Burgwald und Wohratal

Der Tag beginnt mit einem Zahnarzttermin und ich sehe schon, dass heute genau mein Wetter ist: Ein bisschen kühl, ein bisschen bewölkt, aber so gut wie kein Regen. Da muss ich einfach aufs Motorrad und gegen Mittag bin ich dann auch soweit. Plane keine grosse Tour sondern werde mich treiben lassen, und zwar im  Burgwald und Wohratal.

Der Burgwald ist immer ein gutes Ziel! Da bin ich nicht sehr oft, wenns langweilig wird, bist Du ruckzuck im Kellerwald oder im Naturpark Edersee und einige nette Orte finden sich dort auch. Die Anfahrt über Kirchhain ist erträglich und nur die Sperrung von Rauschenberg nervt ein wenig. Die B3 überquere ich nur einmal kurz und bleibe ansonsten auf meinen Landstrassen 3. Ordnung.

Nach dem morgendlichen Zahnarzttermin fahe ich noch kurz in den Penny-Markt und hole mir eine Agfa Photo im Sonderangebot: Schicke kleine Digitalkamera. Das hier ist das erste Testfoto damit und es zeigt natürlich Kathy und die beiden Silverstars.

Dann kommt noch der GPS-Paketdienst und bringt den bei ebay ersteigerten TS-Motor. Perfekter und schneller Deal, und wenn der Motor jetzt auch noch der Beschreibung entspricht und quasi einbaufertig ist, bin ich mehr als zufrieden.

Auch ein BVF gehört zu dem Motor, und sogar der richtige: 30N2-4. Etwas später kommt noch einmal so ein Vergaser von magsd aus dem MZ-Forum. Das sollte jetzt reichen.

Dann aber gehts los in Richtung Burgwald. Eine Pause bei Himmelsberg gibts an diesem schönen Platze.

Mit der neuen Digicam zoome ich Himmelberg etwas näher heran. Klappt gut, und das defekte Dach am Gebäude links konnte ich mit blossem Auge nicht erkennen.

Und auch das Selbstportrait mit Zeitverzögerung funktioniert mit der Agfa.

Die schöne Strecke zwischen Rosenthal und Roda fahre ich heute gleich zweimal - einmal hin, einmal zurück.

Blick auf Schwabendorf an der Abzweigung nach Wolfskaute. Ich fahre aber jetzt doch nach Rauschenberg und zwirble mich irgendwie durch den gesperrten Ort hindurch. Geht doch!

Von Rauschenberg gehts Richtung Ernsthausen bis zu dieser herrlichen Allee. Dann aber kehre ich um, denn ich will die Serpentinen über Burgholz nehmen, um wieder in die grobe Richtung Heimat zu kommen.

Zurück aus dem Burgwald treibe ich das Gespann den "Pickel" nach Amöneburg hoch. Auf halber Strecke liegt eine kleine Kapelle und Du hast einen schönen Blick auf das nahe Kirchhain.

Ganz oben in Amöneburg fahre ich den Marktplatz an, wo gerade eine kleine Hochzeitsfeier stattfindet. Beim Versuch, die Gesellschaft und insbesondere die schicke rote Dame heran zu zoomen, versagt meine Kamera aber und liefert nur ein unscharfes Bild. Nun gehts von hinten über Mardorf und Homberg zurück in den Vogelsberg. War eine schöne ruhige Fahrt von 150 km bei bestem Wetter - und ohne Hitze. So kann es gerne bleiben.

 

Flucht vor dem Regen mit der TS 250

Heute ist ein reiner Schraubertag geplant, aber ganz ohne Fahren gehts dann doch nicht. Erst ein paar Teile besorgen, dann wird an Rädern geschraubt, anschliessend ein wenig gelötet. Aber dann, am Nachmittag, treibts mich doch wieder raus. Es ist zwar starker Regen mit Sturm und Geweitter angesagt, aber Kathy und ich starten dennoch. Es wird dann aber sehr schnell eine Flucht vor dem Regen.

