Vjatka – die russische Vespa

Meine Suche nach einer Vjatka, der russischen Vespa, geht ja schon eine ganze Zeit – und war bisher erfolglos. Trotz des Einsatzes von geballter russischer Power in Form von Arbeitskollegen kam letztlich nichts dabei heraus. Versuche in Kaliningrad, in Moskau und in Minsk erbrachten ….. nichts.

Aber jetzt habe ich eine Vjatka bekommen. OK, sie ist noch nicht bei mir, sondern steht in Tytuvenai, einer kleinen Stadt in Litauen. Die Sache kam so zustande:

Anfang 2012 hat sich Tadas aus Litauen im Ural-Dnepr-Forum vorgestellt. Tadas ist ein junger Motorrad-Enthusiast und auch ein begnadeter Schrauber. Bereits kurze Zeit nach seiner Vorstellung im Forum hat Tadas einigen Foristi Dnepr-Motoren beschafft und überholt. Die Resonanz auf seine Arbeiten waren 100% positiv.

Nach den erfolglosen Versuchen, eine Vjatka aus dem ehemaligen Ostblock zu beschaffen, habe ich dann Tadas angesprochen. Und glaubt, oder lasst es bleiben: Innerhalb von 4 Wochen hat es Tadas geschafft, eine Vjatka zu finden und abzuholen. Nebenbei wurde bereits der Transport organisiert – ebenfalls von Tadas.

Das ist Tadas mit seinem aktuellen Motorrad, einer XT600

Das ist Tadas mit seinem aktuellen Motorrad, einer XT600

Heute kamen dann die Bilder. Sie zeigen die Abholung in Kaunas und die temporäre Unterbringung in Tadas Garage. Nach Deutschland und in den Vogelsberg wird die rot-braune Vjatka aber wohl erst im Januar kommen. Aber das macht nichts und konserviert eher die Vorfreude.

Hier schon mal ein paar Bilder von der Abholung der Vjatka in Kaunas und der Ankunft in Tytuvenai:

Vjatka

Abholung der Vjatka in Kaunas.

Vjatka

Sieht nach einem Roller in brauchbarem Zustand aus. Vielleicht tut es sogar eine sanfte Aufarbeitung anstelle einer Komplettrestauration.

Vjatka

Wer’s nicht weiss, denkt hier garantiert an eine alte Vespa.

Vjatka

Das russiche Kraftpaket.

Vjatka

Bin gespannt, wie nahe der Motor an der Vespa ist. Es heisst ja, der Einbau eines PX- oder Cosa-Motors wäre kein Problem.

Vjatka

Hier ist die Vjatka wieder abgeladen und befindet sich nun für einige Zeit in Tadas Garage.

Vjatkka

Was für ein geiler Ar…. – meine natürlich ein wunderbares Heck.

Vjatka

Ein paar Fehlteile gibt es einzeln dazu.

Bisher läuft die Aktion Vjatka perfekt – allerdings erst, nachdem Tadas ins Spiel gekommen ist. Für den Freund sowjetischen Alteisens dürfte eine solche Verbindung Gold wert sein. Wer also Unterstützung bei der Suche nach russischen Fahrzeugen oder Ersatzteilen benötigt, kann sich an Tadas wenden. Nach meiner bisherigen Erfahrung ist Tadas ein Mann von Ehre und absolut seriös. Interessenten dürfen gern per email Kontakt aufnehmen.

 

Veröffentlicht unter Vespa

Winterzeit ist Werkstattzeit

Genau so ist es  – obwohl man Gestern gut ein paar Kilometer hätte machen können. Aber während ich noch im Zweifel war, soll ich oder nicht, tja, da war der Tag auch schon wieder vorbei. Und heute entschliesse ich mich gleich, einen Werkstatttag einzulegen – natürlich erst nach dem obligatorischen Hundespaziergang.

Yellow

Ganz hoch oben auf dem Kratzberg genießen wir die Aussicht – aber erst nach einer fetten Standpauke für Yellow. Der Bursche hat sich wie ein Aal aus dem Halsband gewunden und hat einen Streit mit einem Collie-Mischling vom Zaun gebrochen. Völlig unnötig, aber so sind Hunde nun einmal.

Yellow

Nur eine halbe Stunde später dann Yellows andere Seite: Er freut sich über das Zusammentreffen mit den zwei kleinen Wudeln und denkt überhaupt nicht an Streit.

