Horex-Treffen Burgholzhausen

Eine Veranstaltung mit Tradition ist das alljährliche Horextreffen in Burgholzhausen, recht nahe am damaligen Werksstandort der Firma Horex. Traditon hat dieses Treffen auch für mich, denn seit meinem zweiten Motorradleben 2005 war ich ziemlich regelmäßig hier.

Das Wetter soll heute grandios werden – noch ein Sommertag vom Allerfeinsten. Mein Vorschlag, um 7:30 dorthin zu fahren, findet bei zwei befreundeten Triumph-Fahrern volle Zustimmung. Ein bisschen dumm ist allerdings, dass ich eine halbe Stunde zu spät komme.

Treffpunkt gegen 8:00 in Ilsdorf, wo zwei Triumph-Fahrer bereits gestiefelt und gespornt auf mich warten. Hubert macht noch einen grandiosen Routenvorschlag, der zu 100% akzeptiert wird und dann gehts auch schon los.

Huberts Route führt uns ohnehin durch Kloster Arnsburg und diese Gelegenheit zu einem Schnappschuß lasse ich mir nicht entgehen: Britische Tradiionsmotorräder vor historischen Mauern sind ein Lieblingsmotiv von mir.

Nach ca. 70 km muss ich tanken – der W-Tank ist wirklich etwas winzig. Danach gibts noch ein Eis zu schlecken und die Restroute wird kontrolliert.

Mit dieser Restroute gehts dann ein klein wenig schief und wir sind plötzlich lost in Rhein-Main. Mehrfach sagt mir ein Gefühl, dass wir dem Ziel Burgholzhausen ganz nah sind, aber wir kurven leicht ziellos durch Frankfurter Randbezirke und die Peripherie von Bad Homburg. Natürlich erreichen wir irgendwann unser Ziel und alles in allem war das dennoch eine tolle Route.

Burgholzhausen und der Festplatz sind erreicht – aber richtig prall gefüllt ist das Treffen nicht mehr. Alle Zelte der Horex-Fahrer sind bereits abgebrochen und die Besucherzahl ist auch nicht berauschend. Eindeutig: Wir sind ca. zwei Stunden zu spät. Aber ein bisschen was zu Sehen ist natürlich trotzedem.

Klaus aus Reiskirchen, der bereits bei der gestrigen Jumbofahrt dabei war, ist heute ebenfalls hier anwesend.

Diesen Schotterplatz habe ich auch schon so voll erlebt, dass quasi kein Plätzchen mehr frei war.

Wasp-Gespann mit dem Yamaha XS650 Motor – very british.

Honda GB500 – das Motorrad mit den meisten britishen Anleihen, dass je aus Japan gekommen ist. Habe heute mindestens drei Stück davon gesichtet.

Eines der wenigen noch anwesenden Horex-Gespanne.

Meine Begleiter, beide unterwegs auf britischen Dreizylndern. Und in dieser Hinsicht haben beide durchaus etwas Sendungsbewusstsein.

Start eines russischen Seitenventilers.

Nun gehts ab ins Zelt um ein paar Kalorien zu uns zu nehmen. Hubert und die Lady hinter der Theke diskutieren ein wenig über Zwiebelbeilagen zu Rindswürstchen – und dabei schwebt leichte Küchenerotik durchs Zelt.

Nach Kaffee und Würstchen fühle ich mich immer gleich besser und das ändert auch unseren weiteren Routenplan: Ins Cafe Waltraud brauchen wir jetz nicht mehr zu fahren.

Noch ein Blick auf das alte Horex-Plakat an der Wand und dann machen wir uns auf zu einer letzten Platzrunde.

Zwei deutsche Triumph BDG interessieren Hubert – und da fällt Reinhard und mir ein, dass wir jemanden kennen, der so etwas vielleicht noch übrig haben könnte. Dranbleiben!

