Die Technorama …..

…… ist der Kasseler Oldtimer-Markt, der an diesem Wochenende garantiert nicht stattfindet, sondern am kommenden. Daran ändert auch nicht, dass Reinhard und ich uns um 9:00 auf den Weg nach Kassel zur besagten Veranstaltung machen. Das soll eine nette Fahrt mit dem MG werden, abgeschlossen durch die Technorama. Zum Glück bemerke ich meinen Fehler bereits in Alsfeld, sodass wir mittels eines Schlenkers über das Antrifttal aus der Sache herauskommen.

Wieder zu Hause geht es ans Alternativ-Programm, welches da lautet: Rollout mit der dreizylindrigen Thunderbird. Das Wetter ist so schön, da kann ich diesen Tag nicht in der Werkstatt oder am Schreibtisch verbringen.

Die Triumph springt wie gewohnt sehr gut an, braucht dann aber doch 10 Kilometer, bis der Motor auf allen drei Zylindern läuft. Und die Maschine fährt sich noch genau so gut, wie ich es vom letzten Jahr in Erinnerung habe.

Die letzte Fahrt vor einer Woche mit der W650 war ja doch etwas frisch, deshalb suche ich mir als Ziel etwas wärmere Regionen aus: Über das schöne Tal der Horloff fahre ich in Richtung Wetterau.

Triumph Thunderbird 900

Tatsächlich wird es in der Wetterau noch sonniger und wärmer – selbst in den schattigen Waldstücken kommt zu keiner Zeit ein Gefühl von Kälte auf. In der Nähe von Altenstadt besuche ich das Kloster Engelthal, dass auf der Bonifatius-Route liegt und eine hochinteressante Bibliothek enthält.

Roadster

Ein wunderschönes Cabrio parkt vor dem Kloster, aber ich kann nicht erkennen, um was es sich dabei handelt. Das Heck ziert nur die Aufschrift „Roadster“.

Triumph Thunderbird 900

Irgendwo in der Wetterau stoße ich auf diese beeindruckende Biogasanlage der e-on.

Triumph Thunderbird 900

Pinkelpäuschen an einer der wetterau-typischen Obstwiesen.

Triumph Thunderbird 900

Die Alltstadt von Büdingen ist mit ihrem Schloß und der Wallanlage sehenswert. Auf den Kaffee in einem der vielen Restaurants verzichte ich heute aber – jetzt soll gefahren werden.

Triumph Thunderbird 900

Über Birstein und Schlüchtern komme ich nun in den Main-Kinzig-Kreis. Hätte ich geahnt, dass ich heute Abend noch eine Laufgarnitur für die NSU Lambretta aus Schlüchtern ersteigern würde, hätte ich die Teile gerade abholen können.

Triumph Thunderbird 900

Ein herrlicher Tag! Vor ziemlich genau einem Jahr hatten wir im Vogelsberg derart mieses Wetter, dass wir mit unseren Thunderbirds nach Südfrankreich geflüchtet sind. Das ist dieses Jahr wohl nicht nötig, jedenfalls nicht jetzt.

Triumph Thunderbird 900

Zum Abschluß der mehr als 200 heutigen Kilometer möchte ich noch auf einen Kaffee ins Falltorhaus bei Schotten. Aber ich hätt’s mir denken können: Der Platz ist voll, geradezu überfüllt. Da häng ich lieber noch 30 km an und drehe eine allerletzte Runde auf meinem Dreizylinder.

Lastenesel

Der Morgen beginnt vielversprechend: Bereits um 9:00 ist es warm – direkt zu warm für meine immer noch etwas winterliche Hundespaziergangsbekleidung.

Yellow

Es ist hier wirklich erst 9:00 und bereits so warm, dass ich mir die Mütze vom Kopf reisse und die Jacke weit öffne.

Kaltblut

Auch dieser herrliche Kaltblut geniesst die Sonne.

Kaltblut

Ein sehr cooles und dennoch freundliches Tier. Yellow aber ist dieser Koloss etwas unheimlich.

MGF

Dann geht es mit Reinhards MG in Richtung Limburg – leider nicht offen. Am Ziel angekommen empfängt uns dieser MGF, aber um den geht es heute nicht.

MGF

Vielmehr geht es um einen Heckgepäckträger für meinen MG, der hier angeboten wird. Ich nehme den ungebrauchten Träger direkt mit. Damit bin ich für die Reise nach und durch Kent gewappnet.

Irgend was ist immer …

… zu tun in einer Motorrad-Werkstatt, insbesondere dann, wenn die alten Böcke überwiegen. Ursprünglich soll ja heute die Lambretta fertig werden, aber jetzt fehlen mir ein paar winzige Ersatzteilchen. Aber irgend was ist ja immer zu tun.

