Runter mit der Leistung: LED-Spielereien

Auf den ersten Blick ist das Heute ein Tag zum Motorrad- oder besser Gespann fahren. Aber bis 11:00 liegt eine gemeine, dünne Eisschicht auf den Straßen – und wo kein Eis liegt, findet sich die weiße Pökelbrühe – also Salz. Die Entscheidung fällt dann letztendlich kontra Ausfahrt und statt dessen kümmere ich mich ein wenig um mein Enduro-Projekt.

Es ist ja fest geplant, die 1980er DR 400 auf 12 V um zu bauen. Im GN-Forum findet sich dazu ein sehr schöner Lösungsansatz, der darauf basiert, die Spannung der Lichtmaschine mittels eines Piaggio-Reglers auf 12 V hoch zu regeln. Damit bekomme ich dann meine 12 V – aber nicht mehr Lichtmaschinenleistung. Deshalb werde ich alle Leuchtmittel im Bordnetz auf LEDs umstellen – bis auf den Hauptscheinwerfer. Dessen Biluxlampe braucht 35 W und alles andere wird dann dank LED quasi vernachlässigbar sein.

Den Piaggio-Regler habe ich bereits besorgt, ebenso die beiden Gleichrichter.

In den letzten Tagen habe ich einige unterschiedliche LED mit BA9-Fassung beschafft, die ich Heute testen werde. Dazu ist dieser hoch professionelle Versuchsaufbau entstanden. Die drei unterschiedlichen LEDs leuchten alle - ein erster kleiner Erfolg.

Hier die drei LED-Typen: Ganz links ein Exemplar von Conrad mit einer LED, in der Mitte eine weitere Ein-LED-Lösung aus dem Internet und rechts eine Ausführung mit 5 LEDs. Leuchten tun sie alle und die erste Erkenntnis ist, dass die 5-LED-Variante unnötig ist: Die Helligkeit aller drei Typen ist ausreichend und besser als die von Glühlampen.

Mehr als ausreichende Helligkeit und bei der Ausführung mit 5 LED sogar zu viel Helligkeit für Kontrollleuchten und Instrumentenbeleuchtung. Fürs Standlicht dagegen werde ich die wohl einsetzen. Mechanisch überzeugt aber nur die Conrad-LED zu 100%: Die Passung in der BA9-Fassung ist prima, während dies bei den anderen beiden Typen eher mäßig ist. Die Rastnasen sind dort ein paar Zehntel zu kurz und sitzen nicht ganz an der richtigen Stelle. Ich bekomme die LEDs zwar in die Fassung, aber der Sitz ist nicht perfekt.

Nun gibt es es einen veränderte Versuchsaufbau, natürlich ebenso professionell wie der vorherige. Es gilt, das elektronische Blinkrelais (Danke an Harry aus dem MZ-Forum) in Verbindung mit einer LED als Blinkkontrollleuchte zu testen. Da ich natürlich für die DR 400 LED-Blinker einsetze, muss auch die Kontrollleuchte eine LED sein. Es überrascht mich nicht, dass auch diese Lösung einwandfrei arbeitet.

Nun gibt es noch ein paar kleinere Arbeiten an Tank, Lenker und Hebeleien der DR, aber dann ist Schluss für Heute.

Grund: Die kleine Werkstatt will Heute nicht so richtig warm werden - der 2-kW-Strahler schafft zwar so gerade erträgliche Temperaturen, aber Behaglichkeit will nicht aufkommen. Jetzt noch eben die Batterien aus der Solo-Silverstar und der Matchless ausgebaut und in den warmen Heizungskeller verbracht. Hier werden sie die nächsten Wochen an der Erhaltungsladung verbringen.

Samstags-Schraubereien an zwei Japanern

Eigentlich begann der heutige Tag nicht so schlecht: Erstaunlich warmes Wetter, sehr windig – ich kann zusehen, wie der Wind die feuchten Straßen abtrocknet. Das sieht mir alles sehr nach einer kleinen Ausfahrt mit der W650 aus. Nur noch eben ein Stündchen mit dem Leasinghund Yellow raus gehen und dann auf den Königswellen-Twin. Schöner Gedanke, aber es kommt dann mal wieder anders.

Auf zu Yellow - und zu meiner Freude sehe ich, dass der gestrige Rollkragenpulli wieder entfernt wurde. Und sofort wirkt mein Freund Yellow wieder selbstbewusst und entspannt. Yellow ist eben kein Typ für tuntige Hundepullover. Das grüne Halstuch dagegen ist völlig OK.

Heute geht es ausnahmsweise mit zwei Hunden raus - das ist zwar lustig und spannend, aber auch wesentlich anstrengender. Zu zweit haben die Burschen nur Mist im Sinn. Und dann kippt das Wetter allmählich: Der Wind wird zum Sturm, es kommt recht starker Regen dazu und es wird auch kälter. Damit ist mein schöner Plan einer W650-Ausfahrt wohl gestorben.

