Ins Rothaargebirge

Nachdem ich an diesem schönen, lnagen Wochenende schon meine beiden MZ-Gespann ausgiebig gewegt habe, ist am Sonntag fast zwangsläufig die Solo Silverstar dran. Ist ja auch nicht so, dass ich am Solofahren keinen Spass mehr habe. Kurz nach 9:00, die Sonne scheint bereits, bullert mein schicker Single los und wir ziehen nach Westen. Geplant ist, ins Hinterland zu fahren und ab dort will ich mich treiben lassen. Was ich jetzt noch nicht weiss: Es wird meine erste Fahrt ins Rothaargebirge. Kleine Korrektur: Meine erste Motorradfahrt ins Rothaargebirge.

Heute sehe ich viel Neues und viele Gegenden, in denen ich selten oder noch nie gewesen bin. Zwischendurch gerate ich auf Bundesstrassen mit Wahnsinnskurven (B62 im Siegerland). Da brettern wesentlich mehr Knieschleifer durch die Gegend als bei uns am alten Schottenring – und da dachte ich schon, da wären viele. Auch hier haben diese Brüder für teils extreme Geschwindigkeitsbeschränkungen gesorgt. Bei dem heutigen Wetter sind natürlich sehr viele Motorradfahrer unterwegs, und die Grüsserei wird allmählich lästig. Irgendwann stelle ich das Zurückgrüssen ein. Möchte mal wissen, wieviele Stürze und Unfälle auf Grüssen unter Bikern zurück zu führen sind. So manches mal eiert mir einer in einer Kurve entgegen, weil er die Hand zum Gruss vom Lenker genommen hat. Aber diese Statistik wird es wohl nicht geben.

So sieht meine heutige Route aus, waren deutlich über 350 km. Und mit etwas Vorbereitung lässt sich die Tour bestimmt noch verbessern, also mit weniger Bundesstrassennutzung. Aber auch so war es eine klasse Fahrt, die ich gern wiederholen würde.

 

Ich komme überraschend weit, bevor mich ein innerer Drang zur Pause treibt. Erst hinter Gladenbach gehts auf den Feldweg.

Jetzt nehme ich eine Route nach Mandeln, die ich von meinen Besuchen bei den dortigen MZ-Freunden kenne. Nahe Steinperf halte ich diese ehemalige Steinfabrik fest. Die Gegend ist voller geschlossener Betriebe, alle relativ gross, die meisten aus der Stahl-, Modell- oder Steinbranche. Hier spricht mich ein älterer Herr an, der Verwandschaft im Vogelsberg hat und wir plaudern ein wenig.

Die Dietzhölztaler Orte, also auch Mandeln, durchfahre ich heute ohne Stopp. Sehe auch keine Mandelner MZ, wie ich heute eigentlich überhaupt keine MZ sehe. Nur japanische, italienische und deutsche Boliden. Keine Ostböcke, keine Oldtimer. Schade. Hier habe ich gerade Hessen verlassen und befinde mich bereits im Landkreis Siegen-Wittgenstein, also in NRW.

Und recht flott bin ich auch in Siegen. Es gibt aber nur eine frische Tankfüllung hier und dann gehts zurück nach Netphen. Was soll ich in einer langweiligen Grossstadt?

So in der Netphener Gegend registriere ich, dass ich mich im Rothaargebirge befinde. Jede Menge Hinweisschilder zeigen dies deutlich. Sehr schöne, kurvenreiche Gegend, die Häuser mit viel Fachwerk und natürlich Schiefer, Wald und Wiese ohne Ende. Wirklich schicke Gegend!

In Bad Berleburg möchte ich eigentlich etwas verweilen und mir den Ort nach fast 30 Jahren mal wieder ansehen. Aber es ist derart verbaut und hektisch, dass ich den Gedanken aufgebe. Auch die Altstadt schaue ich mir nicht an, es gibt lediglich dieses hastige Foto mit dem Schiefer-verkleideten Haus. Schnellsten raus hier und weiter in Richtung Hallenberg.

Die etwa 25 km zwischen Berleburg und Hallenberg gehen durch eine herrliche Gegend und der Strassenverlauf ist fantastisch. Allerdings ist der Strassenzustand vom ersten bis zum letzten Kilometer eine Katastrophe. Eine derart lausige Strasse hab ich lange nicht gesehen. Aber dafür ist sie auch nur wenig befahren.