Heute möchte ich ein MZ-Rad für den Seitenwagen umbauen. Dazu müssen anstelle der 6302 andere Lager hinein, und zwar 6004. Ein Distanzstück für die 20er Achse des Velorex habe ich mir drehen lassen, jetzt wird noch die Nabe aufgebohrt, damit das neue Distanzstück passt. Noch ein paar 21er Scheiben zum (provisorischen) Ausdistanzieren besorgt und dann alles assembliert. Aber die Sache passt nicht! Grund: Es wurden 4 mm VA-Speichen eingebaut, und die bauen am Speichenende zu hoch – so hoch, dass ich nicht über die Bremsbeläge komme. Daher breche ich die Sache erstmal ab – muss ich drüber nachdenken.
Dann löte ich mir noch einen passenden Gaszug für die TS mit dem Magura 307 Gasdrehgriff. Mit dem 100 W Lötkolben klappt das gut.
Und gegen 17:00 will ich doch noch eine Runde mit Kathy drehen – auch wenn der Himmel dunkler und dunkler wird. Werden wir eben nass, das wäre dann Kathys erste Regenfahrt.

Die Einkäufe und Erledigungen am Morgen mache ich mit dem treuen ES-Gespann. Dabei nehmen wir einigemale solche Wege wie hier.

Nachmittags dann quasi ins Gewitter hinein. Bereits bei Maulbach wird der Himmel von Westen her rabenschwarz und am Horizont sehe ich bereits den Regen herunter kommen.

OK, wir müssens ja nicht mit Gewalt provozieren und so drehe ich bei und beende die Fahrt bereits nach 40 km - die aber wiederum sehr intensiv waren. Kaum zu Hause kommen die dicken Tropfen herunter. Aber die richtigen Unwetter lassen noch auf sich warten.

Unglaublich: Ich habe einen Lenkungsdämpfer

Ausgelöst durch die Aktion von Matthieu während des Forumstreffens in Heiligenstadt habe ich mit von dort ebenfalls von Güsi eine Reibscheibe für die Flatterbremse mitgebracht. Und gestern abend hab ich das Teil noch schnell eingebaut. Und glaubt es oder lasst es bleiben: Ich habe den gleichen Effekt wie Matthieu! Unglaublich: Ich habe einen Lenkungsdämpfer.

Eingebaut war die Reibscheibe ja recht flott, aber zu einer Probefahrt komme ich erst am heutigen Montag morgen. Und was mir damals beim Aufbau des ES-Gespannes überhaupt nicht aufgefallen ist, merke ich jetzt schon: Die eingebaute „Reibscheibe“ ist ein Stück Gummi, vermutlich eine Tankdeckeldichtung. Gedämpft hat diese Konstruktion ja noch nie und jetzt ist mir auch klar, warum nicht. Heute, am Montag, merke ich sofort auf den ersten Metern, dass die Flatterbremse jetzt das tut, was sie soll: Dämpfen! Und anknallen, um überhaupt einen Hauch von Wirkung zu erzeugen, ist auch nicht mehr nötig. Wie bereits Matthieu in Heiligenstadt habe ich auch 3 Jahre gebraucht, um das festzustellen. Kein Ruhemsblatt!

Zuerst ein wenig arbeiten: Altglas muss zur Sammelstelle gebracht werden, das Boot ist rappelvoll damit. Als das Glas entleert ist, kommt in der ersten Rechtskurve das Boot hoch. Oooops!

Dann in den Ebsdorfergrund in die Scheune, will dort für die TS die Kunststoffspritzlappen holen und montieren. Aber später merke ich, dass die überhaupt nicht an die TS passen! Egal, schnell noch ein Bild vor dem Haus, dass ich nicht kaufen konnte und dann weiter, tief in den Ebsdorfergrund.

In Heskem ein Stop am Backhaus: Dieses Häuschen ist noch kleiner als unseres. Aber niedlich ist es auch.

Dann quer rüber in die Homberger Ecke mit kurzer Rast im kühlen Wald. Vor lauter Probefahren habe ich ein wenig die Zeit vergessen, bin immerhin knapp 80 km gefahren. Dabei muss ich eigentlich in die Werkstatt: Die Jawa-Räder warten auf neue Lager.

