Noch einmal den Rotax warm fahren …

Ein feuchter Tag ist dieser Samstag, dabei zu 100% ohne Regen. Die Luftfeuchtigkeit ist extrem hoch und fühlt sich kalt und klamm an. Bis mittags bleibt der Asphalt der Strassen klatschnass, aber dennoch muss ich heute mal wieder einen Rotax treiben. Ursprünglich habe ich einen Ausritt für den Sonntag geplant, aber die Wetteraussichten für morgen sind sehr schlecht: 95 % Regenwahrscheinlichkeit. Schade, hatte mich auf meine zweite Fahrt nach Thüringen auf die Emberghütte schon richtig gefreut – und es soll auch noch echte Thüringer Bratwurst vom Grill geben. Aber das wird wohl nix, also gehts heute auf die Strasse. Nichts grosses, aber wenigstens mal den Rotax warm fahren.

Hab mich sehr auf diese kleine Fahrt gefreut und dann das: Sehr schnell habe ich das Gefühl, jahrelang kein Gespann mehr gefahren zu sein. Und dann merke ich den Grund: Mein Kreislauf ist völlig daneben! Ich fühle mich auf meiner kleinen Silverstar als sässe ich auf einem 2 m hohen schwankenden Turm. Dazu spüre ich jedes Steinchen unter den Reifen, fahre also quasi wie die Prinzessin auf der Erbse. Es braucht etliche Kilometer, bis ich wieder sicherer werde und die Freude am Gespann fahren durchkommt. Aber ich halte durch und befolge meine 1. Rotax-Regel: Keine Fahrt unter 50 km. Als es dann besser läuft mache ich doch noch 90 daraus.

Einige male verlasse ich heute die Strasse, so wie hier auf dem höchsten Punkt zwischen Wohnfeld, Sellnrod und Höckersdorf.

Der Vogelsberg wird zwischendurch mal richtig dunkel, aber in Richtung Giessen und Marburg reisst die Sonne ein dickes Loch in den Himmel.

Dann ab in Richtung Schotten, aber vorher nach Laubach abgedreht. Hier fahre ich einfach mal in den gesperrten Schlosspark mit den dicken Eichen.

Zurück über Lich und Grünberg in den Mücker Raum. Bin heute ganz schön zickzack durch den Vogelsbergkreis gefahren. Das Wetter wird jetzt richtig sonnig und die Sonne wirft den Schatten des Rotaxgespanns schön auf den Asphalt.

Die letzten Kilometer lege ich wieder abseits der Strassen zurück. Auf den Feld- und Wirtschaftswegen fühle ich mich heute besser. Letztlich kam dann auch wieder Fahrspass auf und ich bin froh, das heimische Wohnzimmer mit der Sitzbank getauscht zu haben. Aber jetzt ziehts mich nach Hause, habe noch etwas wichtiges bei ebay vor: Ein 350er Junak-Gespann wartet und DAS WILL ICH HABEN.

 

Nach Mittel-Kalbach im Namen Ihrer Königlichen Majestät

Der Wetterbericht gestern für diesen Sonntag klang grandios: Kein Nebel, trocken, Sonne. Und tatsächlich sieht das heute Morgen sehr gut aus, genau so, wie gestern vorhergesagt. Trotzdem warte ich noch ein wenig ab, denn es ist saukalt! Die Autoscheiben sind zugefroren. Aber nach einem kleinen Spaziergang wirds deutlich wärmer. Kurz vor 10:00 gehts los, und ich habe mir heute etwas spezielles vorgenommen, nämlich ein Fahrt nach Mittel-Kalbach im Namen Ihrer Königlichen Majestät.

