Glesien Tag 1: Freitag, 1.9.2007

So, die Anreise ist also geschafft und bereits um 10:30 habe ich den Schiessplatz in Glesien erreicht. Ist natürlich kein Problem, wenn man die Strecke in 2 Etappen zurücklegt.

Die Zufahrt zum Schiessplatz führt über eine richtig schöne alte Kopfsteinpflasterstrasse alter Schule. Sowas mag ich, auch wenn die harten Hagon-Federn in der Schwinge ordentlich stossen. Ach ja: Allein auf dieser Zufahrtsstrasse sind 2 ältere Häuser mit Grundstück zu verkaufen.

Zum Beweis die Armaturen meines Gespanns: Um 10:30 bin ich in Glesien! Ehrlich, die Uhr tickt richtig!

Der Treffpunkt ist noch fast völlig leer, ausser Organisator Knut und Mädchen für alles Heiko (mit Sohn) ist noch niemand dort: Ich bin der erste auf einem Treffen, das gabs noch nie. Knut begrüsst angemessen mein Silverstar Gespann.

Auf der grossen Wiese steht bisher nur das Zelt von Heiko, der es demonstrativ mitten auf den Platz gesetzt hat. Knut selbst hat sich eines der Holzhäuschen als festes Domizil für das Wochenende ausgesucht. Er hat wohl schon die letzten Tage hier verbracht und auch unzählige Versorgungs- und Organisationsfahrten hierhin machen müssen. Da dürfte etliches an teurem Sprit durch die Vergaser gelaufen sein. Jaja, solche Dinge werden gern unterschätzt.

OK, als erster regulärer Teilnehmer hab ich die Qual der Wahl des Zeltplatzes. Ist aber eigentlich wurscht, weil diese Wiese durch die Wälle rundum eingeschlossen ist und somit jeder Platz geschützt ist. Zeltaufbau klappt dank Training vorher auch ohne Probleme. Voila, das Wochenenddomizil steht! Nach 30 Jahren Abstinenz bin ich wieder unter die Camper gegangen. Eindeutig: Je oller, je doller.

Kaum bin ich fertig, taucht der nächste Gast auf: Peter "Otis" aus Hildesheim mit der schwarzen ETZ wird mein Zeltnachbar. Peter baut ein süsses kleines Einmannzelt auf, dass mir sehr gut gefällt - trotz der Sargform. Aber den Namen hat es weg: Der Sarkophag.

Der Rufer auf dem Schiessplatz: "Kommet her zu mir, alle die ihr mühselig und beladen seid."

Und sie kommen! Nach und nach trudeln die Foristi ein, hier Alexander aus dem Zelt aus der grossen Stadt Berlin.

Jetzt erstmal ein Rundgang über das Gelände. Schönes Areal, und glaubt mir, ich weiss, wovon ich bei Schiessplätzen rede. Besser als unser BDMP-Stand in Alsfeld. Hier der lange Weg vom Eingang in Richtung Zeltwiese.

Das logistische Zentrum der Anlage, heute ganz im Zeichen von MZ. Hier gibts Strom, Licht, Musik, Sitzplätze, überdachte Plätze. Perfekt für unser Treffen.

Und ganz wichtig: Vernünftige Toiletten! Knut hat an alles gedacht.

Die Küche mit Küchenbulle Heiko. Ob ihm klar ist, dass er diesen Platz die nächsten 3 Tage nur zum Schlafen verlassen wird? Aber dafür hat ihm Knut garantiert, dass ihm die Frauen nach dieser Aktion aus der Hand fressen - bei solchen Qualitäten!

Skandal! Cheffe Andreas und guter Geist Roland kommen mit dem PKW zum Forumstreffen.

Puh, nochmal Glück gehabt: Die MZ sind auf dem Hänger mitgekommen. OK, in Ordnung, da kann man nichts dagegen haben.

Erleichterung bei Küchenbulle Heiko: Roland hat die zugesagten Mega-Kaffeemaschinen nicht vergessen. Die Zeiten von Kaffee in homöopathischen Mengen sind jetzt vorbei.

Und wieder ein Gast: Eichy aus dem Hessischen hat sich vorher den Kyffhäuser angeschaut und wird jetzt von Knuts Schäferhündin begrüsst. Wenn Eichy nicht diese Autobahn-Vorliebe hätte, könnten wir viel öfter mal zusammen fahren. Ich hasse Autobahnen!!!

