Kaffeefahrten

Prima Wetter ist das heute, ideal für eine größere Tour, am besten schon am frühen Morgen. Aber das geht nicht und erst am Mittag komme ich los. Anfangs fahre ich ein wenig planlos durch den Vogelsberg, aber dann entsteht der Plan, einen Kaffee in Neustadt zu trinken – das ist wenigstens ein Ziel.

V-Twins

Kurz bei Reinhard nachgefragt, ob Interesse am Neustädter Kaffee besteht. Weil er sowieso seinen deutsch-japanischen V-Twin nach einer Vergaserdurchsicht wieder zusammen schraubt. kommt die kleine Probefahrt zum Kaffee gerade recht.

V-Twins

Nach Neustadt kann man eine ganz schöne Route fahren – machen wir auch, aber nach knapp 30 Meilen sind wir dann doch schon am Ziel. Im Cafe Müller sitzt sichs gut und der vorbei fließende Verkehr hat einiges zu bieten.

Sportster

Auch den Rückweg verlängern wir ein wenig, aber das reicht mir noch nicht. Hänge also noch rund 25 Meilen durch den Vogelsberg an und komme dann am Ende des Tages auf glatte 80 Meilen – und das nur mit einer Kaffeefahrt.

Wegen der Vitamine

Das ist der Plan für heute: Gegen Mittag rauf auf den Pickel, also nach Amöneburg, und dort ein schönes, fettes Früchteeis verspeist – und zwar wegen der Vitamine, die man bekanntlich im Alter besonders benötigt.

2 x 45° V-Twins

Es geht los, wir starten bei perfektem Wetter in Richtung Amöneburg – aber ganz sicher nicht auf direktem Wege.

Schloßpark Rauischholzhausen

So kommen wir beispielsweise nach Rauischholzhausen und besuchen dort das Schloß und den dazu gehörigen Park.

Reinhard im Schlosspark

Freiwillig lassen wir die Bikes stehen und wandeln durch den schönen Park zum Schloss. Wenn ich allein hierher fahre, nehme ich meist die Wirtschaftszufahrt und parke mein Zweirad direkt im Schloßhof. Aber heute nicht.

Amöneburg

Wir haben den Marktplatz in Amöneburg erreicht – und all unsere schönen Cafes sind geschlossen. Lediglich ein Dönerladen und ein chinesisches Restaurant sind geöffnet – aber da gibt es ganz sicher kein Früchteeis – wegen der Vitamine, klar. Also ziehen wir weiter und entscheiden uns für Kirchhain.

Marktplatz Kirchhain

Auf dem Marktplatz in Kirchhain war ich schon Jahrzehnte nicht mehr. Der Platz ist zwar nicht besonders reizvoll, aber immerhin gibt es ein Eiskaffee, wo wir uns Waffeln mit heissen Erdbeeren bzw. Himbeeren bestellen. Ist auch alles sehr lecker und vitaminreich, und dass statt der Himbeeren Kirschen kommen, lässt sich auch verschmerzen.

Am Hunturm

Nach diesem ersten Vitaminstoß zirkeln wir ein wenig durch die Gegend von Kirchhain, Stadtallendorf und Neustadt. Den Hunburgturm in Burgholz, den ich Reinhard zeigen möchte, kennt er aber schon.

Über Hatzfeld, Speckswinkel und Neustadt nähern wir uns wieder dem Vogelsberg. Und was fahren wir hier an? Das Eis Cafe in Flensungen, also unser Stammeiscafe. Noch eine richtige Ladung Vitamine gönnen wir uns und stellen uns ernsthaft die Frage, warum wir nach Amöneburg, Kirchhain, Marburg, Alsfeld oder Lauterbach fahren sollen, wenn es das beste Eis sowieso in Flensungen gibt.

Der Blick von oben

…..sollte ja in einer Mittelgebirgslandschaft kein Problem sein. Heute gelingen mir einige Blicke von oben richtig gut. Aber der Reihe nach.

Nach etlichen Tagen mit überreichlich Regen soll es heute einen fast trockenen Tag geben. Als ich aber im Mittag die Sportster aus der Scheune schiebe, legt sich eine schwarze Wolke über die Sonne und es fallen Regentropfen. Ja, Regentropfen, und das bei 0 % Regenwahrscheinlichkeit. Weil ich mich davon aber nicht abhalten lasse, hört der Regen sehr schnell wieder auf – und das war*s dann auch an Feuchtigkeit fürs erste. Erst als ich längst wieder daheim bin, setzt erneuter Regen ein, aber da stört er mich nicht mehr.

Sportster

Ulrichstein, Schotten, Gedern, Kefenrod – so beginnt meine improvisierte Route, und schon bin ich im Main-Kinzig-Kreis. Das Wetter wird immer besser und bals sieht es so aus wie hier auf dem Weg nach Birstein.

Sportster bei Birstein

Jetzt der erste Blick von oben direkt auf Birstein.