In letzter Zeit hab ichs wieder verstärkt mit den Königlichen: Mit Enfield India, die ja wohl wieder Royal Enfield heissen dürfen. Immer wieder redet eichy von seinem indischen Single und dazu bin ich noch ins Royal Enfield Forum geraten. Wie auch immer: Ein kleiner Virus ha sich festgesetzt. Und auf der Seite des Importeurs ZMT finde ich auch noch einen Enfield-Händler in der Rhön, genauer, in Mittel-Kalbach bei Neuhof. Die Ecke kenne ich mittlerweile ein wenig, unter anderem auch durch meine Fahrt nach Sosa, die mich über Kalbach geführt hat. Und die Rhön ist sowieso immer einen Sonntagsausflug wert. Und deshalb ist Mittel-Kalbach heute mein entscheidendes Ziel, und dort der Motorrad-Laden von Stefan Druschel in der Hauptstrasse.
Zuerst durch den Vogelsberg und dann über Hosenfeld und Hauswurz nach Neuhof – aber es kommt anders. Weiträumige Umleitungen führen mich in den Bereich von schnellen Bundesstrassen dicht um Fulda herum. Das kostet ein wenig Zeit und leider auch viel Spass, denn diese Schnellstrassen hasse ich. Umso schöner dann, als es tiefer in die Rhön geht.
Ach ja: Heute probiere ich erstmals das Fahren mit Ohrstöpseln aus. Ist schon viel leiser, aber es drückt in den Ohren und es fehlt mir auch die akustische Rückmeldung meines Rotax. Am Oldtimer Cafe fliegen die Stöpsel wieder raus.

Von Giesel nach Neuhof ist die Strecke herrlich "rhönig". Solche hohen Berge wie hier kenn ich aber in dieser Gegend nicht. Beim Näherkommen entpuppt sich der Berg als aufgeschüttete Kali-Halde. Bin jetzt kurz vor Neuhof und jetzt heisst es erstmal Tanken.

Ein Klacks von Neuhof nach Mittel-Kalbach und den Motorrad-Laden finde ich sofort. Als ich den Rotax abstelle, stehe ich plötzlich in einer dicken Qualwolke und der vordere Teil der MZ ist voller Öl. Der Entlüftungsschlauch am Rahmen ist ab, baumelt einfach so rum und hat reichlich Öl verteilt. Abvibriert? Nein, das hab ich selber verbockt, als ich beim Tanken den Tankrucksack unachtsam zur Seite geschoben hab. Der Riemen hat dann den Schlauch abgedrückt. Mist!!!

Der Fahrer des 400er Suzuki-Eintopfs will helfen, aber es ist nichts defekt und ich muss lediglich viel Öl wegputzen. Einen grossen Lappen habe ich natürlich im Boot. Der Motor der Suzi ist übrigens ein schöner wassergekühlter Eintopf, der noch mehr nach Drehzahlen giert wie der Rotax.

Jetzt einen Blick auf den Laden geworfen. Suzuki, Triumph, Ducati, Cagiva und Gasgas werden hier angeboten.

Und etwas versteckt sogar ein MZ-Schild. Motorräder meiner Marke sehe ich allerdings keine.

Aber dafür das komplette Enfield-Programm und sogar ein paar Umbauten wie diesen roten Cafe Racer.

Noch besser gefällt mir aber dieser schwarz-silbrige Scrambler. Den als 350er - dass wäre genau das richtige Motorrad zum Wandern in den hessischen Mittelgebirgen. Wenn ich doch nur nicht so pleite wäre!

Jetzt gehts über Nebenstrecken und so nette Orte wie Kelterei und Hauswurz in den Main-Kinzig-Kreis. Noch 3 mal nach jeweils 25 km halte ich an und putze Öl vom Rotax weg. Aber sehen wir's positiv: Durch die Olsauerei dürften alle unzugänglichen Ecken meines Gespanns gut eingeölt und damit winterfest sein.

In der Gebrüder-Grimm-Stadt Steinau an der Strasse schaue ich mir kurz die historische Innenstadt an und ziehe dann weiter über die Deutsche Märchenstrasse in Richtung Freiensteinau.

