Wieder mal 100 km am Sonntag Morgen

Ein bewölkter Sonntagmorgen mit einer Regenwahrscheinlichkeit von 62 % – da gibts nur eins: Eine Fahrt mit dem Eisenschwein. Bereits nach wenigen Kilometern gabs den ersten Schock: Nur 150 km mit 10 Litern Gemisch gefahren, weit weg von den sonst üblichen (fast) 200 km. Dann gings in die alte Kreisstatdt zum Tanken – vorher war nix mit Tankstelle. Wie so oft sind dann bis Mittag wieder einmal weit über 100 km draus geworden. Wenn ich erstmal auf dem Gespann sitze, will ich nicht mehr absteigen.

Trotz der hohen Regenwahrscheinlichkeit bekamen wir (Eisenschwein und ich) keinen Tropfen ab. War zwar recht kühl unter der alten Belstaff-Jacke, aber zum aushalten. Auch die Sturmböen zwangen uns nicht vom rechten Weg ab. Hab dann diverse kleine Ziele angefahren und in bester Blümchenpflückermanier Fotos gemacht.

Trotz der hohen Regenwahrscheinlichkeit bekamen wir (Eisenschwein und ich) keinen Tropfen ab. War zwar recht kühl unter der alten Belstaff-Jacke, aber zum aushalten. Auch die Sturmböen zwangen uns nicht vom rechten Weg ab. Hab dann diverse kleine Ziele angefahren und in bester Blümchenpflückermanier Fotos gemacht.

Oder lag es an der Tatsache, dass ich mit der letzten Füllung so oft wie nie zuvor die 70 km/h überschritten habe? Das ist sicher nicht viel, aber man bedenke, dass der Originaltacho dabei weit über 90 km/h anzeigt - wenn er denn mal nicht wackelt. Sogar die zeitgenössischen DDR-Fachblätter bemängelten die furchtbaren Wackeltachos der ES-Modelle. Ist vielleicht mein Fahhradcomputer nicht richtig konfiguriert? Oder ist das einfach der D-Zug-Zuschlag und die Quittung dafür, statt im 50er Bereich nun im 60er und 70er Bereich zu fahren?

Mit dem Eisenschwein in die Zivilisation nach Alsfeld zum Tanken. Vom Ortseingang ein versteckter Blick auf Mülleimer, Baustellen und das McDonalds Restaurant.

Dann nach Romrod zum schön restaurierten Schloss.

Das Tierzuchtzentrum bei Homberg-Dannenrod. Meine Frage nach dem Klonen von Eisenschweinen wurde leider negativ beanwortet.

Zufahrt zum Tierzuchtzenrum: Schönes Strässchen mit Hecken an beiden Seiten.

Traurig, traurig: Ehemalige Privatklinik in Homberg, früher bekannt und beliebt, dann von der Asklepios-Gruppe übernommen, heute geschlossen.

Weites Land: Blick vom Rondinchen bei Schadenbach.

Nochmal Rondinchen: Diesmal mit Blick auf Amöneburg, den "Pickel".

Mitten im Wald zwischen Höingen und Rossberg liegt das Wasserwerk des Ebsdorfergrundes.

 

Selten: Eisenschwein mit Fahrer.

Für Eisenschweine gesperrt? Keinesweg, auch wir dürften auf die Autobahn. Aber wer will das schon mit einem so alten Gespann. War vor 40 Jahren sicher kein Problem, wäre aber heute der blanke Horror. Ein Blick sei dem Eisenschwein jedoch gestattet, hier in der Nähe von Weitershain, möglicherweise unserem zukünftigen Wohnort.

Kurz vor Ende der Fahrt ein Blick auf das Auspuffendstück. Endlich sieht es da schön trocken und hell aus. Auf den Ersten Fahrten war es dort feucht und dunkel von unverbranntem Sprit.

