250-350-500: Mit drei klassischen Hubräumen ins Knüllgebirge

Bei den Vorhersagen für das Wochenende ist eine kleine Ausfahrt quasi Pflichtübung – aber nicht allein. Als erster sagt Kollege Marcus (250ccm) seine Teilnahme zu, dann Reinhard (350ccm) und etwas unverbindlich ein weiterer Kollegen namens Marco (125ccm). Ja, und dann ich mit 500ccm, ausnahmsweise mal nicht der Hubraumschwächste.

Aufgrund der morgendlichen Kälte werden wir erst um 11:00 starten und der Treffpunkt wird in Lardenbach sein. Bis auf unseren 125ccm-Driver, der gar nicht erscheint, sind alle fast pünktlich – und es ist auch um 11:00 noch ordentlich kalt. Aber von Minute zu Minute wird’s wärmer und wir fahren somit der Wärme entgegen – was allerdings durch die nördliche Lage und die Höhe des Knüllgebirges wieder etwas relativiert wird.

Aber zunächst ein kleiner Rückblick: In den letzten Tagen habe ich es tatsächlich geschafft, die Werkstatt so einzurichten, dass ich ab und zu schon mal ein gesuchtes Teil finde - ein Hauch von Ordnung ist hier im Entstehen begriffen.

Im Nebenraum der Werkstatt habe ich hauptsächlich Rotaxteile eingelagert.

Auf der Werkbank lässt es sich bereits beinahe arbeiten.

Häufig benutzte Werkzeuge haben ihren Platz in diesem Regal gefunden.

Und hier der Versuch, das allgemeine Werkzeug reproduzierbar und übersichtlich unterzubringen.

Gestern habe ich zum ersten mal ein Motorrad, nämlich die Silverstar, in die Werkstatt geschoben um einen kleinen Service durchzuführen. Hier und da ein Tröpfchen Öl, Schrauben auf festen Sitz kontrollieren, Kette nachfetten, eine 130er Hauptdüse in den Vergaser bauen und die Motorentlüftung auf den originalen Stand zurück bauen. Und die heutige Ausfahrt soll zeigen, ob ich alles richtig gemacht habe. Kurz vor 11:00 bin ich startklar .......

... und da bollert auch schon der erste Mitfahrer heran: Reinhard mit der 350er Enduro-Honda.

Und direkt danach läuft Marcus mit der 250er TS ein. Meiner unmaßgeblichen Meinung nach ist Marcus einen Tick zu dünn gekleidet, aber der Bursche ist ja noch jung .....

Und schon ziehen wir los und durchqueren den Vogelsberg über das Felda- sowie das Schwalmtal. Erst am Rande des Knüllwaldes gibt es den ersten Stop - viel zu spät für die beiden nikotinabhängigen Mitfahrer. Aber ehrlich gesagt bin ich auch froh über diesen ersten Stop, wenn auch aus anderen Gründen. Wir stehen hier in der Nähe von Ottrau und haben es bis zum Ziel nicht mehr allzu weit.

Hier, an der Nahtstelle von Vogelsberg und Knüllgebirge ist die Landschaft kurzzeitig fast ein wenig langweilig - weshalb wir uns eher mit der besonderen Schönheit unserer Motorräder befassen. Aber je tiefer wir ins Knüllgebirge eindringen, umso abwechslungsreicher und interessanter wird die Landschaft..

Angekommen am Ziel, der Knülljause auf dem Knüllköpfchen nahe Schwarzenborn. Nach der gewaltigen Kilometerleistung von beinahe 70 km zeigen sich die Probanden mit stolzgeschwellter Brust.

Einen schönen heissen Pott Kaffee und die berüchtigte Schwälmer Wurstplatte können wir jetzt alle gebrauchen - und das waren exakt auch unsere Beweggründe für die heutige Fahrt.

Wir sind sicher: Genau das werden wir jetzt und hier in der Knülljause bekommen.

Die erste von drei Schwälmer Wurstplatten wird aufgetragen. Eine halbe Stunde später sind drei Motorradfahrer papppsatt.

Anschliessend besteigen wir den Aussichtsturm auf dem Knüllköpfchen .....

..... von wo aus wir trotz des leicht diesigen Wetters einen grandiosen Ausblick über weite Teile Hessens haben. Hier ein Blick in Richtung der Kuppigen Rhön. Wer aber ganz genau schaut und über das nötige Quentchen Phantasie verfügt, ja der kann am Horizont die Dünen der Nordsee, die Kreidefelsen von Rügen, die schneebedeckten Alpen und sogar den weißen Strand am Mittelmeer erkennen.

Den Rückweg nehmen wir durch die klimatisch wärmere und freundliche Schwalm, von der wir uns auf dem Hochplateau mit den Windmühlen bei Arnshain verabschieden.

Die kurze Zigarettenpause wird zu einer anspruchsvollen technischen Diskussion über die verschiedenen Bauformen von Windrädern genutzt.

Das Ende unseres heutigen kleinen Ausfluges markiert der Hof von Reinhard in Ilsdorf. Ich muss direkt weiter, um pünktlich zu einer Geburtstagsfeier bei Ellen, der Besitzerin von Leihhund Yellow, zu erscheinen. Das wird ein angemessener Ausklang eines schönen Motorradtages in angenehmer Gesellschaft.

 

Und das war unsere heutige Route: Zwar nur 140 km, aber sehr schön zu fahren.