Die Strasse von Steinau nach Freiensteinau (und vorbei an Hintersteinau) führt 15 km fast nur durch den Wald und fährt sich dank wenig Verkehr sehr schön. In Freiensteinau nur ein Blick aufs Schlösschen, den Imbiss lasse ich heute links liegen.

Von Freienenstainau führt der Weg fast zwangsläufig am Oldtimer Cafe in Herrchenhain vorbei. OK, ein kurzes Päuschen mit Blick auf interessante Maschinen ist drin, und dann gehts über Schotten nonstop nach Mücke zurück. Waren heute schöne 250 km bei unglaublich tollem Oktoberwetter.

 

Die beiden Metropolen der Schwalm

Schon wieder so ein unglaubliches Indian-Summer-Wochenende, wenngleich noch einmal wesentlich kälter als das vorherige. Dennoch: Nachdem ich die Riesenmenge Laub im Garten mit dem Rasenmäher gehäxselt und zu Mulch verarbeitet habe, hält mich nix mehr. Vor ein paar Tagen hab ich das Vorderrad des Silverstar Gespann gewechselt, weil der K29 abgefahren ist. Kann ich also mal wieder sehen, wie so ein K33 im Gespann arbeitet. Allzu grosse Entfernungen werde ich heute nicht zurücklegen, aber für einen Besuch der beiden Metropolen der Schwalm reichts allemal.

Schon nach wenigen Kilometern wird klar: Das dürfte heute der letzte Tag gewesen sein, an dem ich meine Motorrad-Lederhose trage. Eigentlich ist es schon zu kalt dafür – immerhin haben wir im Vogelsberg morgens schon Bodenfrost. Aber es geht noch so gerade und in der Sonne ist es schon OK. Die Landschaft ist noch schöner geworden und überall gibt es etwas zu sehen. Ich fahre am Rande des Vogelsbergkreises über das Antrifftal in die Schwalm und werde heute gegen jede Gewohnheit mal die Städte anfahren.

Im Kirtorfer Wald findet sich dieses schöne Forsthaus bei Ober-Gleen.

Diese Stelle des Antriftal-Stausees habe ich zuletzt vor fast 30 Jahren besucht. Damals trieben hgier hunderte toter Fische im Wasser - der See war gekippt. Heute ist der Zustand perfekt.

Am Marktplatz in Treysa, einer der Schwälmer Metropolen. Sehr schöne Fachwerkbauten wie diese Stadtbücherei.

Im Industriegebiet von Treysa die Firma Freudenberg, Hersteller von Wellendichtringen. Ob die auch Viton-Dichtringe bauen, weiss ich leider nicht. Werd's aber herausfinden.

 

Jetzt in Ziegenhain, der anderen Schwälmer Metropole. Hier ist alles einen Tick "herrschaftlicher" und es gibt sehr viele grosse Steinhäuser.

Eines davon ist die Strafanstalt, an den vergitterten Fenstern unschwer zu erkennen. Der Knast ist so schön, da sitzt man beinahe gerne ein.

Jetzt reichts aber auch an Innenstädten und Stadtverkehr und es geht wieder hinaus auf Land. Über das Künstlerdorf Willingshausen zurück in den Raum Kirtorf. Hier eine Rast bei den Rindviechern von Gleimenhain.

Zu Hause angekommen gibts ein kurzes Mittagessen und dann einen Auftrag: Einkauf bei Penny. Mach ich doch gern, aber dazu wechsele ich das Gespann: Der Superelastik des Eisenschweins eignet sich wesentlich besser für einen Einkauf als das kleine Velorex-Boot. Kein Problem, hier drei dicke Penny-Tüten unterzubringen.

Nach dem Penny-Einkauf fahre ich keineswegs direkt nach Hause sondern mache einen schönen Umweg über den Merlauer Teich und Atzenhain.