Die Bremer Truppe! Beim Frühjahrstreffen in Mandeln haben diese Burschen den ganzen Weg bei Regen zurücklegen müssen - diesmal haben sie keinen Tropfen abgekriegt. Entsprechend gut ist die Stimmung - aber die stimmt bei den Nordlichtern eigentlich immer.

Muffel Uwe mit MZ-Do-Brasil lässt noch etwas Sicherheitsabstand zu den Nordlichtern. Obs mit Schnarchgeräuschen zu tun hat?

Viele wollten es ja nicht glauben, auch der Verfasser dieser Zeilen nicht: Ronny alias Koponny hat wirklich eine eigene MZ und ist damit aus dem Schwabenländle angereist. Also doch kein Fake! Oder sollte die gesamte Erscheinung ein Hologramm sein?

Die "Überirdische" ES 250 von Kutt. Und achtet mal darauf, mit welch elegantem Hüftschwung Kutt den Nierengurt ablegt. Dieser Mann gehört auf den Laufsteg!

Die ETZ-Fahrer Muffel und Eichy können nur vor Neid erblassen ob der Schönheit der "Überirdischen".

Zwischenbemerkung zum Wetter: Bisher immer noch kein Tropfen Regen, aber jetzt ziehen dunkle Wolken heran.

Falgi und Ketek, zwei Forums-Youngster, werden mit Handschlag von Otis begrüsst. Soviel Zeit muss sein.

Zwei thüringische Gespanne aus der Skatstadt: Maddin mitsamt Papa laufen ein. Ein Gespann für Personen, eines für Lasten - praktisch.

Die Maschinen sollen möglichst nicht auf der Zeltwiese geparkt werden, sondern auf dem Zufahrtsweg. Mittlerweile steht da doch schon eine beeindruckende Reihe.

Bowdenzugbesteller Paule56 (Wolfgang) ist aus dem Harz angereist. Immer ein ruhender Pol, auch wenns rundherum mal hektisch wird. Von Paule56 wird später noch mehr zu berichten sein.

Nochmals Vater und Sohn: TeEs und der Letzte Diplomand mit TS und Skorpion.

Verstärkung für den Norden: 3 Rotaxe aus Rostock, darunter auch Nr. 2, der diesmal pannenfrei ankam. So soll es sein!

Und der Westen läuft ein: Nach 12 Stunden Fahrt sind Hermann, Chris, Achim und Sammy nur noch platt.

Während sich Achim noch zu ernsthaften Tätigkeiten aufrafft, will Sammy nur eines: Kölsch!!!

Schraubis Rotax hat den lästigen Kotflügel des Superelastik einfach abgestossen. Ist schon ein rauher Geselle, der Österreicher. Auf der Heimfahrt wird sich noch der Zahnriemen auflösen und Schraubi zu einer kleinen Basteleinlage nötigen.

Die ultimativen Fachgespräche zwischen Lorchen und 2Takt-Pit habe ich diesmal leider verpasst. Dafür konnte ich aber miterleben, wie das ES/2 Gespann von 2Takt-Pit von Hermann komplett neu eingestellt wurde. Kam mir irgendwie bekannt vor .....

Anreise nach Glesien: Donnerstag, 31.8.2007

Habe für das Treffen den Donnerstag, Freitag und den Montag als Urlaub genommen – man weiss ja nie, was so passieren kann und ausserdem fühle ich mich sowieso urlaubsreif. Am Donnerstag morgen werden die letzten Dinge erledigt, ein bisschen was eingekauft und alles wird gepackt. Gegen Mittag bin ich mit allem fertig, und das Wetter ist extrem schön geworden. Komme ins Grübeln: Was wäre, wenn ich jetzt schon losfahre? Einfach so weit, wie ich komme, dann irgendwo in Thüringen übernachten und Freitag in der früh weiter in Richtung Leipzig. Innerhalb weniger Minuten gelangt der Gedanke zur Reife. Also melde ich mich bei der lieben Gattin ab, schlüpfe in die Motorradklamotten und um 14:00 brummt der Rotax sein sonores Lied.
Das Wetter ist geradezu ausserirdisch gut, dass kann in den nächsten Tagen nur schlechter werden. OK, dann habe ich wenigstens einen schönen und trockenen Tag gehabt. Jetzt lass ich den Rotax laufen, mal sehen, wie weit ich komme.