DR400

Dann gehts ab in die Werkstatt, wo schon viel zu lange meine Enduro auf Zuwendung wartet. Zur Erinnerung: Der Motor dreht nur noch bis 4500 Umdrehungen und hat darüber fiese Aussetzer. Also auf die Bühne mit der Suzi, die Heizung aufgedreht und dann schauen wir mal.

DR400

Da die Symptome sowohl elektrische als auch vergasertechnische Ursachen haben können, bin ich etwas unschlüssig. Dann beginne ich aber mit der Elektrik und messe zwei Magnetzündungen ohmsch durch. Danach wären beide Systeme in Ordung, die Werte sind OK und entsprechen dem Handbuch.

DR400

Jetzt wird der Vergaser ausgebaut, was bei der Suzi aufgrund der kompakten Bauweise immer etwas kniffelig ist. Heute klappts aber ganz gut, und zwar auf diesem Weg: Die Vergaserschellen, gelöst, den Gaszu abgebaut und alle Schrauben des Luftfilterkastens entfernt.

DR400

Jetzt kann ich den Vergaser aus dem Ansauggummi am Zylinderkopf drücken und nach rechts drehen. Mit etwas Gewürge entferne ich den Mikuni dann über die rechte Seite. Ohne das Lösen der Luftfilterschrauben gehts aber wirklich nicht.

DR400

Jetzt habe ich Platz und kann die Anschlussgummis auf Risse und Beschädigungen untersuchen. Ist aber alles in Ordnung.

DR400

Ich schnappe mir einen überholten und ultraschall-gereinigten Vergaser und überprüfe den Schwimmerstand. Stimmt ziemlich genau, aber ich überlege, ob ich den Zulauf etwas vergrössern sollte. Mhmm, tja, werde nachher mal in der Bibel blättern und sehen, was der alte Carl Hertweck dazu meint.

Vespa Schilder

Gegen 18:00 lasse ich es für Heute gut sein und hänge noch eben ein neues Vespa-Blechschild auf. Ein bisschen Vespa am Tag muss einfach sein.

Ach ja: Per email bekomme ich eine Nachricht aus Litauen. Tadas hatte heute bei dem Versuch, meine Vjatka abzuholen, eine Panne an seinem Opel. Morgen gibts es den nächsten Anlauf.

 

 

Träume in Panzerblech

Nachdem ich jetzt pending projects sowohl in Sachen Capri als auch in Sachen Vjatka habe, beginnen die Tagträume und die Vorfreude eines alten Schraubers auf neue Abenteuer. Tagträume lassen sich am besten auf den Spaziergängen mit Yellow am frühen Morgen und in der Einsamkeit des Kratzberges erleben.

Yellow

Am Fuße des Kratzberges verlangt Yellow heute aber auch etwas Zuwendung und gemeinsames Spiel – bekommt er auf dieser Spielwiese natürlich auch.

Aber dann bleibt immer noch jede Menge Zeit für Tagträume. Die drehen sich heute um den russischen Motorroller Vjatka – eine Vespa-Kopie, die in einem russischen Panzerwerk hergestellt wurde, so die Sage. Entsprechend dick und massiv dürfte der Blechrahmen sein, jedenfalls hoffe ich das.

 

Vjatka

Vor einiger Zeit habe ich, ebenfalls direkt aus Russland, ein paar kleine Vjatka-Modelle bekommen. Eines davon seht ihr hier. Und in dieser eleganten Farbgebung will ich meine echte Vjatka neu lackieren. Aber das geht natürlich erst, wenn der Deal perfekt ist und der Transport erfolgreich war. So weit bin ich leider noch nicht.

Vjatka Modell

Auf jeden Fall ist das eine äußerst elegante Zweifarben-Lackierung.

Vjatka Modell

Zumindest bei diesem Modell ist die Vjatka 150P sehr nahe am Original.

Ost-Vespa

Derzeit tut sich in Sachen Motorrad oder Motorroller bei mir nicht allzu viel – aber ein bisschen was geht immer. Heute habe ich eine email im Postfach, die Neuigkeiten in Sachen Vjatka bringt.

Yellow

Nach drei Tagen ohne Hundespaziergang geht es heute endlich mal wieder zu Yellow. Ich kann berichten, dass die Freude und das Vergnügen auf beiden Seiten gleichermassen vorhanden sind. Entsprechend lang wird unser heutiger Gang.