Hallenberg gefällt mir wesentlich besser als Berleburg, aber dennoch gehts ohne Halt weiter, und zwar nach Frankenberg. Jetzt bin ich auch wieder in bekannten Gefilden, aber einen Blick auf die Frankenberger historische Altstadt gönne ich mir schon. Via Wohratal und Gilserberg fahre ich mal wieder nach Neuental zum Honda-Völker, aber da gibts (wie meistens) nix interessantes.

Ausnahmsweise fahre dann über Hundshausen und Ellnrode nach Treysa, wobei diese Strecke besonders schön und einsam ist. Über Willingshausen und das Antrifttal schliesst sich dann der heutige Kreis mit seinen weit mehr als 350 km. Dazu musste meine Silverstar 2 x aufgetankt werden. Wie bisher immer hat sie mich wieder brav nach Hause getragen. Aber in der Garage versagen plötzlich die Blinker, da werde ich morgen mal bei müssen. Noch schnell das Rad vom Velorex abgebaut, weil morgen ein K29 aufgezogen werden soll - für Sosa muss ein ein neuer Reifen her.

 

Agent 250: Drei Missionen am Samstag

Die Fahrradwerkstatt Büchner in Schotten hat meine Räder fertig, die werde ich an diesem Samstag abholen, und zwar schon richtig früh. Weiterhin habe ich noch einen Spezialauftrag, der mich nach Grossen-Buseck führen wird. Und schliesslich haben sich Eichy und Gattin Yvonne aus dem MZ-Forum angesagt. Da muss ich um 15:00 zurück sein und bis dahin alles Missionen erledigt haben. Aber mit dem zuverlässigen ES-Gespann mach ich mir da keine Sorgen. Aber zunächst gehts nach Schotten zum Fachmann Büchner.

Wie schon beim Bringen der MZ-Räder zu Meister Büchner nehme ich um 8:15 die berüchtigte Rennstrecke zwischen Schotten und Laubach und die drei Räder. Aber natürlich bin ich auch heute wieder völlig allein auf der schönen Strecke. Heute stelle ich mir vor, wie es wäre, den TS-Motor mit vernünftig umgebauter Luftfilterung und Bing-Vergaser im Gespann zu haben. Die Quälerei zwischen 3. und 4. Gang wäre vorbei, das Schalten würde ohne Geknirsche vonstatten gehen und etwas mehr Leistung wüsste ich auch zu schätzen. Dann sollte aber auch ein vierter SW-Anschluss da sein und und und ……
In Gedanke habe ich das ES-Gespann schon wieder komplett zerlegt und modifiziert. Aber halt, heute muss die ES noch laufen, denn ich habe ja noch meine Missionen.

Ich sehe hier keine rasenden Motorradfahrer. Und mehr als 3 PKW überholen mich auch nicht. Es hat schon seine Vorteile, vor 9:00 unterwegs zu sein.

In Schotten angekommen bei der Fahrradwerkstatt von Meister Büchner. Der Meister erzählt, dass er hier früher eine Vertretung für Adler-Motorräder hatte. Und in der Werkstatt steht eine NSU Quickly der letzten Generation, bei der er die Kupplung erneuern wird. Meine beiden MZ-Räder hat er jedenfalls prima zentriert.

Beim Verpacken der Räder im SW beobachtet mich der freundliche Werkstattkater und schwätzt ein wenig mit mir. Dann gehts weiter in die Wetterau, um dann weiträumig auf Grossen-Buseck zuzusteuern. Erste Mission erledigt.

Nach Nidda, Hungen und Lich fahre ich über gut ausgebaute Bundesstrassen. Normalerweise bin ich da ein Verkehrshindernis, aber heute ist selbst auf diesen Strecken nix los. Danach durchquere ich das Dreieck Lich, Laubach, Reiskirchen. Hier geht die Wetterau allmählich in den Vogelsberg über.

Von Reiskirchen ist es nicht mehr weit bis Grossen-Buseck, und hier erfülle ich meine zweite Mission: Ein Haus an der Oberforte ist zu einem Schweinepreis zu verkaufen. Vor Ort erkenne ich den Grund für den niedrigen Preis: Üble Lage an 2 verkehrsreichen Durchgangsstrassen. Das können auch die vielen Nebengebäude, die ideal zum Unterstellen von Ostmotorrädern sind, nicht wett machen. Dieses Haus ist nichts für uns. Mission erledigt. Seltsamerweise gefällt mir der Ort heute überhaupt nicht - ganz im Gegensatz zu meinem letzten Besuch hier. So ändern sich die Dinge manchmal.

