Die Christel von der Post

….. bringt heute mehrere Pakete und Päckchen, die das Herz des Rollerschraubers erfreuen. Damit ist für die nächsten 3 Wochen die Arbeit in der Werkstatt gesichert.

Capri 50

Das gravierte Typenschild für den Capri-Roller kommt von Jens. Das sieht doch gleich ganz anders aus, als wenn ich es mit Schlagzahlen malträtiert hätte.

NSU Lambretta

Von NSU-Schönhaar habe ich jetzt die Instrumente zusammen. Habe lange überlegt, die alten Instrumente (rechts im Bild) zu belassen, aber die sind einfach nur verblasst, und das ist keine Patina, sondern wirklich schlecht abzulesen. Also einmal neu, und die Uhr ist jetzt elektrisch, im Gegensatz zum mechanischen Original.

Capri 50

Diese Capri-Teile gabs geschenkt zum ersteigerten Garelli-Motor dazu – eine nette Geste des Verkäufers.

Capri 50 Garelli-Motor

Was für ein putziges kleines Motörchen der Garelli 50 gERKY ist. Was sich hinter der Bezeichnung gERKY verbirgt, muss ich noch heraus finden.

Garelli gERKY

Wenn ich ein bisschen Glück habe, ist das ein ungedrosselter 50er Motor mit 3,5 oder 4,2 PS.

NSU Lambretta

Auch ein paar Kleinteile für die Lambretta sind heute gekommen, beispielsweise die Getriebeöl-Einfüllschrauben als hochglanzpolierter Nachbau.

NSU Lambretta

Jetzt mache ich noch eben die Elektrik der Lambretta fertig – eine überschaubare Aufgabe. Tatsächlich funktioniert auch alles. So langsam kann ich mit über den Wiederzusammenbau nachdenken.

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Die Noris Dynastart-Anlage

Kann man ja wohl als bekannt voraussetzen: Bei der Dynastart-Anlage läuft beim Starten die Lichtmaschine als Motor und dreht den Otto-Motor, bis er anspringt. Anschließend läuft die Anlage als Generator und liefert Strom für das Bordnetz. So eine Dynastart-Anlage hat auch meine kleine Lambretta, und die hat seit zwei Tagen bei mir für schlaflose Nächte gesorgt. Aber dazu später mehr, denn mein Tag beginnt heute mit dem Hundespaziergang, auf dem wir diesmal zu dritt sind.

Yellow und Laurent

Laurent war ein paar Tage krank: Eine böse Entzündung der rechten Wolfskralle hat ihn ziemlich lahmgelegt. Heute gehts aber besser und so kann er uns mal wieder auf der Runde um den Kratzberg begleiten. Spaziergänge mit den beiden sind immer recht anstrengend, weil die beiden weißen Gangster sich gegenseitig zu allen möglichen Untaten anstacheln. Heute habe ich Glück, und die beiden erschrecken nur Rocco, den Pudel. Sonst treffen wir niemanden, was bei dem stürmischen und nieseligen Wetter kein Wunder ist.

Yellow und Laurent

Immer wieder werden kleine Gehorsamsübungen eingestreut, was beim Doppelpack wirklich angebracht ist. In diesen Disziplinen ist Yellow klar vorn.


Glückliche Hunde toben um den Kratzberg.

Jetzt aber ab in die Werkstatt, denn ich hab mir vorgenommen, das Dynastartproblem heute zu lösen. Zu dem Problem kam es dadurch, dass ich die Anlage teilzerlegt und überprüft habe, wobei keine Änderungen vorgenommen wurden. Aber zusätzlich habe ich die Verkabelung insofern geändert, dass der hohe Strom zum Anlassen nicht mehr über das Zündschloß, sondern über ein spezielles Starterrelais geschaltet wurde. Naja, und seitdem dreht der Anlasser nicht mehr. Das Starterrelais zieht an und schaltet auch durch, aber der Anlasser macht keinen Mucks.

Die gestrige Lektüre des „Kupferwurms“ von Carl Hertweck brachte mich auf die Lösung: Der Anlasser braucht soviel Strom, dass es hier auf jeden Übergangswiderstand und auf jeden Zentimeter Leitung ankommt. OK, mit der dicken 6mm2 Leitung hatte ich nicht gegeizt und den Übergangswiderstand des Starterrelais werde ich jetzt prüfen.

