Schon wieder so ein unglaubliches Indian-Summer-Wochenende, wenngleich noch einmal wesentlich kälter als das vorherige. Dennoch: Nachdem ich die Riesenmenge Laub im Garten mit dem Rasenmäher gehäxselt und zu Mulch verarbeitet habe, hält mich nix mehr. Vor ein paar Tagen hab ich das Vorderrad des Silverstar Gespann gewechselt, weil der K29 abgefahren ist. Kann ich also mal wieder sehen, wie so ein K33 im Gespann arbeitet. Allzu grosse Entfernungen werde ich heute nicht zurücklegen, aber für einen Besuch der beiden Metropolen der Schwalm reichts allemal.
Schon nach wenigen Kilometern wird klar: Das dürfte heute der letzte Tag gewesen sein, an dem ich meine Motorrad-Lederhose trage. Eigentlich ist es schon zu kalt dafür – immerhin haben wir im Vogelsberg morgens schon Bodenfrost. Aber es geht noch so gerade und in der Sonne ist es schon OK. Die Landschaft ist noch schöner geworden und überall gibt es etwas zu sehen. Ich fahre am Rande des Vogelsbergkreises über das Antrifftal in die Schwalm und werde heute gegen jede Gewohnheit mal die Städte anfahren.
Im Kirtorfer Wald findet sich dieses schöne Forsthaus bei Ober-Gleen.
Diese Stelle des Antriftal-Stausees habe ich zuletzt vor fast 30 Jahren besucht. Damals trieben hgier hunderte toter Fische im Wasser - der See war gekippt. Heute ist der Zustand perfekt.
Am Marktplatz in Treysa, einer der Schwälmer Metropolen. Sehr schöne Fachwerkbauten wie diese Stadtbücherei.
Im Industriegebiet von Treysa die Firma Freudenberg, Hersteller von Wellendichtringen. Ob die auch Viton-Dichtringe bauen, weiss ich leider nicht. Werd's aber herausfinden.
Jetzt in Ziegenhain, der anderen Schwälmer Metropole. Hier ist alles einen Tick "herrschaftlicher" und es gibt sehr viele grosse Steinhäuser.
Eines davon ist die Strafanstalt, an den vergitterten Fenstern unschwer zu erkennen. Der Knast ist so schön, da sitzt man beinahe gerne ein.
Jetzt reichts aber auch an Innenstädten und Stadtverkehr und es geht wieder hinaus auf Land. Über das Künstlerdorf Willingshausen zurück in den Raum Kirtorf. Hier eine Rast bei den Rindviechern von Gleimenhain.
Zu Hause angekommen gibts ein kurzes Mittagessen und dann einen Auftrag: Einkauf bei Penny. Mach ich doch gern, aber dazu wechsele ich das Gespann: Der Superelastik des Eisenschweins eignet sich wesentlich besser für einen Einkauf als das kleine Velorex-Boot. Kein Problem, hier drei dicke Penny-Tüten unterzubringen.
Nach dem Penny-Einkauf fahre ich keineswegs direkt nach Hause sondern mache einen schönen Umweg über den Merlauer Teich und Atzenhain.
Der Merlauer Teich zeigt sich heute besonders reizvoll - aber bei diesem herrlichen Wetter sieht beinahe jede Landschaft faszinierend aus.
Während ich so am Teich sitze und meinen Gedanken nachhänge, ist die Luft plötzlich voller seltsamer Geräusche: Mehrere Schwärme Wildgänse auf ihrem Flug in den Süden ziehen vorbei und kreuzen dabei die Fluglinien diverser Flugzeuge, die auf den Frankfurter Flughafen wollen.
Noch roter und indianischer kann dieser Herbst kaum werden. Just like in Canada!
In Atzenhain ein Blick auf die Fahrzeuge vom Autohaus Enders. Hat der doch tatsächlich einen funkelnagelneuen Lada Niva zu verkaufen. Für 9900 Euro kann ich ihn haben. Und die tiefergelegte BMW XCountry als Vorführmaschine für 6900,- ist auch immer noch zu haben. Zu dumm, dass ich gerade ziemlich pleite bin. Zu Hause helfe ich noch Egon beim Wechseln der Gabelfedern von Ruths SV 650 - kein echtes Problem.