Mit neuem Gespannreifen fährts sichs besser

Gestern hab ich mich endlich aufgerafft und einen neuen Reifen fürs Gespann aufziehen lassen. Bin beim Toyo 310 in 135/70 R15 geblieben, denn der fuhr sich nicht übel. Wie ich jetzt sehe, hat der 8000 km gehalten – mmhm, das ist sogar noch etwas weniger als der 125/70 R15 Entenreifen, den ich vorher gefahren habe. 8000 km sind nicht wirklich viel, vor allem, wenn man bedenkt, dass ich ein äußerst zahmer Gespannfahrer bin – mal vorsichtig formuliert.
Na egal, jedenfalls hab ich das Rad heute abgeholt und gleich eingebaut. Und weil das Wetter so richtig herbstlich schön ist, bin ich gegen 15:00 noch auf eine kleine Ausfahrt gegangen. Muss sowieso etwas aus der Ebsdorfergrunder Scheune holen und verbinde das mit einer netten Minitour in den Abend hinein.

Das Rad mit dem neuen Toyo ist schnell montiert und bei geschätzten 15...16°C starte ich in Richtung Ebsdorfergrund. Wenn ich's mir recht überlege sind die 8000 km, die der Toyo gehalten hat, doch gar nicht so schlecht - der Reifen kostet auch nur knappe 40 €.

Im Oktober habe ich ja oft genug darüber gejammert, dass der dieses Jahr nicht "golden" genug war und viel zu wenig vom Indian Summer rüber gebracht hat. Das scheint der November jetzt wieder gut machen zu wollen und bereits ab Atzenhain bin vom Rot des Indian Summer umgeben.

Merlau, Atzenhain, Bernsfeld, Büßfeld, Schadenbach, Deckenbach, Höingen - das ist heute meine Route in den Ebsdorfergrund. Ist völlig anders als früher und das liegt vor allem an der gesperrten Strasse ab Rüddingshausen. Speziell im Bereich Schadenbach, Deckenbach und Höingen zeigt sich goldene Herbst in praller Schönheit. Dazu ist es ein wenig bedeckt, kühl - ohne kalt zu sein, also ideales Motorradwetter. Zwar macht mir diese Wetterlage kreislaufmäßig ordentlich zu schaffen, aber das ignoriere ich und es vergeht beim Fahren.

Angekommen an der Scheune im Ebsdorfergrund. Hier hole ich nur schnell einen ES250/1-Gepäckträger heraus und dann gehts direkt weiter. Allzu oft werde ich diese Scheune wohl nicht mehr anfahren, da ich sie zum Jahresende aufgeben werde. Aber während der letzten Jahre und besonders in meiner Phase grenzenloser Unvernunft durch den Kauf viel zu vieler Ostböcke hat sie mir hervorragende Dienste geleistet.

Auch einTeil des Herbstes: Pilze auf dem Waldboden. Dummerweise kenne ich mich damit überhaupt nicht aus und verzichte aufs Pflücken. Obwohl ich auf eine schöne heiße Pfanne mit Pilzen, Speck, Zwiebeln und Rührei schon so richtig Lust habe.

Diese Aufnahme aus der Zwergenperspektive lässt mich riesig und das Gespann winzig aussehen, dabei sind wir eigentlich beide eher ... klein. Jetzt bricht bereits die Dämmerung herein und die Landschaft wirkt dadurch noch lauschiger. Die Leuchtstreifen an meiner Rolef-Jacke kommen allerdings auch sehr stark zur Geltung ....

Immer noch ist es ungewohnt, meine neue "Villa" anzulaufen. Die 15 Jahre im Nieder-Ohmener Backhäuschen habenmich ganz gut geprägt. Denke aber, das wird sich schnell ändern. Meine kleine Fahrt ist jetzt vorbei, waren noch nicht einmal 100 km, aber wie (fast) immer fühle ich mich danach besser - deutlich besser.

 

Kleine Saison-Abschlußfahrt für ein ES 250 Gespann

Früh am Morgen dieses Oktobertages ist es noch unglaublich kalt und nebelig. Anlässlich meines obligatorischen Hundespazierganges bin ich kurz in „meiner“ Motorradhalle bei Ex-Nachbar Egon und packe ein paar DR400-Teile ins Auto. Da schaut Ruth vorbei und lädt in Egons Namen zu einer kleinen Gespanntour ein. Bin dabei und wir verabreden uns für 11:30 bei mir.

Es soll nur eine kleine Fahrt ins Oldtimer Cafe auf der Herrchenhainer Höhe werden, weil Matze, der Wirt, in diesem Jahr erstmals das Lokal ab Ende Oktober schliesst. Also ist das heute vermutlich unser letzter Besuch im OTC im Jahre 2011. Und weil das dritte mitfahrende Gespann ein Saisonkennzeichen trägt, ist es gleich die Abschlussfahrt für das ES 250/1 Gespann.