Ende vom Lied und gleichzeitig die Lösung des Problem ist, das billige chinesische Starterrelais wieder heraus zuschmeissen und durch einen ordentlichen und dreimal so teuren Magnetschalter zu ersetzen. Zusätzlich kürze ich die Leitungen von Klemme 30, Klemme 50 und die Masseleitung auf die Mindestlänge und spare dadurch runde 30 cm. Und voila, schon schnurrt der Anlasser wieder.

NSU Lambretta

Oben am Bildrand baumelt noch das „alte“ chinesische Starterrelais, aber der bessere Magnetschalter von Paschburg & Wunderlich ist schon verkabelt und hängt provisorisch herum. Nebenbei hat dieses Relais noch zwei Steckklemmen mit ungeschaltetem und abgesicherten Plus.

NSU Lambretta

Am Zündschloss noch eben Plus für die Klemme 51 am Regler aufgelegt, dann den Zündschlüssel rein – gedrückt und hui, dreht sich die Lichtmaschine als Anlassermotor. So soll es sein.


OK, also ist eine Dynastart-Anlage etwas empfindlich gegenüber Übergangswiderständen. Mal eben so eine fliegende Verdrahtung mit lockeren Schrauben, Krokodilklemmen und sonstigem Pfusch ist also nicht.

NSU Lambretta

OK, alles gut. Jetzt wird der Magnetschalter vernünftig befestigt und angeschlossen, die Zündspule bekommt noch ihr geschaltetes Plus, und dann lasse ich das Motörchen mal probelaufen.


Das war’s dann für heute in der Werkstatt – hoffentlich kann ich jetzt wieder vernünftig schlafen.

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Die Lötmaschine

In Wahrheit hab ich ja gar keine Lötmaschine, sondern nur ein paar Lötkolben und ein nettes kleines Lötbad. Damit baue ich bei Bedarf die Bowdenzüge meiner Zweiräder, und das liegt heute mal wieder an. Aber vorher gibt es an diesem schönen knackig kalten Morgen einen besonders langen Ausflug mit meinem gelben Freund Yellow.

Yellow

Das diesige Wetter und die fahle Sonne lassen den Kratzberg heute ein wenig wie eine Urwelt-Landschaft aussehen. Yellow und ich fühlen uns aber recht wohl darin. Für einen ruhigen und meditativen Spaziergang haben wir extra eine Route weitab der üblichen Feldwege gewählt. Und so sind wir auch 90 Minuten komplett unter uns – und genießen es.

Yellow

Davon, dass es heute bis zu 8°C warm werden soll, ist um 9:00 noch nichts zu sehen. Aber gerade Yellow, der alte Rumäne, fühlt sich bei tiefen Temperaturen erst richtig wohl – das ist wohl das Karpatenblut in ihm.

Yellow

Weites Land!

Yellow

Hin und zurück geht es über den Graben, wobei die Sprungtechnik immer eleganter wird.

Yellow

Dann tauchen wir in eine echte Urweltlandschaft ein mit Moosen, Farnen und niedrigen Gewächsen.

Yellow

In diesem winzigen Stück „Urwald“ würde es mich nicht überraschen, wenn aus den Farnen ein Sphenodon punctatus, eine frühzeitliche Brückenechse aus der Familie der Schnabelköpfe auftauchen würde.

Yellow

Auch als wir uns nach fast 1,5 Stunden wieder der Zivilisation nähern, ist die Sonne noch immer hinter den Wolken versteckt.

Yellow

Dann gehts auf einen Plausch zu Reinhard – und was muss ich sehen: Endlich steht hier wieder eine richtige Kaffeemaschine. Das verspricht einen deutlichen Qualitätsschub für den Vormittags-Kaffee. Und so ist es tatsächlich.

Und jetzt kommen wir allmählich zum Thema Lötmaschine. Für die NSU Lambretta habe ich einen Satz Züge gekauft und dann später festgestellt, dass alle Züge bis auf Gas- und Schaltzug am Ende offen sind. Da ist kein Nippel angelötet und es liegen auch keine Nippel bei. Also muss ich in meinem Fundus die passenden Nippel suchen und dann Maß nehmen und löten.

Insgesamt klappt das sehr gut – allerdings fliegen meine einzigen beiden Birnen-Nippel beim Aufbohren auf 2mm durch die Werkstatt und sind erst einmal verschwunden. Nach elend langer Suche finde ich die beiden winzigen Dinger dann unter der Thunderbird wieder. Aber davon abgesehen gibts heute keine bösen Pannen.

NSU Lambretta

Das ist mein etwas rustikales Lötbad (Danke, Claus). Damit gelingen meine Züge fast immer und bisher ist noch kein Nippel abgerissen, auch nicht bei Bremszügen.