Der Himmel über Rhein-Main zeigt die Kondensstreifen des gewaltigen Flugverkehrs. Ob diese Menge an Flügen wirklich nötig ist? Naja, schätze mindestens genau so nötig wie unsere lebenswichtigen Wochenendfahrten mit den Motorrädern. Und jetzt ab durch die Wetterau in Richtung Oldtimer Cafe. In letzter Sekunde erscheint noch H.P. aus der W650-Fraktion, der natürlich noch weniger Horexe und Oldtimer erlebt als wir.

Das Oldtimer Cafe (OTC) ist ordentlich besucht, allerdings sind heute relativ wenig W650 anwesend. Lediglich die W von Marin „Falcone“, die eine dokumentierte Langzeit-Diät durchmacht ist vor Ort sowie …….

….. diese ungemein polarisierende W mit Apehanger, Scheibe, blauen Stilmitteln und praktischen Gepäcktaschen.

Falcone hat immerhin das Lästerbänkchen besetzt.

Nach einem heissen Kaffee und informativem Bike-Talk machen wir uns auf den Rückweg. Am Ende des Tages werden wir 250 km zurück gelegt haben – für Reinhard die bisher längste Strecke mit der Trident.

Nachdem wir uns noch zwei Stunden mit Videobearbeitung herumgeschlagen haben, mache ich mich auf den Heimweg, nicht ohne meine W650 bei beginnender Dämmerung am Rande des Vogelsberges zu fotografieren.

Jumbofahrt der Schottener Reha

Eines der Ereignisse jeden Jahres, das ich nur äusserst ungern verpasse, ist die alljährliche Jumbofahrt der Schottener Reha in Homberg. Elo Hermann organisiert diese Fahrt bereits seit etlichen Jahren und es ist immer wieder schön, dort mitzumachen. Zweifellos ist das eines der Gespann-Highlights eines jeden Jahres.

Bei meiner ersten Teilnahme gab es das Problem, dass sich für den wirklich engen Velorex-Seitenwagen an der Silverstar kein Mitfahrer gefunden hat: Alle Versuche, das enge Boot zu besteigen, schlugen fehl. Jetzt, mit dem W650-Gespann sollte es diese Probleme nicht mehr geben.

Das Wetter an diesem Tag ist unglaublich gut – blauer Himmel, Temperaturen um die 27 °C und die Sonne knallt gewaltig vom Himmel – an diesem Tag passt alles.

Durch meinen Wohnortwechsel erreicht mich die hübsche Einladungskarte zwar nicht, aber durch einen Anruf von Elo und die Karte von Ex-Nachbar Egon bin ich dennoch auf dem Laufenden.

Ein ganz kleines bisschen verspätet erreiche ich die Schottener Reha in Homberg und der Parkplatz ist bereits gut mit Gespannen gefüllt. Das sieht nach einer ordentlichen Teilnehmerzahl aus.

Elo gleicht ihre Adresskartei ab und nimmt neue Teilnehmer auf – so wie Klaus, an dessen Erscheinen ich nicht ganz unschuldig bin. Und seinen Nachbarn Jochen mit dem russischen SV-Gespann hat er gleich mitgebracht. Elo sieht’s mit Vergnügen, so können doch zwei Heimbewohner mehr mitfahren.

Die Vorfreude ist bei den Gespannfahren und den Beifahrern gleichermassen groß und viele freuen sich, dass es ein Foto mit ihnen gibt.

Durchaus fotogen ist der junge Mann in blau.

Es bleibt noch genügend Zeit, sich ein paar der Gespanne genauer anzusehen. Die Dreizylinder-Yamahas sind ja bekanntermassen prima Zugfahrzeuge.

Ein sehr sportliches Spielzeug ist dieses BMW-Gespann.

Elo überlässt es den Passagieren und den Gesanntrebern selbst, sich ihre Partner zu wählen. Das klappt immer. Gerade habe ich mich mit Daniel zusammen getan und so langsam heisst es, sich startklar zu machen.

Ein letzter Schluck aus Pulle oder Tasse und dann startet der imposante Gespanntroß.