Fahre also erstmal nach Hause, hole das Gespann aus der Scheune, ziehe mich um - und habe immer noch ein wenig Zeit. Die wird genutzt, um meine Rotax-Ersatzteilecke etwas aufzuräumen. Immerhin erwarte ich ja kurzfristig mein drittes Motorrad mit dem österreichischen Herzen: Eine Harris Matchless G80. Aber noch ist es nicht soweit. Dennoch: Aufräumen und Vorfreude machen auch Spass.

Langsam wirds Zeit,mich startklar zu machen. Ich versuche, mein Rotaxgespann mit dem Kickstarter anzuwerfen - und scheitere. Kalt ist und bleibt der Rotax einfach zickig. Aber ich muss das lernen, denn die Matchless wird keinen E-Starter mehr haben .....

Und da kommen die beiden MZ-Gespanne auch schon: Egon mit dem gelben Rotax-Gespann und Marc mit dem roten ES 250/1 Gespann. Und das beste: Beide Emmen haben vorher mir gehört und ich habe sie verkauft. Also ist das heute quasi eine Ausfahrt mit ausschliesslich Motorrädern von mir 🙂

Bis Schotten nehmen wir herrliche Nebenstrecken mit kurvenreichen Strassen. Verblüffend, wie gut Marc mit dem ES-Gespann mithält. Das dürfte aber am flotten Fahrstil von Marc liegen, der damit mangelnde Motorleistung locker ausgleicht. Nur an richtigen Steigungen spürt man den fehlenden Hubraum. So schnell habe ich das ES-Gespann nie bewegt, aber ehrlich gesagt bin und bleibe ich ein Gespann-Schisser - so richtig werde ich das nie mehr lernen. In Schotten gibt es dann einen ungeplanten Stop, weil .....

.... die Öldrucklampe an Egons Rotax plötzlich extrem spät erlischt. Wir entscheiden, dass die Ursache entweder ein verschmutzter Kontakt oder ein defekter Öldruckschalter ist und dass der Rotaxmotor keinen ernsthaften Schaden haben kann. Bei abgenommenem Öleinfüllstutzen am Rahmen spritzt die Ölpumpe auch ordentlich was raus, wie Egon ungewollt feststellt. Also weiter, denn der Motor klingt gut wie eh und je und klappert oder scheppert kein bisschen.

Angekommen am Oldtimer Cafe fallen mir als erstes die drei herrlichen W650 auf - und ich kann euch verraten, dass ich bald, sogar sehr bald, auch zu den Fahrern dieser wunderbaren Königswellenmaschine gehören werde.

Auf der Lästerbank sitzen (wie beinahe immer) auch die Fahrer der anwesenden W650. Diesmal setzen wir uns auch ohne W dazu.

Das OTC ist heute recht ordentlich besucht. Kein Wunder, denn nach Auflösung der Frühnebel ist es herrlich sonnig und sogar ein bisschen warm geworden. So warm jedenfalls, dass wir gut draussen sitzen können.

Marc hat gewaltigen Appetit und verzehrt in Rekordzeit ein Riesenschnitzel - während Egon und ich eher der Askese frönen und uns mit Kaffee und Kuchen begnügen. Die Diskussion der W-Fahrer um ihn herum nimmt Marc jedenfalls zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht richtig wahr.

Gegen 15:00 machen wir uns wieder auf den Rückweg. Wie schon auf der letzten Fahrt bin ich immer ein wenig auf der Suche nach dem Indian Summer, den ich allerdings auch heute nicht finde. Zwar sieht man an den Bäumen und Büschen viel Braun, aber die typischen Herbstfarben Rot und Gelb fehlen. Gut, dann müssen eben meine beiden Mitfahrer mit ihren farblich abgestimmten Jacken für den herbstlichen Anblick sorgen.

Noch ein wenig Gespann-Smalltalk, ein paar Zigarettchen und dann gehts Richtung Heimat. War eine nette kleine MZ-Gespannfahrt bei herrlichem Wetter - schätze, so arg viele derart schöne Tage wird dieses Jahr nicht mehr bieten.

Vermisst: Indian Summer 2011

Nach der gestrigen wirklich gelungenen Ausfahrt mit der Silverstar soll es heute, am Sonntag, eine nette, aber einsame Tour mit dem Silverstar-Gespann geben. Insgesamt also ein sehr Rotax-lastiges Wochenende, aber je mehr Motorräder aus meinem Gemischtwarenladen ich verkauft habe, desto lieber wurden mir meine guten, alten Rotaxe wieder. Manschmal ist es sehr gut, sich auf seine Wurzeln zu besinnen …..

