Eines der Ereignisse jeden Jahres, das ich nur äusserst ungern verpasse, ist die alljährliche Jumbofahrt der Schottener Reha in Homberg. Elo Hermann organisiert diese Fahrt bereits seit etlichen Jahren und es ist immer wieder schön, dort mitzumachen. Zweifellos ist das eines der Gespann-Highlights eines jeden Jahres.
Bei meiner ersten Teilnahme gab es das Problem, dass sich für den wirklich engen Velorex-Seitenwagen an der Silverstar kein Mitfahrer gefunden hat: Alle Versuche, das enge Boot zu besteigen, schlugen fehl. Jetzt, mit dem W650-Gespann sollte es diese Probleme nicht mehr geben.
Das Wetter an diesem Tag ist unglaublich gut – blauer Himmel, Temperaturen um die 27 °C und die Sonne knallt gewaltig vom Himmel – an diesem Tag passt alles.
Durch meinen Wohnortwechsel erreicht mich die hübsche Einladungskarte zwar nicht, aber durch einen Anruf von Elo und die Karte von Ex-Nachbar Egon bin ich dennoch auf dem Laufenden.
Ein ganz kleines bisschen verspätet erreiche ich die Schottener Reha in Homberg und der Parkplatz ist bereits gut mit Gespannen gefüllt. Das sieht nach einer ordentlichen Teilnehmerzahl aus.
Elo gleicht ihre Adresskartei ab und nimmt neue Teilnehmer auf – so wie Klaus, an dessen Erscheinen ich nicht ganz unschuldig bin. Und seinen Nachbarn Jochen mit dem russischen SV-Gespann hat er gleich mitgebracht. Elo sieht’s mit Vergnügen, so können doch zwei Heimbewohner mehr mitfahren.
Die Vorfreude ist bei den Gespannfahren und den Beifahrern gleichermassen groß und viele freuen sich, dass es ein Foto mit ihnen gibt.
Durchaus fotogen ist der junge Mann in blau.
Es bleibt noch genügend Zeit, sich ein paar der Gespanne genauer anzusehen. Die Dreizylinder-Yamahas sind ja bekanntermassen prima Zugfahrzeuge.
Ein sehr sportliches Spielzeug ist dieses BMW-Gespann.
Elo überlässt es den Passagieren und den Gesanntrebern selbst, sich ihre Partner zu wählen. Das klappt immer. Gerade habe ich mich mit Daniel zusammen getan und so langsam heisst es, sich startklar zu machen.
Ein letzter Schluck aus Pulle oder Tasse und dann startet der imposante Gespanntroß.
Nun geht es in gemütlicher Fahrt ca. 50 km durchs Homberger Umland, weiter in den Ebsdorfergrund und in die Großgemeinde Mücke. Immer wieder ist es beeindruckend, in einem Troß mit über 20 Gespannen zu fahren. Eine Handvoll Begleiter auf schnellen Solomaschinen sichern die Fahrt und sorgen bei jedem Abbiegen dafür, dass die Gruppe zusammen bleiben kann. Diese Begleiter machen einen Super-Job und sind zum großen Teil dafür verantwortlich, dass die Fahrt störungsfrei verläuft – einfach klasse.
Das Ziel ist dann der Schäferhof nahe Atzenhain, den ich natürlich kenne. Die Hofbesitzer haben unseren Stop perfekt vorbereitet, es gibt Essen und Trinken und jede Menge zu sehen.
Das Ziel, der Schäferhof, ist erreicht. Und ich denke, hier gibt es für jeden etwas nach seinem Geschmack zu machen und zu sehen.
Elo lässt die erste Etappe der Fahrt Revue passieren – es hat alles prima geklappt und es gab keine besonderen Vorkommnisse – das ist gut. Eine ungeplante Pinkelpause eines Gespannes konnte die Fahrt nicht nachhaltig beeinflussen.
Die einen gehen zunächst auf Fotosafari …..
… andere erholen sich von der Hitze mit einer gepflegten Zigarette …….
…. wieder andere suchen sofort das Kuchenbufet auf und versorgen sich mit Kaffee und Gebäck aus einer gigantischen Kuchenauswahl.
Tierfreunde besuchen die lustigen Truthähne …….
….. oder die getupften Hofhunde, die gar nicht so böse sind, wie sie hier tun ……
… oder die cleveren und possierlichen Ziegen.
Die beiden Dalmatiner sind aufgrund der vielen Besucher etwas nervös und werden aus der Schusslinie gebracht.
Ich selbst fröne dem Kaffee-und-Kuchen-Genuß, halte reichlich Smalltalk und suche mir unter den mitfahrenden Gespannen meinen persönlichen Favouriten aus. Da bleiben letztlich nur drei Gespanne übrig: Einmal mein eigenes W650-Gespann, dann dieses wunderbare Triumph Trident Gespann, umgebaut von Stern und …….
…. das traumhaft schöne Guzzi V7-Gespann in weiß.
Neben dem Seitenventiler von Jochen ist die Russenfraktion noch mit dem hübschen Ural-Gespann in rot vertreten.
In der Weinlaube gibt es für uns heute selbstverständlich nur alkoholfreie Getränke – aber die fliessen gleich Kistenweise.
Einen Momentaufnahme kurz vor dem Wiederaufbruch zeigt das folgende kleine Video:
Als die Sonne immer mehr vom Himmel brennt und schattige Plätze schon rar werden, geht es weiter in einer schönen Schleife durch den Kirtorfer Wald zurück nach Homberg in die Schottener Reha. Der Fahrtwind tut jetzt richtig gut und verschafft wenigstens ein bisschen Kühlung. Das gemässigte Tempo allerdings sorgt bei den luftgekühlten Motoren für ordentliche Erwärmung: Meine W650 erreicht locker die 100°C – was natürlich noch völlig unkritisch ist.
Zurück in Homberg auf dem Gelände der Schottener Reha. Die Fahrt ist hier zu Ende, das Ereignis aber noch nicht. Denn jetzt gibts leckere Steaks, Würstchen und Salate aus der Reha-Küche.
Eine schöne Gespannfahrt, traumhaftes Wetter, tolle Stimmung und gutes Essen – Herz, was willst Du mehr.
Nach meiner unmassgeblichen Meinung kann mit diesem Tag und dieser Jumbofahrt jeder zufrieden sein – ich jedenfalls bin es.
Guten Appetit!
Gegen 18:00 wird es Zeit für mich, zu gehen. Vorbei am Kickertisch, an dem ich gern ein Spielchen gemacht hätte …….
……. Verabschiedung von meinem Beifahrer Daniel ……..
….. noch ein Blick auf einen meiner heutigen Anwärter auf den Schönheitspreis ……..
….. und dann gehts nach einem schönen Tag mit leerem Boot wieder heim. Das war heute ein Gespannereignis der Extraklasse, wofür ich mich bei der Schottener Reha und bei Elo bedanke. Und so Gott will, bin ich im nächsten Jahr wieder dabei.