 

Mit der TS zu alten Schleppern, Autos und Motorrädern nach Zell

Auch wenn ich gestern von der Fahrerei ein wenig die Schnauze voll hatte, war das heute morgen schon wieder vergessen. Meine liebe Gattin hat herausgefunden, dass in Romrod-Zell eine Oldtimer-Ausstellung stattfindet. Das sind ja nur lausige 30 km dahin und so sattele ich die TS250/1 und das Ziel sind alte Schlepper, Motorräder und Autos in Zell.

Natürlich soll die kleine Fahrt auch wieder ein Test meiner Kathy, der TS250/1, sein. Und die MZ verhält sich mustergültig und macht keinerlei Zicken. So ganz allmählich baut sich eine Art Vertrauen zwischen Kathy und mir auf. Fahre heute insgesamt fast 80 km und tanke zum ersten mal richtig, dass heisst, ich kippe nicht nur 5 Liter aus dem Kanister in den Tank. Nach wie vor ist der Spasseffekt mit Kathy enorm, daran können auch der wieder sehr starke Wind und die furchtbar lauten Windgeräusche unter dem Schuberth-Klapphelm nichts ändern. Und gelohnt hat sich die Fahrt nach Zell ausserdem, es gab erstaunlich viel zu sehen.

Nach Zell fahre ich durch den Kirtorfer Wald und laufe auch mit Kathy einmal den kleinen Waldsee an. Hier ist bisher noch jedes meiner Motorräder fotografiert worden.

Angekommen in Zell, bekomme ich noch ein wenig von den Aufbauarbeiten für die Oldtimer-Ausstellung mit.

Ich werden "zu den Motorrädern" gewunken, aber da steht bisher nur eine Zündapp Bergsteiger. Das wird nicht so bleiben.

etzt zum ersten Rundgang. Auf der Wiese steht schon eine ganze Armada verschiedener Schlepper. Sehr niedlich der winzige "Wohnwagen".

Die Organisatoren in Zell haben eine beeindruckende Reihe Schlepper zusammen bekommen.

Die Lanz Bulldogs bestechen mit ihrer grauen Schlichtheit.

24 PS Lanz und ein kleiner Kramer in Pastellfarbe.

Beinahe wie ein Auto kommt der Hanomag daher.

Ein "runder" Unimog aus dem Jahre 1959.

Manche Schlepper sind restauriert, ander kommen direkt von der Feldarbeit. Diese Mischung macht einen besonderen Reiz aus.

Die rote Armada beginnt mit einem Porsche Diesel.

Lanz im Doppelpack, allerdings mit unterschiedlicher Motorisierung.

Dieser Name hat eine ganze Gattung geprägt: Wer heute Bulldog sagt, meint oft ganz allgemein Schlepper.

Goldoni - das italiensiche Pendant zum Unimog? Nie was von gehört!

Das berühmte Fendt Dieselross - legendärer Schlepper.

Ferguson in RAL 7032.

Zum Vergleich wurden diese beiden modernen Schlepper dazu gestellt. Die wirken gegen die meisten der Oldies wie gigantische Dinosaurier.

Für mich völlig unbekannte Marken konntest Du hier sehen.

Die Oldtimerfreunde Schwalmtal sind stark vertreten und stellen etliche der Exponate bei. Hab ja mal im Schwalmtal gewohnt, aber damals gabs diesen Verein wohl noch nicht.

Zurück zu den Motorrädern. Eine unglaublich schöne NSU Max aus Alsfeld wurde von ihrem 77jährigen Besitzer auf eigener Achse hergefahren.

Träume meiner Jugend: Maico MD50 und Hercules K50RL. Diese beiden Maschinen werden am 12.9.2009 einen "Kampf der Giganten" auf der mörderischen Bergstrecke in Heimersthausen austragen. Das muss ich mir ansehen.