Thunderbird 900

Nach dem gestrigen erfolgreichen Teil-Rollout mache ich mal eben einen halbherzigen Startversuch mit der Thunderbird – in der festen Erwartung, dass die Batterie des Britbikes geladen werden muss. Aber nein, die Triumph springt sehr ordentlich an und läuft nach kurzer Zeit ruhig brabbelnd vor sich hin. Wenn das Wetter morgen so ist wie heute, werde ich meinen Dreizylinder etwas bewegen.

Motorroller

Dann das gleiche mit dem Cosa–Gespann. Ich hätts nicht geglaubt, aber die alte Vespa springt perfekt an, ebenso gut wie gestern die GTS oder die PK50. Brave Vespa.

Jetzt baue ich den Vergaser, einen Bing 1/16/51, von der Lambretta ab und zerlege ihn total. Die Schwimmernadel ist spitz wie eine Schusterahle und dichtet die Schwimmerkammer nicht mehr ordentlich ab. Und die Dichtung am Schwimmerkammerdeckel fehlt auch. Die Teilchen werde ich beim Ritzerfeld bestellen, die beste Adresse, wenn es um Bing-Vergaser geht. Baue den Vergaser dennoch wieder ein und starte die Lambretta. Auch mit dem halb defekten Vergaser läuft die gute NSU noch. Jetzt kann ich nicht anders und gehe auf eine winzige Probefahrt mit dem Vespa-Gespann. Nach dem perfekten Anspring-Verhalten hat die Cosa das verdient.

Vespa Cosa Gespann

Schnappschuss an der Grillhütte bei schönstem Sonnenschein und geschätzten 13-14°C.

Vespa Cosa Gespann

Nehme mir direkt vor, in den nächsten Tagen eine Vespa-Gespann Fahrt in den Ebsdorfergrund zu machen und Martin ein paar W-Teile zu bringen.

Capri 50

Und hier beginne ich symbolisch die Arbeit am Capri-Roller, indem ich den Ständer am Rahmen montiere. Ist sehr angenehm, mit frisch lackierten und blitzsauberen Teilen zu arbeiten. Die Gummifüsse des Ständers sind übrigens von ….. Casa Lambretta – es sind perfekt passende Lambrettateile. Selbst die Position der Spannstifte stimmt – ein netter Zufall. Aber richtig losgehen tuts erst, wenn die Lambretta ordentlich läuft, getüvt und zugelassen ist.

 

Kleiner Stapellauf

Für Heute habe ich mir nur drei Dinge vorgenommen: Ölwechsel an der GTS125, Bau eines Kennzeichenhalters für die PK50 und eine klitzekleine Probefahrt mit der Lambretta. Das sieht nach lösbaren Aufgaben aus.

Vespa GTS125

Die Lambretta verlässt die Bühne und macht Platz für die Vespa GTS125. Angeblich muss ja für einen Ölwechsel der Auspuff entfernt werden, aber das stimmt einfach nicht: Mit der Hebebühne geht das einwandfrei und ohne irgend etwas zu demontieren. Im Vordergrund rechts sind übrigens die lackierten Capri-Teile zu sehen – das soll die nächste Aktion werden. Aber erst muss der Lami fertig sein.

Vespa GTS125

Frisches Öl und Filter liegen bereit und die Vespa muss ein bisschen im Stand laufen, um das Öl anzuwärmen.

Vespa GTS125

Sowohl an die Ablassschraube als auch an den Ölfilter kommt man prima ran. Das Auffanggefäß allerdings muss so gestellt werden, dass der rechte Ständerfuß darin steht. Andernfalls tropft die Brühe vorbei.

Vespa PK50XL

Natürlich hätte ich einfach zwei zusätzliche Löcher in das neue Versicherungskennzeichen schrauben können. Aber ich wollte eine endgültige Lösung und das bedeutet den Bau eines Alu-Trägers auf Schwingmetallen.

Roller

Jetzt kommt die gesamte Roller-Truppe aus der Werkstatt und ich starte zu einer kleinen Probefahrt mit der Lambretta.

NSU Lambretta

Meine ersten Kilometer mit der Lambretta in freier Wildbahn. Dass fehlende Kennzeichen dürfte am Rosenmontag wohl durchgehen. Und der Roller ist genau so lahm, wie ich meinen alten Fahrschulroller anno 1968 in Erinnerung hatte. Sind eben nur 4,5 PS aus 125 ccm.

NSU Lambretta

Trotzdem macht die kleine Fahrt einen Riesenspaß – der auch nicht dadurch getrübt wird, dass ich den letzten Kilometer schieben muss: Die Schwimmernadel dichtet nicht mehr ab. Aber da geh ich erst Morgen bei.