Nun geht es in gemütlicher Fahrt ca. 50 km durchs Homberger Umland, weiter in den Ebsdorfergrund und in die Großgemeinde Mücke. Immer wieder ist es beeindruckend, in einem Troß mit über 20 Gespannen zu fahren. Eine Handvoll Begleiter auf schnellen Solomaschinen sichern die Fahrt und sorgen bei jedem Abbiegen dafür, dass die Gruppe zusammen bleiben kann. Diese Begleiter machen einen Super-Job und sind zum großen Teil dafür verantwortlich, dass die Fahrt störungsfrei verläuft – einfach klasse.

Das Ziel ist dann der Schäferhof nahe Atzenhain, den ich natürlich kenne. Die Hofbesitzer haben unseren Stop perfekt vorbereitet, es gibt Essen und Trinken und jede Menge zu sehen.

Das Ziel, der Schäferhof, ist erreicht. Und ich denke, hier gibt es für jeden etwas nach seinem Geschmack zu machen und zu sehen.

Elo lässt die erste Etappe der Fahrt Revue passieren – es hat alles prima geklappt und es gab keine besonderen Vorkommnisse – das ist gut. Eine ungeplante Pinkelpause eines Gespannes konnte die Fahrt nicht nachhaltig beeinflussen.

Die einen gehen zunächst auf Fotosafari …..

… andere erholen sich von der Hitze mit einer gepflegten Zigarette …….

…. wieder andere suchen sofort das Kuchenbufet auf und versorgen sich mit Kaffee und Gebäck aus einer gigantischen Kuchenauswahl.

Tierfreunde besuchen die lustigen Truthähne …….

….. oder die getupften Hofhunde, die gar nicht so böse sind, wie sie hier tun ……

… oder die cleveren und possierlichen Ziegen.

Die beiden Dalmatiner sind aufgrund der vielen Besucher etwas nervös und werden aus der Schusslinie gebracht.

Ich selbst fröne dem Kaffee-und-Kuchen-Genuß, halte reichlich Smalltalk und suche mir unter den mitfahrenden Gespannen meinen persönlichen Favouriten aus. Da bleiben letztlich nur drei Gespanne übrig: Einmal mein eigenes W650-Gespann, dann dieses wunderbare Triumph Trident Gespann, umgebaut von Stern und …….

…. das traumhaft schöne Guzzi V7-Gespann in weiß.

Neben dem Seitenventiler von Jochen ist die Russenfraktion noch mit dem hübschen Ural-Gespann in rot vertreten.

In der Weinlaube gibt es für uns heute selbstverständlich nur alkoholfreie Getränke – aber die fliessen gleich Kistenweise.

Einen Momentaufnahme kurz vor dem Wiederaufbruch zeigt das folgende kleine Video:

Als die Sonne immer mehr vom Himmel brennt und schattige Plätze schon rar werden, geht es weiter in einer schönen Schleife durch den Kirtorfer Wald zurück nach Homberg in die Schottener Reha. Der Fahrtwind tut jetzt richtig gut und verschafft wenigstens ein bisschen Kühlung. Das gemässigte Tempo allerdings sorgt bei den luftgekühlten Motoren für ordentliche Erwärmung: Meine W650 erreicht locker die 100°C – was natürlich noch völlig unkritisch ist.

Zurück in Homberg auf dem Gelände der Schottener Reha. Die Fahrt ist hier zu Ende, das Ereignis aber noch nicht. Denn jetzt gibts leckere Steaks, Würstchen und Salate aus der Reha-Küche.

Eine schöne Gespannfahrt, traumhaftes Wetter, tolle Stimmung und gutes Essen – Herz, was willst Du mehr.

Nach meiner unmassgeblichen Meinung kann mit diesem Tag und dieser Jumbofahrt jeder zufrieden sein – ich jedenfalls bin es.

Guten Appetit!

Gegen 18:00 wird es Zeit für mich, zu gehen. Vorbei am Kickertisch, an dem ich gern ein Spielchen gemacht hätte …….

……. Verabschiedung von meinem Beifahrer Daniel ……..

….. noch ein Blick auf einen meiner heutigen Anwärter auf den Schönheitspreis ……..

