….. sind heute zu Besuch bei mir und natürlich machen wir unter diesen Umständen einen Spaziergang zu dritt. Gegen Ende unseres Ausgangs verdunkelt sich allmählich der Himmel und ganz, ganz langsam beginnt es zu regnen. Und es wird innerhalb weniger Minuten spürbar kälter. Das fühlt sich so an, als wären wir soeben Zeugen des echten Herbstbeginns geworden.
Durch diese hohle Gasse begeben wir uns auf den Weg ins freie Feld.
Und jetzt wird erst einmal so richtig gerannt.
Auch der meist etwas behäbige Yellow ist heute sehr aktiv.
Und später im Hof betätigen die beiden sich wieder als prima Wachhunde.
Tatsächlich erlebe ich diesen Morgen ohne Regen – das fängt gut an und vor allen Dingen kann ich wieder meinen Hundespaziergang machen. Tu ich auch und so rollt um 9:30 der MG vom Hof in Richtung Yellow.
Ein tolles Wetter ist das Heute – nicht zu kalt, nicht zu warm und kein Tropfen Regen. Und die Herbstfarben werden mit jedem Tag schöner.
Mit Yellow habe ich heute viel Spaß und entsprechend dehnen wir unseren Gang aus.
Danach aber dann der Schock: Der MG springt nicht an! Die Kontrollleuchten leuchten, aber der Anlasser macht keinen Mucks. Zum Glück kann ich das Auto auf der abschüssigen Strasse anrollen lassen und etwas ausserhalb des Ortes halte ich an und schaue nach.
Da hat doch dieser englische Mistbock tatsächlich das Pluskabel an der Batterie gelockert, was naturgemäß zu Kontaktproblemen führte. Aber halt: Kann es nicht auch sein, dass ich das Kabel nach der HGF-Reparatur nicht ordentlich angezogen habe? Mhhm, ja, ich denke, so war’s. Da muß ich mal wieder Abbitte leisten. Jedenfalls geht die Fahrt jetzt munter weiter, denn für solche Lappalien reicht selbst mein bescheidenes Bordwerkzeug, was aus einem Schweizer Universaltool besteht.
Schon in der Nacht hab ich ihn gehört: Regen. Und der erste Blick am Morgen nach draußen bestätigt das: Regen. Und was für ein Regen! So heavy, daß mein geplanter Spaziergang mit Leihhund Yellow ausfallen muß.
Nicht ausfallen kann jedoch eine kleine Einkaufsfahrt, die ich mit dem MG tätige. Dieses Auto macht nämlich auch geschlossen und bei Regen Spaß.
Geht’s noch britischer? Ländliche Gegend, Regen, Nebel und ein MG.
Meine Phantasie reicht aus, um mir hinter dem nebelverhangenen Hügel das Meer vorzustellen.
Indian summer in the countryside.
Der Einkauf ist schnell erledigt und ich habe nette 70 britisch angehauchte Kilometer zurück gelegt. Und nur wenige Minuten nach diesem Foto kommt mir ein gelber Lotus Elise entgegen. In dem werkelt ja der gleiche Motor wie im MG.
Ein Brückentag und damit ein freier Freitag – damit lässt sich natürlich etwas anfangen. Am Vormittag bringe ich den MG zum Reifendienst und lasse die Vorderräder neu wuchten. Damit sollte das Rumpeln ab 100 km/h aufhören. Und tatsächlich: Auf meiner 80 km langen Probefahrt, auf der ich bis zu 150 km/h erreiche, laufen die Räder jetzt schön rund und sanft.
Und jetzt? Jetzt ist mir nach italienischem Lebensgefühl, also nach einer Vespafahrt. Und zwar nach einer langsamen. Also kommt die kleine PK50 zum Einsatz.
Vom Vorbesitzer war zu erfahren, dass die Vespa bei ihm nur für ganz kurze Fahrten zu den Pferden benutzt wurde – also so knapp einen Kilometer. Das erklärt, warum der Motor bei flotten Fahrten reichlich Schmodder aus dem Auspuff rotzt. Da müssen dem Roller ja schon meine 15 km nach Laubach wie eine Weltreise erscheinen. Und das ist erst der Anfang der heutigen Tour, die mich zuerst auf den schönen Schloßhof führt.
Gheimnisvolle Türen im Casa.
An den Ranken der Gemäuer zeigt sich der Herbst schon überdeutlich: Indian Summer.
Jede Vespa macht im Schloßpark eine gute Figur.
