Horex-Treffen Burgholzhausen

Eine Veranstaltung mit Tradition ist das alljährliche Horextreffen in Burgholzhausen, recht nahe am damaligen Werksstandort der Firma Horex. Traditon hat dieses Treffen auch für mich, denn seit meinem zweiten Motorradleben 2005 war ich ziemlich regelmäßig hier.

Das Wetter soll heute grandios werden – noch ein Sommertag vom Allerfeinsten. Mein Vorschlag, um 7:30 dorthin zu fahren, findet bei zwei befreundeten Triumph-Fahrern volle Zustimmung. Ein bisschen dumm ist allerdings, dass ich eine halbe Stunde zu spät komme.

Treffpunkt gegen 8:00 in Ilsdorf, wo zwei Triumph-Fahrer bereits gestiefelt und gespornt auf mich warten. Hubert macht noch einen grandiosen Routenvorschlag, der zu 100% akzeptiert wird und dann gehts auch schon los.

Huberts Route führt uns ohnehin durch Kloster Arnsburg und diese Gelegenheit zu einem Schnappschuß lasse ich mir nicht entgehen: Britische Tradiionsmotorräder vor historischen Mauern sind ein Lieblingsmotiv von mir.

Nach ca. 70 km muss ich tanken – der W-Tank ist wirklich etwas winzig. Danach gibts noch ein Eis zu schlecken und die Restroute wird kontrolliert.

Mit dieser Restroute gehts dann ein klein wenig schief und wir sind plötzlich lost in Rhein-Main. Mehrfach sagt mir ein Gefühl, dass wir dem Ziel Burgholzhausen ganz nah sind, aber wir kurven leicht ziellos durch Frankfurter Randbezirke und die Peripherie von Bad Homburg. Natürlich erreichen wir irgendwann unser Ziel und alles in allem war das dennoch eine tolle Route.

Burgholzhausen und der Festplatz sind erreicht – aber richtig prall gefüllt ist das Treffen nicht mehr. Alle Zelte der Horex-Fahrer sind bereits abgebrochen und die Besucherzahl ist auch nicht berauschend. Eindeutig: Wir sind ca. zwei Stunden zu spät. Aber ein bisschen was zu Sehen ist natürlich trotzedem.

Klaus aus Reiskirchen, der bereits bei der gestrigen Jumbofahrt dabei war, ist heute ebenfalls hier anwesend.

Diesen Schotterplatz habe ich auch schon so voll erlebt, dass quasi kein Plätzchen mehr frei war.

Wasp-Gespann mit dem Yamaha XS650 Motor – very british.

Honda GB500 – das Motorrad mit den meisten britishen Anleihen, dass je aus Japan gekommen ist. Habe heute mindestens drei Stück davon gesichtet.

Eines der wenigen noch anwesenden Horex-Gespanne.

Meine Begleiter, beide unterwegs auf britischen Dreizylndern. Und in dieser Hinsicht haben beide durchaus etwas Sendungsbewusstsein.

Start eines russischen Seitenventilers.

Nun gehts ab ins Zelt um ein paar Kalorien zu uns zu nehmen. Hubert und die Lady hinter der Theke diskutieren ein wenig über Zwiebelbeilagen zu Rindswürstchen – und dabei schwebt leichte Küchenerotik durchs Zelt.

Nach Kaffee und Würstchen fühle ich mich immer gleich besser und das ändert auch unseren weiteren Routenplan: Ins Cafe Waltraud brauchen wir jetz nicht mehr zu fahren.

Noch ein Blick auf das alte Horex-Plakat an der Wand und dann machen wir uns auf zu einer letzten Platzrunde.

Zwei deutsche Triumph BDG interessieren Hubert – und da fällt Reinhard und mir ein, dass wir jemanden kennen, der so etwas vielleicht noch übrig haben könnte. Dranbleiben!

Der Himmel über Rhein-Main zeigt die Kondensstreifen des gewaltigen Flugverkehrs. Ob diese Menge an Flügen wirklich nötig ist? Naja, schätze mindestens genau so nötig wie unsere lebenswichtigen Wochenendfahrten mit den Motorrädern. Und jetzt ab durch die Wetterau in Richtung Oldtimer Cafe. In letzter Sekunde erscheint noch H.P. aus der W650-Fraktion, der natürlich noch weniger Horexe und Oldtimer erlebt als wir.

Das Oldtimer Cafe (OTC) ist ordentlich besucht, allerdings sind heute relativ wenig W650 anwesend. Lediglich die W von Marin „Falcone“, die eine dokumentierte Langzeit-Diät durchmacht ist vor Ort sowie …….

….. diese ungemein polarisierende W mit Apehanger, Scheibe, blauen Stilmitteln und praktischen Gepäcktaschen.

Falcone hat immerhin das Lästerbänkchen besetzt.

Nach einem heissen Kaffee und informativem Bike-Talk machen wir uns auf den Rückweg. Am Ende des Tages werden wir 250 km zurück gelegt haben – für Reinhard die bisher längste Strecke mit der Trident.

Nachdem wir uns noch zwei Stunden mit Videobearbeitung herumgeschlagen haben, mache ich mich auf den Heimweg, nicht ohne meine W650 bei beginnender Dämmerung am Rande des Vogelsberges zu fotografieren.