 

Mini-Trip am frühen Abend

Ein kühler, bewölkter Tag Anfang August, nach der Arbeit wird beschlossen, eine kleine Runde mit dem Gespann zu drehen. Wurden dann aber doch wieder 70 km draus. So oft wie auf dieser Tour habe ich die (echten) 70 km/h wahrscheinlich noch nie überschritten. Habe das Gefühl, der Motor wird langsam freier (oder ist das ein letztes Aufbäumen vor dem Exitus?), das Heulen bei bestimmten Drehzahlen ist aber nach wie vor zu hören. Die MZ-Motorgeräusche kann ich leider immer noch nicht richtig einordnen – trotz meiner zweifellos vorhandenen Zweitakterfahrung aus alten Zeiten.

An diesem kühlen Abend zu fahren, war nach der extremen Hitze der letzten Wochen sehr angenehm. Bin sowieso kein Freund der Hitze – dann lieber wärmer anziehen.

Diese Einfahrt zum Wildfütterungsreservat ist auch für Eisenschweine gesperrt.

Die Heuballen erinnern schon jetzt an den baldigen Winter. Leider als Winterfutter für Eisenschweine nicht recht geeignet.

Junge Rinder beäugen neugierig ein älteres Eisenschwein.

 


100 km am Sonntag Morgen

100 km mit dem dem ES-Gespann sind zwar keine Weltreise, aber ein paar Stündchen braucht es schon dazu. Diesmal ging es über Kirtorf, Schweinsberg, den Ebsdorfer Grund, Kirchhain, Stadtallendorf und Grünberg. Das seit einiger Zeit aufgetretene sirrende Geräusch bei unterschiedlichen Drehzahlen konnte auch heute nicht geortet werden. Mal denke ich, es wäre Hitzeknistern, dann wieder erscheint irgend ein lockeres Bauteil wahrscheinlicher. Irgendwann werde ich es herausfinden.

Zwischen Kirchhain und Niederklein sprach ich mit dem jungen Fahrer eines BMW-Gespanns aus Dortmund. Er hatte keine Panne (war schliesslich eine BMW) sondern machte nur eine Rast auf dem langen Weg von Dortmund in seine ursprüngliche Heimat Bayern. Hat übrigens zu Hause noch eine ES 250/0.
Auf dieser Fahrt ist es gelungen, den gefahrenen Schnitt von 45 über 46 auf 48 km/h zu steigern!

Eisenschwein am See zwischen Ehringshausen und Kirtorf.

Auch in Hessen gibts es sie - die Materln. Hier eines in der Nähe von Erksdorf bei Stadtallendorf.

Inzwischen einer meiner Stammplätze mit dem Gespann: Der Rastplatz bei Niedergemünden. So 1-2 Stunden halte ich es da jedesmal aus, sofern eine Motorrad-Zeitschrift, eine Flasche Wasser und ein Müsliriegel im Beiwagen liegen.

Solche Strässchen hält der Vogelsberg speziell für langsame Gespanne bereit - hier bei Hainbach.

 

Beim BSA-Treffen

Nachdem ich am Tag vorher schon mit der Silverstar beim BSA-Treffen in Wittelsberge war, ging es am Sonntag Morgen nochmals mit dem Eisenschwein dorthin – ich konnte einfach nicht anders. Und wer weiss, wofür’s gut war: Johannes vom Mittelhessen-Chapter erzählte mir von einer B31, die in Buseck zu verkaufen wäre. Sollte mein alter Traum von einem klassischen Engländer doch noch wahr werden? Mal abwarten, was daraus wird – bin selber sehr gespannt.

Bei den BSA-Leuten habe ich mich so wohl gefühlt, dass ich am Sonntag nochmal hin fuhr – diesmal mit dem ES-Gespann. Danach hab ich noch eine sehr schöne Bummeltour von insgesamt 80 km gemacht – war sehr erholsam und entspannend. Dank meines Sigma-Tachos hier noch ein paar Zahlen zur Tour: Für die 80 km brauchte ich 3,5 Stunden – die vielen Pausen sorgten dafür. Meine Durchschnittsgeschwindigkeit betrug 41 km/h und die erreichte Höchstgeschwindigkeit war 72 km/h. Keine Werte konnte der Sigma zum Spassfaktor ausgeben.

Eine der letzten BSA aus den 70ern. Schon sehr modern und "japanisch" anmutend. Hieß zwar noch Gold Star, hatte aber mit der ursprünglichen Konstruktion nichts mehr zu tun. Aber dennoch ein schönes Motorrad.