Alles verpackt und verschnürt, die Einkäufe verstaut, nix vergessen. Nix vergessen? Von wegen! Später am Ziel werde ich feststellen, dass wichtige Dinge wie MP3-Player, Ohrenstöpsel und Kopfschmerztabletten vergessen wurden. Natürlich alles eine Folge der plötzlichen Abreise am Donnerstag.

Recht flott bin ich in Bad Hersfeld, der Verkehr ist noch erträglich. Bin sehr zufrieden mit meinem Entschluss, schon am Donnerstag zu starten. Das gibt richtige Urlaubsgefühle.

Im Thüringer Wald, nur noch 6 km bis Eisenach. Die Sonne brennt auf den Pelz. Nicht vergessen: In Eisenach hinter der 2. Eisenbahnbrücke sofort rechts abbiegen. Die Beschilderung ist dort nämlich sehr mau. Klappt auch gut und ich komme wahrhaftig auf die richtige Route. Aber oh Schreck: Plötzlich mitten in Eisenach eine Baustelle mit Umleitung. Ich verweigere die Gefolgschaft und zirkle das Gespann durch die Baustelle. Puh, geklappt. Ostdeutsche Umleitungen können es in sich haben, aber zumindest die habe ich gemeistert.

Der Verkehr in Eisenach ist allerdings schon recht heftig und an entsprechend vielen Ampeln muss ich stehen bleiben. Aber dann komme ich doch auf die B84 in Richtung Bad Langensalza. Hier kann ich erstmal bleiben und die Strasse bis Langensalza ist auch gut zu fahren. Jetzt bin ich angekommen, und hier sind plötzlich keine Hinweisschilder mehr in meine Richtung. Also kurzer Stop und nachgefragt. Aber nach wenigen Metern auch hier eine Riesenbaustelle mit Umleitung, die mich kilometerlang durch Seitenstrassen führt. Brauche 20 Minuten, um aus Bad Langensalza herauszukommen. Wie schon gesagt: Ostdeutsche Umleitungen können es in sich haben.

Das nächste Ziel ist Sömmerda. Bin mittlerweile auf der B176, die Strasse ist gut, die Gegend zum grossen Teil aber etwas langweilig. Schön sind dagegen einige Ortschaften, die ich durchfahre. In Sömmerda habe ich über 200 km abgerissen, jetzt wirds auch langsam dämmering und kühler. Beschliesse, mir in Sömmerda ein Zimmer zu suchen und werde gleich im ersten Hotel, dem Thüringer Hof, fündig. Ist ein gutes Hotel, das Gespann kommt in eine Garage, es gibt scharfen ungarischen Gulasch, dunkles Köstritzer und gute Gespräche mit Wirt und anderen Gästen.

Direkt gegenüber das ehrwürdige Amtsgericht. Erfahre aber, dass diese Gebäude früher die Verwaltung von Robotron waren, dem grossen Computerhersteller der DDR. Hier waren mal 12.000 Leute beschäftig, und jetzt ist alles weg. Immerhin werden die Gebäude noch genutzt, ein schwacher Trost.

Vor dem Abendessen ein kleiner Spaziergang durch Sömmerda. Eine schöne Stadt mit ca. 20.000 Einwohner, Tendenz aber leider sinkend. Die Stadtmauer mit den vielen kleinen Türmen ist restauriert, die Altstadt ausgesprochen einladend. Ein Besuch ist sehr empfehlenswert. Nach 1 Stunde muss ich aber abbrechen: Der ungarische Gulasch wartet, und vor allem das dunkele Köstritzer.

Am nächsten Morgen gibts um 6:30 Frühstück, um 7:15 wird das Tor zum Hof geöffnet und mein Gespann herausgelassen. Nach einem guten Schlaf und einem ordentlichn Frühstück sollte der Rest der Fahrt bis nach Glesien nur noch ein Klacks sein. Auf gehts!

Tja Leute, jetzt gehts durchs Burgenland, aber nicht in Österreich, sondern in Thüringen. Jetzt weiss ich auch, was das Kennzeichen BLK bedeutet: Burgenlandkreis! Die Gegend ist herrlich, waldig, hügelig, kurvig. Das Wetter ist kühl, es sieht immer wieder nach Regen aus, aber es bleibt trocken. Für mich das ideale Motorradwetter. Und dann kommen kurz vor Freyburg die ersten Weinberge. Was es nicht alles gibt!

