Klasse: Der letzte Tag im November

Wegen der vermaledeiten Stehbolzen konnte ich meine geliebte Silverstar einen ganzen Monat lang nicht fahren – schrecklich. Aber jetzt ist der Stehbolzen-Murks erstmal ausgestanden und eine längere Testfahrt war notwendig. Das Wetter an diesem letzten Novembertag war prima: Kalt, bewölkt, aber trocken. Da gabs nur eins: Um 13:00 das Büro verlassen, in die Motorradklamotten und die Silverstar geschnappt. So soll es geschehen!

Um 14:00 bin ich in die Winterklamotten geschlüpft, die Silverstar ist gestartet und wir bewegen uns auf Nebenstecken in Richtung Marburg. Die Strassen sind wirklich trocken, aber es liegt jahreszeitbedingt viel Dreck und Kuhscheisse herum – also etwas sinnig! Bin gut angezogen, so dass die Kälte nicht durchkommt – bis auf die Handschuhe. Nach einer halben Stunde ziehts ordentlich an den Fingerspitzen – da muss noch was geschehen. Später merke ich auch etwas Kälte in der Nierengegend, auch da besteht also noch Handlungsbedarf. Ist aber alles nicht wirklich schlimm, es überwiegt der Spass am Fahren mit meinem Eintopf.

 

Nach 50 km ein Blick auf die neuen Stehbolzen und den Krümmer: Sieht alles gut aus und der Sound ist auch in Ordnung.

Wollte zum Yamaha-Händler nach Wolfhausen und mir mal ne MT03 anschauen, aber der Laden war leer: Umzug nach Marburg. Also weiter in den Ebsdorfer Grund; zwischen Bortshausen und Ebsdorf gibts einen kurzen Stop.

In Leidenhofen ein Blick auf das Knusperlädchen - den Werksverkauf von DreiPauly. Leckere Sachen gibts dort. Aber keine langen Pausen, ich ziehe weiter über Homberg nach Alsfeld und ins Schwalmtal.

In Schwalmtal Ober-Sorg gibts ein Wiedersehen mit der alten Scheune, die ich in den 80er Jahren gemietet hatte um dort Autos zu reparieren. Mein oller Hanomag wurde hier wieder fit gemacht und viele "Kunden"-Fahrzeuge. Ein paarmal schaute sogar das Finanzamt herein, aber ich kam immer aus der Sache heraus. Schöne Erinnerungen!

Über Feldatal dann Richtung Heimat. Es ist jetzt 16:00 und die Dämmerung kommt langsam, ebenso wie die Nebel. Hinter Elpenrod ein Blick auf den Nachmittaghimmel mit der Abendsonne. Schöne Fahrt, die in 5 km nach ingesamt 130 km ihr Ende findet.

 


Die Currywurst im Oldtimer Cafe

Eigentlich wollte ich schon am letzten Sonntag mit Egon eine Gespanntour zum Oldtimer Cafe nach Herrchenhain machen und dort eine gepflegte Currywurst verzehren. Fiel aus wegen Schrauberei an meiner Silverstar. Aber heute muss es sein! Das Wetter ist unglaublich, fast 20 Grad, trocken, wie im Frühling. Also um 11:00 die beiden Gespanne gestartet und über das Horlofftal und die Wetterau dann von hinten zurück in den Vogelsberg auf die Herrchenhainer Höhe.

Kann das überhaupt gutgehen, mit 2 so verschiedenen Gespannen auf Tour zu gehen? Hier meine ES 250/1 mit dem 14 PS starken /0-Motor – und dort Egon mit dem 50 PS Gespann mit Yamaha XV 750 Motor und Watsonian Seitenwagen. Das passt natüelich nicht wirklich zusammen, zumal Egon auch gern mal „richtig losbrazzt“. Aber OK, die 100 km werden wir schon zusammen aushalten.

