nach Deutschland“. Anfang August waren Reinhard und ich ja schon einmal in England auf einer Einkaufstour in Sachen MG und hatten dabei von der Harley erfahren. Naja, eigentlich hatte ich sie damals schon so gut wie gekauft.
So machen wir uns heute also erneut auf den Weg nach England, um die Harley abzuholen. Unseren Plan, das mit dem MG zu tun, mussten wir ändern, weil das Auto einfach zu klein für zwei Personen plus Gepäck und Motorradbekleidung ist. Statt dessen kommt mein kleiner FIAT zum Einsatz, der das auch locker hin bekommt.
Das entscheidende an der Fahrt ist für mich, dass wir ohne Hänger oder Transporter fahren. Vielmehr soll die Harley die Rückreise aus eigener Kraft und auf den eigenen Rädern schaffen. Ältere Harleys gelten ja nicht gerade als der Inbegriff der Zuverlässigkeit und so könnte aus unserem Plan schnell ein kleines Abenteuer werden.
Lest also die Geschichte zweier alter Männer, die ein archaisches Motorrad über den Kanal bringen wollen.
Das war also unser kleines England-Abenteuer. Bei Petra und Malcolm war es sehr, sehr angenehm – eben familiär. Das hätten wir bei einem Hotel– oder B&B-Urlaub natürlich nicht gehabt. Deshalb von dieser Stelle noch einmal ein dickes Dankeschön in die Midlands nach Houghton Regis.