….. und dann gehts nach einem schönen Tag mit leerem Boot wieder heim. Das war heute ein Gespannereignis der Extraklasse, wofür ich mich bei der Schottener Reha und bei Elo bedanke. Und so Gott will, bin ich im nächsten Jahr wieder dabei.

 

Azurri Club Erlensee

Eine Bemerkung von Falcone im W650-Forum brachte mich wieder drauf: An diesem Wochenende veranstaltet der Azurri Club im Wasserschloß in Erlensee sein jährliches Italienertreffen. 2005 war ich schon einmal hier – das war zu Beginn meines zweiten Motorradlebens mit der Suzuki GR650. Seitdem habe ich die Veranstaltung in guter Erinnerung und deshalb werde ich heute, am Sonntag, erneut nach Erlensee fahren – wieder mit einer 650er, dem W-Gespann nämlich.

Gut wäre es, wenn ich ganz früh los könnte, aber vorher vorher muß ich mit Leihhund Yellow unseren obligatorischen Spaziergang machen. Um das sausen zu lassen, brauche ich bessere Gründe als ein Motorrad-Treffen.

Immer häufiger gehe ich in letzter Zeit mit beiden Hunden spazieren. Das ist spassiger, aber auch anstrengender. Heute sind sie aber halbwegs brav. Der kleine Laurent stupst mit seiner Nase an die Kameralinse und verschmiert sie ein wenig – die leichten Schlieren werde ich heute auf jedem Foto haben.

Wir treffen Rocco, den Pudel, der eigentlich Rico heisst. Aber Rocco klingt italienischer und ich habe heute eben meinen italienischen Tag. Yellow muss ich leider anleinen, der hätte Rocco sonst gekillt. Aber Laurent verträgt sich mit Rocco und die beiden spielen ein wenig zusammen.

Kurz nach 10:00 bin ich startklar und mein Roadbook führt mich über das Horlofftal in die Wetterau und dann in den Main-Kinzig-Kreis in Richtung Hanau. Hier kenne ich mich nicht gut aus, aber Erlensee finde ich natürlich. Den ersten Stop gibt es erst nach 60 km kurz vor dem Ziel in der Nähe von Ravolzhausen. Jetzt ist es nicht mehr weit, aber ich habe dann doch Mühe, das Wasserschloß zu finden – genau wie schon 2005.

Nach ein wenig Suchen erreiche ich das Wasserschloß und das Italienertreffen. Direkt nach dem Parken werde ich wegen meines hübschen W-Gespanns mehrfach angesprochen und eine nette Signorita meint, dass ich damit den ersten Preis der Gespannwertung gewonnen hätte – wenn ich etwas eher hier gewesen wäre.

Gewonnen hat den Schönheitspreis dann dieses NSU Konsul-Gespann. Zu recht, und es wäre sehr schwer geworden, dagegen anzustinken.


Ich glaube, ich hätte auch dem Konsul-Gespann meine Stimme gegeben. So eine Konsul war viele jahre lang mein heimlicher Traum – hab aber nie eine bekommen und auch nicht wirklich ernsthaft gesucht.

Das war sie: Diese Signorita war der Meinung, mein Gespann hätte einen Preis verdient. Sie hat zweifellos einen vorzüglichen Geschmack, was sich auch in der Betrachtung dieses Ural-Gespannes zeigt.

Die ersten italienischen Produkte tauchen auf: Ducati Diavel. Für mich nicht direkt schön, aber spannend und interessant.

Das dagegen ist die alte deutsche Schule: BMW R51/2 oder vielleicht auch R67. Schön, sehr schön – eigentlich ein bisschen zu schön.

Deutscher und italienischer Klassiker – wobei die Ducati natürlich überirdisch schön ist.

Ein kleiner Stand mit Neumaschinen: Royal Enfield EFI, chinesische Chopper mit 250cc Zweizylinder Viertaktmotor …..