Der Merlauer Teich zeigt sich heute besonders reizvoll - aber bei diesem herrlichen Wetter sieht beinahe jede Landschaft faszinierend aus.

Während ich so am Teich sitze und meinen Gedanken nachhänge, ist die Luft plötzlich voller seltsamer Geräusche: Mehrere Schwärme Wildgänse auf ihrem Flug in den Süden ziehen vorbei und kreuzen dabei die Fluglinien diverser Flugzeuge, die auf den Frankfurter Flughafen wollen.

Noch roter und indianischer kann dieser Herbst kaum werden. Just like in Canada!

In Atzenhain ein Blick auf die Fahrzeuge vom Autohaus Enders. Hat der doch tatsächlich einen funkelnagelneuen Lada Niva zu verkaufen. Für 9900 Euro kann ich ihn haben. Und die tiefergelegte BMW XCountry als Vorführmaschine für 6900,- ist auch immer noch zu haben. Zu dumm, dass ich gerade ziemlich pleite bin. Zu Hause helfe ich noch Egon beim Wechseln der Gabelfedern von Ruths SV 650 - kein echtes Problem.

 

Osttbock-Sonntagstreff Thüringen/Hessen/Franken.

Tolles Wetter am Freitag, noch tolleres am Samstag, da sollte doch der Sonntag auch noch passabel werden. Entschliesse mich dazu, ein Sonntags-Treff in Thüringen zu besuchen, von dem ich aus dem Russen-Forum gehört habe. Für die Fahrt habe ich ca. 2 Stunden einkalkuliert und so starte ich relativ früh, nämlich um kurz vor 9:00, auf die Emberg-Hütte bei Oberalba zum Osttbock-Sonntagstreff Thüringen/Hessen/Franken.

Oberalba liegt bei Dermbach, und um da hin zu kommen, muss ich zuerst den Vogelsberg komplett durchqueren: Vom westlichsten Zipfel Mücke in den östlichsten nach Schlitz. Dann soll es weiter über Hünfeld, Rasdorf und Geisa gehen, insgesamt so etwa 120 km. Als ich gegen 9:00 starte, regnet es doch wahrhaftig! Nicht schlimm, aber ständiges Gefissel. Egal, Regenklamotten sind im Boot und wenns nicht schlimmer wird, sollte die neue AJS-Jacke das schon aushalten. Wie üblich im Herbst liegt auch ordentlich Nebel über dem Vogelsberg, aber zu Glück habe mein Visier gestern mit Antibeschlag-Spray behandelt, und das Zeug wirkt tatsächlich. Nach etwa 40 km hört der Regen auch auf und es wird noch richtig angenehm.

So zeigt sich der Vogelsberg an diesem Sonntag Morgen: Verregnet und nebelig. Dennoch macht mir das Fahren grossen Spass und ich bewege das Gespann einfach (noch) etwas langsamer als sonst. Versuche dabei, meine theoretischen Gespannkenntnisse konsequent umzusetzen und bei diesem langsamen Tempo klappt das auch prima. Die AJS-Jacke und die Lederhose halten dicht, nur durch die Stiefel quetschen sich 2-3 dicke Tropfen. Aber bereits in Höhe Lauterbach hört der Regen komplett auf.

Bei Wallenrod entdecke ich diese gigantische Baustelle. Sieht aus, als würde da ein Atomkraftwerk von gewaltigen Ausmassen entstehen. Hab ja mal im Nachbarort gelebt und mache einen Stop an der Baustelle. Ein Securityman mit Schäferhund kommt an die Absperrung und wir quatschen ein wenig. Erfahre, dass hier ein Sägewerk gebaut wird - so gross, wie es der Vogelsberg noch nicht gesehen hat. Seit dem Sturm Kyrill vor 2 Jahren ist wohl mit Holz im Vogelsberg wieder ein Geschäft zu machen. Und immerhin entstehen neue Arbeitsplätze, und dass kann diese Region unbedingt gebrauchen.

