A poor lonesome power scout

Warum ich ein armer, einsamer Power Scout bin, wird sich nur dem erschließen, der den gleichen Arbeitgeber hat wie ich. Für alle anderen: Zusammen mit Marco planen wir die zweite Ausfahrt für Motorrad fahrende Mitarbeiter, die sogenannte BMS-Gruppe (Bender Motor-Sport-Gruppe). Die Grobplanung sieht eine Fahrt in den Knüll mit Mittagessen in der Knüllljause vor, dann geht es durch das Gründchen und von dort nach Lauterbach ins Schloß Eisenbach. Den Abschluß könnte ein Besuch am Motorradtreff Falltorhaus bilden.

Diese Route fahre ich heute nach und präzisiere sie dabei. Am Ende weiß ich exakt, wie lang die Route ist und wie schnell man von einem Etappenziel zum nächsten braucht.

Nach meinem morgendlichen Spaziergang mit den beiden weißen Banditen Yellow und Laurent komme ich um 11:30 mit der Solo W650 los und begebe mich erst einmal nach Grünberg. Dort wird die Fahrt beginnen und ab hier stoppe ich auch Zeit und Kilometer.

Kawasaki W650

Grünberg, Mücke, Gemünden, Kirtorf, das Antrifttal, ein bisschen Schwalm, Schrecksbach, Neukirchen und dann hinauf auf das Knüllköpfchen. Ich fahre total gesetzeskonform, also ziemlich gesetzeskonform, naja, fast immer jedenfalls – dabei brauche ich 1,5 Stunden bis zur Knülljause.

Hier bereite ich den Wirt auf eine größere Gruppe Motorradfahrer vor, was ihn durchaus erfreut. Er bietet an, auf Wunsch ein festes Essen für alle zu erstellen. Mal sehen, ob wir das organisiert bekommen.

Kawasaki W650

Vom Knüllköpfchen aus soll der Eisenberg angefaghren werden, der hier mit seinem Sendeturm bereits zu sehen ist. Ich frage einen Spaziergänger nach einem schönen Weg dort hinauf und er empfiehlt, vor Salzberg abzubiegen und einen „inoffiziellen“ Weg zu nehmen. Ein guter Tipp, wie sich bald zeigt.

Kawasaki W650

Wie empfohlen biege ich vor Salzberg rechts ab und gelange auf ein wunderschönes Sträßchen mit fantastischem Ausblick. Wichtig ist allerdings, beim Hinweisschild auf das Restaurant Eisenberg links abzubiegen. Machst Du das nicht, landest Du plötzlich in Oberaula.

Kawasaki W650

Jetzt habe ich den Gipfel des Eisenbergs erreicht, der übrigens die höchste Erhebung im Knüllgebirge ist. Hier steht der Borgmannturm, von dem aus man eine sehr schöne Aussicht genießen kann. Aber das tollste am Eisenberg ist die Fahrt dorthin – traumhafte Strassen.

Kawasaki W650

Ebenfalls hoch oben auf dem Eisenberg steht ein Fernmeldeturm der Telekom, der neben Richtfunk und Landfunk auch das Programm von „Planet more music radio“ nach Osthessen ausstrahlt.

Kawasaki W650

Ich mache mich an den Abstieg vom Eisenberg, was ähnlich spektakulär und schön ist wie der Aufstieg. Aber Obacht: Auch hier ist der richtige Abzweig schnell verpasst und man landet in Raboltshausen. Also kurz hinter dem Sendeturm links abbiegen, um jetzt nach Oberaula zu kommen.

Die Hinweistafel beschreibt sehr schön die archäologischen Gegebenheiten des Eisenbergs. Hier kann die Tafel gelesen werden.

In Oberaula ist es wichtig, an der Bundesstraße nach rechts abzubiegen und kurz darauf im Ortskern der Beschilderung nach Ottrau zu folgen. Biegst Du hier falsch ab, landest Du in Kirchheim oder gar Bad Hersfeld. Ist nicht schwierig, man muß nur ein kleines bisschen aufpassen.

