Ein Hauch von Winter

14 Tage kein Gespann gefahren – schrecklich. An diesem Samstag soll das Wetter eigentlich regnerisch und nass sein, aber zumindest der Vormittag zeigt sich anders: Kalt, windig, aber trocken. Gut, muss erst noch die Gasse kehren, aber das geht ruckzuck und um 11:00 kann ich das Eisenschwein starten. Wie üblich springt die MZ auch nach 14 Tagen Pause auf den zweiten Kick an.
Dann gehts in die Rabenau und dort spüre ich endlich einen Hauch von Winter.

Für den kommenden Tag haben die Grünberger Motorradfreunde zu einer Jahresabschlussfahrt eingeladen – vorzugsweise mit Gespannen. Will noch einmal testen, ob ich diese Aktion mit dem Gespann oder der Solo 500 R mitmachen werde. Die Grünberger haben ein Tempo von 80-90 km/h vorgegeben, und das krieg ich mit dem Eisenschwein nicht hin. Sieht also eher nach Ex-Polizei 500 R aus.

Schöner Rast- und Grillplatz auf der Anhöhe in Richtung Allertshausen.

Das Laub am Boden ist nass und glitschig, so dass ich richtig Schwierigkeiten habe, wieder auf die Strasse zu kommen. Die Jahrzehnte alten Pneumantreifen verstärken die Rutscherei noch.

Im ehemaligen Aldimarkt in Londorf hat sich eine Werkstatt für Young- und Oldtimer niedergelassen. Dort stosse ich auf diesen wunderschönen Barkas.

Letzter Stop im Wald Richtung Weitershain. Dann gehts über das Feldatal zurück nach Hause, nicht ohne in Merlau eine Seitenwagenladung voll Altglas abzuwerfen. War zwar nur eine kleine Tour, aber die 60 km haben viel Spass bereitet.

 

Kleine Schritte zum Rotax-Gespann

An diesem Sonntag soll das Wetter schlecht werden, also ab in die Werkstatt. Um 10:00 gehts los, um einige kleinere Arbeiten zu erledigen. Doch was ist das? Das Wetter wird besser und besser, die Sonne scheint und wärmt. Aber egal, jetzt war ich auf Schrauben eingestellt, ich will ja auch weiter kommen.

Da heute Sonntag ist, fallen Geräuschproduzierende Arbeiten aus, am Velorex komme ich also nicht weiter. Aber an der Zugmaschine ist noch genug zu tun. Auf geht`s. Aber auch nach diesem Sonntagseinsatz bleiben noch jede Menge Dinge zu tun. Ich brauch Urlaub!

Zuerst ein 16er Ritzel eingebaut - kein Problem. Die fast neue, aber 10 Jahre alte O-Ringkette hakelt aber in den Gliedern. Das muss ich im Auge behalten - erstmal viel schmieren.

Der hintere Anschluss mit der Anschlussplatte von Edmund Peikert ist montiert, die Distanzscheiben an den Federbeinbefestigungen sind auch eingebaut. Fehlt noch die verstärkende Verbindung zwischen den Rahmenrohren unter der Sitzbank. Da muss ich mir was einfallen lassen - die Anregung habe ich schon von g-spann Gerd bekommen.

Die Schwingenachse muss nochmal raus - da hatte ich einen Fehler gemacht: Hatte den Anschlussbolzen auf die lange Gewindeseite geschraubt. Dadurch passten auf der anderen Seite keine 2 Muttern mehr auf das Gewinde. Also raus, alles umgeschraubt und mit Kupferpaste wieder eingeschoben. Lief glatt.

Mit ganz wenig Nacharbeit sitzt jetzt auch der vordere untere Anschluss.

Das Anschrauben der Schelle ist natürlich völlig unproblematisch.

Austausch des lausigen Scotchverbinders gegen vergoldete Modellbaustecker. Nach den Erfahrungen mit meiner Solo-Silverstar mach ich diese Aktion an der Gespannmaschine prophylaktisch.


Nebel, Sonne, Kälte im Dezember

Der Wetterbericht für diesen Samstag war gut, nur 3 % Regenwahrscheinlichkeit. Deshalb gleich um 9:00 dick eingemümmelt und ab zum Gespann. Kaum aus dem Heimatort heraus, begann dichter Nebel, der das Visier des Jet-Helms übel beschlagen liess. Beim Hochklappen wurde dann wieder zu kalt – echt mistig. Aber nach ca. 20 km kam die Sonne durch und ich konnte wieder sehen, wohin das Eisenschwein fährt.
Neben dem reinen Spassfaktor der Fahrt mussten noch einige Einkäufe erledigt werden – natürlich kein Problem mit dem Gespann. Klimatisch bin ich heute recht gut gerüstet – es kommt kein unangenehmes Kältegefühl auf – Ausnahme aber mal wieder die Handschuhe. Ich MUSS zu Tante Louise, vielleicht fahr ich am kommenden Montag mal nach Fulda.

Wegen des starken Nebels und der Visierbeschlagerei verlasse ich hinter Bernsfeld die Strasse und schlage mich über Waldwege bis nach Schadenbach. Tuckere im 2. Gang durch den Wald und bin natürlich völlig allein auf dieser Strecke.

Dann quasi von hinten über den Ebsdorfergrund nach Mardorf in den Aldi-Markt. Der Einkauf ist recht gewaltig und passt so gerade in das Superelastik-Boot. Muss aber dazu sagen, dass ich immer noch 20 kg Split spazieren fahre.

