Es gibt Luft in der Scheune

Heut brauche ich nur ein bestimmtes Teil für die Planeta aus der Scheune, aber bei der Gelegenheit räume ich ein bisschen hin und ein bisschen her. Seit der kleinen Rückholaktion vor drei Tagen habe ich zum ersten mal das seltsame Gefühl, dass das Kernschrottlager abnimmt. Tatsächlich: Es gibt Luft in der Scheune.

Und wenn es jetzt bereits sichtbar Luft gegeben hat: Wie wird das erst werden, wenn Jens und Sammy in den nächsten Wochen drei Motorräder, einen Seitenwagen und jede Menge Teile wie Rahmen und Bleche abholen. Ich habe da so eine Vision von einer quasi leeren Scheune …..

So leer hat die Scheune seit Jahren nichtmehr ausgesehen - nur ganz kurze Zeit, nachdem ich sie angemietet habe. Aber ich muss aufpassen: Bin immer noch gefährdet und darf nichts neues mehr dazu stellen. Ausser natürlich einer ES2 von Norton oder einer 600er Panther oder einer Zündapp DS 350. Aber sonst nix.

Und wenn diese beiden Jupiter 3 zusammen mit weiteren Dingen auch noch verschwinden, kann ich tatsächlich daran denken, die Scheune aufzugeben. Andererseits wäre es ein schöner Rückhalt für Unabwägbarkeiten und unerwartete Neuzugänge.

Wenn das alles so klappt wie geplant, bleiben wahrhaftig nur noch der Ersatzteilträger für die MZ ES250/1, die DKW RT 175 S und .....

... natürlich die Jawas und CZs. Das allerdings ist ein Haufen Zeug und daraus könnte ich eine CZ 450, drei Jawa 356 und eine CZ 455 aufbauen. Aber ob ich das will und vor allem: Ob ich das in diesem Leben noch schaffe? Wahrscheinlich nichtl.

 

 

Tierische Neuigkeiten aus dem Osten

Jetzt kommen zu meinen Ostböcken weitere, völlig ungeplante Dinge auf mich zu. Zuerst aus der Steiermark und dann auch aus dem Vogelsberg gibt es tierische Neuigkeiten aus dem Osten.

Die ersten Neuigkeiten kommen aus der Steiermark und betreffen einen Lastenseitenwagen, ein MZ ES 250/2 Gespann und einen gewaltigen Jagdhund. Weiter geht es dann mit einer Geschichte aus Rumänien, die ein wenig an Hanibal Lector erinnert.

Gerhard aus Graz baut sich ein weiteres ES/2-Gespann auf - diesmal mit einem Lastenseitenwagen. Und der ist neulich in Graz eingetroffen: Quasi neuwertig mit nur ganz wenig Kantenrost. Die passende Zugmaschine befindet sich allerdings noch im äussersten Osten Deutschlands und bekommt dort eine Motorüberholung verpasst.

Eine weitere Neuigkeit aus der Steiermark ist dieser gewaltige Jagdhund - geeignet für die Pirsch auf Bär und Keiler. Es handelt sich hier um Hugo vom Taffatal, in Fachkreisen auch Pucki genannt.

Wenn Gerhard nur wüsste, wie er mich und Heidlinde mit diesem possierlichen Kerlchen quält. Eines aber hat er mit den Bildern sofort erreicht: Nämlich ...

... das hier: Ich habe mir von einer neuen Nachbarin einen Leihund geholt und heute hatten wir den ersten gemeinsamen zweistündigen Spaziergang. Das hier ist Yellow, ursprünglich aus Rumänien und dann über verschlungene Wege nach Deutschland gekommen. Noch braucht er einen Maulkorb, da das Hundchen sehr unsicher ist und dazu neigt, mal schnell zuzuknapsen.

Mittels einer 10 m langen Schleppleine gewöhnen wir uns innerhalb von zwei Stunden aneinander. Uns beiden tat der gemeinsame Spaziergang durch Wind und Wetter sehr gut und wir werden das gleich morgen wiederholen.

So schnell kanns gehen: Am Ende des Spaziergangs stelle ich dem Rumänen noch kurz unser Backhäuschen und den Garten vor und dabei zeigt sich der Bursche schon etwas zutraulicher. Könnte das der Beginn einen grossen Freundschaft sein?

 

 

Alles was Planeta heißt, nach Hause

Das war eigentlich schon länger geplant: Planetateile gehören nicht mehr in die Scheune im Ebsdorfergrund sondern in meine Nähe. Deshalb startet an diesem Tag ein Long Vehicle mit drei alten Herren in Richtung Ebsdorfergrund. Die Devise lautet: alles was Planeta heißt, nach Hause.

Zu dritt sollte die Aktion „Planeta“ zügig vonstatten gehen. Und so ist es auch. Nebenbei kommt noch die kleine MZ RT 125/3 mit auf den Hänger. Der Gedanke dabei ist, dass alles, was in meiner Nähe ist, eher Chancen hat, restauriert und bearbeitet zu werden als im sogenannten Kernschrottlager im Ebsdorfergrund. Hoffe, es kommt auch tatsächlich so.