Kupplungszug NSU Lambretta

Auch dieser birnenförmige Nippel für den Kupplungszug sieht durchaus vertrauenerweckend aus. Und er passt sogar. Merke: Der Innenzug muß um 185 mm aus dem Außenzug herausragen, gemessen bis zum Nippelende.

NSU Lambretta

Jetzt kann ich auch die Lichtmaschine wieder zusammen bauen. Mit den Luftleitblechen warte ich aber noch, damit die mir beim weiteren Schrauben nicht im Weg sind.

NSU Lambretta

Und zu guter letzt baue ich noch einen Halter für das nachgefertigte Rücklicht von Casa Lambretta, das mir übrigens sehr gut gefällt.

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LA12/45/60R

LA12/45/60R – das ist der Typ der in meiner Lambretta eingebauten Noris-Lichtmaschine. Erst durch einen Internet-Hinweis habe ich erfahren, wo diese Bezeichnung abzulesen ist. OK, das weiß ich jetzt, aber dennoch lege ich heute die Lichtmaschine frei, um den Zustand der Kohlen und des Unterbrecherkontaktes zu überprüfen.

Lambretta Noris Lima

Auf dem Blechrand direkt unterhalb des Reglers ist die Noris-Bezeichnung zu finden: LA12/45/60R. Die zentrale Mutter des Lüfterrades habe ich erst mit dem geliehenen Druckluftschrauber lösen können. Als nächstes zicken die drei Schlitzschrauben des Deckels rum – aber gegen meinen Schlagschrauber kommen die nicht an. 

Lambretta Noris Lima

Endlich liegt die Lichtmaschine frei. Die Verschleissteile machen alle noch einen ordentlichen Eindruck, das kann erst einmal so bleiben.

Lambretta Ersatzteile

Heute sind ein paar wichtige Teile für die Lambretta angekommen: Der überholte Tacho, eine Dose Mitropa-Rot, Gummipuffer für die Seitendeckel und ein Starter-Relais. Das wird installiert, damit das arme Zündschloß nicht den hohen Anlassstrom schalten muss.

 

 

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Schrauben und Muttern

Diesen Sonntag verbringe ich zu einem Gutteil bei meiner Lambretta in der Werkstatt. Es sind so viele Kleinigkeiten zu tun und jede Aktion zieht weitere nach sich. Kurzzeitig denke ich daran, den Roller gleich komplett zu zerlegen und alles zu machen, was dabei auffällt. Aber dann kommt doch wieder die Vernunft: Ich bleibe dabei, eine sanfte Restauration durchzuführen und anfallende Arbeiten quasi während des Betriebes zu erledigen.

NSU Lambretta

Geplant ist ein Blick auf die Lichtmaschine – allein schon um zu wissen, ob ich eine Bosch- oder eine Noris Dynastartanlage habe. Aber bisher finde ich nirgendwo einen entsprechenden Aufdruck. Und das Lüfterrad will sich nicht entfernen lassen, dazu fehlt ein Gegenhalter.

NSU Lambretta

Auch der Regler verrät mir nichts über den Hersteller der Lichtmaschine.

NSU Lambretta

Dann soll das Getriebeöl erneuert werden. Zuerst sind sowohl die Sechskante der Einfüll- als auuch der Ablassschraube vergriesgnaddelt. Die werden also mit Hammer und Meißel entfernt – kein Problem. Dumm ist aber, dass kein Tropfen Öl aus dem Getriebe fliesst, alles ist salztrocken. Bruno, Bruno, allmählich graut mir vor dir. Also sofort schönes goldenes GL80 hinein. Im Hinterachsgetriebe ist zumindest dickes Fett drin, was ja auch hinein gehört. Kommt trotzdem neu, ich vertraue Bruno jetzt überhaupt nicht mehr.

NSU Lambretta

Dann soll die Getriebeöl-Kontrollschraube ausgedreht werden, um zu sehen, ob der Ölstand stimmt. Aber diese M8er Schraube dreht sich kurz – und reisst dann kurz unter dem Sechskant ab. Mist, aber dafür kann der Bruno jetzt nix. Zum Ausbohren müsste ich das Getriebe ausbauen oder die gesamte Beinverkleidung entfernen. Also lass ich die abgerissene Schraube erst mal drin, kontrollieren kann ich den Ölstand auch anders.

Anschliessend beschäftige ich mich noch ein wenig mit dem Entfernen von Rost und ziehe zwei neue Leitungen vom Zündschloß in den Motorraum. Und es gibt eine neue, dicke Masseleitung zwischen Motor und Rahmen.

 

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