Es wird Herbst – und das wird ganz besonders an den Morgenden spürbar, an denen ich mit der Vespa in die Firma fahre. Sicher, die Beinbleche halten unten herum einiges ab, aber die „sportliche“ kleine Scheibe schützt nicht die Bohne vor dem kalten Fahrtwind. Deshalb habe ich vor ein paar Tagen bei Dirk, dem Kawa-Händler, eine mittlere Windschutzscheibe für die Vespa bestellt. Und die werde ich heute abholen.
Das wird dann meine dritte Vespa-Fahrt an diesem Freitag: Zuerst in die Firma, dann zu Leihhund Yellow und am Abend noch nach Schotten zu Dirk. Hätte nicht gedacht, dass ich so häufig mit dem Roller fahren würde ………
Ein Kawasaki-Händler, der auch vor einem russischen Seitenventiler nicht zurück schreckt – das findet man nicht allle Tage.
Eine ältere Vespa gestript – immer öfter ertappe ich mich bei dem Gedanken an ein PX- oder Cosa 200 Gespann.
Meine bestellte Windschutzscheibe ist auch angekommen – und sie ist tatsächlich 10 mm höher als meine jetzige Sportscheibe. Das ist natürlich nix und so bestellen wir eine andere Scheibe – diesmal die höchste und breiteste aus dem Vespa-Zubehör-Programm. Donnerstag wird sie da sein.
Über Rebgeshain mache ich mich auf den künstlich verlängerten Rückweg. Die Serpentinen in Richtung Hoherodskopf kann ich mit dem Roller nicht unflott durchfahren. Liegt zwar nicht wie Brett dabei, aber kritisch ist das nicht.
Zum Glück hab ich mich heute etwas dicker angezogen, denn trotz der Sonne wird es in den Waldstücken schon wieder richtig kalt. Und Waldstücke hats hier jede Menge.
Bei der Abfahrt aus dem Hohen Vogelsberg erscheint mir auf einem Abschnitt hinter Kölzenhain der Roller plötzlich irgendwie labil. Sollte er für die schlechten Strassen des Vogelsberges und in Verbindung mit dem kurzen Radstand und den Kullerrädchen doch nur für den Stadtverkehr geeignet sein? Aber dann bemerke ich, dass ich das Kurvengeschlängel mit 110 km/h (natürlich nach Tachoanzeige) genommen habe. Da darf die Vespa natürlich ein bisschen wackeln.
Der Abend bricht herein und bringt wunderbare Wolken- und Sonnenspiele.
Und ruckzuck ist es auch dunkel. Aber das Vespa-Licht, insbesondere das Fernlicht, ist richtig gut. Damit ist auch eine Nachtfahrt sicher kein Problem. Und so habe ich an diesem Tag über 100 km mit der kleinen Vespa absolviert.