Egon muss erst noch die Bunten Bentheimer Schweine füttern, also fahre ich schonmal vor und bin die ersten 20 km allein. Gute Gelegenheit für eine Pinkelpause im noch feuchten Laubacher Wald.

An der alten Linde im Zentrum von Gonterskirchen wollten wir uns wieder treffen. Hatte ziemlich genau eine Zigarettenlänge Zeit, bis Egon eintrudelte - allerdings rauche ich schon seit über 15 Jahren nicht mehr.

Die beiden Dreirad-Boliden laufen am Oldtimer Cafe ein. Jetzt, um die Mittagszeit, ist das Wetter extrem warm. Currywurst - wir kommen.

Dafür, das wir Ende November haben, ist ganz schön was los am Cafe - aber angesichts dieses Wetters kein Wunder.

Und da ist sie wieder - Traum meiner schlaflosen Nächte: Die 500er BSA Goldstar. Aber mit meinen Silverstars bin ich auch ganz happy.

Martin aus dem Ebsdorfergrund war heute mit seinem Honda Gespann da - die W 650 blieb zu Hause.

Nach der Currywurst und 2 heissen Schokoladen gings auf die Piste in Richtung Heimat. Kurz vor der Dämmerung dann wieder in Nieder-Ohmen beim Sägewerk. Das war`s für heute - lets call it a day.

 

Zum Schwarzpulver-Schiessen nach Giessen

An diesem Samstag beginnt die Schwarzpulverrunde unseres Schützenkreises und der erste Wettkampf ist in Giessen. Ein Blick aufs Wetter um 8:00 sagt mir, dass heute Gespannwetter ist: Stark bewölkt, windig, es wird wohl Regen geben. Ich packe alle Utensilien für das Schiessen zusammen und ab in den Seitenwagen. Um 9:00 gehts dann über die Rabenau nach Giessen ins Schützenhaus an der Autobahn.

Sind zwar nur 40 km bis Giessen, aber die Route über die Rabenau und Staufenberg ist eine sehr schöne Motorradstrecke. Mit meiner Feinwerkbau-Perkussionspistole und dem gesamten Schwarzpulverzubehör ist der Seitenwagen gut beladen und die ES 250/1 liegt satt auf der Strasse. Seit ich vor einigen Wochen Sammys Gespann fahren konnte, spüre ich immer stärker die schlechte Einstellung meines ES-Gespannes – am Sturz muss unbedingt was gemacht werden, damit das Ziehen nach Links aufhört. Andererseits – soo schlimm ist es ja auch wieder nicht.

Komme zeitig für den ersten Durchgang am Schützenhaus in Giessen an. Das Gespann ist eine kleine Attraktion. Daran ist zu spüren, dass Gespannfahren und Schwarzpulverschiessen sehr gut zusammen passen - siehe Schwarzpulver Ralley in Hammelbach, an der ich vielleicht auch noch mal teilnehmen werde.

Äusserlich macht das Giessener Schützenhaus zwar nicht so viel her, aber innen ist es eine sehr gemütliche Schwarzpulver-Kneipe.

Erstmal zur Anmeldung. Dort wird bezahlt und im Gegenzug gibts die Scheibe für die 15 Schuss mit der Pistole.

Am Stand merke ich, dass ich leider NICHT alles eingepackt habe, was notwendig ist: Das Spektiv habe ich vergessen. Das heisst also ein Wettkampf ohne Trefferbeobachtung.

Auf dem Nachbarstand sind bereits die Gewehrschützen aktiv.

Um 11:30 bin ich mit dem Schiessen fertig und mache mich auf die Rückfahrt - wie so oft mit kleinen Umwegen und Stopps. Hier bei der Kläranlage Nähe Weitershain.

Über Rüddingshain und Homberg dann nach Hause. Zwischen Rüddingshain und Deckenbach werden ein paar landwirtschaftliche Wege unter die Räder genommen - und diese Wege können auch sehr ansprechend sein. Zu Hause angekommen geht dann auch sehr bald der Dauerregen los.

