… ist es an diesem Morgen. Also warte ich bis gegen 10:30 und da sind es dann doch 12°C – in der Sonne. Dennoch werde ich eine kleine Runde mit der Thunderbird drehen, und sei es nur, um meine beginnende Erkältung weg zu blasen.
Reinhard entscheidet sich gegen eine Mitfahrt und sitzt lieber im behaglichen Bademantel bei heißem Kaffee im geheizten Wohnzimmer. Auch gut, aber ich fahre auf jeden Fall.
Ohne rechtes Ziel cruise ich komplett durch den Vogelsberg in Richtung Kurhessen und Hessisches Waldland. Eigentlich ist es gar nicht so kalt, lediglich in langen, dunklen Waldstücken wird es …. frischer. Irgendwo zwischen Kirchheim und Bad Hersfeld lande ich in einem Gewusel von Autobahnen und ICE-Brücken zum ersten Päuschen.
Wo ich schon Bad Hersfeld so nahe bin, begebe ich mich in die Stadt und schaue nach Neuigkeiten beim Vespa, TGB, Hyosung- und Enfield Dealer.
Nichts Neues im Westen – nur dieses Exponat im Schaufenster war beim letzten mal noch nicht hier: Eine Zündapp Combinette, mein erstes eigenes Zweirad vor langer, langer Zeit.
Die Rückfahrt nehme ich durch das Knüllgebirge, wo ich heute aber auf den Besuch der typischen Orte wie Knülljause oder Eisenberg verzichte. Immer wieder schön ist aber der Blick in Richtung Eisenberg.
Einer meiner geheimen Lieblingsplätze aber ist ein unscheinbarer Ort am Rande des Knüll mit einem netten Spruch für den Motorrad-Wanderer.
Und zurück geht es dann über den Altkreis Alsfeld und das Antrifttal.
Ohne gefroren zu haben erreiche ich wieder heimische Gefilde. War eine unspektakuläre, aber nette Fahrt bei angenehmen Temperaturen. Bald, sehr bald, werde ich froh sein, noch bei solchen Plus-Graden unterwegs zu sein.
Wieder daheim beschäftige ich mich ein wenig mit meinen italienischen Lieblingen.
Besonders verweise ich auf die geschmackvollen Ballongriffe in herbstlichem Braun, die ich an der PK50XL montiert habe.
Nun hole ich noch meine Ersatz-Cosa hinzu. Die soll eigentlich ein reines Ersatzteillager sein – eigentlich. Mal sehen, ob der Roller nach einem Jahr Standzeit überhaupt noch läuft.
Irgendwie mag ich die Cosa, obwohl die harten Schaltrollerfans dieses Modell ablehnen. Für mich ist das aber eine vollwertige und echte Vespa: Dicke Backen, Handschaltung, Zweitaktmotor mit Drehschieber – stimmt doch alles.
Jetzt der Startversuch der grünen Cosa. Batterie rein, Benzin und Öl sind noch in den Tanks, ein paar mal den Kickstarter ohne Zündung durchgetreten, dann die Zündung an, einmal sanft durchgetreten, noch einmal – und schon läuft die Vespa. Vielleicht ist der Roller doch zu schade, um geschlachtet und zerpflückt zu werden. Der wäre nämlich auch mit ganz wenig Aufwand wieder auf die Strasse zu bringen …..