Neuer Krümmer und der Velorex

Schon von Anfang an war mir der Zustand der Krümmerstehbolzen und Muttern an der 500 R ein Dorn im Auge: Vergammelt und verrostet ohne Ende. Auch der Krümmer selbst war nicht mehr wirklich gut. Und so entschloss ich mich, an einem freien Tag dieses Problem anzugehen – bevor in dem Bereich irgend etwas passiert und ich dann gezwungen bin, aktiv zu werden. Hatte mir den 4.10 dafür freigehalten. An diesem Tag sollten auch meine beiden Suzuki GR 650 abgeholt werden und gleichzeitig ein Seitenwagen angeliefert werden – ein ereignisreicher Tag also.

Morgens um 8:00 gehts schon in die Werkstatt, habe das Gefühl, dass nicht alles so glatt laufen wird. Und genau so kommt es auch! Die Vorarbeiten sind ja noch harmlos: Sitzbank ab, Tank runter, Batterie abklemmen, Rahmenunterzug lösen und leicht abklappen und den Auspuff abschrauben. Aber dann die Muttern der Krümmerstehbolzen! Sitzen bombenfest und bewegen sich nur unter ziemlichem Kraftaufwand ein wenig, dafür aber mit gefährlichen Kreisch-Geräuschen. Die oberen beiden Stehbolzen kommen gleich mit heraus – gut so, die neuen Edelstahlbolzen liegen schon bereit. Die unteren beiden Muttern kann ich nur extrem mühsam bewegen – immer nur so eine achtel Umdrehung. Echter Murks! Insgesamt brauche ich über 3 Stunden, bis der Krümmer ab ist und die 4 Stehbolzen entfernt sind.

Nach dem Gemurkse beim Abschrauben sind die neuen Stehbolzen ruckzuck drin. Forumsmitglied Steppenwolf hat mir vom Emmenrausch aus dem MZ Werksverkauf 2 verchromte Krümmer mitgebracht - einen davon baute ich jetzt an. Und das gab nochmal richtiges Gemurkse, bis der Krümmer richtig sass! Zum Glück kommt Egon gerade nach Hause und hilft mir - hätte ich auch alleine nicht hingekriegt. Verspanntes Drecksding! Aber jetzt, wo der neue Krümmer sitzt, bin ich doch zufrieden.

Die VA-Stehbolzen wurden mit reichlich Kupferpaste eingesetzt und als Muttern kamen verkupferte mit 12er Schlüsselweite zum Einsatz. Die 500 R gefällt mir mit dem verchromten Krümmer gleich viel besser. Jetzt fehlt noch ein neuer verchromter A2-Auspuff, dann könnte die MZ sogar etzwas kultivierter laufen: Volumen bringt Leistung und Laufkultur. Beim Probelauf klingt auch alles schön dicht.

Abends kommt dann der Käufer meiner Suzuki GR 650 und bringt meinen Velorex 562 mit. Der hing vorher an einer LS 650 und hat schon die weite Welt gesehen. Ordentlicher Zustand, sehr schöne Farbe (rot-braun), hat schon die verstärkte 20er Achse und ein per Seilzug gebremstes Rad. Im Kofferraum ist ein 15 Liter Zusatztank eingebaut. Ob ich den benutze, weiss ich noch nicht.

Mal den Velorex neben seine zukünftige Zugmaschine plaziert - sieht ganz gut aus. Nach langem Überlegen habe ich mich entschlossen, die 500 R als Zugmaschine zu nehmen. zwischendruch war auch mal immer wieder die zweite Silverstar im Gespräch. Hauptgrund für die Entscheidung: Die 500 R gefällt mir als Solomaschine nicht soo gut - insbesondere wegen des Bananentanks. Da ich von der Lackierung des Velorex sehr angetan bin, werde ich die wenigen 500 R - Teile wohl im gleichen Farbton lackieren lassen. Das dunkle Rot gefällt mir fast so gut wie Schwarz oder British-Racing-Green.

Am nächsten Tag dann eine kleine 120 km Probefahrt, hauptsächlich, um die Dichtheit des Krümmers zu prüfen. Ist OK, aber mit der Kupferpaste hatte ich es doch etwas zu gut gemeint. Zur Stiefelpflege ist die nämlich nicht gedacht. Hier beim ersten optischen Dichtigkeitstest am Frauenberg bei Marburg.

In Ernsthausen sehen ich diese ehemalige Schlosserei. Wunderbare Werkstatt, das wäre etwas für mich und meine MZ's. Leider etwas zu weit entfernt .......