Hoch über Freyburg thront die beeindruckende Burg. Die würde ich mir gern näher ansehen, aber heute natürlich nicht. Also wird Freyburg nur durchfahren.

Nach Freyburg halte ich auf Bad Dürrenberg zu. Jetzt wird die Landschaft wieder etwas eintöniger, aber ich werde durch ein Stück richtig alter DDR entschädigt. Ortsdurchfahrten mit Kopfsteinpflaster und allerkleinste Strässchen machen klar, warum die MZ so lange Federwege hat und warum der Superelastik so elastisch ist. Bei Bad Bibra hat die gesamte Gegend einen Rotstich: Der Boden und die Strassen sind rotbraun - leider auf dem Bild nicht gut zu erkennen. Braunkohle?

Renaturierter Tagebau bei Grosskayna. Bin ich jetzt schon im Neunseenland, dem Ziel einer der geführten Tagestouren in Glesien? Ich weiss es nicht, aber da entsteht eine richtig klasse Landschaft.

Hier ein wunderbarer neuer See .....

..... und nur ein paar km weiter bei Leuna diese riesige Raffinerie. Früher das Herz der petrochemischen Industrie der DDR, heute in der Hand multinationaler Konzerne. Total produziert hier Benzin und Öl, das von Tanklastzügen von Aral, Shell und und und abgeholt wird.

In Bad Dürrenberg gehts auf die Autobahn, die A9, um die letzten 30 km bis Glesien schnell abzureissen. Macht wirklich keinen Spass wegen des starken LKW-Verkehrs, aber ich bin eben ruckzuck am Ziel, an der Ausfahrt Wiedemar. Nachbar Egon hat mir erzählt, dass im Industriegebiet von Wiedemar ein riesiges Lager mit Leasingautos zu sehen ist und dass dort mitten in einem Kreisverkehr ein Hotel steht. Das schau ich mir noch kurz an, bevor es auf die letzten 3 km bis Glesien geht.

In Glesien sind überall MZ-Schilder aufgestellt und so ist es kein Problem, den Schiessplatz am Ortsrand zu finden. Geschafft, bin am Ziel angekommen.

 

MZ-Treffen 2007 am Motorrad Museum Montabaur

Für diesen Samstag war richtig heisses Sommerwetter vorhergesagt. Hitze ist ja nicht so mein Ding und so bin ich recht früh morgens gestartet, um nach Montabaur zu fahren. Um 7:15 brummte der Rotax und ich rolle vom Hof. Im letzten Jahr bin ich den direkten Weg über die B49 und sogar ein Stück Autobahn gefahren, das will ich mir in diesem Jahr ersparen. Hatte mir eine schöne Route über den Lahn-Dill-Kreis und den Westerwald ausgesucht. Über Driedorf, Rennerod und Höhn will ich dann aus dem Norden nach Montabaur einlaufen. Also los, auf gehts zum MZ-Treffen am Motorrad Museum Montabaur (MMM).

Zunächst mal muss ich nach Biebertal kommen und dann über LDK irgendwie in den Westerwald. Nun muss ich sagen, dass ich mich in genau dieser Gegend sehr schlecht auskenne – eigentlich so gut wie gar nicht. Dem Navigationsgerät am Motorrad verweigere ich mich – noch. Hab also nur einen lausigen Spickzettel mit den groben Stationen in der Jackentasche. Ganz ehrlich, ich eiere ganz schön rum und so richtig voran komme ich auch nicht. Aber das Wetter ist prima, die Strassen noch ruhig und die Gegend herrlich. Und eigentlich hab ich ja Zeit.

Bis Krofdorf-Gleiberg kenne ich mich noch aus, dafür ist bis dahin Nebel angesagt und das Visier beschlägt wie verrückt. Aber ab hier wirds besser. Für diese ersten 50 km hab ich 1 Stunde gebraucht - oh Schande, das fängt ja gut an.

