Vor der Haustür: Der Ebsdorfergrund

Für Samstag, den 9.8. war prima Wetter vorhergsagt, ab Sonntag sollte es dann wieder schlechter werden. Naheliegend, dass ich meine Wochenendfahrt für den Samstag plane. Es soll in den Ebsdorfergrund gehen, eine Gegend, die ich schon oft durchfahren habe. Aber da sind ein paar Ecken, wo ich noch nie oder zumindest sehr lange nicht gewesen bin. Diesmal also etwas aufmerksamer in eine schöne Ecke direkt vor der Haustür: Der Ebsdorfergrund. Aber ein wenig anders ist es dann doch wieder gekommen.

Dummerweise erwischte mich dann in der Nacht von Freitag auf Samstag eine böse Mageninfektion. Ging mir richtig übel und das blieb auch den gesamten Samstag so. Und das bei dem Wetter! Am Sonntag gehts dann etwas besser und gegen 10:00 ziehe ich los. Das Wetter ist in der Tat ein wenig schlechter, aber ich liebe leicht graue, windige und trübe Tage und ein wenig regnen darfs auch gern. Und genau so ist dieser Sonntag. Das ideale Wetter für die Erkundung des Ebsdorfergrundes. Bemerke nach einiger Zeit zwar, dass ich noch etwas wackelig bin, aber man kanns ja sachte angehen lassen.

Im Roßberger Forst, mitten im Wald, liegt diese Sammelstelle für leicht radioaktive Abfälle. Kein Schild weisst darauf hin und Du musst schon einige Kilometer durch den Wald fahren,um hinzukommen. Ganz harmlos als Landessammelstelle deklariert.

Und nur wenige Kilometer weiter in Dreihausen diese Firma für biologische und glutenfreie Backwaren. Direkt hinter der Fabrik ist das Knusperlädchen, der Werksverkauf mit sehr leckeren Sachen.

Dann schaue ich mir Hachborn an, weil dort einige kleine Häuser angeboten werden. Sehr netter Ort mit guter Infrastruktur. Hier gehts jetzt aber weiter auf der Strasse nach Ilschhausen.

Ilschhausen dageben ist mit 150 Einwohnern geradezu winzig, aber sehr schön gelegen. Ausser nach Hachborn führt nur noch eine Strasse nach Allendorf/Lumda, und zwar dieser bessere Feldweg. Gilt aber ganz offiziell als Strasse.

Im Schlosspark von Rauischholzhausen lasse ich das Gespann stehen und sehe mir Park und Schloss an.

Der wunderschöne Heckenweg führt direkt zum Schloss.

Bereits die Nebengebäude sind hübsch anzusehen.

Wie kommt ein derart grosses und schönes Schloss in ein Örtchen wie Rauischholzhausen? Keine Ahnung, werde mal recherchieren.

Vom Ebsdorfergrund ist es nur ein Katzensprung nach Homberg, wo ich den Sonntagskuchen im Cafe Born einkaufe. Dabei sehe ich im Bücherladen dieses schöne Fahrrad im Schaufenster. Verhandlungspreis sind 250 Euro.

 

Das 3 mm Inbus Problem

Nachdem mir auf der Ausfahrt vor 2 Tagen unterwegs der Gaszug gestorben ist, musste natürlich heute repariert werden. Hab einen freien Tag und nur der Vormittag ist verplant. Um 14:00 gehts erst in die Werkstatt und anschliessend auf eine Probefahrt. Es gilt, ein Problem zu lösen, nämlich das 3 mm Inbus Problem. 

Ersatzzüge für meine Maschinen habe ich zu Hause in der Werkstatt reichlich – dank Paule56. Von daher ist es natürlich überhaupt kein Problem, einen Gaszug zu wechseln – sofern der 3 mm Inbusschlüssel vorhanden ist. Auch das ist in der Werkstatt selbstredend der Fall.

So ein Werkzeug darf bei keiner Silverstar, Country, Fun oder Saxon fehlen. Denkt bitte daran und steckt einen 3er Inbus ins Werkzeugfach.

Der Gaszug ist übel aufgespliessen und völlig verknäult. Wie konnte es so weit kommen, ohne dass ich etwas bemerkt habe? Kann nur die Macht der Gewohnheit sein. Der Gasgriff der MZ ist allerdings konstruktiv nicht besonders gut, viele Biegungen und Scheuerstellen, Werde mir einen Magura 307 Griff bestellen, das wird der Gaszug überhaupt nicht gebogen.