Kawasaki W650

Über Weißenborn und Ottrau fahre ich nach Berfa, wo doch tatsächlich ein paar fette Regentropfen fallen – bleibt aber harmlos. In Berfa könnte ich eigentlich Regina, Reimund und Sven besuchen, aber ich weiß, dass ich mich hier alleine, also ohne Gattin, vorerst nicht blicken lassen sollte. Und den Biowein aus Languedoc habe auch nicht dabei. Also durch ins Gründchen, der freundlichen Landschaft mit vielen Fischteichen und Forellenzuchten.

Kawasaki W650

Das nächste Etappenziel ist Schloß Eisenbach bei Lauterbach, nur einen Katzensprung vom Gründchen entfernt. Dazu fahre ich durch Lauterbach und dann in Richtung Herbstein ein paar Kilometer auf der Bundesstraße. Am Schloß ist heute ziemlich viel los, …..

Hudson

….. zum Beispiel parkt hier ein überirdisch schöner Hudson, …….

Pferde

….. eine Pferdetruppe bereitet sich auf irgendwelche Aktivitäten vor, …..

Schloß Eisenbach

….. das schöne neoklassizistische Schloß ist zu besichtigen …..

Schloß Eisenbach

….. ebenso wie die umfangreichen landwirtschaftlichen Gebäude und Flächen um Schloß Eisenbach herum. Das Schloß-Cafe ist recht voll und ich überlege mir eine Alternative, falls die Gastronomie durch unsere Motorradgruppe überfordert sein sollt. Dann könnten wir nämlich über Schotten zum Falltorhaus fahren.

Kawasaki W650

Also fahre ich über Hopfmannsfeld, Meiches und Helpershain auf die B276 in Richtung Schotten, tauche kurz in den Laubacher Wald ein …..

Falltorhaus

….. und schon bin ich am Falltorhaus, einem gut frequentierten Motorradtreff. Sollten wir generell in die Route einplanen, ob mit oder ohne Kaffee. Heute sehe ich hier recht interessante Motorräder wie diese schöne alte Honda CB400.

Falltorhaus

Ein extrem schön aufgebautes Kawasaki Z1300 Gespann im allerbesten Zustand.

Falltorhaus

Und noch schöner, zumindest für meinen Geschmack ist dieses Harley-Gespann. Der Fahrer erzählt, dass es nächsten Monat damit nach Italien geht – mit Gattin und Hund im Boot. Klasse!

Falltorhaus

Und schon wieder eine Vierzylinder-Kawa im Oldschool-Look, die mir ausnehmend gut gefällt.

Falltorhaus

Ein halbes Stündchen schaue ich dem Kommen und Gehen zu, trinke dabei Kaffee und verspeise auch ein Stück vom leckeren Gewürzkuchen. Dann aber mache ich mich nach 250 Kilometern auf den Heimweg, denn mittlerweile ist es 16:30 geworden.

Das wäre also erledigt, die Route ist abgefahren, Unsicherheiten sind beseitigt und die Aktion steht. Mein Königswellen-Twin hat mich geschwind wie ein gutes Ross durch die osthessischen Landschaften getragen und wie gewohnt viel Vergnügen bereitet. Wir sind durch den Vogelsberg mit seinen Hügeln und der offenen Landschaft gefahren, haben den dunklen Kirtorfer Wald durchquert, die warme und sanfte Landschaft der Schwalm gestreift, die kühlen Höhen und dichten Wälder des Knüllgebirges neu entdeckt, das freundliche Gründchen mit seinen Gewässern durcheilt um dann den Kreis im Vogelsberg wieder zu schließen. Die Entfernungen sind auf dem Rücken des Twins zusammen geschrumpft und ich fühle mich wie getragen von einem silbernen Einhorn – beinahe ein wenig mystisch. Apropos mystisch: Da ist doch auch mal wieder eine Fahrt in den Kellerwald angesagt. Da gibts Mystik ohne Ende. Mal sehen, wie das Wetter morgen wird …..

Die heute festgelegte Route ist in Google Maps gespeichert und sieht so aus:


Größere Kartenansicht

Durch die Landschaften

Es gibt viel zu tun heute und bis 14:00 hat das alles nichts mit Motorrädern (oder Rollern) zu tun. Aber dann bin ich frei und das Wetter treibt mich förmlich auf die Strasse: Mit jeder Stunde wird es besser, sonniger, wärmer. Also klar, ich werde mich aufs Motorrad setzen und heute ist mir ganz stark nach einem langhubigen Königswellen-Twin.

