Das Cockpit

Ein ganz klein wenig hatte ich ja die Hoffnung, heute eine Tour mit der W650 oder dem Silverstar Gespann zu machen – das Wetter wäre auch entsprechend. Aber die Straßen sind nach wie vor stark versalzen und der Asphalt glitzert vor lauter Streusalz in der Sonne. Also lass ich das mit der Tour lieber, warte noch ein paar Tage und verbringe dieses Wochenende einmal mehr in der Werkstatt. Zu tun ist da nämlich noch genug.

Wie gewohnt beginnt der Tag um 9:00 mit einem netten 90-Minuten-Gang mit meinem Kumpel Yellow.

Dabei treffen wir auf Luna, eine winzige Senorita aus Spanien - in die sich Yellow sofort verliebt.

Und jetzt ab in die Werkstatt. Ich beginne mit ein paar eher grobmotorischen Arbeiten wie der Kettenpflege und der Kontrolle der hinteren Bremsabstützung.

Nun gehts an die Lenkerpartie. Der Killschalter wird vernünftig befestigt, alle Züge im Bereich des Lenkers kommen in ihre korrekte Position, .....

..... und die neuen Instrumente werden verbaut. Zunächst versagt der neue Drehzahlmesser den Dienst, und die Fehlersuche führt zu einer defekten und abgescherten Drehzahlmesserwelle. Habe zum Glück Ersatz in meinem Fundus und siehe da: Schon zeigt der Drehzahlmesser an.

Seltsamerweise hat sich die Welle beim Probelauf letzte Woche noch gedreht, und jetzt ist die Seele komplett durch. Schön, mal das richtige Ersatzteil im Lager zu haben - meist geht ja das kaputt, was gerade nicht vorhanden ist.

Das Ankicken der Suzi klappt heute nicht wirklich gut: Ich benötige 15 Kicks, bis der Motor läuft. OK, die DR steht etwas hoch und wackelig auf dem Montageständer und dadurch verläuft die Kickerei etwas unergonomisch. Dennoch blöd, denn ich hätte natürlich gern ein One-Kick-Wonder.

 

Kein Rollout, aber die ersten Töne

Vorgestern als Gast beim Honda XL-Rollout, gestern den eigenen Rotax-Rollout durchgezogen – und heute hab ich einen freien Tag, da könnte ich mich mal wieder um die DR400 kümmern. Also früh raus, 90 Minuten Hundespaziergang, ein paar nette Einkäufe und dann ab in die Werkstatt.

Das ist einer meiner heutigen Einkäufe: Ein Kompressor. Als Nachbar von Egon brauchte ich bloß um die Ecke, wenn mal Luft benötigt wurde, aber jetzt brauche ich was eigenes. Hoffe, mit dem Metabo ein ordentliches Teil gekauft zu haben, dass mich überleben wird.

Dann habe ich heute Asbestschnur ohne Asbest gekauft, damit will ich die Auspuffanlage der DR400 absolut dicht machen. Der Zwischenkrümmer hat zwei Schellen und ich hab so das Gefühl, dass beide nicht wirklich dicht sind. Also Asbestschnur eingelegt.

Die zweite Klemmstelle wird ähnlich behandelt. Bei der Gelegenheit kann ich noch eben ein defektes M10-Gewinde der Auspuffbefestigung nachschneiden.

Jetzt noch den Gaszug besser verlegen und gleich Zug und Drehgriff ordentlich einfetten - mit schwarz-schmieriger Molykotepaste. Das flutscht!

Benzinschlauch erneuert und vernünftig verlegt, Tank und Sitzbank aufgelegt, Luftfilter gereinigt und angebaut - mmhhmm, jetzt könnte ich doch mal schauen, ob die kleine Suzi anspringt .....

OK, was ist bei einem Motorstart noch zu beachten? Eigentlich nix, die Maschine ist technisch so weit, dass es klappen müsste. Diesen Motor habe ich bisher noch nie laufen hören und es wird also Zeit.

Beim ersten Versuch, noch auf dem Montageständer, werfe ich die Suzi beinahe um. In letzter Sekunde kann ich sie noch halten und als Schaden gibt es nur den zerborstenen Deckel einer Werkzeugbox für Inbusschlüssel – der wird von der massiven Fussraste gesprengt. Also erstmal für ordentlich Stand in der engen Werkstatt sorgen, dann den Sprithahn geöffnet, die Zündung eingeschaltet und den Choke gezogen. Und dann gekickt.