Wenn ich schon mal in Buseck bin, dann schau ich auch in Alten-Buseck an der Hobby- und Freizeitwelt vorbei. Was mag das für ein NVA-grünes Gebilde sein, hinter dem sich mein Gespann verbirgt?

Es handelt sich um einen älteren russischen Hubschrauber. Leider verrät mir keine Beschreibung, was es genau ist. Direkt neben der Hobby- und Freizeitwelt findet sich übrigens die schärfste Hotdog-Bude Hessens. Hier hab ich schon zwei mal gegessen, und ich kann euch sagen, es ist abenteuerlich. Seltsamerweise ist der Imbiss noch geschlossen.

Die Nebenstrecke in Richtung Staufenberg lässt sich wunderbar fahren und bietet einen guten Blick bis ins Marburger Land. Hier verdrück ich ein paar Bifis, die ich im Supermarkt in Grossen-Buseck gekauft habe.

In Mainzlar fahre ich zu den Didier-Werken. Ein Riesenbetrieb, aber eigentlich hab ich keine Ahnung, was die hier machen. Die Umgebung des Werks ist ein bisschen wie im Ruhrgebiet mit Werkswohnungen und Schrebergärten. In den nächsten Ort, nach Trais, gelange ich über asphaltierte Feldwege.

Über die Rabenau trudele ich nun in Richtung Heimat und nehme bei Weitershain noch ein paar Kilometer Waldwege unter die Räder. Von hier sinds noch 10 km bis zu meinem Backhaus. Erstaunlich, wie schnell 150 km abgerissen sind.

Punkt 14:00 bin ich wieder zu Hause und kann mir jetzt die beiden Räder in Ruhe anschauen. Eines davon will ich als SW-Rad für den Velorex des Silverstar-Gespann nehmen. Der hat aber eine 20er Achse, und deshalb kommen da 6004 Radlager rein. Die passende Distanzhülse mit 21 mm Durchmesser muss ich mir noch drehen lassen. Das zweite Rad ist ein Ersatz-Hinterrad für die ES. Dann hab ich bald rundum Räder mit VA-Speichen, die nicht mehr gammeln können.

Pünktlich um 15:00 tauschen Eichy und Yvonne aus und wir plaudern ein paar Stunden - natürlich über Motorräder. Bekanntlich ist das ja ein Thema ohne Ende, aber in 14 Tagen können wir das in Sosa weiter führen. Ein schöner Besuch, auch wenn das heutige Fahrzeug keine MZ ist. Aber so eine Stahmer-GL ist schon ein feines Gespann.

 

Mit dem Gespan nach Nordhessen

Wegen des 1. Mai am Donnerstag hab ich ein schön langes Wochenende, und das direkt nach einem 2-Tage Seminar im Schloss Romrod. Die Wetteraussichten für den 1. Mai sind sehr gut, und ich hab das Gefühl, dass eine richtig lange Gespannfahrt jetzt not tut. Am letzten Wochenende hab ich ja überdeutlich gemerkt, wie sehr ich aus der Übung bin. Vater bin ich auch nicht und die üblichen 1.Mai-Saufgelage sind nun mal nicht meine Welt. Also verlasse ich relativ früh das warme Bett und bin um 8:30 startklar. Als grobe Richtung heisst es heute: Auf nach Norden.

Ihr könnt euch denken, dass Norden nicht Skandinavien bedeutet, nein, nicht einmal Norddeutschland ist gemeint. Aber immerhin Nordhessen. Eine schöne Gegend, die ich aus den 80er Jahren recht gut kenne und schätzen gelernt habe. Zuerst schwanke ich ein wenig, ob es Richtung Meissner gehen soll, aber dann drifte ich doch etwas westlich ab. Bereits auf den ersten Kilometern versuche ich, meine Fahrfehler vom letzten Wochenende zu analysieren und natürlich auch zu beseitigen. Nach und nach gelingt das ein wenig, wenngleich nicht 100%ig. Aber eine Verbesserung ist da! Die mentale Blockade, die bei jedem „Leichtwerden“ des SW-Rades eintritt, muss weg. Aber gut, in meinem Alter geht das eben nicht mehr so schnell.

Dank äusserster Konzentration komme ich bis ins Antrifttal, dann ist die erste Pinkelpause fällig. Morgens nach dem Frühstück macht sich die Sextanerblase besonders bemerkbar. Muss an Granufink denken, an grosse Mengen Granufink ......