….. und chinesischen Rollern der Marke Tauris Capri. Der Capri hat viele Anleihen bei Vespa genommen und macht als 50er einen recht guten Eindruck. Habe ich schon erwähnt, dass mein erster Roller im Jahre 1967 ein Capri Agrati mit 50 ccm Sachsmotor war? Und der sah dem heutigen Chinesen-Capri sogar ein bisschen ähnlich.

Und klassische Helme gibts hier auch, zwar ohne ECE-Zeichen, aber dafür sehr schick und zum guten Preis: Inklusiv Brille werden für die Helme für 90 € aufgerufen.

Ein altes Kreidler Florett mit Viergangmotor – zwar auch kein Italiener, aber natürlich ein Klassiker. Überhaupt überwiegen hier keinesfalls italienische Fahrzeuge – leider.

Italiener sind natürlich auch vertreten: Hier die schon eingangs gezeigte Ducati …..

….. und hier eine kleine Flotte schöner Moto Guzzi.

Im Innenhof des Wasserschlosses gehts hoch her, hier wird gegessen, getrunken, gesungen und es findet der offizielle Teil statt. Noch schöner hätte ich es aber gefunden, wenn mehr italienisches Flair geboten würde: Pizza statt Bratwurst, Spaghetti statt Steaks und Rotwein statt Pils. Und vor allem: …..

….. italienische Musik! Eine Liveband spielt hier Schlager und Klassiker, dabei wären Adriano Celentano, Gianna Nanini und Rocco Granata viel passender. Das war jetzt eine Marketing-Anregung für den Azurri Club.

Das Wasserschlösschen selbst ist wirklich hübsch und eine sehr passende Umgebung für das Ereignis.

Aus dem Klassiker Suzuki Intruder ist dieser äusserst gelungene Bobber El Diabolo geworden.

Ein Azurri Treffen ohne italienische Roller ist natürlich unmöglich und es sind tatsächlich etliche Roller anwesend – aber wenige klassische Vespa. Hier jedoch haben wir eine ET4 und die kommt sogar aus dem Vogelsberg. Aber Moment: Blaue ET4, Kennzeichen VB und dann PM – diesen Roller kenne ich doch: PM steht doch für Pamela und Marco, und eine PM 13 oder eine PM23 gehört ganz klar …….

….. meinem Kollegen Marco, unserem Disponenten. Marco hat gestern vom Azurri Treffen in meinem Blog gelesen und hat sich mit der Vespa auf denWeg gemacht. Seltsamerweise bin ich überhaupt nicht darauf gekommen, zu diesem Ereignis mit meiner GTS125 zu fahren, dabei ist es doch so naheliegend.

Wir schauen uns nun gemeinsam das Azurri Treffen an und Marco probiert sogar die chinesischen Klassikhelme.. Sehen wirklich gut aus und stehen Marco vorzüglich – nur das fehlende ECE-Zeichen und die mangelnde Passform halten uns vom Kauf ab.

Generationen-übergreifende Fachgespräche. Kurz danach verlassen wir das nette Treffen, dass sich jetzt allgemein aufzulösen beginnt.

Zwischen Gedern und Schotten gibts eine klitzekleine Pause und wir beobachten etliche Biker, die hier mit high Speed vorbei donnern. Gefährlich, denn hier drohen an den Wochenenden häufig Geschwindigkeitskontrollen. Wir ziehen jetzt weiter über Schotten zum …..

….. Falltorhaus, an dem heute richtig viel los ist – kein Wunder bei dem traumhaften Wetter.

Hab ja schön öfter angemerkt, dass mich die meisten Bikes hier am Falltorhaus nicht so ansprechen, aber ein paar Highlights gibt es schon. Dazu gehören die wunderschöne schwarz-weiße Speed Triple ebenso wie die Pannigale. Wenn ich aber wählen müsste, würde ich die Speedy nehmen.

Von unterwegs hat Marco noch unseren Kollegen Andreas angerufen, der mit seiner Hypermotard unterwegs ist und den kleinen Hop zum Falltorhaus kurz eingeschoben hat.

Eine Mille GT von Moto Guzzi in British Racing Green gefällt besonders. Insgesamt sind hier deutlich mehr Italiener vertreten als beim Azurri Treffen in Erlensee.