Tja, jetzt läuft sie also, die gute Suzi. Der Motor klingt prima, das Kicken ist aufgrund des sehr guten Dekompressionssystem wirklich einfach und die Maschine ist nach der monatelangen Standzeit klasse angesprungen – und sie wäre noch besser angesprungen, wenn ich gleich den Killschalter auf RUN gestellt hätte.

Was bleibt jetzt noch zu tun? Da ist einmal der Abschluß des Umbaus auf 12 V und dann natürlich jede Menge Kleinigkeiten. Werde schon noch einige Tage in der Werkstatt verbringen müssen, aber der heutige Motorlauf war meiner Motivation äusserst dienlich. Nach einem halben Stündchen Aufräumen in der Werkstatt beende ich den heutigen Schraubereinsatz – zufrieden. Das Projekt „Grünes Band“ wird greifbar.

Rotax-Rollout 2012

Gestern beim Besuch bei Reinhard habe ich ein ganz kleines bisschen beim Rollout der Honda-Enduros geholfen. Ruckzuck waren die XL250 und die XL350 fertig und bereit für die Fahrten des Jahres 2012. Diese kleine Aktion hat mich dazu animiert, den heutigen Sonntag als Schraubertag anzugehen und meine drei Motorräder mit Rotax-Motor startklar zu machen. Mal sehen, wie weit ich komme mit meinem Rotax Rollout.

Aber vor die Schrauberei haben die Götter 90 Minuten Spaziergang mit Yellow gesetzt – das hat immer hohe Priorität und daran kann auch der heutige Rollout nichts ändern.

Nach der relativ langen Eiszeit tut so ein sonniger Morgen mit deutlichen Plus-Temperaturen Mensch und Hund richtig gut. Du kannst zusehen, wie die Strassen immer trockener werden und wenn alles gut geht, verschwinden auch die Tonnen von Streusalz allmählich wieder. Yellow ist das natürlich völlig egal - der Markknochen ist eindeutig wichtiger.

Auf dem Rückweg sehen wir in Nieder-Ohmen am DGH dieses Gefährt - und da wird mir klar, dass Heute in Merlau und Flensungen der Mücker Faschingsumzug stattfindet. Nun ist Fasching für mich zwar ein absolutes NoGo, aber ich denke ernsthaft darüber nach, mal kurz vorbei zu schauen. Grund: Der örtliche Faschingsverein hat Egon eingeladen, mit seiner Tula am Umzug teilzunehmen - und der Verräter hat zugesagt. Aber letztendlich siegt meine Faschingsmuffelgesinnung und ich lass es bleiben.

Wieder zuhause gehts direkt in die Arbeitsklamotten und die Arbeiten am Rotax-Rollout beginnen. Das Silverstar Gespann, die Solo Silverstar und die Matchless G80 sollen aus dem Winterschlaf geweckt werden. Ich beginne die Aktion mit dem Silverstar Gespann. Hier reicht ein wenig putzen, etwas ölen und mal so allgemein alles durch zu schauen. Die dicke Autobatterie im Seitenwagen hab ich diesen Winter nicht mal ausgebaut und geladen - und es zeigt sich, dass das auch OK so war. Die Batterie dreht den österreichischen Eintopf prima durch und er springt auch gut an - geht aber zunächst immer wieder aus. Das führe ich auf den immer schlechter gewordenen Sprit zurück - und vielleicht hätte ich auch mal den Vergaser reinigen sollen. Aber diesmal gehts noch so.

Hier könnt ihr die zahlreichen Startversuche des Gespann sehen. Im Prinzip nichts Schlimmes, aber bei jedem unkontrolliertem Ausgehen des Motors mache ich mir Sorgen um den etwas empfindlichen Freilauf des Rotax.

 

Nachdem das Rotax-Gespann ordentlich läuft und dann auch per Kickstarter gut anspringt, wende ich mich der Matchless zu. Hier hatte ich die Batterie ausgebaut und regelmässig geladen und desulfatisiert. Weiterhin ist geplant, die Batterie mit einem zweipoligen Stecker zu vershen, damit sie in Zukunft ohne Werkzeug ausgebaut werden kann. Und dann gehts ans Starten. Man erinnere sich: Die Matchless hat keinen E-Starter und ich weiss, wie zickig der Rotax beim Kicken sein kann.