Weiter gehts durch die Schwalm ins Knüllgebirge. Der Knüll ist aber heute kein Ziel, sondern als schöne Gegend nur Mittel zum Zweck und wird lediglich durchfahren. Selbst die Knülljause mit ihrem herrlichen Frühstück lasse ich links liegen. Ein kurze Unterbrechung aus nicht näher genannten Gründen gibt es nur kurz vor Schwarzenborn.

Die schöne Kurvenstrecke durch die Grossgemeinden Knüllwald und Laudwigsau führt mich direkt nach Norden. Auf so manchen Höhen hier wird es schlagartig richtig kalt. Bin aber gut angezogen, sodass mich das nicht stört.

Kurz vor Rothenburg/Fulda gibts einen schönen Blick ins Hessische Waldland. Aber auch Rothenburg ist heute kein Ziel, sondern vorher schwenke ich ab in Richtung Hessisch Lichtenau (kurz Heli) genannt.

Spontan drehe ich aber vor Heli ab nach Spangenberg, hier gibts noch sehr viele für mich unbekannte Nebenstrecken. Dabei entdecke ich dieses beeindruckende Solarkraftwerk. In Spangenberg tanke ich den Acerbis-Bottich voll und bringe schnell die Teilstrecke bis Melsungen hinter mich. Hier ist einfach zu viel los.

Bei Gensungen steht diese herrliche kleine Holzhaus mitten im Wald. Sehr idyllisch! Was man nicht sieht und hört, ist die nahe Autobahn. Tja, alles hat eben seine 2 Seiten.

In Wabern habe ich ein Wiedersehen mit der gewaltigen Zuckerfabrik, die ich aus den Zeiten als AMP-Servicetechniker kenne. Ein Anwohner aus der nahen Wohnsiedlung kommt extra herangelaufen, um mit mir ein wenig über MZ-Motorräder zu plaudern.

In Fritzlar kann ich mir einen Bummel durch die herrliche Altstadt nicht verkneifen. Jetzt bin ich auch schon kurz vor Wolfhagen, der Heimat von Ralf, dem GN-Gespannfahrer. Überlege kurz, ihn anzuklingeln, lasse es aber angesichts des Familienfeiertages und der Mittagszeit bleiben. Denke, wir werden schon noch zu schönen Gespannfahrten in Nordhessen zusammen kommen.

Über Borken und Zwesten dringe ich jetzt in den Kellerwald vor. Das ist ein besonders schönes Fleckchen Erde und zum Glück habe ich häufig die Strasse für mich allein. Zwischen Dodenau und Schönstein kommt ein kurzer Platzregen herunter, aber das stört nicht die Bohne. Danach gibts wieder ein bisschen Schwalm und eine scharfe Currywurst in Schwalmstadt.

Ich kann nicht anders: Bei Eudorf muss ich mal wieder einen Blick auf den Izh-Märchengarten mit der Jupiter werfen. Sie beginnt, wieder zuzuwuchern, aber der Motor lässt sich noch durchdrehen. Natürlich ist mal wieder niemand zu Hause, aber ich glaube, ich mach doch noch einen Kaufversuch.

So und ähnlich ist das Wetter den ganzen Tag, bis auf den kleinen Guss im Kellerwald. Mal knallt die Sonne, dann wieder ein paar Wolken - insgesamt ein Wetter, wie gemacht für Vaters Sohn.

Ein kleiner Umweg über Homberg/Ohm muss noch sein. Kurz vorher diese schöne Feldheckenstrasse in Richtung Tierversuchsanstalt Neu-Ullrichstein.

Und der Grund für den Homberger Umweg: Das Cafe Born. Hier kaufe ich feinsten Quarkkuchen mit Mandarinen und etwas Eierschecke für die liebe Gattin. Die letzten 15 km sind natürlich ein Klacks. Insgesamt habe ich heute 350 km gefahren, was beinahe der Strecke nach Sosa in 14 Tagen entspricht. Und morgen gibts einen kleinen Service für mein Rotax-Gespann. Hab ja eine Brückentag, und es soll regnerisch werden.