Bei schier unglaublichen 18°C mache ich mich auf den Weg. Feldatal, Kirtorfer Wald, Antriftal, die Schwalm - die Landschaften fliegen nur so vorüber. Der bollernde Twin zieht bei niedrigen Drehzahlen herrlich durch und nach kurzer Zeit ist die Übellaunigkeit aus meinen Gedärmen entwichen. Hier schaue ich mir das Wolkenspiel nahe Willingshausen an.

Bei schier unglaublichen 18°C mache ich mich auf den Weg. Feldatal, Kirtorfer Wald, Antriftal, die Schwalm – die Landschaften fliegen nur so vorüber. Der bollernde Twin zieht bei niedrigen Drehzahlen herrlich durch und nach kurzer Zeit ist die Übellaunigkeit aus meinen Gedärmen entwichen. Hier schaue ich mir das Wolkenspiel nahe Willingshausen an.

In Ziiegenhain fahre ich auf den Apellplatz in der historischen Altstadt. Alles toll erhalten und renoviert, aber dennoch irgendwie leblos und langweilig - seltsam. Also weiter.

In Ziegenhain fahre ich auf den Appellplatz in der historischen Altstadt. Alles toll erhalten und renoviert, aber dennoch irgendwie leblos und langweilig – seltsam. Also weiter.

Nun geht es über Grenzebach sanft  bergan in das Knüllgebirge. Schnell wird es kühler und vor dem Knüllköpfchen liegt sogar noch ein wenig Schnee. Aber die Landschaft ist herrlich und ich rieche förmlich, wie hier in 2-3 Tagen über Nacht alles grün sein wird.

Nun geht es über Grenzebach sanft bergan in das Knüllgebirge. Schnell wird es kühler und vor dem Knüllköpfchen liegt sogar noch ein wenig Schnee. Aber die Landschaft ist herrlich und ich rieche förmlich, wie hier in 2-3 Tagen über Nacht alles grün sein wird.

Die Berge, der Wildbach, die Flora - plötzlich fühle ich mich wie neulich in den Cevennen. Nur so warm ist es heute noch nicht und deshalb lasse ich das Knüllköpfchen links liegen, verzichte auf Kafe und Schwälmer Wurstplatte und mache mich an den Abstieg nach Neukirchen.

Die Berge, der Wildbach, die Flora – plötzlich fühle ich mich wie neulich in den Cevennen. Nur so warm ist es heute noch nicht und deshalb lasse ich das Knüllköpfchen links liegen, verzichte auf Kaffee und Schwälmer Wurstplatte und mache mich an den Abstieg nach Neukirchen.

Neukirchen, Schrecksbach, der Altkreis Alsfeld - und schon bin ich in Heidelbach beim Motorradladen. Seit ich mein Faible für Vespa-Roller entdeckt habe, interessieren mich auch die Produkte dieses Händlers: Vespa, TBG und Kymco. Sind ja quasi alles Vespen oder zumindest vespöse Fahrzeuge.

Neukirchen, Schrecksbach, der Altkreis Alsfeld – und schon bin ich in Heidelbach beim Motorradladen. Seit ich mein Faible für Vespa-Roller entdeckt habe, interessieren mich auch die Produkte dieses Händlers: Vespa, TBG und Kymco. Sind ja quasi alles Vespen oder zumindest vespöse Fahrzeuge.

Vorbei am Rückhaltebecken der Schwalm ziehe ich weiter nach Alsfeld.

Hinter Alsfeld wird es jetzt dunkler und es fallen auch ein paar Tropfen. Diese schwarzen Wolken über der Pfefferhöhe treiben mich jetzt ohne weitere Umwege nach Hause.

Hinter Alsfeld wird es jetzt dunkler und es fallen auch ein paar Tropfen. Diese schwarzen Wolken über der Pfefferhöhe treiben mich jetzt ohne weitere Umwege nach Hause.