Letzter optischer Krümmertest an diesem verlassenen Tor des Bundeswehrgeländes hinter Neustadt. Das riesige BW-Areal zieht sich über zig Kilometer bis nach Stadtallendorf. Auch eine sehr schöne Standortschiessanlage befindet sich dort, leider nur noch zu einem kleinen Teil nutzbar.

 

Weg mit den Torpedo-Sicherungen

Eigentlich wollte ich an diesem Feiertag den neuen Bing-Vergaser in die ES 250/1 einbauen. Aber das Gespann läuft gerade so schön, dass ich mich nicht recht rantraue. „Never change a running system“ heisst es doch. Als Alternativ-Bastelei gings dann an die 500 R, um den Sicherungskasten mit Torpedo-Sicherungen gegen einen mit Flachsicherungen auszutauschen.

War schon erstaunt, an meiner Ex-Polizei 500er von 1992 noch einen Kasten mit Torpedo-Sicherungen vorzufinden. Kann ich auf keinen Fall so lassen, also einen Kasten für 5 Flachsicherungen besorgt. Der liegt jetzt schon ein paar Wochen, aber heute sollte der Umbau sein. Es regnet so richtig gemütlich aufs Werkstattdach – so schraubt sichs am besten. Gegen 11:00 kommt auch Egon, um das zerbröselte Hinterradbremsgestänge seines Yamaha XV 750 Gespanns endlich zu reparieren. Das gute Stück steht schon ein halbes Jahr und wartet auf die Reparatur.

So einen Sicherungskasten zu tauschen, ist ja nicht die wirklich grosse Herausforderung, aber so ganz trivial war's doch nicht. Aus Alu-Winkeln baute ich einen Träger, der am Batteriehalter befestigt wurde. Gleich so, dass die Sicherungen von vorn erreichbar sind. Der Sicherungskasten wird auf Schwingmetallen befestig - es kann nicht verkehrt sein, Vibrationen hier fernzuhalten. Ein paar Kabel tausche ich gleich mit aus und verlege sie etwas günstiger.

Alles fertig, Deckel drauf und die Elektrik getestet. Funktionier alles! 3 Sicherungen sind belegt, 2 in Reserve. Werde ich für den Gespannumbau gut gebrauchen können. Jetzt noch eben einen Schlauch an die Motorentlüftung gesteckt und in den Kettenkasten geführt. Da kann jeder Öltropfen und Ölnebel noch was Sinnvolles leisten.

Zum MZ-Treffen im Motorrad-Museum Montabaur

Hatte mich schon länger auf das MZ-Treffen im Motorrad Museum in Montabaur gefreut. Aber je näher der Termin rückte, um so schlechter wurden die Wetterprognosen. Hatte mir ein paar Tage vorher schon mal prophylaktisch Regenklamotten zugelegt, und es sah ganz danach aus, als würde ich sie brauchen. Trotzdem – dieses Treffen wollte ich auf keinen Fall verpassen. Das Motorrad der Wahl war meine Polizei-500 R, und zwar wegen der Gepäckkoffer. Regenzeug musste rein, und von Hermann aus dem Forum sollte ich einen ETZ-Einzelsitz bekommen. Transportmässig kam also nur die 500 R in Frage.

Um 8:00 solles heute losgehen. Am Abend vorher war es etwas spät geworden, sodass keine Vorbereitungen mehr getroffen werden konnten – das heisst also, noch etwas eher in die Garage. Das Wetter ist wie angekündigt lausig – Regen und Nebel in Mücke. Also gleich in die Regenhose. Noch schnell Geld aus dem Automaten gezogen und los. Nach 10 km fällt mir dann siedendheiss ein: Du hast das Handy vergessen! Obwohl ich a) Handyhasser bin und b) in meinem 1. Motorradleben nie mit Handy gefahren bin, kann ich heute nicht mehr ohne dieses kleine Dreckding auf Tour gehen. Also kehrt gemacht und das Motorola in die Tasche gesteckt. Habs natürlich nicht gebraucht, aber wer weiss was passiert wäre , wenn ichs nicht dabei gehabt hätte.

Das Wetter ist so beschissen, dass ich die geplante Route durch die Walachei aufgebe und direkt auf die A5 und dann die B49 fahre. Eigentlich schreckliche Strecken, aber ich muss meinen Handy-Fehler aufholen und will überhaupt bei dem Regen vorankommen. Zumindest bleibe ich dank der Gummiklamotten wenigstens trocken. Aber so etwa ab der Höhe von Hadamar hörts auf zu regnen und die Sonne kommt sogar heraus. Auf diesem leicht verwahrlosten "Rastplatz" kurz vor Limburg schäle ich mich aus dem Gummizeug heraus. Beschliesse aber trotzdem, den Rest der Strecke auf Schnellstrassen und Autobahnen abzureissen. Ein paar Kilometer später wird auch klar, warum der nette Imbiss dicht gemacht hat: Da hat der "Bauer Bill" eine Imbissstation aufgemacht und die Werbung dafür ist unübersehbar.