Danach wird es strassenmäßig so richtig schon: Von Birstein über Rabenstein nach Steinau an der Strasse. Hier biege ich ab und fahre ein paar Kilometer über Seidenroth in Richtung Bad Orb , bin also schon quasi im Spessart.

Sportster im Kinzigtal

Da heute aber nur eine eher kleine Runde geplant ist, fahre ich in einer Schleife zurück in Richtung Steinau a.d.Str.

Sportster bei Steinau a.d. Str.

Und der nächste Blick von oben, direkt auf Steinau a.d.Str. und in das Kinzigtal hinein.

Sportster am Zigeunerplatz

Von Steinau führt eine sehr schöne Strasse in Richtung Freiensteinau, und damit zurück in den Vogelsberg. Der einsame Zigeunerplatz bietet sich für eine kleine Pause mit Powerriegel an.

Sportster am Niedermooser Teich

Diesmal zeigt der Blick von oben ein Gewässer, nämlich den Niedermooser Teich.

Blick vom Hoherodskopf

Die größeren Motorradtreffs wie Oldtimer Cafe und Falltorhaus lasse ich mal links liegen, aber den Hoherodskopf besteige ich kurz – allein wegen des Blickes von oben – der reicht nämlich heute mal wieder bis nach Frankfurt.

Schöne Dyna

Ein richtig schönes Krad sehe ich hier oben auch, und zwar diese Dyna: Nur schwarz und Chrom, perfekt.

Sportster bei Sellnrod

Und der letzte Blick von oben geht heute vom höchsten Punkt zwischen Sellnrod und Altenhain – und er zeigt mir am Horizont sogar den Taunus mit dem Grossen Feldberg.

Nach 120 Meilen ist der nette Sonntagsausflug dann beendet. Der Tank ist leer und ich muss zum zweiten mal heute nachfassen. Aber viel besser konnte ich die Euros wohl nicht anlegen.

Oldgeräffel

Im letzten und vorletzten Jahr habe ich verpasst, das Oldgeräffel-Treffen. Dabei handelt es sich um ein Treffen amerikanischer Motorräder bis Baujahr 1966. Gut, mit meiner 1988er Sporty gehöre ich nicht dazu, aber wenn ich weit genug abseits parke und einfach ein paar Bilder mache, hat bestimmt keiner was dagegen. Also zweimal verpasst ist genug, und diesmal fahre ich auf jeden Fall hin. Das fällt besonders leicht, weil das Treffen im Oldtimer Cafe auf der Herrchenhainer Höhe statt findet. Also sattle ich am Freitag abend gegen 18:00 die Sporty und mache mich auf den nur 20 Meilen langen Weg zum Oldgeräffel.

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Dieses amerikanische Alteisen fasziniert mich unglaublich. Sollte ich in diesem Leben noch mal zu ordentlich Kohle kommen, würde ich mir eine 1200er oder 1340er Flathead besorgen. Das mit der Kohle ist aber äußerst unwahrscheinlich und deshalb klappts wohl erst im nächsten Leben. Warten wir also auf unsere Reinkarnation.

Ooops, I did it again

Zweifellos ein Rückfall, aber hier stehe ich und kann nicht anders. Und so muss ich hier und heute berichten, wie es passieren konnte, dass erneut eine Royal Enfield Bullet in meine Garage kommt.

Sportster 883

Bei schönstem Wetter starte ich um 13:00 die Harley, um in eine mir relativ unbekannte Gegend zu fahren: Es handelt sich um das Grenzbegiet von Gießener Land, Lahn-Dill Waldland und Vorder-Taunus. Hier gibt es noch viele Straßen für mich zu erkunden. Hier befinde ich mich zwischen Langgöns und Hüttenberg.

Wannabe Choppers

Und dann komme ich in Rechtenbach an die Halle von Wannabe Choppers. Die Firma ist mir zwar bekannt, aber ich bin noch nie da gewesen. Also angehalten ………

Wannabe Choppers

….. und erst einmal von außen geschaut. Eine Riesenhalle, ein paar Container, ein rostiges Gespann auf einem der Container und ein paar Kräder vor der Tür.

ricky

Innen stolpere ich direkt über Ricky, den Chef der Firma, der gerade an einer 500er Bullet schraubt. Tja, und diese Bullet wird es dann. Nach kurzer Probefahrt sind wir uns einig und ich werde die Enfield in 1 oder 2 Tagen abholen. Dass die Maschine aufgrund von Kontaktschwierigkeiten zunächst nicht anspringen will, ist lediglich ein kleiner Schönheitsfehler.

Beschwingt durch die wunderschöne Enfield blubbere ich dann insgesamt 90 Meilen durch die Gegend – und bald endlich wieder mit einem Eintopf. Denn trotz aller Probleme, die ich mit meiner ersten Enfield hatte, bin ich immer ein Freund dieser urigen Inderinnen geblieben.

Sportster 883

Zum Abschluß lege ich ich Stop am Falltorhaus ein, der aufgrund der netten Gesellschaft am „Stammtisch“ zeitlich ziemlich ausartet. Jetzt nochmal 20 Meilen durch den Vogelsberg, und dann war’s das für heute.