Die Logistik in Zell ist mittlerweile perfekt und ich gönne mir eine leckere Bratwurst. Habe inzwischen auch Ruth und Egon angerufen und über Zell informiert. Die beiden laufen gerade mit Gast Richard aus Bremen ein.

Kein Ausstellungsstück! Diese gelbe Isetta mit dem älteren Ehepaar kam als Besucher. Und nein: Das Fahrzeug gehört nicht Egon.

Da erwachen Träume: Mit einem 6 km/h Schlepper und einem solchen Holzanhänger müsste man Deutschland erkunden. Die Entdeckung der Langsamkeit kommt dabei automatisch.

Hinten eine Veranda, darauf könnte man ein Zweirad (MZ) mitführen. Richard ist begeistert und sieht sich bereits durch Deutschland tuckern.

Ein Iseki-Minischlepper. Den Besitzer kenne ich aus früheren Zeiten, da hat Dieter sich noch mit Adler-Motorrädern befasst. Ist über 30 Jahre her.

Der grösste aus der Lanz-Familie mit 10 Liter Hubraum. Ein Fahrzeug von besonderer Schönheit! Tolle Farben, Holzausstattung - das war seinerzeit sicher ein Nobelschlepper.

Dagegen wirkt der grüne Laubfrosch wie ein Spielzeug.

Ursus, die polnische Variante des Lanz. In den Motorgehäusen meiner Junak ist ebenfalls "Ursus" eingegossen, der Schlepper kommt also aus der gleichen Stettiner Fabrik. Im Moment wird Ursus gerade vorgeglüht, gleich wird gestartet.

Lenkrad abgezogen, auf die Schwungscheibe gesteckt und herzhaft gekurbelt. Beim dritten Dreher springt der gewaltige Motor an.

Ein Jaguar E-Type, das Auto von G-Man Jerry Cotton.

Und wenn ich als junger Mensch ein Traumauto hatte, dann war es dieser Opel GT.

Die Motorrad-Fraktion ist weiter angewachsen. Als Besucher konntest Du dein Fahrzeug übrigens mit ausstellen: Einfach anmelden, dann gabs einen Infozettel zum Fahrzeug und Du hast noch Kaffee und Kuchen kostenlos bekommen.

BSA B31, noch nicht ganz fertig restauriert, wie man am fehlenden hinteren Kotflügel sieht. Aber läuft und sieht trotzdem sehr schön aus.

Mittlerweile ist der Zeller Sportplatz richtig voll und es herrscht angenehme Volksfest-Atmosphäre.

Speziell für Hermman: Ein NSU TT mit allen Ralley-Attributen der damaligen Zeit.

Zweifellos das spektakulärste Ausstellungsstück: Ein ganz seltener Panda mit Autogasanlage und in exklusivem Gelb.

Dem Charme alter amerikanischer Strassenkreuzer konnte ich mich noch nie entziehen.

Mittags verlasse ich die nette Ausstellung in Zell wieder und kurve noch etliche Kilometer durch den Kreis Alsfeld. Erst wird in der Kreisstadt mal richtig getankt, dann gehts ins Feldatal bei Ehringshausen.

Kurze Rast im Schatten direkt an der Felda.

Dann zum Homberger Segelflugplatz und ein Blick über die Äcker der Anlage Neu-Ullrichstein. War ein guter Tag heute, und auch Kathy ist sehr schön gelaufen. Aber jetzt gehts heim.

Das MZ-Markentreffen 2009 am Motorrad-Museum Wirzenborn

Mittlerweile ein Muss für mich und seit ich davon weiss, habe ich noch keins verpasst. Wovon ich hier rede? Klare Sache, ich meine  das MZ-Markentreffen am Motorrad-Museum Wirzenborn.