Als Liebhaber des Herbstes allgemein und des Indian Summer im Besonderen habe ich schon auf der gestrigen Fahrt nach Zeichen dieser speziellen Jahreszeit gesucht – und wenig bis nichts davon gefunden. Aber Mitte Oktober MUSS etwas davon zu sehen sein und deshalb suche ich heute weiter danach. Und ich habe einige Asse im Ärmel, d.h., ich kenne etliche Orte, an denen Spuren des Indian Summer zu sehen sind – wenn es ihn denn wirklich gibt.

Wie gestern starte ich aufgrund der Morgenkälte recht spät und tatsächlich ist es gegen 11:30 recht erträglich und in der direkten Sonne richtig warm. Kalte und feuchte Waldgebiete hingegen machen mich sehr froh, mich ausreichend dick bekleidet zu haben.

Die Strecke von Altenhain nach Schotten ist kein typischer Ort für die Zeichen des Indian Summer, aber es ist eine wundervolle Route durch ein sonnendurchflutetes Tal.

Aber hier, direkt an der ehemaligen Schottenring-Rennstrecke, erwarte ich eigentlich jede Menge an herbstlichem Farbenspiel. Immer wieder sieht es von weitem nach Indian Summer aus, aber sobald ich näher komme, bleibt nur eine enttäuschende Mischung aus viel Grün, wenig Braun und reichlich Nichts. Aber abgesehen davon fährt es sich auf dem alten Schottenring traumhaft - wenn nicht gerade kleine schwarze Autos mit dicken Reifen hinter dir drängeln.

An Schloß und Gut Zwiefalten komme ich heute nicht heran - dort, ich bin sicher, hätte ich den Indian Summer gefunden. Aber fette Umleitungen verhindern dies und zwingen mich zu Ausweichrouten. Auch hier meine ich, den alten Indianer an den Waldrändern zu sehen, aber wie gehabt verschwindet er beim Näherkommen.

Hoch auf dem Berge in Stornfels habe ich einen gewaltigen Ausblick auf Vogelsberg und Wetterau.

Meine rastlose Suche treibt mich nun ins schöne Horlofftal, und hier entecke ich zumindest Ansätze des Indian Summer. Aber es ist nicht das, was ich erhoffe, und mittlerweile befürchte ich schon, dass diese Phase des Herbstes ausfällt und das nach ein wenig Braunfärbung die Blätter nahtlos abfallen und das Jahr damit in den tristen Winter übergeht - eine gar schreckliche Vorstellung.

Das mischbewaldete Eckchen zwischen Laubach und Lich: Auch hier keine Spur des echten Indian Summer. Und genau so ergeht es mir dann in der Rabenau, dem Ebsdorfergrund und dem Homberger Wald. Jetzt bin ich sicher, heute kein Glück mehr bei meiner Suche zu haben. Aber immerhin kann ich die Fahrt und die Sonne geniessen. Ist ja auch was .....

Als kleinen Trost entdecke ich aber den von meiner Gattin lange gesuchten Rossmann-Markt.

Den wirklich letzten Versuch, den Indianer zu finden, mache ich in der Weickertshainer Schweiz - es wird niemanden überraschen, dass auch dieser Ansatz daneben geht. Aber die beiden drolligen Esel auf dem Weg dorthin sind den kleinen Schlenker allemal wert. Ich erkenne, wenn etwas sinnlos ist und gebe die Suche für heute nach 150 km auf. Aber nur für Heute, beim nächsten schönen Herbsttag wird erneut gesucht.

 

 

Erkundungsfahrt in die Wetterau

Hundespaziergang, Transport von Küchenbänken – und dann sollte es am Mittag noch mit dem Gespann an und über den Main gehen, um ein ganz besonderes Motorrad zu besichtigen – und womöglich zu kaufen. Der Termin musste dann aber verlegt werden – auf Übermorgen. Das ist zwar ein Montag, aber einer der wenigen Feiertage, die uns als arbeitender Bevölkerung noch geblieben sind. Hätte zwar allzu gern den Termin schon heute wahrgenommen, aber im Nachinein war es doch ganz gut so, wie es gekommen ist. Merke nämlich das ungewöhnlich gute Wetter durch schwankenden Kreislauf und Dormeligkeit sehr deutlich. Da muss ich wohl meinem fortgeschrittenen Alter Tribut zollen.

Aber ein wenig Motorrad muss heute schon sein – wer weiss, wie viele solcher unglaublichen Herbsttage wir dieses Jahr noch bekommen. Also entschliesse ich mich, in die Wetterau zu fahren. Da wäre ich heute auf der Fahrt an den Main ohnehin durchgekommen und so kann ich schon mal einen Teil des Weges für Montag erkunden. Denn wirklich ortskundig bin ich weder in der Wetterau noch am Main.