 

Zum Frühjahrstreffen des Dreiradler-Forums

Hab mich mit Ralf aus Wolfhagen und Nachbar Egon zu einem gemeinsamen Besuch des Frühjahrstreffen der Dreiradler verabredet. Völlig klar, dass ich mal wieder keinen Preis für die weiteste Anfahrt gewinnen werde: Das Treffen findet erneut im Oldtimer Cafe an der Herrchenhainer Höhe statt – knapp 50 km entfernt. Morgens um 8:00 taucht Ralf aus Wolfhagen mit Hund Rocco (reinrassiger Irischer Foxhound mit spanischem Blut) auf. Nach einem Kaffee bei Egon brechen wir auf. Egon setzt sich überraschenderweise nicht aufs Gespann sondern nimmt die F800 – mit fadenscheinigen Ausreden. In Wahrheit hat der Bursche aber nur Skrupel, sein vom Wintersalz arg zerfressenes Yamahagespann einem fachkundigen Publikum zu zeigen. Dabei ist der Salzfrass doch eigentlich ein Ehrenzeichen und zeigt, dass das Gespann immer und überall bewegt wird. Aber wenn Egon nicht will, dann will er nicht. Also zuckelt er mit seinen 85 PS hinter uns kleinen Gespannen her. Erschreckend ist meine heutige Unsicherheit mit dem Gespann. Speziell um die Rechtskurven eiere ich nur so herum. Das muss besser werden. Aber dennoch kommen wir an: Ein Heimspiel: Das Frühjahrstreffen des Dreiradler Forums.

Aus rein humanistischen Gründen und aufgrund seiner philantropischen Einstellung hat Egon darauf verzichtet, um 6:00 auf dem Zeltplatz am Oldtimer Cafe aufzutauchen und die friedlich schlummernden Dreiradler zu wecken. Statt dessen laufen wir gegen 10:00 auf der Herrchenhainer Höhe ein und geraten in die langsam anlaufenden Frühstücksaktivitäten. Auch die ersten bekannten Gesichter tauchen auf und man erfährt erste Neuigkeiten. Schliesslich haben wir die meisten der Dreiradler ein Jahr lang nicht leibhaftig gesehen. Für Ralf ist es sogar das erste Treffen der Dreiradler.

Der Parkplatz am Oldtimer Cafe ist noch ziemlich leer, als wir gegen 10:00 einlaufen.

Das schicke GN250-Gespann von Ralf wird allgemein bewundert. Sieht aber auch wirklich richtig gut aus.

Eine Familienkutsche muss nicht zwangsläufig ein Van oder ein Kombi sein.

Töchter im Teenageralter haben erreicht, dass eine kleine (japanische?) Comicfigur den Velorex-Seitenwagen ziert.

Für Beiwagenhund Rocco ist der Tag ein echtes Erlebnis: Spannende Fahrt, neue Bekanntschaften, grosse Wiese, leckere Hundekuchen - Hundeherz, was willst Du mehr!

Schönes R100 Gespann in meiner Lieblingsfarbe. So gefällt mir ein 2V-Boxer.

Gruppenbildung auf der Zeltwiese.

Raumprobleme kann Nattes mit dem W650-Gespann mit Lastenseitenwagen nicht kennen.

Zwei Boxer-Gespanne aus dem Schwabenland.

Heute etwas indisponiert: Das KTM-Gespann von Roll. Was fehlt dem Gefährt?

Scheinbar hat ein ungeeigneter Regler die Gel-Batterie zerkocht. Regelrecht aufgeblasen und die Kapazität wirkt auch schon leicht reduziert.

Egon und Roll besorgen im Grünberger Herculesmarkt eine neue Autobatterie. Der erfolgreiche Einbau wird mit einem Gläschen Rotwein gefeiert. Offensichtlich hat der Kellner das Serviertuch liegen lassen. Und so entstand dieses Stilleben.

Niedersächsisch-Schwäbische Verbrüderung. Allerdings wird unsere Regina bald zu den Hessen gehören.

Zwei Fahrensmänner! Und der (liebe?) Schrat in diesem Jahr mit Vollbart und Haarmähne. Hätte ihn beinahe nicht erkannt.

Das Dreiradler-Forum ist international. Neben dem United Kingdom waren auch die Niederlande vertreten und ich meine, auch ein Schweizer Gespann gesehen zu haben.

Das Rotax-Gespann mit Richterkabinennachbau von Fäärt.

Was macht Jules mit einer leeren Flasche am Gespann vom Schrat?

Beim Anblick von Pewibros Vmax-Gespann kommt mir mein Rotax-Gespännchen richtig mickrig vor.

Kennzeichen RE: Ein Gespann aus der alten Heimat.

Die Ruhe, die dieses Bild vermittelt, habe ich während des gesamten Tages verspürt.

