In Wahrheit hab ich ja gar keine Lötmaschine, sondern nur ein paar Lötkolben und ein nettes kleines Lötbad. Damit baue ich bei Bedarf die Bowdenzüge meiner Zweiräder, und das liegt heute mal wieder an. Aber vorher gibt es an diesem schönen knackig kalten Morgen einen besonders langen Ausflug mit meinem gelben Freund Yellow.
Das diesige Wetter und die fahle Sonne lassen den Kratzberg heute ein wenig wie eine Urwelt-Landschaft aussehen. Yellow und ich fühlen uns aber recht wohl darin. Für einen ruhigen und meditativen Spaziergang haben wir extra eine Route weitab der üblichen Feldwege gewählt. Und so sind wir auch 90 Minuten komplett unter uns – und genießen es.
Davon, dass es heute bis zu 8°C warm werden soll, ist um 9:00 noch nichts zu sehen. Aber gerade Yellow, der alte Rumäne, fühlt sich bei tiefen Temperaturen erst richtig wohl – das ist wohl das Karpatenblut in ihm.
Weites Land!
Hin und zurück geht es über den Graben, wobei die Sprungtechnik immer eleganter wird.
Dann tauchen wir in eine echte Urweltlandschaft ein mit Moosen, Farnen und niedrigen Gewächsen.
In diesem winzigen Stück „Urwald“ würde es mich nicht überraschen, wenn aus den Farnen ein Sphenodon punctatus, eine frühzeitliche Brückenechse aus der Familie der Schnabelköpfe auftauchen würde.
Auch als wir uns nach fast 1,5 Stunden wieder der Zivilisation nähern, ist die Sonne noch immer hinter den Wolken versteckt.
Dann gehts auf einen Plausch zu Reinhard – und was muss ich sehen: Endlich steht hier wieder eine richtige Kaffeemaschine. Das verspricht einen deutlichen Qualitätsschub für den Vormittags-Kaffee. Und so ist es tatsächlich.
Und jetzt kommen wir allmählich zum Thema Lötmaschine. Für die NSU Lambretta habe ich einen Satz Züge gekauft und dann später festgestellt, dass alle Züge bis auf Gas- und Schaltzug am Ende offen sind. Da ist kein Nippel angelötet und es liegen auch keine Nippel bei. Also muss ich in meinem Fundus die passenden Nippel suchen und dann Maß nehmen und löten.
Insgesamt klappt das sehr gut – allerdings fliegen meine einzigen beiden Birnen-Nippel beim Aufbohren auf 2mm durch die Werkstatt und sind erst einmal verschwunden. Nach elend langer Suche finde ich die beiden winzigen Dinger dann unter der Thunderbird wieder. Aber davon abgesehen gibts heute keine bösen Pannen.
Das ist mein etwas rustikales Lötbad (Danke, Claus). Damit gelingen meine Züge fast immer und bisher ist noch kein Nippel abgerissen, auch nicht bei Bremszügen.
Auch dieser birnenförmige Nippel für den Kupplungszug sieht durchaus vertrauenerweckend aus. Und er passt sogar. Merke: Der Innenzug muß um 185 mm aus dem Außenzug herausragen, gemessen bis zum Nippelende.
Jetzt kann ich auch die Lichtmaschine wieder zusammen bauen. Mit den Luftleitblechen warte ich aber noch, damit die mir beim weiteren Schrauben nicht im Weg sind.
Und zu guter letzt baue ich noch einen Halter für das nachgefertigte Rücklicht von Casa Lambretta, das mir übrigens sehr gut gefällt.