Zusammen mit Egon wollte ich am Samstag morgen nach Montabaur zum MZ-Markentreffen fahren, und Jürgen wollte mit seiner FUN dann mittags nachkommen. Aber dann muss Jürgen auf eine Fortbildung und Egon reisst sich beim Reparieren von Jürgens ES150 den Zehennagel radikal ab. Also muss ich alleine fahren, und etwas eher weg muss ich auch noch aus Montabaur. Sonst hätte ich Egon in den Seitenwagen gepackt. Aber so schnapp ich mir die Solo-Silverstar und beginne um 7:00 die Fahrt in den Westerwald. Ich nehme die Route über Gladenbach, Herborn und Rennerod, also die B255. Ist zwar eigentlich nicht die ideale Strecke für mich, aber ein guter Kompromiss zwischen flott ankommen und schöner Strecke. Naja, doch eher eine Ankomm-Strecke …..

Fahre nonstop bis Herborn und erst da muss ein Päuschen sein. Es ist verdammt kalt um diese Zeit und ich fröstele auch durch die gefütterte Jacke. Und gerade, als ich anhalte, kommt auch noch ein Regenschauer runter - aber nur für ein Viertelstündchen. Also keine langen Pausen und weiter.

Der Regen hört bald auf, aber im Westerwald wird es jetzt richtig kalt - deutlich unter 10 Grad. Bin eindeutig zu dünn angezogen. Spüre, wie durch die Kälte die Konzentration ein wenig nachlässt. Aber OK, von hier bei Ailertchen, sind es nur noch rund 40 km bis Montabaur.

Schnell durch Montabaur hindurch und dann die restlichen 5 km nach Wirzenborn im Gelbachtal. Das Restaurant mit Museum wirkt noch merkwürdig ruhig - aber klar: ich bin zu früh, es ist jetzt gerade mal 9:15. Und die Veranstaltung beginnt um 10:00.

Tatsache: Noch kein Besucher da ausser mir. Die BMW R75/5 im Hintergrund gehört dem Wirt der "Wirzenborner Liesl".

Wenn noch niemand da ist, schaue ich mir ein wenig die Umgebung des Museums an. Etwas weiter, an der Kapelle, beginnt ein Wanderweg ins Gelbachtal.

Interessanter Wanderweg, dem ich jetzt ein paar Meter folge. Aber nicht zu weit, denn es geht gut bergauf. Da beginne ich in den Motorradklamotten schnell zu schwitzen. Aber zumindest fröstele ich jetzt nicht mehr. Also zurück zum Museum und erst mal 2 grosse heisse Beche Kaffee verputzt.

Und da kommt auch schon ein Besucher: Höre den Rotax mit Egu-Auspuff schon von weitem heranbollern. Ah ja, das Gespann aus Neuwied kenn ich, den Fahrer auch und wir plaudern recht intensiv über Rotax-Gespanne.

Und auch diesen Herrn mit dem wunderschönen BK-Gespann treffe ich jedes Jahr an diesem Ort. Gleichzeitig erscheint ein TS-Gespann (wieder aus Neuwied), dass mit vielen kleinen Besonderheiten aufwartet.

Die BK 350 mit dem 2-Takt-Boxer hat mir schon immer gefallen und diese hier im schmucken weinrot sagt mir besonders zu.

Herrliche Antriebseinheit. Ich denke aber, dass das BK-Konzept für mich eine Nummer zu komplex ist.

Zum ersten mal sehe ich eine 175er CZ in Wirzenborn - natürlich auch aus Neuwied. Mit Willi, dem Besitzer, rede ich längere Zeit und erfahre, dass er noch Fragmente einer 125er CZ hat. Das könnte doch eine gute Basis für ein Geschenk für Bruder Jürgen sein. Wir werden handelseinig!

Fast schlagartig ist der Platz dann gegen 11:00 richtig voll. Das Wetter ist auch besser geworden, die Sonne kommt hervor und wärmt sogar ein wenig. Im Hintergrund der rot-weiss-karierte Egon, der mit dem FIAT angereist ist.

Schöne ES 250/1 als Solomaschine. Der Fahrer ist ein älterer Herr (also noch älter als ich) und bewegt die MZ wie einst im Mai.

Zusammen mit der ES ist diese Horex Regina eingelaufen. Der Motor hat einen Wahnsinnsklang - bollert fast wie eine völlig ungedämpfte Junak.

Drei rote MZ - aber keine Farbe ist wie die andere.

