20 Jahre Vogelsberger Gespanntreffen

An diesem Samstag sollten 2 Termine mit dem Gespann erledigt werden: Zunächst früh morgens auf den BDMP Schiessstand nach Alsfeld um dort Bettina und Wolfgang ein paar Stunden in der Küche zu helfen und dann, so ab Mittags, ein kurzer Besuch des Vogelsberger Gespanntreffens in Windhausen unter den Windmühlen. Also alles in der Nähe und keine fahrerische Herausforderung. Aber immer noch empfinde ich jede kleine Fahrt mit meinem Eisenschwein als kleines Abenteuer.

Das Vogelsberger Gespanntreffen in Windhausen gibt es seit über 20 Jahren, und beim allerersten Treffen war ich mal dort. Damals hab ich da mein erstes Donghai-Gespann gesehen: Gerade mal 200 km gelaufen und verölt und verrostet wie eine alte Mähre. Danach war lange Pause, und erst im letzten Jahr war ich wieder dort – und hätte fast ein Falcone-Gespann von Hans aus Mainz gekauft. Ist aber doch nix draus geworden und ich hab dann ja zu MZ gefunden. In diesem Jahr hat mich in letzter Sekunde eine email von Karl-Otto vom Grünberger AMC erreicht und mich über das Treffen informiert. Also nach dem Küchendienst in Alsfeld ab nach Windhausen.

Frühmorgens auf dem längst-möglichen Weg ab nach Alsfeld: Kein Problem, aus 25 km über 50 km zu machen. Kurz vor Kirtorf dann dieses Schild entdeckt. Es bittet freundlich, keine Hundescheisse auf diesen Anbauflächen zu hinterlassen, da alles für den menschlichen Verzehr gedacht ist. Ob's die Hundebesitzer abhält?

Auf dem BDMP (Bund der Militär- und Polizeischützen) Schiessstand in Alsfeld findet an diesem Wochenende der Deutschland-Pokal statt. Hab mich diesmal von allem abgemeldet und kam nur, um zu schauen und um Bettina und Wolfgang ein wenig zu helfen. Macht richtig Spass, mal nicht dabei zu sein.

Das Eisenschwein in die letzte freie Parklücke gesetzt und dann hiess es spülen, abtrocknen, servieren und kassieren. So eine Verpflegung von 60-80 Personen macht doch richtig Arbeit.

Um 13:30 dann über Alsfeld und das Schwalmtal (dort hab ich fast 10 Jahre gelebt) nach Windhausen zu den Windmühlen. Ein sehr schöner und ruhiger Platz, und die Windhausener kümmern sich um Essen und Trinken. Das Treffen war aber relativ dünn besucht. Als erstes fiel mir das schöne Standard-Max Gespann auf - da werden Erinnerungen wach.

2 Russengespanne vom Grünberger AMC - das grüne gehört meinem Schützenkollegen Karl-Otto.

Für mein Eisenschwein gabs jede Menge Platz auf der riesigen Wiese.

Das junge Pärchen aus Norddeutschland hatte die beiden Dalmatiner im Seitenwagen mitgebracht. Der Rüde hatte zwangsläufig grosse Ähnlichkeit mit unserem guten alten Wala - Friede seiner Asche.

Dann gings erstmal auf die Suche nach Emmen. Viele waren nicht vertreten, aber hier eine hübsche ETZ aus Bad Hersfeld. Bin also doch nicht der einzige Emmentreiber im nördlichen Hessen.

Und 2 weitere Emmen-Gespanne: ETZ und TS. Das war's dann aber auch mit Maschinen aus Zschopau - Rotaxe waren überhaupt nicht vertreten.

Die Jungs vom Grünberger AMC zeigten starkes Interesse an den MZ Gespannen.

Dann liefen auf einen Schlag 3 Retro-Russen ein: 2 Gespanne und eine Solomaschine. Alle mindestens 3 Jahre alt, aber so schön wie frisch aus dem Schaufenster. Besonders hübsch war dieses rot-beige Gespann namens Frieda. Die Retro-Russen sind wohl wirklich von akzeptabler bis guter Qualität.

Auch das schwarze Retro-Gespann kam daher wie Ladenneu. Das kleine Hundchen gehört aber zur Frieda.

Eigentlich hatte ich nur Russen in diesem Zustand erwartet - aber so war's nicht. Nur dieses Gespann bestärkte meine Vorurteile, alle anderen machten einen richtig guten Eindruck. Aber laufen tun sie alle und ihre Besitzer haben sie irgendwie zuverlässig gemacht - auch dieses leicht grottige Exemplar.

 

Wocheneinkauf mit dem Eisenschwein

Den Montag nach dem grandiosen Forumstreffen in Elbe hab ich mir frei genommen. Das Wetter ist immer noch sehr schön und so biete ich Heidlinde an, den Wocheneinkauf zu erledigen – natürlich mit dem ES-Gespann. Hab schon wieder Gespann-Entzug!

