Ja zum Schaltroller?

Diese Frage stellt sich mir gerade: Behalte ich meinen letzten Schaltroller, die grüne Cosa, oder soll ich sie billig verramschen – viel gibt es für die ungeliebte Cosa ja ohnehin nicht.

Natürlich habe ich die Cosa während der Schraubereien der letzten Monate richtig hassen gelernt. Keine Ahnung, wie oft mir Begriffe wie „italienische Mistbiene“, „Drecksroller“, „Höchststrafe“ und ähnliches heraus gerutscht sind – und dabei war immer die grüne Cosa gemeint. Andererseits hat uns das aber auch zusammen geschweisst und wer weiß, ob ich so eine Hassliebe nicht vielleicht sogar brauche.

Jedenfalls werde ich heute die Entscheidung pro oder contra Schaltroller treffen – aber später am Tage nach einer vielleicht letzten Probefahrt.

Zuerst schleppe ich mich nämlich mit meinem Kumpel Yello durch einen ausgesprochen unfreundlichen Morgen.

Leihhund Yello

Grauer Himmel, Kälte, eintönig braune Erde – hier kann ich zunächst nichts freundliches oder gar einen tollen Herbsttag erkennen.

Leihhund Yello

Dabei hätte ich schon am Verhalten von Yello erkennen müssen, dass aus diesem Tag noch etwas wird: Der Bursche ist gut gelaunt und bei genauem Hinsehen ist doch etwas vom bunten Herbst zu sehen.

Nach einem kurzen Besuch auf dem Herbstmarkt in Ruppertenrod zerre ich dann die grüne Cosa aus der Werkstatt und gehe auf eine kleine Vogelsbergrunde.

Die grüne Cosa

Zuerst erleben wir einen kleinen Indian Summer in der Gemarkung Mücke.

Die grüne Cosa

Dann rollern wir auf Wirtschaftswegen in Richtung des Feldatals.

Die grüne Cosa

Auch im Raum Groß-Felda und Zeilbach bleiben wir den Nebenstrecken treu.

Die grüne Cosa

Eindeutig läuft die grüne Cosa mit dem kleinen 125 ccm Motor von mal zu mal besser. Heute fahren wir die gesamte Strecke von Ober-Ohmen bis Ulrichstein konstant über 80 km/h – und da geht es ordentlich bergauf. Sogar nach den Ortsdurchfahrten von Unter- und Oberseibertenrod erreichen wir die 80 wieder. Und bei der Abfahrt in Richtung Bobenhausen II erreicht der Tacho die 95 – dann nehme ich das Gas zurück. Nicht weil die Cosa fahrwerksseitig am Ende ist, nein, nein, das Cosa-Fahrwerk macht das locker mit. Aber ich will den kleinen Motor nach der langen Standzeit nicht überfordern.

Nach diesen 50 Kilometern steht mein Entschluß fest: Die grüne Cosa bleibt im Hause – erst einmal. Ein Zweitakter gehört einfach in jeden Haushalt und womit sonst soll ich meine Kurzstrecken- oder Einkaufsfahrten machen? Das wäre also geklärt. Zu Hause bekommt die Cosa dann auch ihre Ration Bactofin, damit die folgenden Standzeiten dem Tank und Vergaser nichts anhaben.