Leichte Schrauberübungen am Reservemotor

Eigentlich könnte und müsste ich heute eine Solo-Ausfahrt mit der Silverstar machen: Das Wetter ist noch einmal (fast) frühlingshaft, ich bin zu Hause, die Strassen trocknen bereits. Aber die Silverstar steht bereit zum Ölwechsel und die Batterie ist ausgebaut. Was also tun? Aufgrund der Gegebenheiten gehts erstmal auf einen Spaziergang und danach widme ich mich leichten Schrauberübungen am Reservemotor.

Der silberne Reservemotor ist ja in recht gutem Zustand – bis auf die vier Stehbolzen des Krümmers: Die sind gnadenlos verfault und auf dem Gewinde hält keine Mutter mehr. Bisher haben die Stehbolzen allen Versuchen widerstanden, herausgedreht zu werden: Gekonterte Muttern scheitern, weil das Gewinde durchrutscht. Wärme und Gewalt mittels Rohrzangen haben nichts bewegt und selbst der teure Linksausdreher hat versagt. Befürchte, dass die Stehbolzen mit irgend einem furchtbaren Mittel eingeklebt wurden.
Zunächst aber mache ich einen einstündigen Spaziergang bei herrlichstem Wetter und denke über Stehbolzen im Allgemeinen und an Rotax-Motoren im Besonderen nach.

Der Spaziergang führt mich rund um Nieder-Ohmen: Vorbei an der Ohm, die heute wieder recht friedlich wirkt.

Vorbei am Reiterhof, hinter dessen Mauern unter anderem eine NSU Supermax steht, die verkauft werden soll. Habs erst Gestern erfahren und bei Mäxen kann ich schon schwach werden.

Und vorbei an endlosen Zäunen: Weites Land im Vogelsberg.

Wieder in der Werkstatt schnappe ich mir noch einmal den Linksausdreher - und reisse nacheinander alle vier Stehbolzen ca 5 mm über der Planfläche des Zylinderkopfes ab. Mhhm, watt nu? Ausbohren ist angesagt. Und danach wahrscheinlich Gewindeeinsätze. Da schau ich ziemlich blöd aus der Wäsche .....