Und so gibt es nach dem Hundespaziergang keine entspannende Fahrt mit der W sondern ich mach mich in die Werkstatt und schraube ein wenig - zuerst an der DR400 und dann an der W650. Zunächst aber ein Blick auf die neuen Armaturen für die Enduro, die gestern eingetroffen sind. Die vorhandenen sind samt und sonders defekt - auch die von der Ersatzmaschine. Also einmal neu!

Ich baue die Gabel wieder zusammen und fülle frisches Öl (20er Gabelöl) ein, anschließend kommt ein Alulenker an die Suzi. Dies sind die ersten Arbeiten an der Enduro, die nicht destruktiv sind - es geht jetzt also voran.

Die Sitzbank ist neu bezogen und ich habe tatsächlich brauchbare Seitendeckel bei ebay gefunden - nicht ein Befestigungspin fehlt oder ist gebrochen. Das ist verdammt selten.

Der vor einer Woche gekaufte Motorradheber ist für mich ein Riesenfortschritt. Normalerweise neige ich dazu, am Boden liegend an meinen Maschinen zu schrauben, aber das ist jetzt vorbei. Ich glaube, ich werde alt ..... nein, ich bin mir sogar sicher.

Das war alles an der DR400 für heute - jetzt möchte ich noch ein wenig meine neue Errungenschaft, die W650, bewundern. Zweifellos ein Motorrad von herausragender Schönheit. Also in die Scheune und hier und da ein wenig geschaut - muss ja schließlich langsam vertraut werden mit der W.

Aber was muss ich am rechten Schalldämpfer entdecken: Die beiden Befestigungsschrauben für den Endtopf fehlen - sind einfach nicht da. Es handelt sich dabei nicht um diese beiden sichtbaren Schrauben, sondern um die Schrauben, die den Endtopf mit dem Halteblech verbinden (sollen).

Nun könnte man meinen, zwei Schrauben einzubauen sei kein Problem. Aber es handelt sich um 8er Schrauben mit 10mm Sechskant - so etwas habe ich natürlich nicht. Finde aber immerhin 8er Schrauben mit 12er Kopf, die gekürzt werden müssen. Und das Einbauen der beiden Schrauben ist eine elende Pfriemelei zwischen Schalldämpfer und Schwinge - will ja nicht alles mögliche deswegen abbauen. Aber die Operation gelingt, kostet mich jedoch eine halbe Stunde. Natürlich werden jetzt alle Schrauben in diesem Bereich mit Kupferpaste eingesetzt.

Das war also meine erste Bastelei an der Kawasaki. Gut, dass ich mal so drüber geschaut habe. Jetzt habe ich noch die Muße, die schöne Lady zu bewundern, mal die Sitzbank zu öffnen, nach der Batterie zu sehen und mich an dem schönen Tank-Emblem zu erfreuen. War letztendlich fast so gut wie Fahren.

 

Ein Samstag voller Ausdauer und Härte

Wisst ihr natürlich alle: Enduro bedeutet Härte und Ausdauer – und den heutigen Samstag habe ich zu einem guten Teil mit Enduros verbracht. Bisher hatte ich mit Enduros wenig am Hut, aber eine Ilsdorfer XL350 hat meine Einstelllung dazu geändert und nun bin ich dabei, mir mit der Suzuki DR400 eine Enduro aufzubauen.

Wie auch immer: Den heutigen Samstag durchziehen wie ein roter Faden jede Menge Enduros mit rotem Rahmen.

Natürlich keine Enduro: Morgens um 9:00 ist die Welt noch in Ordnung und Yellow und ich verbringen fast 90 Minuten draußen in Feld und Flur. Mitte November passt das durchaus zu den Begriffen Ausdauer und Härte.

Aber dann geht's los: Frisches Öl für meine DR400. Das Maschinchen bekommt 20W-50 anstelle der empfohlenen 10W-40. Natürlich mineralisches Öl nach JASO-MA-Spezifikation.

Roter Rahmen, schwarzer Motor und 400 ccm Hubraum.

Das LED-Rücklicht für die DR400 wird noch ein wenig modifiziert. Wahnsinn, wie hell das Rücklicht bei lediglich 1 W Leistungsaufnahme leuchtet. Ich liebe die LED-Technik.

Nun gehts zu Reinhard und Thomas. Die beiden haben heute die Zahl ihrer Honda-Enduros auf 3 erhöht. Nun sind die Hubraumklassen 250, 350 und 500 vertreten. Fehlt nur noch eine schöne alte SL 125 in grün - das Motorrad zum Wandern.