Frosch mit seiner originalen und unrestaurierten ES250.

Mit dem roten Klaus diskutiere ich über das Schieberuckeln und mögliche Ursachen. Seine Theorie ist, dass es vornehmlich über einen ausgeklapperten oder riefigen Gasschieber kommt. Klingt plausibel.

Warum er der rote Klaus genannt wird, kann man sich leicht vorstellen.

Die gute alte Vorkriegs-BMW R42 wird für die Ausfahrt um 14:00 vorbereitet. Aber da ist nicht viel vorzubereiten: Der SV-Boxer springt anstandslos an und läuft wunderbar ruhig und leise - und das quasi ohne Schalldämpfer.

Die Wirtsleute haben das berühmte Wirzenborner-Büfet freigegeben. Schon das ist Grund genug, hier anzureisen. Sieh an, jetzt sind auch Sammy und Hermann angekommen und haben doch tatsächlich Richard aus Bremen mitgebracht. Hermann ist doch wahrhaftig einfach so mit der Rotax liegen geblieben. Scheinbar ohne Grund, denn kurz danach springt der Motor wieder an. Mhhhm .....

Das kommt nicht allzu oft vor: Gleich 2 BK-Gespanne. Diese schwarze BK ist ebenfalls wunderschön restauriert, allerdings klingt die Maschine völlig anders als die weinrote. Sind vielleicht Nachbau-Schalldämpfer angebaut?

Hermanns rote Zora hat schon deutlich bessere Tage gesehen: Vorderrad-Schutzblech passt nicht mehr über den 120/80er Reifen, der Motor ölt leicht und geputzt wurde sie auch schon länger nicht. Und mir hält der Bursche meine leicht angeschmuddelte Silverstar vor!!!

Sogar ein paar Öltropfen finden sich unter dem Motor ein. Eindeutig: Die rote Zora braucht mal ein Wochenende in der Werkstatt.

Sammy ist mit der "mökerschen ETZ" im TS-Look gekommen.

Ein Motorradklassiker wie aus dem Bilderbuch: DKW RT175/2.

Und noch eine Rotax aus Neuwied. Jott-Punkt ist aber mittlerweile bekannt und im MZ500-Forum aktiv. Hat übrigens auch noch eine BK350.

Auch so kann ein Rotax-Motor aussehen! Interessant der VA-Krümmer, der mittels Distanzstücken etwas nach vorn verlegt wurde, um Platz um die Rahmenrohre und die SW-Anschlüsse zu schaffen.

Schweren Schrittes stapfen die beiden Rotaxtreiber bergan.

Die Ausfahrt beginnt und die nette alte Dame fährt mit grossen Vergnügen im ETZ-Gespann mit.

Der Fahrer der kleinen 100er Adler kommt in stilgerechter Bekleidung. Hier passt alles, bis auf die Jeans.

Hermann beschliesst eine kleine private Ausfahrt durchs schöne Gelbachtal und SvenB wird sich anschliessen.

Aber Sven wird nicht seine BMW nehmen, sondern die "Mökersche" von Sammy. Das passt besser zu den beiden Rotax-Gespannen. Ich muss jetzt auch wieder los in Richtung Heimat.

Noch ein letzter kleiner Smalltalk und dann heissts Bye bye sagen. Aber womöglich sehe ich einige der MZler bereits beim Vogelsberger Gespanntreffen in Windhausen wieder. Schön wär's. Aber jetzt los!

Unglaublich: Bis in den Ebsdorfergrund fahre ich von Montabaur aus nonstop durch. Habe keinen so richtig guten Tag und will einfach nur die Strecke hinter mich bringen. Aber ein wenig Fahrspass kommt trotzdem auf, zumindest im Kurvengeschlägenl zwischen Herborn und Gladenbach.

Etwas wärmer ist auf auf der Rückfahrt auch, aber das Wetter wechselt häufig zwischen Sonne und kurzen Schauern. Und es ist gewaltig stürmisch, besonders im Westerwald. Noch knapp 20 km, und ich habe es geschafft!