Einkaufsfahrt ohne Blümchenpflücken

Meine Fahrt heute vormittag mit der IZH wurde aufgrund der Kupplungsprobleme kürzer als geplant – das war deshalb etwas unbefriedigend und so zog ich um 14:00 nochmal mit dem Rotax-Gespann los. Offiziell hab ich eine wichtige Einkaufsfahrt vorgeschoben, aber die Wahrheit ist: Ich wollte noch fahren. Daraus wurden dann 200 km und es war eine  Einkaufsfahrt ohne Blümchenpflücken.

Erneut springt das Rotax-Gespann jetzt auch kalt mit dem Kickstarter an – könnte gut sein, dass ich das doch noch lerne. Und dann fahr ich erstmal fast 100 km nonstop auf gewaltigen Umwegen in den Ebsdorfergrund: Einfach fahren, fahren, fahren. Und das mit einer funktionierenden Kupplung. Ist schon gut, dass ich neben der Planeta die (fast) immer funktionierenden MZetten habe und dabei besonders die Rotaxe. Wie gewohnt verschwindet unter dem Bollern des Single sehr schnell der Gedanke an die Harley 883 von heute morgen.

Nach fast 100 km erst ein Stop: Die Apfelgrundstücke bei Leidenhofen laden dazu ein.

Dann hab ich Lust auf maritimes und fahre zur Marina an den Wissmarer See. Dort sitze ich ein viertel Stündchen in der Sonne und beobachte die Sommerfrischler.

Wenn ich schon mal in Wissmar bin, schau ich beim Kawasaki-Schadeck rein. Aber der hat auch heute nix für mich - ist halt wie immer.

In der Hobby- und Freizeit-Welt bei Buseck kommen die alte Trambahn, der Jagdflieger und mein Rotax-Gespann zusammen.

Die Pfordte in Nieder-Bessingen wird heute nur schnell durchfahren und abgelichtet - keine langen Pausen. Heut ist nix mit Blümchenpflücken - es werden km gemacht.

Rotax im Raps - eine durchaus passende Kombination.

Um 19:00 bin ich wieder zuhause. Heute morgen 150 IZH-Kilometer, jetzt 200 Gespann-Kilometer - ich merke, dass ich ein wenig geschafft bin. Ich glaube, dass sieht man mir sogar an. Aber egal, schön war's. Und morgen solls mit der TS 250/1 zusammen mit Jürgen zu den Zündapp KS601 nach Bad Nauheim gehen.

 

5,5 mm Lagerkugeln aus Alsfeld

Schon mehrere Tage steht mein Kupplungstest aus – schlechtes Wetter, keine Zeit – irgendwas ist ja bekanntlich immer. Aber jetzt ist Pfingsten und für den Samstag beschliesse ich eine Dienstfahrt wegen der 5,5 mm Lagerkugeln aus Alsfeld.

So ist es geplant: Früh morgens Rasen mähen, dann mit der Planeta auf Umwegen nach Alsfeld, die bestellten 5,5 mm Lagerkugeln bei Paltra holen. Aber mal wieder kommt es völlig anders: Der Paltra hat Samstags generell geschlossen, dafür stolpere ich in eine Veranstaltung mit richtigen Rockern, also den Bad Boys, und meine Kupplung macht mir zuerst viel Spass und dann richtig Frust.

Im Laufe der letzten 4 Wochen habe ich an der Planetakupplung eine Menge getan: Reib- und Stahlscheiben gewechselt, neue Federn, neue Ausrückschnecke, neue Ausrückstangen - und jetzt habe ich nochmals einen neuen Kupplungszug gebaut. Quasi den perfekten Zug: Auf den mm genau abgemessen, kein Jota zu lang, dicke Hülle und stabile Seele. Das Ergebnis: Super, für Planeta-Verhältnisse eine wunder bar leichtgängige Kupplung. Und sieh da: Sie trennt auch fast 100%ig.

Nach 25 km mit prima funktionierender Kupplung ein Stop am alten Forsthaus in der Nähe von Ober-Gleen. Die Kupplung funktioniert immer noch - und dennoch bin ich misstrauisch: Das hatten wir schliesslich schon einmal und dann kam doch das dicke Ende. Sieht so aus als würde Polja, meine Planeta, keine Vergügungsfahrten mögen: Nur wirklich notwendige Dienstfahrten werden akzeptiert. Naja .....