Nun wird der zweipolige Stecker von Phoenix Contakt an die Batterie gebaut. Ist ja eigentlich eine Kleinigkeit, aber ich habe Mühe, in meinem Durcheinander passende Leitungen und Aderendhülsen zu finden. Aber irgendwann ist auch das erledigt .....

..... und die Batterie verschwindet im Rahmendreieck der british-österreichisch-italienisch-deutschen Coproduktion. Dann gehts ans Starten, und zu meiner Überraschung springt die Maschine ganz ordentlich an.

Nachdem die Matchless so prima angesprungen ist, lasse ich sie etwas zu lange im Stand tuckern – so lange, bis die Zündkerze feucht wird. Das zeigt mir, dass die Vergasereinstellung nicht optimal ist, aber das gute Anspringen hindert mich daran, etwas am Vergaser zu ändern. Jetzt gehe ich auf eine kleine 5 km Probefahrt.

Aber vor der Probefahrt baue ich jetzt endlich das richtige Kennzeichen an. Diesmal schaffe ich es sogar, das Nummernschild ziemlich gerade anzubauen - ungewöhnlich.

Aber dann gehts auf die Strasse, die mittlerweile komplett getrocknet ist. Einmal Sellnrod und zurück sind gerade mal 6 km und dann wirds auch empfindlich kalt - klar, denn als einzige Motorradbekleidung habe ich den Helm, alles andere ist Schrauberbekleidung.

Dann kommt Reinhard kurz vorbei, der die kleine Honda XL 250 heute einer richtigen Probefahrt unterzieht, Das macht Sinn, denn bevor die Enduro an Suse übergeben wird, muss alles tiptop und perfekt sein. Einen kleinen Test mit "little Honda" mache ich auch - natürlich standesgemäß über Feldwege und Wiesen. Der kleine Motor schnurrt wie ein Kätzchen - eben perfekt.

Dann gehts weiter mit dem Rotax-Rollout: Die Solo Silverstar ist an der Reihe. Für die hatte ich bereits im Herbst eine neue Gelbatterie besorgt, die jetzt eingebaut wird.

Der neue Gel-Akku hat natürlich die gleichen Maße wie der alte Bleiakku - aber der Befestigungsbügel passt nicht mehr. Der liegt nämlich in dem Kanal mit den Batteriestopfen - und so etwas hat der Gel-Akku eben nicht mehr. Da muss ich etwas basteln. Der neue Akku dreht den Anlasser so kraftvoll durch, dass der Motor sofort anspringt - das war jetzt mal ein Kinderspiel.

Ob per Anlasser oder mit dem Kickstarter: Die Solo Silverstar zeigt sich heute von ihrer besten Seite und springt sofort an – so soll es sein.

Überraschung: Weiterer Besuch findet sich ein. Regina, Reimund und Sven schauen nach einem Besuch auf dem Hoherodskopf herein. Da lasse ich mich doch gern aufhalten - bin aber eigentlich sowieso durch: Alle drei Rotaxe laufen schliesslich.

Reimund findet Gefallen an der W650 und sie passt auch tatsächlich sehr gut zu ihm. Kein Wunder, als ehemaliger Laverdatreiber und Beinahe-Norton-Fahrer passt die Kawasaki natürlich in sein Beuteschema.

Nachdem die drei wieder auf dem Weg nach Berfa sind, beschliesse ich, auch noch die W650 in Betrieb zu nehmen: Etwas Kettenpflege, Öl auf die Züge und dann mal versucht, den Königswellentwin anzukicken. Tatsächlich klappt das – und wie! Ein Tritt, und der Langhuber läuft. Da könnte ich glatt auf einen Anlasser verzichten – besser als an der Matchless. Ist eben japanische Qualitätsware.

Kein schlechter Sonntag heute: Tolles Wetter, erfolgreiches Rollout, nette Besucher und sogar eine kleine Endurofahrt – so lässt sichs aushalten.