Nachdem der Zug erst oben im Gasgriff schwergängig wurde, ist er dann auch unten gesplissen.

Mit dem neuen Zug gehts auf eine Probefahrt ins (fast) nächste Werkzeuggeschäft, wo ich mehrere 3er Inbus Schlüssel kaufe. Bereits nach 90 km bin ich wieder mit den neuen Werkzeugen zurück.

 

Exkursion in den Nationalpark Kellerwald-Edersee

Schrecklich, wie ich meine wunderschöne Solo-Silverstar vernachlässige! Egon geht es mit seiner BMW F800 ebenso und daher beschliessen wir, an diesem Sonntag eine Ausfahrt mit den Solo-Maschinen zu machen: Egon mit der F800, Ruth mit der SV650 und Jürgen und ich mit unseren Rotax-MZ. Ich werde eine kleine Kellerwald-Tour anführen und danach wollen wir spontan entscheiden, wie es weitergeht. Aber mal wieder kommt es ein wenig anders als geplant und es wird eine beinahe wissenschaftliche Exkursion in den Nationalpark Kellerwald-Edersee.

Mit dem Gespann war ich ja schon einigemale im Kellerwald und kenne auch wirklich schöne Routen dort und dorthin. Im Gegensatz zu den letzten Tagen ist es heute herrlich bewölkt, kühl und etwas windig – wie ein schöner Herbsttag. Einziges kleines Manko für mich ist, dass wir erst um 10:30 starten – da hätte ich schon 3 Stunden on the road sein können. Aber eben allein, und heute ist nun mal eine Gruppenreise angesagt.
Neben der herrlichen Strecke geniessen wir heute erstmals das Informationszentrum Kellerwald-Edersee und erleben unglaubliche Dinge. Und weil das Zentrum direkt an der Campinganlage Teichmann liegt, schauen wir auch dort noch mal herein und erkunden, welcher Teil der Anlage für das Forumstreffen Anfang September reserviert ist. Es ist die Teichwiese und man muss am Eingang der Anlage gleich links abbiegen und sich am linken Ufer des Sees entlang hangeln.
Tja, und letztendlich habe ich heute auf der Rückfahrt kurz vor Neustadt meine erste Panne mit der Rotax-MZ: Der Gaszug bewegt sich nicht mehr. Habe zwar einen Ersatzzug dabei, aber keinen Inbusschlüssel, um den Gasdrehgriff zu öffnen. Kann auch in ganz Neustadt keinen solchen Schlüssel auftreiben, und so wird das Standgas auf 4000 Umdrehungen hoch geschraubt und wir schleichen die letzten 25 km im Rollertempo nach Hause. Geht auch! Und morgen abend wird der Gaszug gewechselt – und ins Bordwerkzeug kommt der passende 3er Inbus.

Sonntag Morgen 10:30. Drei Nieder-Ohmener Kradfahrer warten auf Jürgen aus Reiskirchen und seine Rotax-MZ.

Nur wenige Minuten später bollert die FUN heran - der Sebring Auspuff verleiht Jürgens MZ eine unverwechselbare Note, ohne zu laut zu sein. OK, auf gehts in Richtung Kellerwald.

60 km weiter sind wir bereits im Kellerwald und gönnen uns das erste Päuschen.

Jürgen ist diese Gegend völlig fremd. Wir sind hier kurz vor Haina und beschliessen, dort etwas zu futtern. Dazu laufen wir in Haina eine Pizzeria an und essen auf Empfehlung der Kellnerin Chicken Curry. Schmeckt fantastisch, aber bei indischen Köchen ist das wohl auch zu erwarten. Indische Gerichte in einer italienischen Pizzeria im tiefen Kellerwald!

Nach dem vorzüglichen Essen gehts weiter nach Frankenau zum Feriendorf Kellerwald-Edersee.

Dort ist der Wichtelpfad beschrieben und wir beschliessen, den im Herbst mal abzulaufen.

Die nächste Station ist das Informationszentrum Kellerwald-Edersee. Extrem interessant und ich empfehle jedem Besucher des MZ-Forumstreffen im September, das Zentrum zu besuchen. Ist ja direkt gegenüber der Campinganlage Teichmann und wer nur ein bisschen Sinn für die Natur hat, wird ebenso begeistert sein wie wir.