Das soll' dann für heute gewesen sein. Nach herrlichen 150 km bin ich wieder daheim. Jetzt kommt die W nach hinten in die Scheune und die Thunderbird nach vorn, denn morgen soll es mit der Triumph auf Tour gehen - und das bei Temperaturen von 22°C,

Das soll’s dann für heute gewesen sein. Nach herrlichen 150 km bin ich wieder daheim. Jetzt kommt die W nach hinten in die Scheune und die Thunderbird nach vorn, denn morgen soll es mit der Triumph auf Tour gehen – und das bei Temperaturen von 22°C,

 

Hoffnung

Tatsächlich gibt es bereits am Freitag leise Hoffnung auf ein Ende des ekelhaften Winters. Wie die Presse berichtet, war dies der trübste und graueste Winter seit 60 Jahren und genauso habe ich ihn auch empfunden. Der Februar war derart grauselig, dass ich nicht einmal Motorrad gefahren bin!

Aber jetzt soll es langsam von Tag zu Tag besser werden und ich mache mir wirklich Hoffnungen, am Wochenende ein wenig fahren zu können.

Am Freitag beim Spaziergang mit Yellow sieht es tatsächlich schon ganz nett aus und die Temperaturen liegen eindeutig über dem Gefrierpunkt. Die Sonne ist aber noch nicht zu sehen und so bleibt der Schnee immer noch liegen  bzw. schmilzt er nur sehr langsam ab.

Am Freitag beim Spaziergang mit Yellow sieht es tatsächlich schon ganz nett aus und die Temperaturen liegen eindeutig über dem Gefrierpunkt. Die Sonne ist aber noch nicht zu sehen und so bleibt der Schnee immer noch liegen bzw. schmilzt er nur sehr langsam ab. Dennoch: In Sachen Wetter tut sich was und meine Hoffnung steigt.

Am Samstag Morgen ist es dann amtlich: Der Winter ist (zunächst) vorbei! Um 9:00 steht bereits die Sonne am Himmel und wärmt Körper und Geist. Beim morgendlichen Hundespaziergang gerate ich sogar ein wenig ins Schwitzen. Dann gehts nach Ilsdorf und es gibt eine kleine Schrauberaktion an drei Thunderbirds.

Am Samstag Morgen ist es dann amtlich: Der Winter ist (zunächst) vorbei! Um 9:00 steht bereits die Sonne am Himmel und wärmt Körper und Geist. Beim morgendlichen Hundespaziergang gerate ich sogar ein wenig ins Schwitzen. Dann gehts nach Ilsdorf und es gibt eine kleine Schrauberaktion an drei Thunderbirds.

Ich montiere den Klarglasscheinwerfer und entdecke dabei jede Menge Gammel an den Chromteilen. Das war in der dunklen Scheune so nicht zu erkennen und daher lege ich eine Elsterglanzstunde ein. Zum Glück schafft es das gute Elsterglanz, den Gammel restlos zu beseitigen.

Ich montiere den Klarglasscheinwerfer und entdecke dabei jede Menge Gammel an den Chromteilen. Das war in der dunklen Scheune so nicht zu erkennen und daher lege ich eine Elsterglanzstunde ein. Zum Glück schafft es das gute Elsterglanz, den Gammel restlos zu beseitigen. Am Ende der Putz- und Flickstunde gibt es einen Thunderbird-Apell mit Abnahme durch den Drill-Sergant Reinhard.

Hubert verpasst seiner T-Bird Miniblinker und Reinhard muss dafür Blinkerkabel verlängern und ein LED-geeignetes Blinkrelais montieren.

Hubert verpasst seiner T-Bird Miniblinker und Reinhard muss dafür Blinkerkabel verlängern und ein LED-geeignetes Blinkrelais montieren. Mir gefallen ja eigentlich die T-Bird Blinker, abert als ich dann die winzigen LED-Blinker sehe, gerate ich ins Wanken.

Auf den ersten Blick glaubst du, die rote T-Bird hätte überhaupt keine Blinker.

Auf den ersten Blick glaubst du, die rote T-Bird hätte überhaupt keine Blinker.

Mittlerweile ist der Gammel an der grünen T-Bird beseitigt, der Klarglasscheinwerfer ist montiert, die Kette geölt und das Kennzeichen angepasst. Die Blinker an der roten T-Bird tun auch, was sie sollen und der Vergaser der „kleinen“ 750er Trident ist mittels Benzinzusatz durchgespült, so dass der Motor wieder vernünftig Gas annimmt.