Eiszeit im Vogelsberg

Die letzte Zwischeneiszeit im Vogelsberg ist etwa 800 Jahre her – aber in diesem Jahr hat sich erneut so ein Kälteeinbruch angekündigt. Jetzt haben wir schon mehr als zwei Wochen nonstop arschkaltes Wetter – keine null Grad, nein: Wir reden über zweistellige Minusgrade. Die alte Heizung in unserem alten Fachwerkhaus versucht zwar, dagegen anzukämpfen und gibt wunderbar Wärme an die Umwelt ab – allein, es will nicht helfen: Draußen bleibt’s kalt.

So ganz langsam soll es aber wieder etwas wärmer werden und die Minusgrade werden bald nur noch einstellig sein – sagt der Wetterbericht. Leider merke ich nichts davon und ich muß immerhin jeden Tag für mindestens eine Stunde hinaus in die gnadenlose Kälte: Leihhund Yellow zwingt mich dazu. Und für heute, nach dem Hundespaziergang, bin ich wild entschlossen, ein paar Stündchen in der Werkstatt mit meiner roten DR400 zu verbringen.

Puh, um 9:00 hat es hier 18°C - minus natürlich. Selbst die recht stark fließende Ohm ist zu großen Teilen zugefroren. Das bereits die Sonne scheint ist reiner Bluff und soll wohl nur von den grauslichen Temperaturen ablenken.

Klar, fürs Auge ist so ein knackiger Wintertag schon was feines - nicht jedoch für das menschliche Gemüt, jedenfalls nicht für meines. Und in Osteuropa herrschen ja noch eisigere Temperaturen. Jetzt ist mir klar, warum meinem rumänischen Hundefreund das Wetter überhaupt nichts ausmacht.

Yellows Fell fühlt sich mittlerweile an wie das eines Eisbären. Und eine kleine zusätzliche Speckschicht sorgt mit dafür, dass es dem Burschen gar nicht zu kalt werden kann.

Und so absolvieren wir auch heute unseren alltäglichen Spaziergang - Yellow ausgesprochen gut gelaunt, ich dagegen ein klein wenig missmutig. Bin einfach zu sehr auf steigende Temperaturen eingestimmt - jetzt heisst es, dass die ab Dienstag kommen und es können sogar Plusgrade werden. Abwarten.

Nach 90 Minuten bin ich wieder zuhause - und jetzt soll es in die Werkstatt gehen. Die 2 kW Elektroheizung sollte es schaffen, die Werkstatt auf 10 °C zu erwärmen. Leider beginnt die Geschichte heute mit lausigen drei 3 °C.

Mit leicht eingefrorener Motivation beschäftige ich mich immerhin etwas mehr als eine Stunde mit dem 12V-Umbau der Suzuki-Elektrik. In dieser Zeit hat die Heizung das Räumchen auf gerade mal 5 °C erwärmt. Ich stelle fest, dass elektrische Arbeiten bei dieser Kälte nicht das richtige sind und befasse mich daher ein weiteres Stündchen mit Aufräumen und dem Sortieren von DR400-Teilen. Das sind aber bereits Rückzugsgefechte und tatsächlich beende ich den heutigen Werkstatttag bereits vor 13:00.

Gerade ein wenig aufgewärmt, bringt der Postbote ein Paket von Tante Louise - wenigstens etwas Erfreuliches heute. Da sind einmal die hübschen AJS-Retrohandschuhe - perfekt passend zu meinen Motorrädern, besonders zur W650. Und ein LED-Rücklicht ist dabei, das gleiche, dass ich an der DR400 verbaut habe. So ganz traue ich der (chinesischen?) Konstruktion nicht und falls der 400er Eintopf das Teil zerschüttelt, ist schon jetzt für Ersatz gesorgt.

Ein Enduro-Event der besonderen Art

Keine Frage: In unserem Dunstkreis ist Reinhard für den sprunghaften Anstieg von Enduro-Motorrädern verantwortlich. Ich selbst bin zwar von jeher ein Freund dieser Motorrad-Gattung, aber eigentlich war in meinem zweiten Motorradleben nichts in dieser Richtung vorgesehen – bis ich eine Probefahrt auf Reinhards XL 350 gemacht habe. Naja, und jetzt schraube ich an meiner Suzuki DR 400 – aber das ist heute nicht das Thema. Das Thema ist vielmehr eine weitere Aktion, die die Verbreitung von Enduros und dabei speziell von Honda-Enduros betrifft.