Das wunderbare B31-Gespann in British Racing Green mit Trapezgabel und starrer Hinterachse.

Nach dem BSA-Treffen gings auf Tour und nahe der Autobahn zwischen Homberg und Niedergemünden auf diesen schönen und sehr ruhigen Rastplatz. Dabei die Füsse hochgelegt und die BSA-Zeitung gelesen. So kann mans aushalten.

Rechts ist das lange Band der Autobahn zu sehen, die mein Gespann bisher noch nicht unter die Räder genommen hat.

Mit dem Gespann halte ich viel öfter einfach mal an, so wie hier auf der Anhöhe bei Hainbach ...

..... und der Windkraftanlage bei Atzenhain.

Auf zur Sigma-Test-Tour

Im Laufe dieser Woche war der Sigma-Fahrradcomputer an das Eisenschwein gebaut. Heute waren die Temperaturen auch etwas erträglicher, also gings auf eine kleine Tour, um den Sigma zu testen. Ich kann euch sagen, das war ernüchternd! Meine Höchstgeschwindigkeit auf den 66 km betrug 69 km/h, dabei zuckelte ich mit einem Durchschnitt von 40 km/h durch die Botanik. Aber OK, da waren natürlich etliche Stops dabei – eine echte Blümchenpflückertour eben.
Bei uns im Vogelsberg haben etliche Dörfer am Ortseingang so einen Kasten, der dem Ankommenden seine aktuelle Geschwindigkeit anzeigt. Ich weiss nicht, wie genau diese Kästen sind, aber deren Geschwindigkeit stimmte in allen Fällen zu 100% mit der angezeigten Geschwindigkeit des Sigma überein. Der Original-MZ-Tacho zeigte dagegen 15-20 km/h mehr an und pendelte auch noch stark dabei.
Diese Mini-Tour habe ich aber sehr intensiv empfunden, und das macht dann wieder einen besonderen Reiz aus. Hab allerdings auch meine Defizite in der Gespanntechnik recht deutlich gespürt – das muss besser werden.

Passt sicher nicht so wirklich – diese Kombination aus Eisenschwein, Superelastik und Sigma Fahrradcomputer. Aber jetzt habe ich eine exakte Geschwindigkeitsanzeige und einen Tageskilometerzähler. Der Rest ist Schnickschnack, aber ganz lustig. Jedenfalls ein Informationszuwachs!

Nach dem abschüssigen Kurvengeschlängel von Maulbach nach Homberg war der erste Boxenstop angesagt. Da hab ich mir doch wahrhaftig eine bessere Bremse gewünscht.

Konsequenz: Also das Projekt Seitenwagenbremse per Seilzug nicht vergessen.

Der Sigma bringt die gnadenlose Wahrheit an den Tag: Bisher gefahrene Höchstgeschwindigkeit ist 68 km/h. Bis zum Ende der Tour sind's dann noch 69 km/h geworden - weit entfernt von dem 80-90 km/h Gependel des Originaltachos. Für die Einstellung der Wegdrehzahl WST ergibt sich Raddurchmesser x Pi, in meinem Fall also 565x3,14=1774. Muss aber für jeden Reifen neu berechnet werden.

Keine LPG, sondern eine einsame Feldscheune bei Rüddingshausen.

Schweres landwirtschaftliches Gerät unter sich.

Das verwunschene Grundstück am Ortsrand sieht aus wie aus dem Märchen.

Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken stolzer Pferde .....

Das Schützenhaus in Stangenrod ist gut auf einen kalten Winter vorbereitet. Im Moment sinds aber noch 30 Grad!

Das 40 Jahre alte Gespann frisch und munter, das 4 Jahre alte Altersheim "Falkenhorst" dagegen verfälllt zusehends. Schade drum, hätte was Gutes werden können. Hab mir schon vorgestellt, meine Gespanntouren irgendwann von dort aus zu starten. Und wenns soweit ist, in den Motorradstiefeln sterben.

Betreten verboten, obwohl das Gebäude mal für alte Krüstchen gedacht war.