Wie soeben erwähnt: Jede Menge Italiener!

Nun löst sich unsere kleine Gruppe auf: Marco rollert nach Mücke, Andreas bollert nach Grünberg und …..

…. ich ziehe mit dem W650-Gespann über Altenhain und Freienseen nach Hause. Ist ein schöner Tag geworden heute, obwohl ich von Beginn an mit leichten Kreislaufproblemen zu kämpfen hatte. Entsprechend mässig war auch meine Gespanngurkerei heute – das geht besser. Aber solche Tage gehören eben auch dazu.

Das Fahren im Verbund heute mit Marco und seiner kleinen Vespa ging übrigens prima. Die Vespa fährt locker konstant zwischen 80 und 90 km/h und das ist keine üble Gespanngeschwindigkeit. Um die engen Ecken ist der Roller sogar deutlich flotter unterwegs.

Und noch etwas: Im Gegensatz zu meinem Roadbook, einem kleinen Schmierzettel mit Ortsnamen, hat sich Marco von seinem Smartphone über Kopfhörer navigieren lassen. Das hat perfekt funktioniert und so einen Test werde ich auch machen – vielleicht schon morgen.

Es ist viel zu heiß …

… aber nicht zum Motorradfahren. Zuerst gibt es eine 35 km Rollertour zu Yellow und anschliessend mache ich mich mit dem W650 Gespann noch einmal auf nach Schotten zum Oldtimer GP. Da heute eine mörderische Hitze erwartet wird, starte ich recht früh und hoffe, noch vor der großen Mittagshitze wieder daheim zu sein.

Dass ich an allen drei Veranstaltungstagen den Schotten GP besuche, hat es vorher auch noch nie gegeben. Nachdem der Schwerpunkt am Freitag auf den Fahrerlager und damit auf Rennmaschiinen lag, habe ich ihn für Samstag auf Britbikes und speziell Triumph gesetzt. Und der heutige Schwerpunkt werden Gespanne sein.

Der heutige Weg nach Schotten geht zum großen Teil durch dichte Wälder und da sind die Temperaturen erträglich. Auf dem Schottener Asphalt jedoch knallt der Planet wie verrückt. Also soviel Kleidung ausgezogen wie möglich und im Seitenwagen verstaut. Und nun beginnt die kleine Fototour und die Suche nach Gespannen auf dem Besucherparkplatz.

Als erstes sehe ich ein BMW Mystik Gespann, aufgebaut von Däschlein, der auch mein W-Gespann gebaut hat. Neben guter Gespanntechnik hat Theo Däschlein eindeutig auch einen Sinn für gekonnte Farbgebung.

Tiptop steht das Guzzi California Gespann da, äußerst gelungen.

BMW-Schwingengespanne sind recht stark vertreten. Trotz Oldtimer-Status werden die meisten dieser Gespann immer noch im Alltag bewegt.

Und gleich noch eines der „alten“ BMW-Gespanne. Hier wurde aber bereits auf den Gleitlager-Motor umgebaut.

Ein Zündapp KS601 Gespann, der grüne Elefant – hier aber mal in schwarz.

Dickes Reisegespann von Moto Guzzi mit Windjammer-Verkleidung.

Und mal etwas kleineres: MZ Silverstar 500 Gespann mit Rotax-Motor und Velorex-Seitenwagen. Hab selbst lange ein ähnliches Gespann bewegt.

Ein Schwenker-Gespann auf BMW-Basis. Mit Schwenkern kann ich mich einfach nicht anfreunden.

Ungewöhnlich, aber ansprechend und sogar richtig schick ist dieses BMW-Gespann.

Für mich das Gespann-Highlight des Tages: Alte BSA mit 500er SV-Motor und Stoye-Seitenwagen. Herrlich! Und daneben die gleiche Maschine als Solokrad.

Ich finde, ein englisches Motorrad darf ruhig ein klein bisschen Öl verlieren.