Letzte Woche in "Wer wird Millionär" wurde die Frage nach diesem Bauwerk bei Fulda gestellt: Der höchsten Eisenbahnbrücke Europas. Der Kandidat hats nicht gewusst, aber ich kenne diese Riesenbrücke bei Michelsrombach natürlich.

Hünfeld wird schnell durchfahren und bei Rasdorf biege ich ab in Richtung Geisa. Hier sind überall die Point-Alpha Orte zu finden: Mahn- und Begegnungsstätten, die an die Deutsche Teilung erinnern. Ich empfehle jedem Besucher, diese Stätten zu besuchen.

Diese Strasse führt zu einer Point-Alpha-Stätte, einem amerikanischem Raketendepot. Das war typisch für solche Einrichtungen: Die Strassen dahin gesperrt, keinerlei Hinweisschilder und kilometerlange Zufahrtsstrecken. Und dann, tief im Wald, hermetisch abgeriegelte Waffendepots. Gut, dass dieser Bullshit vorbei ist!

Von Geisa gehts erstmal nach Bremen - so klein ist die Welt. Hier bin ich bereits im Biospärenreservat Rhön, einer Gegend von besonderer Schönheit.

Es ist jetzt kurz vor 11:00 und der Nebel beginnt, sich zu lichten. Bei einem kurzen Halt donnert hier eine Truppe Biker aus Celle vorbei, mindestens 25 Maschinen. Der übernächste Ort müsste eigentlich schon Oberalba sein.

Romantische Einfahrt in ein dichtes Waldstück. Die Strasse geht genau so weiter, wie man sich das bei diesem Bild vorstellt: Winzige Strasse in jämmerlichem Zustand durch eine herrliche Gegend: Wald, Berge, ein Flüsschen und nix los auf der Gasse. Allerdings ist die Strasse derart schlecht, dass die harten Hagon-Federbeine meiner Schwinge mir alle Plomben lockern.

Unglaublich: Angekommen auf der Emberg-Hütte treffe ich meinen alten Kollegen Horst mit Freundin Christiane und seinem Flying-Brick Gespann. Da sehe ich Horst 25 Jahre nicht, und dann innerhalb dieses Jahres bereits zum dritten mal. Die beiden haben eine Woche Urlaub in Oberhof hinter sich und sind jetzt auf der Rückfahrt.

Die Hütte auf dem Emberg wird vom Rhön-Wanderverein unterhalten. Von hier hast Du eine tolle Aussicht (wenn nicht gerade Nebel über der Rhön liegt) oder Du kannst wandern oder grillen oder dich einfach nur treffen. Und hier kommt jetzt auch die Sonne richtig durch.

Heute sind nur eine Handvoll Ostbockfahrer hier, aber das ist eine nette Truppe. Dabei auch der Initiator des Treffens, Paul, den ich bisher nur virtuell aus dem Ural-Dnepr-Forum kannte.

Und gleich zwei der schönen Seitenventiler, die ich so mag. Besonders die dunkele Maschine läuft herrlich ruhig und da ist kein mechanisches Geklapper zu hören. Das bringt mich dann wieder ins Grübeln, ob so ein SV-Russe nicht doch etwas für mich wäre.

Der Fahrer mag seine Maschine, den Drachen, offensichtlich.

Jetzt weiss ich zumndest ungefähr, wo ich mich hier befinde.

Wenn ich mir den Nebel und den diesigen Himmel wegdenke, sehe ich weite Teile der Rhön und des Thüringer Waldes. Es wird jetzt immer wärmer, die Sonne zeigt sich häufiger. Nach ein paar netten Gesprächen mache ich mich gegen 14:00 auf den Rückweg, den ich über Tann/Rhön und das Nüsttal antrete.