Das hübsche T-RAT Logo lässt uns einige Überlegungen anstellen. Wir sind zwar keine Mitglieder der Triumph Riders Association, aber das Logo hat was .....

Das hübsche T-RAT Logo lässt uns einige Überlegungen anstellen. Wir sind zwar keine Mitglieder der Triumph Riders Association, aber das Logo hat was …..

Das blitzende Triumph-Emblem am Tank der schwarzen T-Bird symbolisiert unseren erfolgreichen Arbeitseinsatz.

Das blitzende Triumph-Emblem am Tank der schwarzen T-Bird symbolisiert unseren erfolgreichen Arbeitseinsatz. Bei der Chrompflege ist mir dabei aber eines glasklar geworden: Noch mehr Chrom als die T-Bird hat, wäre zu viel. Das würde dann nämlich in Elsterglanz-Orgien ausarten. Ab und zu ein freundliches Mattschwarz zwischen dem Chrom macht das Leben doch einfacher.

Wir beschließen einen kleinen Ausflug an die Seeterassen des Antrifttal-Stausees zu machen. Leider können wir dazu nicht die T-Birds nehmen: Keine der drei Triples ist bisher zugelassen. Das soll sich zwar nächste Woche ändern, aber heute nehme ich die Solo-W650, die ich flott und problemlos aus ihrem Winterschlaf erlöse.

Wir beschließen einen kleinen Ausflug an die Seeterassen des Antrifttal-Stausees zu machen. Leider können wir dazu nicht die T-Birds nehmen: Keine der drei Triples ist bisher zugelassen. Das soll sich zwar nächste Woche ändern, aber heute nehme ich die Solo-W650, die ich flott und problemlos aus ihrem Winterschlaf erlöse.

Zurück in Ilsdorf sind die drei Donnervögel ordentlich zurück in der Scheune untergestellt und wir brechen mit W650, Triumph Tiger und Triumph Trident auf in Richtung Antrifttal.

Zurück in Ilsdorf sind die drei Donnervögel ordentlich zurück in der Scheune untergestellt und wir brechen mit W650, Triumph Tiger und Triumph Trident auf in Richtung Antrifttal.

Nun ist es ja nicht wirklich weit ins Antrifttal, aber wir geniessen die knapp 40 km dennoch. Die Strassen sind trocken, links und rechts liegt noch der Schnee, die Sonne scheint und die Temperaturen bewegen sich um die 6 °C. Mir persönlich bläst der Fahrtwind den Wintermuff regelrecht vom Leib.

Nun ist es ja nicht wirklich weit ins Antrifttal, aber wir geniessen die knapp 40 km dennoch. Die Strassen sind trocken, links und rechts liegt noch der Schnee, die Sonne scheint und die Temperaturen bewegen sich um die 6 °C. Mir persönlich bläst der Fahrtwind den Wintermuff regelrecht vom Leib.

Wir gönnen uns Mohnkuchen mit Sahne und zum Nachtisch heisse Waffeln mit Kirschen und Eis - und das haben wir uns verdient.

Wir gönnen uns Mohnkuchen mit Sahne und zum Nachtisch heisse Waffeln mit Kirschen und Eis – und das haben wir uns verdient. Der Stausee ist übrigens noch fast komplett von einer Eisschicht bedeckt.

 

Auf der Rückfahrt steht die Wintersonne sehr tief und entsprechend schlecht ist die Sicht. Und auch wenn wir heute noch nicht einmal 100 km gefahren sind, war dies ein wunderbarer kleiner Ausflug am Ende eines ziemlich miesen Winters.

 

Swish Versionskonflikte

Heute ist Feiertag: Der Tag der Deutschen Einheit. Und das soll der letzte schöne Tag dieser Woche werden. Um das optimal auszunutzen, beginne ich bereits um kurz nach 8:00 mit meinen Aktivitäten, die italienisch beginnen, dann ins Animalische abdriften und schliesslich aufgrund von Swish Versionskonflikten im Kiebitzgrund enden.

Zunächst erhalte ich per WhatsApp zwei Bilder aus Italien von Marco, der dort eine offensichtlich sehr schöne Woche verbringt.