Trockensumpfschmierung, Amalvergaser mit offenem Ansaugtrichter und getrenntes Getriebe – britischer gehts nimmer.

Die Sonntagsrennen laufen bereits und in 15 Minuten werden die Gespanne starten. Darauf warte ich aber nicht, sondern mache langsam wieder kehrt.

Trotz Themenschwerpunkt Gespanne kann ich nicht anders und muß noch zwei Triumph ablichten: Einmal die Thunderbird Sport mit dem Dreizylinder-Motor und dann …..

….. die Thruxton mit dem Twin, wunderschön auf Cafe Racer getrimmt. Beides herrliche Motorräder!

Zurück an meinem W-Gespann schliesst sich der heutige Kreis und ich mache mich wieder auf den Weg in Richtung Herrchenhainer Höhe. Dort will ich einmal schauen, was am Oldtimer Cafe heute los ist. Und auch diese Strecke führt durch viel Wald und ist entsprechend kühl.

Am Oldtimer Cafe ist relativ wenig Betrieb – klar, viele potentielle Gäste sind auf dem GP. W650 oder 800 sind heute überhaupt nicht vertreten und so mache ich mich nach einem kühlen Getränk auf den Heimweg. Denn jetzt beginnt die Hitze auch unangenehm zu werden. Immerhin konnte ich das Gespann gute 100 km bewegen und das war schön wie immer.

<Schotten am Samstag

Oldtimer GP 2012 in Schotten

Wenn es im August mal so richtig heiß wird, dann ist der Oldtimer Grand Prix in Schotten nicht mehr weit. Nun haben wir seit drei Tagen richtig Sommer und heute und Sonntag werden die Temperaturen um die 40°C erreichen. Ergo muß an diesem Wochenende der Grand Prix stattfinden und natürlich ist es auch so.

Einen kurzen Besuch habe ich ja bereits gestern gemacht und mir dabei das Fahrerlager angeschaut. Heute dagegen soll es in der Hauptsache um die Parkplätze und die Besuchermaschinen gehen – und wir möchten die Neuwieder Truppe von gestern abend wieder treffen. Wir – das sind heute Reinhard und ich, aber dann kommt Hubert noch dazu, der eigentlich den Tag mit Mulchen auf dem Acker verbringen will. Wir können ihn jedoch umstimmen und zu einem ganz kurzen Besuch in Schotten animieren.

Hubert hat seine Tiger heute gar nicht dabei, die steht vielmehr zuhause. Aber da ist ja noch die GN250 von Jörg. Und Huberts Bekleidung ist heute auch nicht perfekt, jedoch angesichts des Wetters angemessen. Nachdem Reinhard die kleine Suzi angeschoben hat, quält Hubert den schwächlichen Motor auf die lange, beschwerliche Reise nach Schotten – so roundabout 20 km.

Und schon haben wir Schotten erreicht und stellen unsere Boliden auf der langen Zufahrtsstrasse ab, die als Parkplatz fungiert.

Aufgrund unserer Frühstücksgespräche sind wir alle drei heute besonders anglophil angehaucht – aber das erste Objekt des Tages ist das kleine Piaggio-Gespann. Wenn das Zugfahrzeug jetzt noch eine richtige Vespa wäre, könnte das sogar ein Fall für mich sein.

Die Marke Triumph ist hier erstaunlich stark vertreten, und wir beschließen, dass sich jeder von uns eine Besuchermaschine aussucht und sich damit fotografieren lässt. Wichtig ist dabei, ein Gsicht zu machen, das suggeriert, es wäre die eigene Maschine. Meine Britbike der Wahl ist heute die Triumph Adenture. Ein wunderbares Retro-Motorrad!

Huberts Wahl ist auf die Speed Triple gefallen. Jedem Betrachter muss klar sein: This is my bike.

Vergleich zwischen Britbike und Britbiker: Wer  hat das bösere Gesicht?

Reinhard post vor dem sehr schönen Triumph-Gespann, aber richtig glaubhaft kommt er nicht rüber.

An der Norton Commando muss ich noch einmal den Owner spielen.