Jetzt bin ich bereits wieder in Schlitz und damit im Vogelsberg. Bei Zöller schaue ich mir die Schaufenster an. Neben Yamaha gibts hier seit neuem auch Suzuki, aber mit dieser Marke kann ich im Moment überhaupt nichts anfangen. Yamaha hat zumindest ein paar Modelle, die mir gefallen, insbesondere die MT-Typen.

Und jetzt wieder quer durch den Vogelsberg zurück. Je weiter ich westlich komme, umso ungemütlicher und kälter wird es. Da hat sich bei uns wohl den ganzen Tag nichts geändert. Wie gut, dass ich nach Thüringen gefahren bin! Nach 300 km schliesst sich so mein heutiger Kreis: Bei Mistwetter gestartet und bei Scheisswetter zurück gekommen. Aber dazwischen war's klasse!

 

Nur ein wenig Gespann fahren

Das Leben kann so ungerecht sein! Letzte Woche hatte ich Urlaub und es hat fast nonstop geregnet. Und kaum geh ich wieder arbeiten, haben wir im Vogelsberg das schönste Wetter. Heute war es dermassen gut, dass ich um 4:00 ab durch die Mitte bin und Feierabend gemacht habe. Zuhause dann schnell umgezogen und das Silverstar Gespann gestartet. Und ihr glaubt es nicht: Kaum bin ich unterwegs, fängt es wieder an zu regnen. OK, nicht wirklich schlimm, aber irgend jemand hat doch da was gegen mich. Egal, jetzt erstmal kurz in den Ebsdorfergrund und dann einfach nur ein paar km fahren.

Ein paar Tage zuvor hatte ich wieder den Guzzi-Auspuf angebaut, obwohl da bei jedem Gasstoss der Rost hinten raus rieselt. Aber der Lafranconi sieht einfach besser aus und ist ehrlich gesagt auch angenehmer fürs Fahrerohr. Tja, und in der vorigen Woche hatte ich einen kleinen Einkauf bei Tante Luise in Fulda. Die Rohleff-Jacke und den gewölbten Enduro-Tanrucksack kann ich heute dann gleich mit ausprobieren.

In Rossberg gehts zu Grossgrundbesitzer Dieter, der dem Rasen seinen letzten Schnitt für dieses Jahr verpasst: Englischer Golfrasen im Ebsdorfergrund. Bei Dieter habe ich einen kleinen Stall für meine ausgelagerten Motorräder gemietet. Und Hermann M. hat sich hier gleich eine gewaltige Scheune angelacht.

Hier das Tor von Hermanns Scheune. Links daneben hats nochmal einen Raum gleicher Grösse, der mit dazu gehört. Da lässt sich schon einiges unterbringen.

Bisher ist die Scheune aber noch so gut wie leer - lediglich diese TS und ETZ sind hier abgestellt.

Und hier ein Blick auf das, was noch alles in die Scheune hinein muss - und Eingeweihte wissen, dass das nur ein Teil der Wahrheit ist - ein kleiner Teil.

Jetzt weiter in den Raum Buseck und Beuern - einfach nur fahren. Der Regen hat schon wieder nachgelassen, als ich bei Climbach ein Päuschen einlege. Achtet bitte auf den diesmal wirklich passenden Tankrucksack!

Und meine neue Rohleff-Jacke, schön warm und dicht. Dass sie aber so leuchtet, war mir bisher nicht klar.

Auf dem Rückweg noch ein Abstecher nach Weitershain. Dieses nette alte Haus soll verkauft werden! Passt irgendwie gut zum Gespann, aber da ist so schrecklich viel Arbeit zu machen und ich hab einfach keine Lust mehr auf Häuser renovieren.

Und das Haus dahinter ist doch tatsächlich auch zu verkaufen. Das sieht schon besser aus und damit könnte ich mich wahrhaftig anfreunden. Beide Häuser bieten aber etwas wenig Platz für osteuropäische Motorräder.