Der Lager-Paltra hat geschlossen, aber an der Hessenhalle in Alsfeld sehe ich Motorräder und fahre mal hin. Ist ein MC-Treffen mit reichlich bösen Jungs - aber ich fühle mich dort wohl. Und die Musik ist genau mein Fall: ZZ Top.

In diese kleine Harley 883 habe ich mich sofort verliebt: So was Schönes hab ich ja lange nicht gesehen. Wenn ich gerade die 10.000 Euro übrig hätte - die hätte ich mir gekauft. Und natürlich in Bernies Harley Shop in Wetzlar.

Bernies Laden hat reichlich todschicke Harleys, aber die schwarze 883er vom Bild vorher ist für mich der Oberhammer.

Oder diese weisse Suzie - der Gambler. Offensichtlich habe ich ein Faible für Bopper entwickelt. So richtige Chopper mit hohem Lenker waren nämlich nie mein Fall.

Fahrrad-Bopper - naja, also hmmmh, ich weiss nicht recht, was ich davon halten soll. Aber OK, wenn ich denn Fahrrad fahren würde, dann sicher so eines.

Camoflage-Suzie-Bopper: Ich gestehe gern, dass mir auch dieses Motorrad gut gefällt.

Die dicke Trude wird offensichtlich gern als Basis für Custom Chopper oder Bopper genommen. Und diese Tanklackierung ist excellent gelungen, da war ein Künstler am Werk.

Alte Knuckle Head Harley als Themen-Bike: Poison (Gift) scheint hier das Motto gewesen zu sein.

The Flying Dog - auch wieder ein Bopper nach meinem Geschmack. Klasse Paint Brush Arbeit. Aber unter all diesen tollen Bikes fällt meine russische Planeta stark auf - bin eindeutig der einzige Russenfahrer heute. Obwohl in der Russenszene einige wunderschöne Bopper auf Basis der alten Dnepr, Ural oder Chinesen-Seitenventiler entstanden sind.

Nachdem ich mich von der Bad Boy Truppe losgerissen habe bemerke ich, dass die Kupplung wieder schwergängig wird. Ich habs ja geahnt, dieses leidige Thema ist noch immer nicht abgeschlossen. Ca. 20 km weiter bei Heimertshausen geht die Kupplung dann schon unmenschlich schwer. Eigentlich ist sie nicht mehr zu bedienen. Scheisse !!!

Dabei läuft die Planeta, abgesehen von der Kupplung, einwandfrei und das Fahren macht extrem Spass heute. Wir nehmen Bundesstrassen unter die Reifen aber auch kleine Planetawege wie auf diesem Foto. Und die Kupplung wird immer schwergängiger!

Es steht mir im Gesicht geschrieben: Ich weiss nicht mehr weiter mit meinem Kupplungsproblem.

Trotz der Kupplungsmisere kurven wir noch etliche Kilometer durchs Antrifttal, den Homberger Wald und die Rabenau. Wenn ich nicht gerade an einer Kreuzung oder Ampel anhalten muss, klappt das auch ganz gut.

Auf der einsamen Strasse zum BW-Gelände bei Kirtorf versuche ich noch einmal, durch eine neue Einstellung die Kupplung halbwegs bedienbar zu machen. Leider ist auch dieser Versuch vergeblich.

Jetzt beschliesse ich, ab hier noch mindestens 50 km nonstop zu fahren, ohne einmal anzuhalten. Vielleicht mag die Kupplung einfach nicht gezogen werden. OK, versuchen wir's, weiter geht's.

Gesagt, getan. 50 km später im Homberger Wald an der kleinen grünen Hütte. Die Nonstop-Fahrt hat nichts, aber auch überhaupt nichts bewirkt. Ich sehe im Moment absolut keinen roten Faden für mein Problem. Ob ich einfach mal den kompletten Motor wechseln sollte?

Letzter Stop in der Rabenau. Habe das Gefühl, dass die Schwergängigkeit ein klitzekleines bisschen besser geworden ist. Aber trotzdem ist die Betätigung absolut inakzeptabel. Die 150 km heute haben mich also keinen Deut weitergebracht. Was kann ich noch tun? Vielleicht weiss Patrick einen Rat, den treffe ich hoffentlich morgen auf dem KS60-Treffen bei Bad Nauheim. Aber mit der Planeta kann ich da nicht hinfahren - leider.