So sieht es Anfang Oktober 2012 am Stilfser Joch aus – eine grandiose Kulisse. Die Alpen sind einfach toll.

Italienische Impressionen mit Vespa aus einem typisch italienischen Ort.

Wenn der Morgen schon so italophil beginnt, mache ich entsprechend weiter und fahre mit der Vespa zu Leihhund Yellow, nicht ohne vorher ein paar Kilometer Umweg einzuschieben.

Auch nahe des Jüdischen Friedhofs macht sich eine Vespa sehr gut, aber lieber wäre ich jetzt mit meinem Roller an der Adria, in Südtirol oder in der Toscana.

Der Indian Summer ist in Nieder-Ohmen angekommen.

Der nächste Punkt des Tages ist der Hundespaziergang. Nachdem der gestrige Gang aufgrund von Terminkollisionen ausgefallen ist, muss ich meinen beiden Hundebrüdern heute etwas mehr bieten als sonst.

So laufen wir heute besonders lange und weit: Zunächst ans Ufer der Ohm, dann durch den kleinen Park an der Burgschoan, weiter gehts am Fuße des Kratzbergs entlang und schließlich biete ich den beiden noch urrbane Eindrücke beim Gang durch den Ort.

Jeden Möglichkeit wird heute genutzt, um zu rennen und zu hetzen.

Die Disziplin der beiden lässt heute ein wenig zu wünschen übrig. Nachdem ich später noch erfahre, dass Yellow einen ganzen Beutel Schweineohren geklaut und restlos gefressen hat, ist mir klar: Allmählich müssen die Zügel ein wenig angezogen werden. Macht euch auf andere Zeiten gefasst, Brüder.

Leicht gehetzt gehts zum nächsten Termin: Zweites Frühstück in Ilsdorf, verbunden mit einem Meeting zum Thema: Welche Motorradroute nehmen wir heute. Zusammen mit Hubert arbeite ich eine perfekte Route über das Schwalmtal, das Gründchen, das Schlitzerland, den Kiebitzgrund, das Nüsttal und die thüringische Rhön aus.

Aber jetzt greift die Problematik der Swish Versionskonflikte und wir kommen und kommen nicht weg, bis das IT-Problem gelöst ist. Und weil wir vorher noch eine Bratwurst auf dem Lardenbacher Feuerwehrfest zu uns nehmen, wird es noch später mit unserem Aufbruch.

Ordentlich Betrieb auf dem Lardenbacher Feuerwehrfest: Essen, Trinken, Musik, technisches Gerät, Kinderunterhaltung – und das Wetter passt auch.

Die Bestellung von Haxen oder Hähnchen hab ich leider verpennt, aber die grobe Rostbratwurst ist auch nicht übel und sollte ausreichen, uns über den Tag zu bringen. Jetzt aber auf die Maschinen und ab in Richtung Schwalmtal.

Tatsächlich  läufts jetzt und bei schönem klaren Herbstwetter fahren wir runde 60 km bis in den tiefen Wald bei Unterschwarz im Schlitzerland, wo es bei der Lebenshilfe e.V. den ersten Stop gibt. Es sieht immer ein bisschen nach Regen aus und ab und an gibt es gar ein paar Tropfen, aber insgesamt gesehen bleiben wir den ganzen Tag trocken.

Durch den Kiebitzgrund fahren wir wunderbare Strässchen bis nach Burghaun und sind bisher perfekt auf dem geplanten Kurs – nur zeitlich nicht. Die Swish-Verzögerung ist heute nicht mehr aufzuholen.

Im Cafe Happ gibt es Kaffee, heiße Schokolade und Kuchen. Bei einem Blick auf die Uhr wird aber allen Mitfahrern klar, dass der Routenplan nicht zu halten ist, wenn wir nicht bis tief in die Nacht fahren wollen. Und so entsteht der Beschluß, hier umzukehren und über Schlitz und Lauterbach zum Oldtimer Cafe auf die Herrchenhainer Höhe zu fahren und dort die Fahrt zu beschließen. Von da aus hat es Diana nicht mehr weit in die Wetterau und wir anderen sind in 30 Minuten auch wieder zuhause. Beschlossen und verkündet!