Unglaubliches Wetter, besser als an den meisten Tagen dieses Sommers. Und dennoch siehst Du schon den Herbst heran nahen, sogar der Indian Summer kündigt sich an manchen Ecken an. Hier, in der Nähe von Nidda-Harb zeigt sich ein wenig von dieser meiner Lieblingsjahreszeit.

Die Wetterau kann wunderschön, aber auch langweilig und sogar nervig sein - und das gesamte Spektrum erfahre ich heute. Dies ist die eher öde Seite dieses Landstriches mit intensiver Landwirtschaft und grossen, eintönigen Äckern.

Dank der Erläuterungen von Arbeitskollege Claus fahre ich heute einige Plätze an, die mir völlig neu sind. Dazu gehört dieses hübsche Schlösschen in Staden. Bis hierher waren es ziemlich genau 45 km, und ich gerate in ein Gespräch mit einem Radfahrer, der aus Frankfurt-Ginnheim kommt und ebenfalls diese 45 km bis hierher hinter sich gebracht hat.

Immer wieder auffällig sind die hübschen und sauberen Orte in der Wetterau. Getrübt wird dies leider allzu oft durch den sehr starken Verkehr hier.

Bis Stammhein fahre ich noch, mache dann aber kehrt und fahre über die Hungener Ecke und das Horlofftal zurück in den Vogelsberg. Hier, an Hermanns Brünnchen an den Gestaden der Horloff, gibt es eine etwas längere Verschnaufpause. Die Dormeligkeit und der Schwindel sind immer noch präsent, aber jetzt werde ich diesen Quälgeistern den Garaus machen.

Mein Geheimtipp dagegen lautet: Big Shock-Riegel! Habe mich endlich wieder mit diesem Wunderwerk der czechischen Medizin eingedeckt und für Fälle wie heute immer einen dieser Riegel dabei. Dazu eine mittlere Flasche eines isotonischen Getränks, und schon fühle ich mich wie neu geboren. Hilft (fast) immer, ehrlich.

Zurück im Vogelsberg hat mich der Big Shock-Riegel derart aufgepeppt, dass ich noch weitere Kilometer mache. Erst nach fast 200 km bin ich bereit, diesen Tag fahrerisch ausklingen zu lassen.

So soll es sein: Während der Mann abenteuerliche Motorradfahren unternimmt, wird zu Hause gewaschen und geputzt .....

Jetzt kommt mein braves Gespann wieder in die Kraftfahrzeughalle, in der nach wie vor Rauchen und offenes Feuer nicht gestattet sind. Trotz Schwindel und leichten Kopfschmerzen war das eine schöne Fahrt, wenngleich ich natürlich lieber bis an und über den Main gefahren wäre. Aber das gibt dann am Montag eine eigene Geschichte. Eines kann ich aber bereits jetzt sagen: Es geht dabei nicht um eine Gilera Bialbero. 🙂

 

Ein 24″ Bildschirm für den MacMini

Im Rahmen des Umzuges wurde mein schöner großer Flachbildschirm beschlagnahmt und muss nun als DBVT-Fernseher Dienst tun. Naja, groß genug ist er ja, aber seitdem habe ich keinen Bildschirm mehr für meinen MacMini. Das soll sich heute ändern und so breche ich am späten Nachmittag mit dem Gespann nach Grünberg auf. Dort gehts in den einzigen und wirklich guten Computerladen und da entscheide ich mich für einen 24″ ASUS-Bildschirm. Unter Verzicht auf die gesamte Verpackung verschwindet der Monitor dann im Seitenwagen und ich mache noch schnell die 50 km voll – ihr wisst schon: Meine Minimal-Entfernung für den Rotax.

Nahe Sellnrod entdecke ich diese schönen Baum mitten auf einer idyllischen Wiese mit Rindern. In der weichen Abendluft sehen die Farben unglaublich gut aus.

Der 24" Monitor passt so gerade in das kleine Velorexboot und ist aufgrund der fehlenden Verpackung ziemlich schlecht geschützt. Aber ich bringe die empfindliche Fuhre gut heim.

Zurück im neuen Heim. Jetzt wird schnell der Bildschirm an den MacMini angeschlossen und getestet. Zunächst klappt alles, aber dann wird das Bild plötzlich risselig und verschwimmt. Zuerst glaube ich, dass der Monitor defekt ist, aber es stellt sich heraus, dass es meinen MacMini erwischt hat: Scheinbar hat er denUmzug nicht unbeschadet überstanden. OK, er ist schon ein paar Jährchen alt und eigentlich auch ziemlich lahm. Und dennoch tut es mir ein wenig leid um meinen kleinen Mac. Ob ich mir nochmal einen Apple holen werde, weiss ich im Moment noch nicht so recht. Hänge also den 24-Zöller erstmal an den Toshiba Laptop.