Die Natur des Nationalparks wird interaktiv und mit viel Computeranimation anschaulich gezeigt. Hier geht es um das Thema Quellen und Wasser.

Plötzlich befindest Du dich im Nest eines Spechtes und siehst die Welt aus dessen Perspektive.

Die Spechtmutter schaut durch das Astloch hinein. Toll gemacht! Jetzt noch einen Spaziergang über die Campinganlage Teichmann und dann ab in Richtung Heimat. Das wird allerdings bei Neustadt durch meinen defekten Gaszug etwas verzögert. Aber um 19:00 sind wir alle wieder gesund und munter daheim. Ein gelungener Tag, wie alle finden.

 

Kleine Gespannrunde um Mücke

Die ganze Woche eine üble Hitze mit hoher Luftfeuchtigkeit – echt subtropisches Wetter. Und zum Motorradfahren viel zu heiss. Jetzt am Samstag scheint es aber einen Tick kühler zu werden und es kommen sogar ein paar Tropfen runter. Also versuch ich mal eine kleine Gespannrunde um Mücke.

Als ich starte empfinde ich es als genauso heiss und drückend wie die Tage vorher. Verzichte auf Stiefel, Motorradjacke und Handschuhe und fahre wahrhaftig in Sandalen und ohne „richtige“ Bekleidung, so wie früher. Ist mal wieder ganz spassig und der Fahrtwind wirkt dann sogar erfrischend. Die kleine Runde ist nach 25 km aber schon beendet, Regen gabs leider keinen, hätte heute gern einen Schut abgekriegt.

Heute nehme ich mehrfach Wirtschaftswege unter die Räder, schätze, dass mindestens 7-8 km auf diesen Feldwegen liefen.

Schöne waldige Ecke zwischen Ruppertenrod und Elpenrod.

 

Zurück zu den Wurzeln

Nach dem wunderbaren, aber sehr 4-Takt-lastigen Wochenende in Mandeln spüre ich an diesem Montag das dringende Verlangen nach den 2 Takten. Kein Problem, habe mir für heute frei genommen und zu erledigen gibt es ohnehin so einiges – also rauf auf die ES 250 und den Zweedagd-Sound geniessen: Zurück zu den Wurzeln.

Ich brauche ja wohl niemanden zu erzählen, dass mit MZ zunächst mal die 2-Takter assoziiert werden. Und so sehr ich meine Rotaxe mag, so gerne steig ich immer wieder auf das gute alte ES-Gespann. Und richtig freuen tue ich mich jetzt schon auf meine Solo-TS250 – wenn sie denn jemals fertig wird. Naja, wie auch immer, heute erledige ich ein paar unaufschiebbare Dinge mit dem geliebten Zweitakter.

Nachdem die Einkäufe im Penny-Markt und bei Schlecker erledigt sind, schau ich nochmal bei der Grünzeug-Deponie vorbei. Ist aber auch heute geschlossen. Also am Samstag muss mein Abfall weg - egal wie.

Jetzt ab auf den Berg mit dem Modellflugplatz.

Dieser Flugplatz ist in Fachkreisen sehr bekannt und es werden hier sogar Meisterschaften auf europäischer Ebene abgehalten.

Wie ein richtiger Flugplatz - und damit kenn ich mich gut aus. Hab schliesslich während meiner Bundeswehrzeit auf einem Tower gesessen.

Tolle Aussicht, ist ja auch einer der höchsten Punkte in der Gegend.

Zurück in Egons Schrauberhalle finde ich diese Klappliege der US-Army vor. Extrem solide und ideal für Motorradcamping. Aber: Selbst zu dritt bekommen wir das Teil nicht komplett zusammengebaut. Das Einhängen von Kopf- und Fussteil geht so schwer, dass wir abbrechen - aus Angst, etwas kaputt zu machen.

Gemeinsam mit Egon gehts jetzt nach Laubach in einen Fachhandel für Armeebedarf. Hier gibt es die gleiche Klappliege und die Verkäuferin zeigt uns, dass beim Zusammenbau sehr wohl Gewalt angewendet werden muss. Ich kaufe diese Klappliege und verstaue sie im Superelastik.

Mit den neu erworbenen Kenntnissen über amerikanische Klappliegen und mit Hilfe eines stabilen Montierhebels geht es dann nochmals an Egons Liege - und diesmal bekommen wir das Teil komplett aufgebaut. Jetzt muss ich mir um diese Liege herum noch ein vernünftiges Zelt besorgen.