Vermisst: Indian Summer 2011

Nach der gestrigen wirklich gelungenen Ausfahrt mit der Silverstar soll es heute, am Sonntag, eine nette, aber einsame Tour mit dem Silverstar-Gespann geben. Insgesamt also ein sehr Rotax-lastiges Wochenende, aber je mehr Motorräder aus meinem Gemischtwarenladen ich verkauft habe, desto lieber wurden mir meine guten, alten Rotaxe wieder. Manschmal ist es sehr gut, sich auf seine Wurzeln zu besinnen …..

Als Liebhaber des Herbstes allgemein und des Indian Summer im Besonderen habe ich schon auf der gestrigen Fahrt nach Zeichen dieser speziellen Jahreszeit gesucht – und wenig bis nichts davon gefunden. Aber Mitte Oktober MUSS etwas davon zu sehen sein und deshalb suche ich heute weiter danach. Und ich habe einige Asse im Ärmel, d.h., ich kenne etliche Orte, an denen Spuren des Indian Summer zu sehen sind – wenn es ihn denn wirklich gibt.

Wie gestern starte ich aufgrund der Morgenkälte recht spät und tatsächlich ist es gegen 11:30 recht erträglich und in der direkten Sonne richtig warm. Kalte und feuchte Waldgebiete hingegen machen mich sehr froh, mich ausreichend dick bekleidet zu haben.

Die Strecke von Altenhain nach Schotten ist kein typischer Ort für die Zeichen des Indian Summer, aber es ist eine wundervolle Route durch ein sonnendurchflutetes Tal.

Aber hier, direkt an der ehemaligen Schottenring-Rennstrecke, erwarte ich eigentlich jede Menge an herbstlichem Farbenspiel. Immer wieder sieht es von weitem nach Indian Summer aus, aber sobald ich näher komme, bleibt nur eine enttäuschende Mischung aus viel Grün, wenig Braun und reichlich Nichts. Aber abgesehen davon fährt es sich auf dem alten Schottenring traumhaft - wenn nicht gerade kleine schwarze Autos mit dicken Reifen hinter dir drängeln.

An Schloß und Gut Zwiefalten komme ich heute nicht heran - dort, ich bin sicher, hätte ich den Indian Summer gefunden. Aber fette Umleitungen verhindern dies und zwingen mich zu Ausweichrouten. Auch hier meine ich, den alten Indianer an den Waldrändern zu sehen, aber wie gehabt verschwindet er beim Näherkommen.

Hoch auf dem Berge in Stornfels habe ich einen gewaltigen Ausblick auf Vogelsberg und Wetterau.

Meine rastlose Suche treibt mich nun ins schöne Horlofftal, und hier entecke ich zumindest Ansätze des Indian Summer. Aber es ist nicht das, was ich erhoffe, und mittlerweile befürchte ich schon, dass diese Phase des Herbstes ausfällt und das nach ein wenig Braunfärbung die Blätter nahtlos abfallen und das Jahr damit in den tristen Winter übergeht - eine gar schreckliche Vorstellung.

Das mischbewaldete Eckchen zwischen Laubach und Lich: Auch hier keine Spur des echten Indian Summer. Und genau so ergeht es mir dann in der Rabenau, dem Ebsdorfergrund und dem Homberger Wald. Jetzt bin ich sicher, heute kein Glück mehr bei meiner Suche zu haben. Aber immerhin kann ich die Fahrt und die Sonne geniessen. Ist ja auch was .....

Als kleinen Trost entdecke ich aber den von meiner Gattin lange gesuchten Rossmann-Markt.

Den wirklich letzten Versuch, den Indianer zu finden, mache ich in der Weickertshainer Schweiz - es wird niemanden überraschen, dass auch dieser Ansatz daneben geht. Aber die beiden drolligen Esel auf dem Weg dorthin sind den kleinen Schlenker allemal wert. Ich erkenne, wenn etwas sinnlos ist und gebe die Suche für heute nach 150 km auf. Aber nur für Heute, beim nächsten schönen Herbsttag wird erneut gesucht.