 

Vjatka

In meinem akuten Rollerwahn bin ich ja parallel auf der Suchen nach drei Dingen: Nach einer Vjatka, einem Capri und einem China-Roller. In Sachen Vjatka tut sich plötzlich etwas, denn ich erhalte eine mail von Tadas, dem Mittelmann aus Litauen. Er könnte diese abgebildete Vjatka beschaffen, leicht angegammelt, aber komplett und fahrbereit. Ich bitte Tadas, den Roller zu kaufen. Weiteres zu einem späteren Zeitpunkt.

Im Meilenwerk

An diesem Dienstag geht es auf meine letzte Dienstreise! Zusammen mit Uwe und Claus führt sie nach Stuttgart zum Daimler, also zu Mercedes Benz. Und das ist eine richtig spannende Sache geworden – sowohl die Dienstfahrt als solche als auch das Umfeld.

Bender

Der Dienstag Morgen beginnt im Büro und gipfelt in einem Mett-Schwein. Dieses Mett-Schwein hatte ich gegen meinen Kollegen Rene verloren und heute wurde es verzehrt.

Bender

So eine richtige Fleischmahlzeit kommt einfach gut.

Meilenwerk

Dann ging es auf nach Stuttgart, das wir nach langer Fahrt auch erreichen. Das gebuchte Hotel, das V8-Hotel, liegt im Meilenwerk, einer bemerkenswertern Einrichtung auf dem ehemaligen amerikanischen Flugplatz. Bereits im Eingangsbereich werden wir mit dem Motto des Hotels und des gesamten Meilenwerks konfrontiert: Auto- und Motorrad-Technik. Das riesige Gunbus-Motorrad mit seinem V2-Motor ist so gewaltig, dass selbst eine Boss-Hoss daneben wie ein Honda Monkey wirkt.

Meilenwerk

Überall im V8-Hotel stösst Du auf Technik: Hier stehen zwei alte Vespa einfach so neben dem Aufzug herum.

Meilenwerk

Wir loggen ein und machen uns auf den Weg in die Zimmer …..

Meilenwerk

….. wobei uns auf Schritt und Tritt historische Automobiltechnik begegnet.

Meilenwerk

Die 110 – das ist mein Zimmer und bereits das Türschild lässt ahnen, was mich erwartet.

Meilenwerk

Und tatsächlich ist die Werkstatt-Suite der absolute Hammer und ein Highlight in Sachen Hotelzimmer. Beispielsweise ist das Bett in eine Hebenbühne hinein gebaut und es setzt sich fort in der Frontpartie eines britischen Morris Minor in British-Racing-Green.

Meilenwerk

Überall finden sich Werkstatt-Elemente, auch im Naßzellenbereich.

Meilenwerk

Ein Toilettendeckel aus Riffelblech!

Meilenwerk

Vitrinen mit alten Modellen.

Meilenwerk

Wände, Decken, Fußboden – alles im Shabby-Look einer Werkstatt. Öl- und Benzinfässer vervollständigen die Werkstatt-Atmosphäre.

Meilenwerk

Da möchte ich am liebsten gleich in den Blaumann schlüpfen und anfangen, Ventile einzustellen.

Meilenwerk

Eines der Fenster im Zimmer geht direkt zur nebenan liegenden Oldtimerhalle, die natürlich auch besucht wird.

Meilenwerk

Wunderbar gepflegte oder auch restaurierte Oldtimer kannst Du hier sehen – oder auch kaufen, sofern die Portokasse gut gefüllt ist.

Meilenwerk

Ein Traumwagen der 60er Jahre.

Meilenwerk

Englische Nobelautos faszinieren mich besonders – kein Wunder, oder?

Meilenwerk

Diese Linien – das schaffen nur Italiener und Engländer.

Meilenwerk

Die Raubkatze mit 12 Zylindern.

Meilenwerk

Dagegen wirkt ein 17″ Niederquerschnitssreifen wie Kinderkram.

Meilenwerk

Auch für die kleine Geldsbörse, also für mich, ist das geeignete Automobil vorhanden.

 

Meilenwerk

Ebenfalls Teil des Meilenwerks ist die Wichtel-Gaststube, wo wir das leckere Wichtelbier und 1A-Obstler probieren.

 

Meilenwerk

Der nächste Tag ist dann harte Arbeit im Autowerk Daimler. Zu später Stunde treten wir den Heimweg an und geniessen noch später die typische Nahrung auf Dienstreisen: Den Burger.