Jedenfalls bin ich heute zu einem Ereignis geladen, bei der eine Honda XL 250 an Suse übergeben werden soll. Diese Honda wurde von Reinhard und Thomas beschafft, repariert und über die TÜV-Prüfung gebracht – und das einzig und allein zu dem Zweck, die Maschine als Geburtstags,- Weihnachts- und allgemeines Geschenk an Suse zu überreichen. Mein eigener Beitrag an der Aktion ist zwar eher gering, aber entgehen lassen kann ich mir das natürlich nicht. Also gehts gegen 14:30 ab nach Ilsdorf.

Seltsame Dinge tun sich in Ilsdorf – alles Vorbereitungen auf die große XL-Übergabe. Ich sehe gleißende Scheinwerfer, Kameraspektive, Zelte und mysteriöse Maschinen, deren Sinn sich mir nicht sogleich erschließt.

Aber ich sehe auch die XL 500 von Thomas, die heute frisch getüvt wurde – zusammen mit der XL für Suse. Ordentlich gekärchert steht die 500er ausgesprochen proper da.

Zusätzliche Zuschauer wurden geladen – aber Bernd, der Tierarzt, weiß nicht ganz genau, worum es hier und heute geht. Egal, er ist dabei.

Eine spezielle Präsentationskabine wurde zusammen mit einem großen Technikaufgebot auf die Beine gestellt. Fast könnte man meinen, dass hier die neue Ducati Pannigale dem staunenden Ilsdorfer Publikum vorgestellt werden soll.

Staunend erlebe ich als Vogelsberger Landpomeranze diese Vorbereitungen – aber klar, das ist dem heutigen Ereignis angemessen. Kleiner geht nicht!

Nur unwesentlich verspätet erscheint der Star des Tages: Suse ist eingetroffen. Ahnt sie zu diesem Zeitpunkt, was da auf sie zu kommt?

Die mühsam ausgearbeitete und vorbereitete Rede fällt dann doch sehr kurz aus. Grund: Suse weiß bereits Bescheid – ein nicht genannter redseliger Herr hat die Pläne zur Unzeit ausgeplaudert. Er konnte nicht anders 🙂

Nun wird das Allerheiligste betreten: Untermalt von Blitzen, Bühnennebel (biologisch abbaubar), getragenen Klängen des Ilsdorfer Mandolinenvereins und tosendem Applaus der geladen Gäste betritt Suse die Präsentationskabine.

Nachdem sich der Nebel ein wenig verzogen hat, ist die Honda XL 250 zu erkennen und Suse ist eine gewisse Freude über die schicke Enduro durchaus anzumerken. Beeindruckender kann die Pannigale-Vorstellung in Milano auch nicht gewesen sein.

Die Instruktoren Reinhard und Thomas erläutern die Startzeremonie eines Einzylinder-Viertakt-Motors: And now, Lady: Kick your big single into life.

OK, den ersten Start des kalten Motors erledigt Thomas, aber ab dann übernimmt Suse und bekommt den Einzylinder ohne Probleme zum Laufen.

Runde um Runde wird um den Hof gedreht und die Rundenzeiten werden immer besser. Während die übrigen Teilnehmer des Ereignisses vor der Kälte in die warme Wohnung und zu heißem Kaffee flüchten, verbringt Suse noch einen Augenblick bei ihrer Honda – allein und ungestört.

Kleinere Pannen sind trotz umfangreicher Vorbereitung manchmal unvermeidlich. In diesem Fall waren die Filmaufnahmen betroffen: Die installierten Kameras fielen aufgrund der Kälte und schwächlicher Batterien reihenweise aus. Und statt eines kompletten Dokumentarfilms sind lediglich die beiden folgenden kurzen Filmsequenzen heraus gekommen.


Das war’s dann für heute in Ilsdorf. Jetzt sind also bereits vier Enduros mit 250, 350, 400 und 500 ccm vorhanden, und damit kann die für dieses Jahr geplante Reise entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze statt finden. Die ersten Details dieser Fahrt werden noch an diesem Nachmittag diskutiert. Wir sehen und hören uns bereits auf dem alten Kolonnenweg und rund um die ehemaligen Grenzanlagen mit den vier Eintöpfen das grüne Band befahren – blubb-blubb-blubb.