Oldtimer GP 2012 in Schotten

Wenn es im August mal so richtig heiß wird, dann ist der Oldtimer Grand Prix in Schotten nicht mehr weit. Nun haben wir seit drei Tagen richtig Sommer und heute und Sonntag werden die Temperaturen um die 40°C erreichen. Ergo muß an diesem Wochenende der Grand Prix stattfinden und natürlich ist es auch so.

Einen kurzen Besuch habe ich ja bereits gestern gemacht und mir dabei das Fahrerlager angeschaut. Heute dagegen soll es in der Hauptsache um die Parkplätze und die Besuchermaschinen gehen – und wir möchten die Neuwieder Truppe von gestern abend wieder treffen. Wir – das sind heute Reinhard und ich, aber dann kommt Hubert noch dazu, der eigentlich den Tag mit Mulchen auf dem Acker verbringen will. Wir können ihn jedoch umstimmen und zu einem ganz kurzen Besuch in Schotten animieren.

Hubert hat seine Tiger heute gar nicht dabei, die steht vielmehr zuhause. Aber da ist ja noch die GN250 von Jörg. Und Huberts Bekleidung ist heute auch nicht perfekt, jedoch angesichts des Wetters angemessen. Nachdem Reinhard die kleine Suzi angeschoben hat, quält Hubert den schwächlichen Motor auf die lange, beschwerliche Reise nach Schotten – so roundabout 20 km.

Und schon haben wir Schotten erreicht und stellen unsere Boliden auf der langen Zufahrtsstrasse ab, die als Parkplatz fungiert.

Aufgrund unserer Frühstücksgespräche sind wir alle drei heute besonders anglophil angehaucht – aber das erste Objekt des Tages ist das kleine Piaggio-Gespann. Wenn das Zugfahrzeug jetzt noch eine richtige Vespa wäre, könnte das sogar ein Fall für mich sein.

Die Marke Triumph ist hier erstaunlich stark vertreten, und wir beschließen, dass sich jeder von uns eine Besuchermaschine aussucht und sich damit fotografieren lässt. Wichtig ist dabei, ein Gsicht zu machen, das suggeriert, es wäre die eigene Maschine. Meine Britbike der Wahl ist heute die Triumph Adenture. Ein wunderbares Retro-Motorrad!

Huberts Wahl ist auf die Speed Triple gefallen. Jedem Betrachter muss klar sein: This is my bike.

Vergleich zwischen Britbike und Britbiker: Wer  hat das bösere Gesicht?

Reinhard post vor dem sehr schönen Triumph-Gespann, aber richtig glaubhaft kommt er nicht rüber.

An der Norton Commando muss ich noch einmal den Owner spielen.

Dieses Schild ist lediglich ein Reminder für uns: Alle drei waren wir noch nie auf der Isle of Man bei der Tourist Trophy, und es wäre nicht schlecht, die kleine Reise in diesem Leben noch einmal zu machen. Reinhard und Hubert wären die richtigen Leute dafür.

Da fällt die Entscheidung schwer: Klassische Commando oder moderne SpeedTriple.

Sehr hübsch: Zwei fast identische Bonnies aus Siegburg – die Ähnlichkeit geht bis zum Kennzeichen.

Und noch einmal Bonneville. Eine Triumph sieht nicht nur in British-Racing-Green gut aus.

Sieh an: Das ist doch meine ehemalige Bullet. Da kann Kollege Marcus nicht weit sein. Wir waren zwar für heute verabredet, aber in Schotten gehen meine Verabredungen zu 99% schief. Die Neuwieder Truppe haben wir heute ja auch schon verpasst.

Zum letzten mal macht uns Hubert heute den Poser: Die gewaltige 1200 GS mit Kardanantrieb passt auch prima zu ihm.

Eigentlich hasse ich diese kleinen Frontscheiben und von einer Triumph würde ich die sofort abschrauben. Diese hier allerdings gefällt recht gut – sie kann also bleiben und der 13er Schlüssel bleibt in der Werkzeugrolle.

Schon keine Überraschung mehr: Ex-Kollege Otto ist auf beinahe jeder Oldie-Veranstaltung anzutreffen und in Schotten treffen wir uns traditionell. Das Bild von seiner Superfox habe ich allerdings versaubeutelt.

Und dann, als wir schon kurz vor dem Verlassen der Veranstaltung sind, treffen wir Marcus, den Enfield-Fahrer, doch noch.

In Schotten sind die Grillstände alle in der Eintrittspflichtigen Zone – und der Eintrittspreis beträgt 15 €. Nur für ein Würstchen ist uns das zuviel und so beschließen wir, auf den Hoherodskopf an Doros Büdchen zu fahren und dort inmitten herrlicher Natur gepflegt zu speisen. Und so geschieht es.

Hubert steht an Doros Büdchen um Bratwurst, Pommes und kalte Getränke an. Und danach werden wir noch ein prächtiges Stück Zwetschgenkuchen mit Kaffee verspeisen.

Nichts gegen den Anblick britischer Motorräder in Schotten – aber grüne Natur und holde Weiblichkeit sprechen uns insgesamt doch noch mehr an.

Ein Gespprächsthema des Tages sind alternative Wohn- und Schraubprojekte und so ist es beinahe zwangsläufig, dass wir uns anschließend noch eine Bauruine in Grünberg anschauen. Und diese Besichtigung lassen wir nun ein paar Tage einwirken. Es darf gegrübelt werden.

Kaum zu Hause gibt es noch lieben Besuch von Suse und Thomas auf Kathy, der MZ TS250/1.

Als die beide erzählen, dass in der Weickartshainer Schweiz ein kleines Fest unter dem Motto „From Dusk till Dawn“ stattfindet, ist klar: Das müssen wir uns ansehen. Und so geht es noch auf ein Stündchen in die Schweiz. Empfangen werden wir aber nicht von Cheech Marin, sondern von dieser freundlichen älteren Hundelady.

Das ist eine nette Veranstaltung mit sehr sympathischen Leuten in der Weickartshainer Schweiz, aber nach Titty Twister sieht die Sache nicht aus – leider. Und auch Tito & Tarantula sind nicht zu hören.

Vor vielen Jahren habe ich ja mal in Weickartshain gewohnt und so schaue ich mir die alten Bergbauteiche in der Schweiz mal wieder an. Eigentlich hat sich hier seit 1986 nichts geändert.

Das war ein ereignisreicher Tag an diesem heißen Samstag. Und morgen soll es noch heisser werden – womöglich sogar zu heiß zum Motorradfahren. Mal abwarten, eine kleine Runde wird schon gehen.

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