Irgendwo in der Biebertaler Ecke. Hier hab ich völlig die Orientierung verloren und muss die Karte zu Rate ziehen. Aha, wir müssen über Bermoll nach Oberlemp und weiter über Katzenfurt und Greifenstein. Finde jetzt sogar Spass daran, die Leute nach dem Weg zu fragen, denn das gibt meist nette Gespräche - hält aber natürlich auf.

Die imposante Burg Greifenstein. In dieser Gegend war ich definitiv noch nie, und das war ein Fehler! Eine Mittelgebirgslandschaft von unglaublicher Schönheit. Hier war ich nicht zum letzten mal.

Mittlerweile bin ich im Westerwald, ebenfalls eine für mich fremde Gegend. Hier ein Blick auf Driedorf. Jetzt will ich nach Rennerod und dann nach Höhn. Von dort über die B255 direkt bis Montabaur.

Kurz vor Rennerod noch mal ein Blick auf die Karte, direkt an diesem schönen Fachwerkhaus. Ist zu verkaufen und sieht wirklich gut aus. Nur knapp 10 km von hier haben wir uns vor fast 30 Jahren aus dem Ruhrpott das erste Haus angeschaut - in Bad Marienberg. Habens aber nicht gekauft und sind statt dessen im Vogelsberg gelandet. Sonst wäre ich heute ein Westerwälder - was auch nicht so schlecht wäre. Aber dieses Haus ist zu teuer, verrät mir der Nachbar, der natürlich auch Motorradfahrer ist. Gibt wieder ein nettes Gespräch.

Letzter Stop vor Montabaur, unter ist schon die B255 zu sehen. Sind noch knapp 20 km von hier aus, aber es ist mittlerweile auch fast 10:30. Hab für meine 150 km Route also über 3 Stunden gebraucht, ein miserabler Schnitt. Ob ich mein Navi doch mal anbauen sollte? Nix, stop, so nicht. Aber vielleicht könnte man sich etwas besser vorbereiten ......

Durch meine Blümchenpflückertour bin ich so spät in Montabaur, dass der Treffpunkt schon recht voller Maschinen ist.

Nordlicht Uwe aus Kerkrade/NL und sein Kumpel, der zwar ohne MZ (Hondafahrer), aber dennoch ein sehr netter Typ ist. Die beiden sind durch die Eifel nach Montabaur geheizt. Wehe, wenn sie losgelassen ...

Dieses Rotax-Gespann war auch im letzten Jahr hier und ich hab den durchgeschliffenen Kettenkasten damals fälschlicherweise für Verschleiss gehalten. In Wahrheit jedoch sind die Kettenschläuche bewusst entfernt und die Kettenradabdeckung oben und unten gezielt geöffnet, um nach Wasserfahrten den Sand und das Wasser ablaufen zu lassen. So kann man sich irren. Und der Herr im weissen Shirt rechts im Bild .....

.... ist in diesem Jahr mit der ES300 hier und hat die schöne rote BK zu Hause gelassen.

Hermann mit dem FUN-Gespann in Begleitung einer ES250/2 kommt nur ein paar Minuten nach mir. Hats von Neuwied natürlich auch nicht sehr weit - nur rund 25 km.

Kaum ist Hermann angekommen, ist er auch schon in die ersten technischen Diskussionen verwickelt.

Der Grüne Elefant in schwarz aus Nordfriesland von Patrick Christian. Wünschen wir ihm, dass sein Umzug bald erfolgreich abgeschlossen ist.

Es hat geklappt: Hab Eichy getroffen, der mit seiner schönen ETS gekommen ist. Aber im Gegensatz zu Schotten ist es auch keine Kunst, jemanden in Wirzenborn zu treffen.

Die beiden roten ETSse werden natürlich nebeneinander geparkt - erste Pärchenbildung des Tages.

Den Fuchsschwanz hatte dieses ETZ-Gespann bereits im letzten Jahr, aber der Plüsch-Gremlin ist neu.

Keine MZ, aber eine schöne Falcone, ehemaliges italienisches Behördenkrad. Plaudere lange mit dem Besitzer über schöne Motorradstrecken für 500er Einzylinder. Immerhin war ich vor 2 Jahren kurz davor, mir ein Falcone-Gespann anzuschaffen. Sind dann aber doch MZ-Rotaxe geworden. Aber eine Schwäche für die urigen Singles hab ich immer noch.