The Missing Link: Honda SL 125

Ein schönes Trio ist dort versammelt, wenngleich insbesondere die XL500 noch einige Probleme bereitet. Der Motor springt ordentlich an und läuft im Standgas, um dann aber die Gasannahme zu verweigern und sogar zu spotzen und zu knallen. Ein Austausch des Vergasers hat nichts verändert. Sollte ein Honda-XL-Crack diese Zeilen lesen und eine Lösung parat haben, bitte ich um einen kleinen Hinweis.

Nun werden alle Maschinen into live gekickt. Das klappt mal mehr, mal weniger gut. Die XL350 macht da allerdings überhaupt keine Schwierigkeiten und Thomas geht auf einen kurzen Ausflug in die Botanik.

Der Versuch, mal eben alle drei XL gemeinsam laufen zu lassen, gestaltet sich etwas schwierig. Die XL500 zeigt sich dabei von ihrer zickigsten Seite und die XL250 tut sich ebenfalls schwer. Aber ihr sei’s verziehen, denn schließlich wurde die Maschine eben erst geholt und ausdrücklich als defekt und nicht lauffähig versteigert. Dabei läuft der Motor sehr wohl, wenn auch mit leichten Geräuschen aus dem Zylinderkopf. Schätze, bei beiden Motoren ist ein Blick in den Zylinderkopf fällig.

Enduroschraubereien …..

Die DR400 ist jetzt endlich in meiner Werkstatt, ich habe ein paar Ersatzteile bestellt und bekommen und die ranzige Sitzbank ist frisch bezogen – all das ist Ansporn, heute ein paar Stündchen an meiner Enduro-Zukunft zu schrauben.

Die kleine Werkstatt wird elektrisch ein bisschen aufgeheizt, vernünftiges Licht habe ich jetzt auch und meine Motivation ist heute nicht so schlecht. Auf geht’s.

Zunächst wird die Suzi noch etwas mehr gestript: Kotflügel, Blinker, Luftfilter, die marode Elektrik - all das fliegt heute raus. Die DR400 soll auch nicht komplett restauriert werden, vielmehr plane ich nur eine sanfte Überarbeitung unter Beibehaltung einer gewissen Patina. Der rote Rahmen soll lediglich ausgebessert werden, die Kunststoffteile wie Kotflügel, Seitendeckel und Lampe werden einfach schwarz. Nur den Tank, den hätte ich gern so richtig poliert - ist nämlich ein Alutank.

Ein richtig schöner und einfacher Einzylindermotor ist das Triebwerk der DR400. Keine technischen Gimmicks, beinahe ein Viertakt-Single wie aus dem Lehrbuch. Im übrigen finde ich, dass Suzuki unglaublich kompakte Motoren baut - selbst dieser 80er Jahre Motor ist erstaunlich zierlich. Und auch der Motor meiner SV650 zeigt diese kompakte Bauweise. Und wie man sieht, halten die Motoren trotzdem. An der DR400 lasse ich jetzt das Motoröl ab und baue den Ölfilter aus.

Dabei hole ich diesen simplen Gazeefilter aus dem Motor. Das überrascht mich, denn erwartet habe ich etwas anderes .....

.. nämlich so einen Papierfilter. Habe schon vor einiger Zeit zwei Ölfilter bestellt und diese hier erhalten. Tja, und nun weiß ich, dass die nicht passen.

Und das ist die neu bezogene Sitzbank für die Suzi. Hat der Polsterer sehr hübsch gemacht - und dazu noch ausgesprochen preiswert.

Abschließend baue ich noch eben das Rücklicht um. Das riesengroße Originalteil gefällt mir überhaupt nicht - Suzuki hat in den 70er und 80er Jahren häufig sehr große Rücklichter verbaut. Also kommt ein kleineres dran, und vor allen Dingen mit LED als Beleuchtungskörper. Da ich plane, die Suzi auf 12 V hochzuregeln, muß ich mit der Leistungsaufnahme der Verbraucher sehr zurückhaltend sein. Denke aber, dass es mit dem LED-Rücklicht und LED-Blinkern ganz gut klappen wird.

Transportwesen für zwei Singles

Der heutige Mittwoch wird ein Tag der Transporte werden. Dank der Unterstützung von Reinhard und seinem A6 samt Hänger werden wir alle derzeit ausstehenden Transporte erledigen – und das sind einige:
– Abholung der Harris Matchless G80 aus Mühlheim/Main
– Transport der Suzuki DR400 aus Mücke nach Grünberg
– Das Sputnik-Boot wiederum von Grünberg nach Mücke verbringen
– Das Superelastik-Boot aus dem Ebsdorfergrund nach Mücke holen.

