Tatsächlich gibt es bereits am Freitag leise Hoffnung auf ein Ende des ekelhaften Winters. Wie die Presse berichtet, war dies der trübste und graueste Winter seit 60 Jahren und genauso habe ich ihn auch empfunden. Der Februar war derart grauselig, dass ich nicht einmal Motorrad gefahren bin!
Aber jetzt soll es langsam von Tag zu Tag besser werden und ich mache mir wirklich Hoffnungen, am Wochenende ein wenig fahren zu können.
Am Freitag beim Spaziergang mit Yellow sieht es tatsächlich schon ganz nett aus und die Temperaturen liegen eindeutig über dem Gefrierpunkt. Die Sonne ist aber noch nicht zu sehen und so bleibt der Schnee immer noch liegen bzw. schmilzt er nur sehr langsam ab. Dennoch: In Sachen Wetter tut sich was und meine Hoffnung steigt.
Am Samstag Morgen ist es dann amtlich: Der Winter ist (zunächst) vorbei! Um 9:00 steht bereits die Sonne am Himmel und wärmt Körper und Geist. Beim morgendlichen Hundespaziergang gerate ich sogar ein wenig ins Schwitzen. Dann gehts nach Ilsdorf und es gibt eine kleine Schrauberaktion an drei Thunderbirds.
Ich montiere den Klarglasscheinwerfer und entdecke dabei jede Menge Gammel an den Chromteilen. Das war in der dunklen Scheune so nicht zu erkennen und daher lege ich eine Elsterglanzstunde ein. Zum Glück schafft es das gute Elsterglanz, den Gammel restlos zu beseitigen. Am Ende der Putz- und Flickstunde gibt es einen Thunderbird-Apell mit Abnahme durch den Drill-Sergant Reinhard.
Hubert verpasst seiner T-Bird Miniblinker und Reinhard muss dafür Blinkerkabel verlängern und ein LED-geeignetes Blinkrelais montieren. Mir gefallen ja eigentlich die T-Bird Blinker, abert als ich dann die winzigen LED-Blinker sehe, gerate ich ins Wanken.
Auf den ersten Blick glaubst du, die rote T-Bird hätte überhaupt keine Blinker.
Mittlerweile ist der Gammel an der grünen T-Bird beseitigt, der Klarglasscheinwerfer ist montiert, die Kette geölt und das Kennzeichen angepasst. Die Blinker an der roten T-Bird tun auch, was sie sollen und der Vergaser der „kleinen“ 750er Trident ist mittels Benzinzusatz durchgespült, so dass der Motor wieder vernünftig Gas annimmt.
Das hübsche T-RAT Logo lässt uns einige Überlegungen anstellen. Wir sind zwar keine Mitglieder der Triumph Riders Association, aber das Logo hat was …..
Das blitzende Triumph-Emblem am Tank der schwarzen T-Bird symbolisiert unseren erfolgreichen Arbeitseinsatz. Bei der Chrompflege ist mir dabei aber eines glasklar geworden: Noch mehr Chrom als die T-Bird hat, wäre zu viel. Das würde dann nämlich in Elsterglanz-Orgien ausarten. Ab und zu ein freundliches Mattschwarz zwischen dem Chrom macht das Leben doch einfacher.
Wir beschließen einen kleinen Ausflug an die Seeterassen des Antrifttal-Stausees zu machen. Leider können wir dazu nicht die T-Birds nehmen: Keine der drei Triples ist bisher zugelassen. Das soll sich zwar nächste Woche ändern, aber heute nehme ich die Solo-W650, die ich flott und problemlos aus ihrem Winterschlaf erlöse.
Zurück in Ilsdorf sind die drei Donnervögel ordentlich zurück in der Scheune untergestellt und wir brechen mit W650, Triumph Tiger und Triumph Trident auf in Richtung Antrifttal.
Nun ist es ja nicht wirklich weit ins Antrifttal, aber wir geniessen die knapp 40 km dennoch. Die Strassen sind trocken, links und rechts liegt noch der Schnee, die Sonne scheint und die Temperaturen bewegen sich um die 6 °C. Mir persönlich bläst der Fahrtwind den Wintermuff regelrecht vom Leib.
Wir gönnen uns Mohnkuchen mit Sahne und zum Nachtisch heisse Waffeln mit Kirschen und Eis – und das haben wir uns verdient. Der Stausee ist übrigens noch fast komplett von einer Eisschicht bedeckt.
Auf der Rückfahrt steht die Wintersonne sehr tief und entsprechend schlecht ist die Sicht. Und auch wenn wir heute noch nicht einmal 100 km gefahren sind, war dies ein wunderbarer kleiner Ausflug am Ende eines ziemlich miesen Winters.