Niedersächsiches Gruppenbild mit Dame(n)

Lieber als diese SR500 hätte ich das XS650-Gespann von Andreas, dem kahlgryndigen, gesehen. Ist aber wohl noch in Arbeit.

Haunis Guzzi ist ein Gespann nach meinem Geschmack. Wenn ich meinen Ostböcken mal untreu werde, dann entweder mit einer W 650 oder einer 2-Ventil Guzzi.

Für mich das Mega-Ereignis dieses Tages: Nach fast 25 Jahren hab ich Horst Schäfer aus Maar wieder getroffen. Wir haben stundenlang gequatscht, aber das hätte noch ewig so weitergehen können.

Beim Betrachten des netten SR-Gespanns läuft eine Gruppe Harley-Chopper ein. Rocker oder Zahnwälte, dass ist hier die Frage.

Gewaltiges HU-Gespann mit 1000er MZ-Motor und eingebauter Wüstentauglichkeit. Wirkt wie aus dem Vollen gefräst und schafft Vertrauen.

Preisfrage: Wer ist der Träger dieser Special Sidebike-Boots? Ein Tipp: Es handelt sich nicht um einen Niederländer.

Was soll ich sagen, ich mag einfach kleine, einfache Gespanne.

Dieselross mit Hatz-Zweizylinder im russischen Rahmen. Bei den aktuellen Spritpreisen eine überlegenswerte Alternative.

Ein Antriebskonzept von unbeschreiblicher Schönheit: Königswelle der W 650.

Wolle und Fäärt werde ich schon in 14 Tagen auf dem MZ-Forumstreffen im Erzgebirge wiedersehen - so Gott will.

Fotogen: Wie hingegossen präsentieren sich die beiden Ladies mit der Honda.

Mit dem Gespann den Frühling erfahren

Für einen Freitag bin ich heute lange im Büro geblieben, musste ja auch mein neues Zimmer beziehen. Schöner, grosser Raum mit viel Platz für kommunikationstechnisches Equipment. Da macht’s Arbeiten doch glatt noch mal so viel Spass. Und dann ist das Wetter heute richtig klasse, auch wenn ab und zu mal kurze, warme Schauer niedergehen. Deshalb schwinge ich mich um 17:30 auf das Silverstar Gespann. Will nur ein bisschen durch die Landschaft cruisen, aber ich halte meinen Vorsatz ein: Für weniger als 50 km werfe ich den Rotax nicht an. Und siehe da, es werden exakte 100 km. Und unterwegs bemerke ich etwas Seltsames: Alles ist grün, es blüht in allen Farben. Es wird doch nicht Frühling werden?

Aber es könnte tatsächlich so sein! Es ist insgesamt wärmer geworden, es hat in den letzten Tagen viel geregnet, so dass die Vegetation fast subtropenhaft ins Kraut geschossen ist. Wurde aber auch wirklich Zeit. Die graue Umwelt der letzten Monate hat sich endlich verändert. Wie jedes Jahr zeigt es sich auch diesmal: Der Mai ist einfach die schönste Zeit des Jahres – auch wenn es erst Ende April ist.

Nachdem der Blick für die Erscheinungen des Frühlings geschärft ist, entdecke ich bei jedem Halt eindeutige Anzeichen: Irgendwelches gelbe Kraut blüht bei Beuern.

In der Nähe von Bersrod sind diese Sträucher voller weisser Blüten. Im Vogelsberg, nur wenige Kilometer entfernt, ist die Vegetation noch nicht ganz so weit.

Gelb-blühender Strauch nahe Climbach in der Rabenau.

Selbst mitten im Wald ist bereits alles Grün. Letzte Woche war das hier noch alles schmuddelig-grau.

Green green gras of home - oder im Herzen der Natur. Bin jetzt 2 km vor Lich und drehe ab in Richtung Heimat. Ab Grünberg kommt noch ein schöner Regenguss runter, aber was macht das schon. Zuhause noch schnell den Luftdruck überprüft und den Scheinwerfer (endlich) vernünftig eingestellt. Alles für die Fahrt morgen früh ins Oldtimer Cafe, zum Treffen des Dreiradler Forums. Wenn alles klappt, werden wir morgen mit 3 Gespannen dort hintuckern: Egon mit der 750er XV, Ralf aus Wolfhagen mit der 250er Suzie GN und meine Wenigkeit mit dem 500er Rotax. Illustre Mischung!