NSU Lambretta

Fahrer und Lambretta sind mit GIMP verfremdet: Der Lupeneffekt wurde angwandt.

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Rollout zu Burg und See

In den letzten Tagen war ich mehrfach kurz davor, mich auf eines der Zweiräder (oder Dreiräder) zu schwingen und eine kalte Runde zu drehen. Aber jedes mal habe ich mich dann in letzter Sekunde um entschieden: Doch zu kalt oder vielleicht lieber in der Werkstatt schrauben. Ganz sicher habe ich so manch nette Stunde auf Motorrad oder Roller versäumt.

Das soll mir heute nicht passieren und ich bin entschlossen, gegen Mittag eine Tour zu machen. Vorher wird aber noch ein bisschen in der Werkstatt geschraubt, hauptsächlich an der Lambretta.

W650

Nachdem die letzten kleinen Schraubereien an der Lambretta erledig sind, beginnt ein kleiner Rollout. In diesem milden Winter habe ich keine einzige Batterie ausgebaut und geladen und so muss ich heute checken, welches Maschinchen noch anspringt. Die W650 springt ordentlich an und läuft schon bald rund und sanft wie gewohnt. Das soll auch heute mein Ausflugs-Bike werden.

Vespa GTS125

Aber meine kleine Vespa toppt die Kawasaki noch! Der Roller springt an, als sei er heute Morgen noch gelaufen,. einfach perfekt. Gut gemacht, kleine Vespa. Dafür bekommt sie morgen einen Ölwechsel und wird für den nächsten Ausritt vorgemerkt.

NSU Lambretta

Weitere Rollout-Versuche gibt es heute nicht, aber an der Lambretta schraube ich noch ein wenig herum: Die neuen, weißen Lenkergriffe werden nach einem Bad im heißen Wasser aufgezogen, Schaltgriff und Gasgriff-Schlitten bekommen noch etwas Bootsfett und dann rolle ich den kleinen Roller von der Bühne. Da kommt schon mal die Vespa drauf, bereit für den morgigen Ölwechsel.

Vespa und Lambretta

Gegenüber der Vespa wirkt die Lambretta wirklich winzig, aber die GTS ist wohl zusammen mit der 946 die bisher größte Vespa überhaupt – ein echter Largeframe.

Kawasaki W650

Und während draußen der närrische Mob tobt und feiert, schwinge ich mich auf die W650. Die Straßen sind, Fasching sei Dank, recht leer und zunächst drehe ich aus lauter Gewohnheit ab in Richtung Hoher Vogelsberg. Schnell merke ich aber, dass es in dieser Richtung spürbar kälter wird und schwenke deshalb ab in Richtung Westen.

Kawasaki W650

Hier, am Beginn der kurvenreichen Strecke nach Ehringshausen, aktiviere ich meine Mini-Kamera, die my720. Mal sehen, was die für Filmchen liefert.

Kawasaki W650

Tatsächlich wird es im westlichen Vogelsberg deutlich sonniger und wärmer. Ich schaue mir all die Orte an, die ich so gerne anfahre. Dazu gehört auch der dunkle See im Kirtorfer Wald.

Kawasaki W650

Übers Antrifttal schwenke ich kurz in Richtung Schwalm und schaue mir den neuen Windpark an. Im letzten Herbst war das hier noch eine fette Baustelle und ich erwarte deshalb jetzt einen gewaltigen Windpark – aber hier wurden lediglich vier Windräder hingestellt.

Kawasaki W650

Dann geht es zurück ins Antrifttal und hier direkt an die Talsperre bei Seibelsdorf. An den See-Terrassen ist der Teufel los und es gibt keinen einzigen freien Parkplatz mehr. Also schnell weiter.

Kawasaki W650

Nach dem See die Burg: Der Innenhof von Schloß Romrod ist total leer und ich kann ungestört fotografieren.

Kawasaki W650

Die einzige Pinkelpause des Tages erlaube ich mir an der hübschen Jagdhütte in der Gemarkung Storndorf.

Kawasaki W650

Ganz oben auf dem Gipfel nahe Zeilbach bin ich der Sonne so nahe, dass die Strahlen richtig wärmen. Das tut aber auch not, denn insgesamt ist es doch nicht so warm, wie es den Anschein hat.

Nach 125 Kilometern ist meine kleine Rundfahrt und das Rollout 2014 beendet. Ich bin froh, diese Fahrt gemacht zu haben, auch wenn es manchmal schon kühl war. Aber für die nächsten Tage sind sinkende Temperaturen und Regen vorher gesagt.