In Montabaur immer den Schildern "Motorrad Museum" folgen, und Du kommst ruckzuck nach Wirzenborn und bist am Ziel. Als ich kurz vor 10:00 eintrudele, sind erst 2 Maschinen dort, dabei ist auch Eichy mit seiner giftgrünen ETZ. Kurze Zeit später taucht auch Holger B. mit dem rot-schwarzen Gespann auf.

Eichy's ETZ und das wunderschöne rote BK-Gespann. Hab dann auch zum ersten mal eine BK laufen gehört. Der Besitzer meint, sie mache unnormale Klappergeräusche aus dem linken Zylinder, und das war tatsächlich so. Laufen tut sie aber wohl sehr gut.

Sehr schön zurecht gemachte TS aus Duisburg mit vielen netten Details. Langsam füllt sich der Parkplatz, das Wetter wird auch zusehends besser - richtig schön warm und sonnig.

Holger B. braucht erstmal nen Kaffee - es wird nicht der letzte sein.

Hermann schaut sich die leicht gechoppte ETZ an.

So eine alte DKW macht mich immer noch an - mit DKW begann vor vielen Dekaden meine Motorradfahrerlaufbahn.

Noch'n Kaffee für Holger B.

Dieses Voyager-Gespann wird zweifellos ganz schön hart heran genommen. Ein Arbeitstier, nix für den Showroom.

Ankunft des Köln-Solingen-Chapters. Eichy holt sich gleich ein paar Eindrücke von Andreas' ETS für sein eigenes ETS-Projekt.

Holger B. holt sich erstmal nen Kaffee und begrüsst die alten Bekannten aus dem Rheinland.

Einfach zu schön ist die ETS von Andreas. Vermutlich wird sein ETS-Gespann genau so atemberaubend.

Der Kölsch-Transporter ist wahrhaftig rechtzeitig fertig geworden.

Akustisch hervorragender Auftritt dieser Einzylinder-Norton.

Mit einem frischen Kaffee diskutiert es sich gleich viel besser!

Es werden immer mehr: Noch eine schön restaurierte ETS.

Manta Manta !!!

Die neuwertige Country von Nordlicht Uwe.

So ein Skorpion ist schon was feines.

Black is beautiful: Noch ein BK-Gespann.

Das war doch sicher mal ein Dienstmotorrad.

Während ich mir dieses nette TS-NVA-Gespann anschaue .......

..... erfolgt der spektakuläre Auftritt dieser beiden NVA-Kradmelder im perfekten Outfit.

Die Teilnehmer sammeln sich zur gemeinsamen Ausfahrt. Darauf habe ich verzichtet - ich hasse das Fahren in grossen Gruppen.

Auch Hermann verzichtet auf die gemeinsame Ausfahrt und lichtet statt dessen Andreas ab.

Ich mache mich kurz darauf auf die Rückfährt. Bereits nach wenigen Kilometern beginnt es wieder zu regnen. Und dann schliest sich an dieser verlassenen Imbissbude (auch an der B49) der heutige Kreis: Wieder rein in die Regenklamotten und ab in Richtung Heimat. Der gesamte Tag hat mir sehr gut gefallen - Regen hin oder her. Schön, etliche Forums-Avatare jetzt auch live zu kennen. Und dazu mit Manfred aus Herne einen sehr netten MZ-Fahrer aus dem Ruhrpott kennen gelernt - aus meiner alten Heimat.

 

Ein kleiner Service für die 500 R

Nachdem an diesem Tag die Silverstar anstandslos die TÜV-Hürde passiert hatte, gab noch einen kleinen Wartungsdienst für die Polizei-500 R. Dabei noch einen kleinen Defekt entdeckt, mir einen Zweit-Helm und Regenklamotten gegönnt und 200 km abgerissen.
Das Öl sollte heute gewechselt werden und dann gabs einfach eine kleine Durchsicht.

Entdeckt: Der Verriegelungsbolzen des Seitendeckels war abgebrochen. Glück, dass ich ihn nicht verloren habe. Bleibt also erstmal ab. Der Ölwechsel war insgesamt ein bisschen "sauiger" als bei der Silverstar, ging aber noch.

Im Hein-Gericke-Shop in Linden gabs einen neuen Zweithelm für mich und Regenklamotten. Habe das unbestimmte Gefühl, dass ich die für das MZ-Treffen in Montabaur brauchen werde.