 

Dank Gleitzeit zum Stausee ins Antrifttal

Die grüne 500 R steht jetzt schon einige Zeit ungenutzt – zu lange, wie ich finde. An diesem Donnerstag im November ist hier ein Wetter zum Anbeissen – Sonne, blauer Himmel, 20 Grad. Da gibts nur eins: Die Gleitzeit ausnutzen und eine Runde mit der MZ. Hab mir das Antrifttal als Ziel vorgenommen. Gegen 15:00 gehts los, die Maschine springt sofort an.

Auf den letzten Fahrten mit dem Gespann war meine Bekleidung etwas zu dünn, deshalb wird heute schwereres Geschütz aufgefahren. Aber das passt dann bei 20 Grad natürlich auch nicht. Beim Fahren ist ja noch alles OK, aber sobald ich anhalte, absteige und mich bewege, beginnt leichte Transpiration. Naja, jedenfalls besser als frieren.
Der Tag ist herrliich zum Fahren, hätte am besten schon Morgens freigemacht. Aber obacht: In den Wäldern sind die Strassen stellenweise noch sehr feucht. Also vorsichtig gefahren. Aber im Antrifttal ist ohnehin Motorradwandern angesagt, wenn man die sanfte Hügellandschaft richtig geniessen will.

CH: Mit der MZ 500 R in der Schweiz? Keineswegs, dieser Stein mit der Aufschrift CH steht zwischen Arnshain und Neustadt.

In der Nähe des Drei-Herren-Ecks: Hier fand mal ein konspiratives Treffen der Landgrafen (oder waren es Landräte?) aus dem Vogelsberg, der Schwalm und dem Marburger Land statt.

Der kleine Antriftal-Stausee bei Seibelsdorf.

Der Stausee mit Restaurant an der Staumauer hat sich zum beliebten Ausflugsziel gemausert.

Auf der Rückfahrt gehts bei Schellnhausen mal kurz von der Strasse ab. Nach knapp 100 km bin ich wieder in Mücke.

 

Rotax-Gespann-Logistik

Für die Hochzeit zwischen Silverstar und Velorex fehlen immer noch ein paar Teile von Edmund Peikert. Es sind aber noch genügend andere Arbeiten zu erledigen, und einige Kleinigkeiten wollte ich an diesem verregneten Sonntag Morgen erledigen. Erstmal das 10 Jahre alte Motoröl der Silverstar wechseln. Hab ja mittlerweile schon ein paar Rotax-Ölwechsel durchgezogen, sodass diese Arbeit jeden Schrecken verloren hat. Lief auch alles locker ab. Seit dem Vergasertausch mit Nordlicht Uwe und einem neuen Ansauggummi springt der Rotax einwandfrei an – sogar mit Kickstarter. Der Bing bringts eben!
Dann mal nach der Kette geschaut: Zu stramm, also etwas entspannt. Weiterhin den Hinterradkotflügel mit Gummischeiben unterlegt, um hier Vibrationsrissen vorzubeugen. Ach ja, und auch in dieser Silverstar das RR Ölthermometer in den Einfüllstutzen geschraubt.
Was muss eigentlich noch alles gemacht werden? Hier der Versuch einer Auflistung:

  • Goldstecker aus dem Modellbau in den Kabelbaum setzen
  • Kabelstrang zum Beiwagen zusammen stellen
  • Breiteren Lenker anbauen, ABE suchen
  • Gabelöl wechseln und Faltenbälge anbringen
  • Kleineres Kettenritzel besorgen und einbauen
  • Peikert-Schelle an Velorex schrauben und originale Klemmung wegflexen
  • Autobatterie besorgen und unterbringen, Zusatztank entfernen
  • Kabelbäumchen aus dem Velorex-Boot entfernen und am Rahmen führen