Hab mir für den Wocheneinkauf einen Supermarkt in 25 km Entfernung ausgesucht – den tegut Markt in Rossdorf. Dazu muss ich in das Amöneburger Becken. Schön zu fahren, wenig Verkehr und nette Gegend. Überall ragen kleine Schlösschen und Miniburgen hervor, und ich kann mir richtig vorstellen, wie dieses kleine, fruchtbare Becken im Mittelalter von den Feudalherren ausgepresst worden ist.

Bin wohl ein wenig in einen Kaufrausch geraten und mit einem sehr vollen Einkaufwagen auf den Parkplatz gekommen. Aber so ein Superelastik frisst schon einiges.

Danach habe ich mir die Anlage für Bogenschützen bei Schweinsberg angeschaut. Bin entschlossen, das Bogenschiessen dort einmal auszuprobieren.

Kleines Päuschen am Buschwerk des Hochbehälters zwischen Bernsfeld und Burggemünden. Bin ich schon zigmal gewesen, aber heute schimmerte irgend etwas durch die Büsche und Bäume - also mal genauer hingeschaut.

Unglaublich: Ein kleiner See! Jetzt wohne ich schon fast 10 Jahre in dieser Gegend, war unzählige male an diesem Ort, aber dass hier ein See ist - also nee.

Jetzt so nahe ran wie möglich. Aha, grünes Wasser, sehr steile Ufer - sieht aus wie ein alter Bombenkrater oder ein noch älterer Bergwerksteich. Stark mit meterhohem Schilf bewachsen, von Eichenbäumen und dichten Büschen umgeben. Und keine Menschenseele zu sehen. Dabei sind doch sonst an jedem miesen Tümpel sofort Camper, Surfer, Partykids und sonst wer zu finden. Umgibt vielleicht ein finsteres Geheimnis dieses Gewässer? Ich werde es herausfinden!

 

Nur mal eben auf’s Gespann …..

Man glaubt es kaum: Nur eine Woche kein Gespann gefahren, und schon Entzugserscheinungen. Deshalb an diesem Sonntag Morgen ganz früh das Eisenschwein gesattelt und auf gings. Das Wetter sah nicht gut aus, deshalb kamen meine neuen Regenklamotten in den Seitenwagen. Hab mir gedacht, nur ein paar Kilometerchen zu machen und dabei immer in Heimatnähe zu bleiben. Aber wie so oft kam es anders: Kirchhain, Marburg, Schweinsberg, Kirtorf, Alsfeld und zum Schluss noch eine Runde durch Antriftal ergaben deutlich über 100 km.

Fahren ohne Ziel kann ganz nett sein. Oder auch das Sammeln von Fahrmotiven. Beispielsweise könnte ich mal Bilder von Kläranlagen sammeln, oder Dorfkirchen, oder Efeu-bewachsene Fachwerkhäuser, oder Tiere. Während einer kleinen Pause zwischen Kirtorf und Alsfeld sah ich jede Menge Gespanne vorbeifahren. Und da fiels mir wieder ein: Euro-Gespanntreffen in Reddighausen bei Battenberg. Das wär natürlich ein schönes Ziel gewesen, aber jetzt war’s vorbei. Also weiter ohne Ziel …….

Mal zwischen Kirchhain und Marburg in die Prärie geschlagen und in Grossseelheim gelandet - sehr schöner Ort. Hab gesehen, dass der ehemalige Ortskindergarten zu verkaufen ist. Hmmhm!!!

Ich habs mir Kläranlagen und Wasserwerken - weiss selber nicht, warum. Ob es wegen der kleinen Gebäude ist oder wegen des Wassers an sich - keine Ahnung. Aber diese Anlagen ziehen mich magisch an. Hier das Klärwerk bei Anzefahr.

Wenn ich aus dem Vogelsberg ins Marburger Land komme, fällt der Unterschied in der Landschaft und auch den Ansiedlungen krass auf: Hier der karge und "ärmliche" Vogelsberg, da das satte und wohlhabende Marburger Land. Wie so oft, bring ich das mit dem Foto nicht so rüber.

Tolles Fachwerkhaus am Marktplatz in Schweinsberg. Überhaupt ein sehr schöner Ort - sehenswert.

Hier nur ein Teil des Schweinsberger Schlosses. Alles im Besitz derer von und zu Schenck zu Schweinsberg.

Kleiner Pavillon am Schweinsberger Schloss. Bestimmung unklar.

Solche Strässchen verbinden diverse Orte im Antriftal.

Auf dem windigen Hochplateau bei Arnshain stehen natürlich ..... Windmühlen.