Ruckzuck sind eine weitere Komplett-Planeta, ein Fahrwerk, zwei Motoren sowie die kleine RT auf dem Hänger des Long Vehicle verzurrt.

Und hier in Mücke sind die Teile genauso flott wieder abgeladen. Problematischer und langwieriger ist eher das Unterbringen in der Halle - eine logistische Herausforderung.

Aber es gelingt! Mein IZH-Lager wächst und je mehr Teile und Reservemaschinen ich habe, umso besser fühle ich mich.

So könnte auch ein Parkhaus in Izhevsk aussehen, aber es handelt sich tatsächlich um eine Motorradhalle in Mücke.

Puh, was ist meine Halle schon wieder voll geworden. Kaum noch Reserven. Es führt kein Weg daran vorbei, dass ich den Fuhrpark reduzieren muß - Beschränkung auf das Wesentliche muß die Devise lauten.

Um wenigstens ein wenig zu basteln, nehme ich mir eine der russischen Luftpumpen vor, die zum Bordwekzeug der Planetas gehören. Nur die Ledermanschette etwas gereinigt und gefettet und schon liefert das Teil wieder Luft - es ist und bleibt einfach überlegene Technik.

Durch die heutige Aktion ist auch meine kleine Sammlung mit osteuropäischen Kennzeichen wieder angewachsen.

 

Wassereinbruch auf Enfield-Ersatzteile

Mist, der elende Winter mit dem Schneemassen hat auch für die Bullet negative Auswirkungen gehabt. Habs aber erst etliche Tage später entdeckt, aber es sind blöde Schäden entstanden durch einen Wassereinbruch in der Werkstatt.

Ich weiss schon, warum ich den Winter im Allgemeinen und den 2010/2011er im Besonderen so hasse: Nur Ärger, Arbeit, Kosten – kurz, alles Mist. Unbemerkt ist auch noch Wasser durch das Werkstattdach eingedrungen, auf die Werkbank getropft und von dort in eine Schäferkiste mit Ersatzteilen für die Bullet geflossen. Darin befanden sich unter anderem etliche neue Dichtungen – alles durchnässt und wahrscheinlich unbrauchbar. Hass!!!

Nach der Entdeckung der Wasserschäden begebe ich mich erstmal zur Beruhigung auf einen Spaziergang. Hier, am Rande von Nieder-Ohmen, biegt die Eisenbahn ab Frühjahr in einen richtigen kleinen Dschungel ein und fährt durch einen grünen Naturtunnel.

Die Ohm hat sich erst einmal etwas beruhigt und fliesst schon wieder in fast normaler Breite durch den Ort,

Zurück in der Werkstatt packe ich alle nass gewordenen Dichtungen aus und lege sie zum Trocknen ab. Ob das noch was wird?

Und dabei fällt mir ein, dass ich noch einiges an der Bullet zu tun habe: Einbau der TipTop-Ölabstreifringe, Kupplung korrekt einstellen und den OKO-Vergaser nochmal überprüfen. Aber nicht mehr heute, bin einfach zu sauer.

 

Leichte Schrauberübungen am Reservemotor

Eigentlich könnte und müsste ich heute eine Solo-Ausfahrt mit der Silverstar machen: Das Wetter ist noch einmal (fast) frühlingshaft, ich bin zu Hause, die Strassen trocknen bereits. Aber die Silverstar steht bereit zum Ölwechsel und die Batterie ist ausgebaut. Was also tun? Aufgrund der Gegebenheiten gehts erstmal auf einen Spaziergang und danach widme ich mich leichten Schrauberübungen am Reservemotor.

Der silberne Reservemotor ist ja in recht gutem Zustand – bis auf die vier Stehbolzen des Krümmers: Die sind gnadenlos verfault und auf dem Gewinde hält keine Mutter mehr. Bisher haben die Stehbolzen allen Versuchen widerstanden, herausgedreht zu werden: Gekonterte Muttern scheitern, weil das Gewinde durchrutscht. Wärme und Gewalt mittels Rohrzangen haben nichts bewegt und selbst der teure Linksausdreher hat versagt. Befürchte, dass die Stehbolzen mit irgend einem furchtbaren Mittel eingeklebt wurden.
Zunächst aber mache ich einen einstündigen Spaziergang bei herrlichstem Wetter und denke über Stehbolzen im Allgemeinen und an Rotax-Motoren im Besonderen nach.

Der Spaziergang führt mich rund um Nieder-Ohmen: Vorbei an der Ohm, die heute wieder recht friedlich wirkt.

Vorbei am Reiterhof, hinter dessen Mauern unter anderem eine NSU Supermax steht, die verkauft werden soll. Habs erst Gestern erfahren und bei Mäxen kann ich schon schwach werden.

Und vorbei an endlosen Zäunen: Weites Land im Vogelsberg.

Wieder in der Werkstatt schnappe ich mir noch einmal den Linksausdreher - und reisse nacheinander alle vier Stehbolzen ca 5 mm über der Planfläche des Zylinderkopfes ab. Mhhm, watt nu? Ausbohren ist angesagt. Und danach wahrscheinlich Gewindeeinsätze. Da schau ich ziemlich blöd aus der Wäsche .....