Dieses Schild ist lediglich ein Reminder für uns: Alle drei waren wir noch nie auf der Isle of Man bei der Tourist Trophy, und es wäre nicht schlecht, die kleine Reise in diesem Leben noch einmal zu machen. Reinhard und Hubert wären die richtigen Leute dafür.

Da fällt die Entscheidung schwer: Klassische Commando oder moderne SpeedTriple.

Sehr hübsch: Zwei fast identische Bonnies aus Siegburg – die Ähnlichkeit geht bis zum Kennzeichen.

Und noch einmal Bonneville. Eine Triumph sieht nicht nur in British-Racing-Green gut aus.

Sieh an: Das ist doch meine ehemalige Bullet. Da kann Kollege Marcus nicht weit sein. Wir waren zwar für heute verabredet, aber in Schotten gehen meine Verabredungen zu 99% schief. Die Neuwieder Truppe haben wir heute ja auch schon verpasst.

Zum letzten mal macht uns Hubert heute den Poser: Die gewaltige 1200 GS mit Kardanantrieb passt auch prima zu ihm.

Eigentlich hasse ich diese kleinen Frontscheiben und von einer Triumph würde ich die sofort abschrauben. Diese hier allerdings gefällt recht gut – sie kann also bleiben und der 13er Schlüssel bleibt in der Werkzeugrolle.

Schon keine Überraschung mehr: Ex-Kollege Otto ist auf beinahe jeder Oldie-Veranstaltung anzutreffen und in Schotten treffen wir uns traditionell. Das Bild von seiner Superfox habe ich allerdings versaubeutelt.

Und dann, als wir schon kurz vor dem Verlassen der Veranstaltung sind, treffen wir Marcus, den Enfield-Fahrer, doch noch.

In Schotten sind die Grillstände alle in der Eintrittspflichtigen Zone – und der Eintrittspreis beträgt 15 €. Nur für ein Würstchen ist uns das zuviel und so beschließen wir, auf den Hoherodskopf an Doros Büdchen zu fahren und dort inmitten herrlicher Natur gepflegt zu speisen. Und so geschieht es.

Hubert steht an Doros Büdchen um Bratwurst, Pommes und kalte Getränke an. Und danach werden wir noch ein prächtiges Stück Zwetschgenkuchen mit Kaffee verspeisen.

Nichts gegen den Anblick britischer Motorräder in Schotten – aber grüne Natur und holde Weiblichkeit sprechen uns insgesamt doch noch mehr an.

Ein Gespprächsthema des Tages sind alternative Wohn- und Schraubprojekte und so ist es beinahe zwangsläufig, dass wir uns anschließend noch eine Bauruine in Grünberg anschauen. Und diese Besichtigung lassen wir nun ein paar Tage einwirken. Es darf gegrübelt werden.

Kaum zu Hause gibt es noch lieben Besuch von Suse und Thomas auf Kathy, der MZ TS250/1.

Als die beide erzählen, dass in der Weickartshainer Schweiz ein kleines Fest unter dem Motto „From Dusk till Dawn“ stattfindet, ist klar: Das müssen wir uns ansehen. Und so geht es noch auf ein Stündchen in die Schweiz. Empfangen werden wir aber nicht von Cheech Marin, sondern von dieser freundlichen älteren Hundelady.

Das ist eine nette Veranstaltung mit sehr sympathischen Leuten in der Weickartshainer Schweiz, aber nach Titty Twister sieht die Sache nicht aus – leider. Und auch Tito & Tarantula sind nicht zu hören.

Vor vielen Jahren habe ich ja mal in Weickartshain gewohnt und so schaue ich mir die alten Bergbauteiche in der Schweiz mal wieder an. Eigentlich hat sich hier seit 1986 nichts geändert.

Das war ein ereignisreicher Tag an diesem heißen Samstag. Und morgen soll es noch heisser werden – womöglich sogar zu heiß zum Motorradfahren. Mal abwarten, eine kleine Runde wird schon gehen.

< Schotten am Freitag     Schotten am Sonntag>