Die Solinger Truppe, angeführt von Andreas, dem Cheffe des MZ-Forums, läuft ein, gleich begrüsst vom Wormser Uwe. Die Solinger hatten unterwegs einen Maschinenausfall zu beklagen - aber keine MZ, sondern Connies Yamaha. Wer hätte das gedacht!

Was Connies Yamaha nicht vergönnt war, schafft Roland mit dem ES 250/1 Gespann locker: Ankommen in Montabaur.

Aber natürlich verkraften die Solinger so einen Maschinenausfall - mit 2 Gespannen und diversen Solos ist das auch kein Problem.

Sammy, TS-Jens und Jorg gehören heute zur Solinger Fraktion. Gerüchte wurden laut, dass Sammies neue Solo-MZ auch messerscharf vor einem Ausfall stand.

Gross und klein ist jetzt doch froh, die Beine wieder strecken und bewegen zu können.

Dem freundlichen TS-Fahrer gefallen die ETSse offensichtlich.

Junkmill aus MZ mit der unglaublich originalen MZ ES 250/2 mit schöner Patina.

Die kleine ETZ mit dem TS-Tank hat sich der Fahrer selbst zum 60ten Geburtstag geschenkt. Gute Idee, sowas mach ich auch, vielleicht sogar rückwirkend.

Ein wirklicher Exot: Schweizer Condor mit dem 350er Ducati Motor.

Gegen 15:00 verlasse ich das MZ-Treffen wieder. Jetzt nehme ich eine südliche Route für den Rückweg und fahre über Limburg, Weilburg und Weilmünster. Hier kenne ich mich noch weniger aus als auf der Strecke heute morgen - sofern das überhaupt möglich ist. Die Hitze ist mittlerweile echt mörderisch und nervt gewaltig, jede Ortsdurchfahrt wird zur Tortour. Ein paarmal verfahre ich mich auch, sodass auch für die Rückfahrt wieder 3 Stunden anfallen. Aber bei der Hitze vermeide ich jeden Stop und schaue zu wenig auf die Karte. Aber jetzt bin ich schon wieder im Lahn-Dill-Kreis und damit der Heimat recht nahe. Ein schöner Tag mit etlichen bekannten Gesichtern, aber leider auch ein paar verpassten Wiedersehen. Aber nächste Woche ist ja schon das offizielle Forumstreffen in Glesien, da gibts mit vielen ein Wiedersehen.

Testfahrt für die Ladekontrollleuchte am Rotax

Nachdem vor einigen Wochen im MZ-Forum die Schaltung für eine Ladekontrollleuchte für den Rotax diskutiert wurde und von Lothar ein Schaltungsvorschlag eingestellt war, hat mich der Gedanke daran nicht mehr losgelassen. Ich finde einfach, dass an jedes Motorrad auch eine Ladekontrollleuchte (LKL) gehört. Habe dann die Schaltung von Lothar genommen und mit Hilfe eines Entwicklers in der Firma auf SMD-Basis aufbauen lassen. Die Komponenten kamen in eine alte Filmdose, dann kam Giessharz hinein und schon hatten wir eine LKL. Heute nun wurden die Prototypen fertig, einen hab ich in die 500R gebaut und dann gings auf eine Testfahrt für die Ladekontrollleuchte am Rotax.

Lothars Schaltung wurde 1:1 übernommen, lediglich eine individuelle Anpassung eines Vorwiderstandes war notwendig, damit die LED bei 13,2 V auch ausgeht. Als LED wurde eine superhelle in die Filmdose eingebaut, für den Anschluss wurden 1,5 m Leitung angelötet und eingegossen. Auf dem Labortisch haben alle 7 Prototypen gut funktioniert, zwischen 13,1 und 13,2 V wird die LED dunkel. Für die Befestigung der gekürzten Filmdose haben wir eine M5 Gewindebuchse im Boden der Dose eingegossen. OK, jetzt eine LKL in die grüne 500R eingebaut, zuerst mal provisorisch. Die superhelle LED leuchtet stark und schön rot bei eingeschalteter Zündung und geht bereits bei Standgas aus. Gut, jetzt vernünftig befestigt und angeschlossen und dann direkt eine 80 km Probefahrt gemacht.

So sieht meine LKL aus: Schaltung mit SMD-Bauteilen und superheller LED in eine alte Filmdose gepackt, 1,5 m Leitung dran und das ganze mit Epoxydharz vergossen.