 


Zum Oldtimer GP 2006 nach Schotten

Zum Oldtimer GP 2006 nach Schotten gings am Samstag, den 19.8. Das Wetter war fantastisch und ich fuhr die allerkleinsten Strässchen mit dem Gespann. Nach Schotten sinds ja nur rund 25 km, aber ich schaffte die Strecke hin und zurück mit 115 km!

Mit meinem geliebten Eisenschwein sind selbst die 25 km nach Schotten ein kleines Abenteuer, besonders wenn man diese Strecke benutzt: Von Mücke nach Freienseen, Altenhain, Betzenhain nach Schotten. Sind wirklich extrem urige Strässchen und es geht für die 16 PS ganz schön rauf und runter.
Beim Oldtimer GP in Schotten war ich zuletzt vor etwa 25 Jahren. So richtig hats mir diese Veranstaltung nicht angetan, und so war’s auch in diesem Jahr. Das beste waren noch etliche sehr schöne Motorräder von Besuchern. Diesmal fand noch als Rahmenprogramm ein Treffen von Arielfahrern statt – das war was! Andreas aus dem kahlen Grunde hatte ich eigentlich in Schotten treffen wollen, aber das misslang gründlich. Dazu waren doch zu viele Leute in Schotten.
Nach Schotten fuhr ich noch einen schönen Umweg über Homberg und Schweinsberg – das war letztlich entspannender als der Besuch beim GP.

Norton Commando - Traum meiner Jugend und auch jetzt noch. Werd aber wohl nie mehr eine bekommen.

Futuristisches Suzi.Gespann - nicht schön, aber bestimmt toll zu fahren. Und Leistung .......

Das ist schon eher meine Kragenweite: DKW RT 175 S. Wäre als 250er heute noch ein schönes Bauernmotorrad.

Sehr schönes Horex Imperator Gespann.

Wow - eine Vincent, und auch noch aus dem Vogelsberg. Was hier für Oldtimer zu finden sind!

500 Single von Ariel als Tourer. Mit dem Besitzer hab ich ne volle Stunde über englische Motorräder gequatscht. Der konnte auch sehr schöne Geschichten erzählen. Daneben stand eine BSA B31 - eines meiner Nahziele.

Nochmal die 500er Ariel. Motor wie aus dem Lehrbuch. Und sogar trocken - bis auf einen leichten Film am Zylinderkopf.

Wahnsinn ,diese XS 650 - besser als sie Yamaha jemals aus dem Laden verkauft hat.

Dieses Gespann namens "Linda" könnte mir auch gefallen. Wurde von einem 1,8 l Yamaha V-Twin angetrieben.

Nach dem Trubel beim Oldtimer GP gings erst mal auf die Strecke Richtung Laubach und kurz vorm Falltorhaus gabs eine kleine Rast im Wald.

In Klein-Eichen bin ich den Galgenberg hochgefahren und dann durchs Wochenendgebiet zum Steinbruch, wo früher die KARL-Feste stattfanden.

Die alte Mauer rund um das Riesen-Park-Grundstück in Schweinsberg hab ich mir schon oft als Hintergrundmotiv für meine Motorräder vorgestellt. Von dort gings dann nach Mardorf, wo ich noch einen ungeplanten Aldi-Einkauf einschob - weils am Samstag Nachmittag so schön leer war.

Eine Fahrt in den Abend hinein ….

Die ganze Woche wars trüb, bewölkt und regnerisch, aber an diesem Freitag wurds ab Mittag richtig schön. Deshalb nach Feierabend, so kurz vor sechs, nochmal auf mein Eisenschwein-Gespann. Wollte nur so 20 km im Nahbereich abreissen; es wurden aber doch wieder über 70 km.

Hatte wirklich ein wenig vergessen, wie schön so ein Spätsommerabend auf dem Motorrad sein kann, aber unterwegs kamen jede Menge Deja Vu’s dazu. Riesige Mückenschwärme, die Du durchfahren musst, das Wechselspiel von Licht und Schatten in Waldstücken – einfach Klasse. Es wurden keine tollen Ziele angefahren, im wahrsten Sinne des Wortes war der Weg das Ziel.

Waldstück zwischen Klein-Eichen und Ilsdorf. Hier habe ich während meiner Besuche bei Inge L. regelmässig ein Päuschen eingelegt.

Fischereigelände zwischen Ilsdorf und Gross-Eichen, eine sehr schöne Anlage.

Die Wanderhütte im Wald bei Ehringshausen fahre ich immer wieder gern an.

Rotes Gespann vor einem Busch mit roten Vogelbeeren - passt gut.

Was man so alles entdeckt, wenn man mit offenen Augen durch die Gegend schraddelt: Gasstation der Ruhrgas bei Maulbach.

Das Bild bringt die wunderschöne Landschaft vor Homberg leider nicht so zur Geltung - gutes Fotografieren will eben doch gelernt sein.