Eine logistische Großaktion also – aber wir haben alles erledigen können. Für mich persönlich das Wichtigste war natürlich die Aktion mit der Matchless, endlich habe ich dieses überirdisch schöne Motorrad zuhause und kann mich damit beschäftigen.

Hier haben wir bereits fast alle Transportaufgaben des heutigen Tages erledigt und auf meinem kleinen Innenhof stehen zwei neue Singles: Die Matchless G80 (nein, wie ist sie so schön...) und die Suzi DR400. Ja, ich möchte gern ein wenig Enduro fahren.

Die DR400 hatte ich bereits am alten Standort ein wenig gestript, der Motor hat einen Probelauf hinter sich und am liebsten würde ich gleich damit beginnen, die 400er wieder auf die Strasse zu bringen. Aber ein wenig werde ich an der Optik machen müssen, der Kabelbaum muß komplett neu und ich möchte die elektrische Anlage auf 12 V hochregeln.

Die Suzi kommt sofort in meine kleine Werkstatt - das soll Ansporn sein, recht schnell mit den Arbeiten daran zu beginnen. Schliesslich möchte ich spätestens im Frühjahr den ersten Enduro-Trip machen.

Und jetzt zu meinem neuen Liebling, der Harris Matchless G80 - hab ich schon erwähnt, dass es sich dabei um ein Motorrad von ausgesuchter Schönheit handelt? Die Briten haben's einfach drauf .....

Nur rund 17.500 km gelaufen und in bestem Zustand. Die italienischen Instrumente und die deutschen Armaturen machen allerdings keinen besonders wertigen Eindruck. Im Gegensatz zu meinen Rotax-Emmen hat die G80 aber eine Ladekontrollleuchte - sehr schön.

Österreichischer Rotax-Motor, italienische Gabel, Stoßdämpfer und Bremsen, Tank von der 750er Laverda, deutsche Armaturen - aber eine englische Rahmenkonstruktion und immerhin in England montiert. Ich liebe dieses Motorrad!

Paoli-Gabel mit Anti-Dive-System. Zeitgenössische Berichte schreiben über dieses System, dass das beste daran wäre, dass es nicht funktioniert und die ordentliche Gabel nicht bei ihrer Arbeit stört.

Zum Motorrad gabs eine grosse Kiste mit meist neuen Ersatz- und Verschleißteilen. Besonders nett finde ich diesen Originalauspuff, der laut Auskunft von Ralf aber unerhört laut sein soll. Aber er ist sehr hübsch und probieren will ich den schon mal.

Ein Blick durch den Auspuff läßt mich an der unzulässigen Lautstärke keinen Augenblick zweifeln. Und dennoch .....

Die Ersatzteilkiste enthält interessante Dinge, mit denen ich mich im Detail erst Morgen beschäftigen werde.

Ein auffälliges Teil ist der originale 36er Del'Orto Vergaser. Derzeit ist ein kleinerer Vergaser montiert und ich muss sehen, welcher das ist. Eine britische Motorradzeitschrift schrieb aber bereits vor Jahren, dass der 36er zu groß sei und vermutlich die Ursache für das schlechte Startverhalten ist.

Ein schönes großes Werkzeugfach findet sich unter der Sitzbank - ähnlich wie bei den alten /5er BMWs. Da geht ordentlich was rein.

Aufkleber des belgischen Händlers, von dem die G80 stammt.

Das Typenschild.

Nach dem ersten Kennenlernen und diversen Kickübungen verschwindet die britische Schönheit in der Scheune bei meinen beiden Silverstars. Das passt, und hier sind die schönen 500er in bester Gesellschaft. Hoffe, dass ich in den nächsten Tagen zur ersten Probefahrt kommen werde.

Habe ich schon erwähnt, dass diese Matchless keinen elektrischen Anlasser hat? Und ich weiß, wie zickig der Rotax mit dem Kickstarter sein kann. Und obwohl ich durch meine Silverstars seit Jahren mit dem Rotax vertraut bin, habe ich ordentliche Probleme, den Big Single into live zu kicken. Die alte Erfahrung, dass jeder Rotax anders und individuell reagiert, bestätigt sich hier. In kaltem Zustand bekomme ich die Maschine halbwegs ordentlich ins Leben gekickt, aber als der Motor ein wenig warm geworden ist, tue ich mich sehr schwer mit der Kickerei. Ein bisschen peinlich ist das schon für einen alten Rotaxtreiber …

Weitere Versuche mit halbwarmem und warmem Motor verlaufen etwas besser, aber zwischendurch geht auch mal gar nichts. Den richtigen Kick habe ich jedenfalls noch nicht raus. Das heisst üben, üben, üben. Hab ja auch bei meinen Emmen einige Zeit gebraucht, bis ich das Startverhalten ergründen konnte. Und aufgrund des Del’Ortos verhält sich diese Matchless wieder etwas anders.