In die Unterseite wird eine M5 Gewindebuchse zur Befestigung eingegossen.

Bei der 500R findet sich unterhalb der Armaturen ein geeignetes Plätzchen zur Befestigung. Auf einer Gummibuchse aufgesetzt wird die LKL am Armaturenträger angeschraubt. Die beiden Kabel führe ich an meinen Sicherungskasten neben der Batterie. Angeschlossen wird das ganze an ein geschaltetes Plus, also quasi an die Klemme 15/54 nach alter deutscher Kfz-Elektrik-Bezeichnung. Mit dem verchromten Schalter davor schalte ich bei der 500R das Licht: Nach unten Standlicht, nach oben Fahrlicht.

Bei eingeschalteter Zündung leuchtet die LKL sofort mit, die superhelle LED ist nicht zu übersehen, auch nicht bei direkter Sonneneinstrahlung.

Die Sache scheint zu funktionieren: Kurz oberhalb der Leerlaufdrehzahl erlischt die LKL und zeigt damit an, dass die Batterie geladen wird. Es stehen also mindestens 13,2 V an.

Aber jetzt kommt der Haken: Bei eingeschaltetem Fahrlicht (erkennbar an der Schalterstellung) erlischt die LKL nicht mehr. Warum habe ich mit Licht keine Ladung? Stimmt etwas nicht mit meiner Lichtmaschine oder mit der Regelung? Da muss ich nochmal mit dem Multimeter ran.

Neben dem Test der LKL geniesse ich natürlich die Fahrt mit der 500R durch den abendlichen Vogelsberg. Anschliessend teste ich die LKL noch an einer Suzuki SV650, einer Yamaha XV750 und einer BMW F800. An der BMW funktioniert alles perfekt, an der XV750 stelle ich fest, dass keinerlei Ladung erfolgt und bei der SV650 muss noch ein Fahrtest folgen.

 

Kleine Vorbereitungen für Glesien

Ein freier Donnerstag, und ein paar Pflichtarbeiten sind gegen 13:00 erledigt. Das Wetter ist auch recht nett, und ich beschliesse: Erledigen wir 2 kleine Angelegenheiten.

Das Forumstreffen in GLesien rückt jetzt immer näher und dafür sind noch einige Dinge vorzubereiten. Zwei davon will ich heute erledigen und das nutzen, noch ein paar Kilometer Gespann zu fahren. Zunächst muss ich in den Ebsdorfergrund. Dort stehen meine ausgelagerten Emmen und das 2. Velorex Boot. Darin liegt die Gummimatte, die im angebauten Boot noch fehlt. Die muss ich also abholen. Und dann ist ein Druckknopf am Ärmel meiner Lieblings-Motorradjacke ausgerissen – schon seit vielen Monaten. Dass soll der Schneider Skotidas in Grünberg reparieren. Also los.

In diesem Kleintierstall in Rossdorf im Ebsdorfergrund stehen meine ausgelageten Emmen. Mein Arbeitskollege Dieter hat den grossen Hof gekauft und hat genug Platz, um etwas davon an mich zu vermieten. Schönes Anwesen, und an der Emmengarage wächst der wilde Wein.

Da stehen sie, meinen ausgelagerten Emmen. Würde zu gern die TS 250/1 angehen und aufarbeiten, aber im Moment fehlt mir jede Zeit dazu.

Neben meinen Emmen parkt noch Dieters Sachs im Stall. Kaum zu glauben, dass das nur eine 125er ist - ist es aber. Sieht aus wie eine Grosse. Jetzt noch nach Grünberg zum Schneider Skotidas. Die Schneiderin macht auf der Stelle einen neuen Druckknopf rein und damit ist meine Jacke wieder in Ordnung - prima. Macht 2 Euro.

Und nun noch 110 km durch den Vogelsberg gedüst. Sobald die Sonne durchkommt, ist es sofort ekelhaft schwül und heiss. Zum Glück kommt noch ein kurzer abkühlender Regen, dadurch wirds angenehmer. Hier ist ein Stop bei Bobenhausen II angesagt, weil vor mir ein Riesen-Trecker aus Aurich rumschraddelt, und dank ständigem Gegenverkehr ist es nix mit Überholen. Da hab ich lieber einen Blick auf den Vogelsberg.