 

 

 

 

 

Dann das frische Öl und den neuen Helm auf einem 200 km-Tip durch die nähere Umgebung getestet. War beides OK. Hier bei einem Marterl zwischen Schweinsberg und Mardorf - ein nettes ruhiges Plätzchen.

Und jetzt hat auch die 500 R meinen Lieblingssee bei Kirtorf kennen gelernt.

 

Bilderbogen vom MZ-Treffen auf der Schutzhütte Oberdieten

An diesem Wochenende fand das 2. MZ Treffen der MZ-Freunde Mandeln statt – das durfte ich auf keinen Fall verpassen. Hatte mir schon Tage vorher von Jens den geheimen Treffpunkt mitteilen lassen und den Zettel ausgedruckt. Als es dann am Samstag Morgen losgehen sollte, war der Zettel verschwunden – ich hatte ihn verschludert. Was ich noch wusste, war, dass der Treffpunkt in einem Ortsteil von Breitenbach lag. Also ohne genaue Info los, irgendwie würde ich das Treffen schon finden. Die 500 R noch schnell vollgetankt, und dann gings durch den Ebsdorfer Grund über das Marburger Land und Gladenbach ins Hinterland. In Breitenbach angekommen sah ich die Hinweisschilder nach Niederdieten – und da fiels mir wieder ein: Der Treffpunkt war in Oberdieten. Gleich am Ortseingang wies ein Schild auf die Schutzhütte und das MZ-Treffen hin. Uff – gefunden.

Da haben die MZ-Freunde Mandeln eine Schutzhütte in fantastischer Lage für ihr Treffen gefunden. Landschaftlich reizvoll, ruhig und mit tollem Ausblick. In dieser Gegend befindet sich wohl das grösste zusammenhängende Waldstück von Hessen (oder war von ganz Deutschland?). Habe sogar schon ein paar bekannte Gesichter wieder getroffen, obwohl ich in der MZ-Szene ja ein Neuling bin. Die Ausfahrt über 3 Bundesländer konnte ich leider nicht mitmachen, aber auch so hat es mir auf dem Treffen sehr gut gefallen: Gute Gespräche, interessante Maschinen, lecker Steaks mit Nudelsalat und eine schöne An- und Abfahrt – MZ-Herz, was willst Du mehr?
Glückwunsch an die Mandelner für dieses gelungene Treffen – aber die Mädels und Buben sind ja auch schon echte Profis. Schade, dass ich wie immer wenig Zeit hatte. Würde gern mal so ein Treffen mit Übernachtung durchziehen – kommt sicher noch, spätestens in Elbe. Ausser Jens habe ich niemanden aus dem MZ-Forum gesehen, vielleicht auch nur nicht erkannt.

Kurz nach 8:00 wird die Polizei-MZ gesattelt und es geht los. Ist neblig und sieht nach Regen aus. Mandeln und Regen gehören für mich seit dem Mai-Treffen in Mandeln aber zusammen und ich habe mich damit abgefunden. Aber, oh Überraschung: Es gibt keinen Tropfen Regen, wird sonnig und richtig heiss.

Anfahrt zur Schutzhütte, dem geheimen Treffpunkt der MZ-Freunde

Ein schönes Eisenschwein aus Sachsen. Gehört zu dem MZ-Trupp, der mir gestern bei Alsfeld entgegen kam.

Dieses Eisenschwein ist eine richtige Gebrauchsmaschine.

Perfekt restauriertes Eisenschwein in Originalfarbe.

Sehr selten und perfekt aufgebaut ist dieses Skorpion-Gespann.

Wäre doch mein 500 R Gespannprojekt schon so weit wie dieses schöne Gespann.

Die gelbe Country sieht aus wie frisch aus dem Laden. Je öfter ich eine Country sehe, umso klarer wird mir: Die fehlt noch in der Sammlung. Und zu jedem echten Landei gehört - eine Country. Mal abwarten, vielleicht ergibt sich ja mal etwas.

Eine gelungene Farbgebung, wie ich finde.

Mastif - MZ Supermoto mit Yamaha-Motor.

Klaus von den Mandelner MZ-Freunden mit einer seiner 35 MZ Maschinen.

Die Schutzhütte in Oberdieten bietet eine perfekte Infrastruktur. Dazu die Betreuung durch die Mandelner - das passt einfach.

Individualität wird bei den meisten MZ-Fahrern gross geschrieben und ausgelebt.

Respond Grüner Apfel Shampoon: Sehr hübsche Farbe für dieses Gespann.

Etwas unterrepräsentiert ist die kleine MZ-Reihe mit den 125ern und 150ern.

NVA ETZ aus meiner alten Heimat Recklinghausen.

Black is beautiful - könnte mir auch gefallen.