Angekommen am Oldtimer Cafe sind wir bei noch kühlerem Wetter und ganz leichtem Nieselregen tatsächlich die einzigen Motorradfahrer. Später erscheinen noch eine GPZ500 im Cafe-Racer-Look (sehr gelungen) und zwei Yamaha Supersingles SZR. Hier gönnen wir uns das letzte heisse Getränk des Tages und brechen dann auf nach Hause. Auch wenn das heute noch nicht einmal ganz 200 km waren, hatten wir eine hübsche Tour bei feinem Herbstwetter.

Country life and animals

Country life and animals – das zieht sich heute als roter Faden durch den Tag. Und dass diese Aussage in englisch erfolgt, hat auch seinen Grund: Die Motorradfahrt in den Knüll machen wir mit drei Britbikes und meinem japanischen Pseudo-Brit-Boik. Da ist es wohl angebracht, auch mal einen englischen Satz anzubringen – aber natürlich hätte ich auch sagen können: Landleben mit Tieren.

Indian Summer: Relativ früh geht es auf den Sonntag-Morgen-Hundespaziergang und da zeigen sich die ersten Spuren des Goldenen Oktobers, des Indian Summer. Das ist seit vielen Jahren meine eindeutige Lieblingsjahreszeit.

Dogs at the fence: Yellow mit einem Blick wie der große. böse Wolf und der kleine Laurent wuseln an der Grillhütte herum.

Dogs and Dixie: Etwas erstaunt schauen sich die beiden Hunde das einsame Dixie-Klo mitten auf dem Feld an.

Shawn, the sheep: Die Schafe kommen neugierig und freundlich an den Zaun. Und an diesem Zaun, einem Elektrozaun, lernen Laurent und Yellow zum ersten mal in ihrem Leben die Wirkungen des elektrischen Stroms kennen. Zuerst erwischt es Laurent, der nur kurz aufquiekt und das Malheur gleich wieder abhakt. Yellow dagegen erschrickt zu Tode und ist minutenlang kaum zu beruhigen. Aber da müssen die Burschen jetzt durch.

Heavy horses: Später, am Dorfrand, kommen wir zu zwei großen Kaltblutpferden, die sich von den Hunden nicht aus der Ruhe bringen lassen.

Horses: Auch die kleinen Ponies geniessen die Sonne, die bereits ganz ordentlich wärmt.

Guard dogs: Bei mir im Hof führen sich Yellow und Laurent auf wie große, gefährliche Hofhunde.

Brit-Bikes: Gegen 12:00 treffen sich dann die Teilnehmer der heutigen Fahrt in den Knüll: Zwei Triumph Tiger, eine Triumph Trident und eine W650.

Britbikes at the Jause: Bei besten Wetter und nach netter Fahrt erreichen die Britbiker die Jause auf dem Knüllköpfchen.

Sporsters: Zwei sehr hübsche Sporster treffen ein. Die beiden Harleys wirken so handlich und klein und sind dennoch so schwere Eisenhaufen – aber bildschöne Eisenhaufen.

The minster: Der Klosterkirche und Staatsdomäne in Immichenhain statten wir auf der Rückfahrt einen kurzen Besuch ab.

The minster:  Besonders an einem Sonntag Nachmittag herrscht hier eine himmlische Ruhe.

Cats: Die Katzen der Staatsdomäne begrüßen uns und fordern zu kleinen Spielchen heraus.

The monastary garden: Im Garten der Klosterkirche überlegen Diana und Hubert, ob es wohl reizvoll wäre, in einem Kloster zu leben. Für eine(n) von beiden wäre es vorstellbar, aber ich schätze, nur sehr theoretisch.

Gobbler: Truthähne finde ich einfach klasse!

The man who hates cats: Erstaunlich, wie sich die Katzen zu einem „Katzenhasser“ hingezogen fühlen.

Cat training: Die Versuche, die beiden Kätzchen zu dressieren, gelingen nur bedingt.

The abbey: Interessanter Treppenaufgang mit schrägen Fenstern auf der Rückseite der Klosterkirche.

… and the moon shines bright: Nach dem netten Ausflug ins Knüllgebirge gibt es einen abschließenden Kaffee in Ilsdorf und dann drehe ich eine kleine Abschiedsrunde von 15 km durch den abendlichen Vogelsberg.