Von Mardorf schlängeln wir über die Homberger Ortsteile ins Kirtorfer Umland. Bei Ober-Gleen entdecke ich mitten im Wald dieses extrem schöne Forsthaus - und es ist unbewohnt!

Abschliessend dann zurück in die Zivilisation, im Klartext: Ins Atzenhainer Industriegebiet Gottesrain. Hier wird aufgetankt (diesmal 146 km mit 10 Litern gekommen) und es gibt ein Foto am Autohof: Rote Boliden unter sich.

 

Klasse: Der letzte Tag im November

Wegen der vermaledeiten Stehbolzen konnte ich meine geliebte Silverstar einen ganzen Monat lang nicht fahren – schrecklich. Aber jetzt ist der Stehbolzen-Murks erstmal ausgestanden und eine längere Testfahrt war notwendig. Das Wetter an diesem letzten Novembertag war prima: Kalt, bewölkt, aber trocken. Da gabs nur eins: Um 13:00 das Büro verlassen, in die Motorradklamotten und die Silverstar geschnappt. So soll es geschehen!

Um 14:00 bin ich in die Winterklamotten geschlüpft, die Silverstar ist gestartet und wir bewegen uns auf Nebenstecken in Richtung Marburg. Die Strassen sind wirklich trocken, aber es liegt jahreszeitbedingt viel Dreck und Kuhscheisse herum – also etwas sinnig! Bin gut angezogen, so dass die Kälte nicht durchkommt – bis auf die Handschuhe. Nach einer halben Stunde ziehts ordentlich an den Fingerspitzen – da muss noch was geschehen. Später merke ich auch etwas Kälte in der Nierengegend, auch da besteht also noch Handlungsbedarf. Ist aber alles nicht wirklich schlimm, es überwiegt der Spass am Fahren mit meinem Eintopf.

 

Nach 50 km ein Blick auf die neuen Stehbolzen und den Krümmer: Sieht alles gut aus und der Sound ist auch in Ordnung.

Wollte zum Yamaha-Händler nach Wolfhausen und mir mal ne MT03 anschauen, aber der Laden war leer: Umzug nach Marburg. Also weiter in den Ebsdorfer Grund; zwischen Bortshausen und Ebsdorf gibts einen kurzen Stop.

In Leidenhofen ein Blick auf das Knusperlädchen - den Werksverkauf von DreiPauly. Leckere Sachen gibts dort. Aber keine langen Pausen, ich ziehe weiter über Homberg nach Alsfeld und ins Schwalmtal.

In Schwalmtal Ober-Sorg gibts ein Wiedersehen mit der alten Scheune, die ich in den 80er Jahren gemietet hatte um dort Autos zu reparieren. Mein oller Hanomag wurde hier wieder fit gemacht und viele "Kunden"-Fahrzeuge. Ein paarmal schaute sogar das Finanzamt herein, aber ich kam immer aus der Sache heraus. Schöne Erinnerungen!

Über Feldatal dann Richtung Heimat. Es ist jetzt 16:00 und die Dämmerung kommt langsam, ebenso wie die Nebel. Hinter Elpenrod ein Blick auf den Nachmittaghimmel mit der Abendsonne. Schöne Fahrt, die in 5 km nach ingesamt 130 km ihr Ende findet.

 


Die Currywurst im Oldtimer Cafe

Eigentlich wollte ich schon am letzten Sonntag mit Egon eine Gespanntour zum Oldtimer Cafe nach Herrchenhain machen und dort eine gepflegte Currywurst verzehren. Fiel aus wegen Schrauberei an meiner Silverstar. Aber heute muss es sein! Das Wetter ist unglaublich, fast 20 Grad, trocken, wie im Frühling. Also um 11:00 die beiden Gespanne gestartet und über das Horlofftal und die Wetterau dann von hinten zurück in den Vogelsberg auf die Herrchenhainer Höhe.

Kann das überhaupt gutgehen, mit 2 so verschiedenen Gespannen auf Tour zu gehen? Hier meine ES 250/1 mit dem 14 PS starken /0-Motor – und dort Egon mit dem 50 PS Gespann mit Yamaha XV 750 Motor und Watsonian Seitenwagen. Das passt natüelich nicht wirklich zusammen, zumal Egon auch gern mal „richtig losbrazzt“. Aber OK, die 100 km werden wir schon zusammen aushalten.

Egon muss erst noch die Bunten Bentheimer Schweine füttern, also fahre ich schonmal vor und bin die ersten 20 km allein. Gute Gelegenheit für eine Pinkelpause im noch feuchten Laubacher Wald.

An der alten Linde im Zentrum von Gonterskirchen wollten wir uns wieder treffen. Hatte ziemlich genau eine Zigarettenlänge Zeit, bis Egon eintrudelte - allerdings rauche ich schon seit über 15 Jahren nicht mehr.

Die beiden Dreirad-Boliden laufen am Oldtimer Cafe ein. Jetzt, um die Mittagszeit, ist das Wetter extrem warm. Currywurst - wir kommen.

Dafür, das wir Ende November haben, ist ganz schön was los am Cafe - aber angesichts dieses Wetters kein Wunder.

Und da ist sie wieder - Traum meiner schlaflosen Nächte: Die 500er BSA Goldstar. Aber mit meinen Silverstars bin ich auch ganz happy.

Martin aus dem Ebsdorfergrund war heute mit seinem Honda Gespann da - die W 650 blieb zu Hause.

Nach der Currywurst und 2 heissen Schokoladen gings auf die Piste in Richtung Heimat. Kurz vor der Dämmerung dann wieder in Nieder-Ohmen beim Sägewerk. Das war`s für heute - lets call it a day.