Und natürlich auch in alten Städten mit engen Gassen: Hier ist eine Vespa in ihrem Element. Und in der Tat fahre ich jetzt in der Laubacher Altstadt ein paar Gässchen und Gehwege hoch, die sich auch in Pontedera befinden könnten.
Weiter geht es durch den Laubacher Wald, wo sich das kleine Motörchen manchmal schon etwas schwer tut.
Und weiter geht die wilde Fahrt über Freienseen nach Altenhain.
Was man so alles auf den Höfen in den Dörfern entdeckt – man muß einfach nur langsam genug sein.
Um diesen idyllischen Ort nahe Wohnfeld zu erreichen, …..
….. musste diese gewaltige Steigung von 10% bezwungen werden, was im zweiten Gang gelang. Dabei muß ich erneut an einen 75 ccm Satz denken: Hubraum.
Danach gehts natürlich rapide bergab und der Tacho zittert sich auf wahnsinnige 70 km/h hoch.
Die Sonne hat sich mittlerweile komplett hinter die Wolken verzogen und ein gemeiner Ostwind bläst kalte Luft heran. Entsprechend kühl ist es geworden und trotz des gemäßigten Tempos ist mir fröstelig. Noch ein kurzer Besuch in Ilsdorf und dann gehts nach italienischen 60 km wieder heim.
… ist es an diesem Morgen. Also warte ich bis gegen 10:30 und da sind es dann doch 12°C – in der Sonne. Dennoch werde ich eine kleine Runde mit der Thunderbird drehen, und sei es nur, um meine beginnende Erkältung weg zu blasen.
Reinhard entscheidet sich gegen eine Mitfahrt und sitzt lieber im behaglichen Bademantel bei heißem Kaffee im geheizten Wohnzimmer. Auch gut, aber ich fahre auf jeden Fall.
Ohne rechtes Ziel cruise ich komplett durch den Vogelsberg in Richtung Kurhessen und Hessisches Waldland. Eigentlich ist es gar nicht so kalt, lediglich in langen, dunklen Waldstücken wird es …. frischer. Irgendwo zwischen Kirchheim und Bad Hersfeld lande ich in einem Gewusel von Autobahnen und ICE-Brücken zum ersten Päuschen.
Wo ich schon Bad Hersfeld so nahe bin, begebe ich mich in die Stadt und schaue nach Neuigkeiten beim Vespa, TGB, Hyosung- und Enfield Dealer.
Nichts Neues im Westen – nur dieses Exponat im Schaufenster war beim letzten mal noch nicht hier: Eine Zündapp Combinette, mein erstes eigenes Zweirad vor langer, langer Zeit.
Die Rückfahrt nehme ich durch das Knüllgebirge, wo ich heute aber auf den Besuch der typischen Orte wie Knülljause oder Eisenberg verzichte. Immer wieder schön ist aber der Blick in Richtung Eisenberg.
Einer meiner geheimen Lieblingsplätze aber ist ein unscheinbarer Ort am Rande des Knüll mit einem netten Spruch für den Motorrad-Wanderer.
Und zurück geht es dann über den Altkreis Alsfeld und das Antrifttal.
Ohne gefroren zu haben erreiche ich wieder heimische Gefilde. War eine unspektakuläre, aber nette Fahrt bei angenehmen Temperaturen. Bald, sehr bald, werde ich froh sein, noch bei solchen Plus-Graden unterwegs zu sein.
Wieder daheim beschäftige ich mich ein wenig mit meinen italienischen Lieblingen.
Besonders verweise ich auf die geschmackvollen Ballongriffe in herbstlichem Braun, die ich an der PK50XL montiert habe.
Nun hole ich noch meine Ersatz-Cosa hinzu. Die soll eigentlich ein reines Ersatzteillager sein – eigentlich. Mal sehen, ob der Roller nach einem Jahr Standzeit überhaupt noch läuft.
Irgendwie mag ich die Cosa, obwohl die harten Schaltrollerfans dieses Modell ablehnen. Für mich ist das aber eine vollwertige und echte Vespa: Dicke Backen, Handschaltung, Zweitaktmotor mit Drehschieber – stimmt doch alles.
Jetzt der Startversuch der grünen Cosa. Batterie rein, Benzin und Öl sind noch in den Tanks, ein paar mal den Kickstarter ohne Zündung durchgetreten, dann die Zündung an, einmal sanft durchgetreten, noch einmal – und schon läuft die Vespa. Vielleicht ist der Roller doch zu schade, um geschlachtet und zerpflückt zu werden. Der wäre nämlich auch mit ganz wenig Aufwand wieder auf die Strasse zu bringen …..