Swish Versionskonflikte

Heute ist Feiertag: Der Tag der Deutschen Einheit. Und das soll der letzte schöne Tag dieser Woche werden. Um das optimal auszunutzen, beginne ich bereits um kurz nach 8:00 mit meinen Aktivitäten, die italienisch beginnen, dann ins Animalische abdriften und schliesslich aufgrund von Swish Versionskonflikten im Kiebitzgrund enden.

Zunächst erhalte ich per WhatsApp zwei Bilder aus Italien von Marco, der dort eine offensichtlich sehr schöne Woche verbringt.

So sieht es Anfang Oktober 2012 am Stilfser Joch aus – eine grandiose Kulisse. Die Alpen sind einfach toll.

Italienische Impressionen mit Vespa aus einem typisch italienischen Ort.

Wenn der Morgen schon so italophil beginnt, mache ich entsprechend weiter und fahre mit der Vespa zu Leihhund Yellow, nicht ohne vorher ein paar Kilometer Umweg einzuschieben.

Auch nahe des Jüdischen Friedhofs macht sich eine Vespa sehr gut, aber lieber wäre ich jetzt mit meinem Roller an der Adria, in Südtirol oder in der Toscana.

Der Indian Summer ist in Nieder-Ohmen angekommen.

Der nächste Punkt des Tages ist der Hundespaziergang. Nachdem der gestrige Gang aufgrund von Terminkollisionen ausgefallen ist, muss ich meinen beiden Hundebrüdern heute etwas mehr bieten als sonst.

So laufen wir heute besonders lange und weit: Zunächst ans Ufer der Ohm, dann durch den kleinen Park an der Burgschoan, weiter gehts am Fuße des Kratzbergs entlang und schließlich biete ich den beiden noch urrbane Eindrücke beim Gang durch den Ort.

Jeden Möglichkeit wird heute genutzt, um zu rennen und zu hetzen.

Die Disziplin der beiden lässt heute ein wenig zu wünschen übrig. Nachdem ich später noch erfahre, dass Yellow einen ganzen Beutel Schweineohren geklaut und restlos gefressen hat, ist mir klar: Allmählich müssen die Zügel ein wenig angezogen werden. Macht euch auf andere Zeiten gefasst, Brüder.

Leicht gehetzt gehts zum nächsten Termin: Zweites Frühstück in Ilsdorf, verbunden mit einem Meeting zum Thema: Welche Motorradroute nehmen wir heute. Zusammen mit Hubert arbeite ich eine perfekte Route über das Schwalmtal, das Gründchen, das Schlitzerland, den Kiebitzgrund, das Nüsttal und die thüringische Rhön aus.

Aber jetzt greift die Problematik der Swish Versionskonflikte und wir kommen und kommen nicht weg, bis das IT-Problem gelöst ist. Und weil wir vorher noch eine Bratwurst auf dem Lardenbacher Feuerwehrfest zu uns nehmen, wird es noch später mit unserem Aufbruch.

Ordentlich Betrieb auf dem Lardenbacher Feuerwehrfest: Essen, Trinken, Musik, technisches Gerät, Kinderunterhaltung – und das Wetter passt auch.

Die Bestellung von Haxen oder Hähnchen hab ich leider verpennt, aber die grobe Rostbratwurst ist auch nicht übel und sollte ausreichen, uns über den Tag zu bringen. Jetzt aber auf die Maschinen und ab in Richtung Schwalmtal.

Tatsächlich  läufts jetzt und bei schönem klaren Herbstwetter fahren wir runde 60 km bis in den tiefen Wald bei Unterschwarz im Schlitzerland, wo es bei der Lebenshilfe e.V. den ersten Stop gibt. Es sieht immer ein bisschen nach Regen aus und ab und an gibt es gar ein paar Tropfen, aber insgesamt gesehen bleiben wir den ganzen Tag trocken.

Durch den Kiebitzgrund fahren wir wunderbare Strässchen bis nach Burghaun und sind bisher perfekt auf dem geplanten Kurs – nur zeitlich nicht. Die Swish-Verzögerung ist heute nicht mehr aufzuholen.

Im Cafe Happ gibt es Kaffee, heiße Schokolade und Kuchen. Bei einem Blick auf die Uhr wird aber allen Mitfahrern klar, dass der Routenplan nicht zu halten ist, wenn wir nicht bis tief in die Nacht fahren wollen. Und so entsteht der Beschluß, hier umzukehren und über Schlitz und Lauterbach zum Oldtimer Cafe auf die Herrchenhainer Höhe zu fahren und dort die Fahrt zu beschließen. Von da aus hat es Diana nicht mehr weit in die Wetterau und wir anderen sind in 30 Minuten auch wieder zuhause. Beschlossen und verkündet!

Angekommen am Oldtimer Cafe sind wir bei noch kühlerem Wetter und ganz leichtem Nieselregen tatsächlich die einzigen Motorradfahrer. Später erscheinen noch eine GPZ500 im Cafe-Racer-Look (sehr gelungen) und zwei Yamaha Supersingles SZR. Hier gönnen wir uns das letzte heisse Getränk des Tages und brechen dann auf nach Hause. Auch wenn das heute noch nicht einmal ganz 200 km waren, hatten wir eine hübsche Tour bei feinem Herbstwetter.

Schlüsseldienst

Der Schlüsseldienst – das ist heute Abend der Vorwand, nach Feierabend noch einmal das Gespann aus der Scheune zu schieben und nach Grünberg zu fahren. Dort lasse ich ein paar Schlüssel anfertigen und fahre anschließend in aller Ruhe noch 80 km in den beginnenden Abend hinein.

Von Grünberg in Richtung Reiskirchen und dann über Beltershain zurück in den Vogelsberg. Das Wetter ist perfekt und es zeigen sich bereits Anzeichen des Indian Summer – wunderschön. Auf der anderen Seite ist das natürlich en klarer Hinweis, dass das Jahr allmählich zu Ende geht.

Feldatal, Ulrichstein – sanft zieht die W650 ihre Bahnen und der brummelnde Motor in Verbindung mit dem perfekten Wetter lassen Geist und Seele zur Ruhe kommen: Mit jedem Kilometer fühle ich mich besser.

Bis zum Einbruch der Dämmerung lasse ich mich durch den Vogelsberg treiben. Die Freude lasse ich mir auch dadurch nicht nehmen, dass die nachgemachten Schlüssel nicht passen – da muss nachgearbeitet werden. Aber das werde ich erst am Donnerstag in Angriff nehmen – denn morgen ist Feiertag und den werde ich sehr wahrscheinlich mit einem Motorrad verbringen. Mal sehen, wohin es uns dann treibt.

Country life and animals

Country life and animals – das zieht sich heute als roter Faden durch den Tag. Und dass diese Aussage in englisch erfolgt, hat auch seinen Grund: Die Motorradfahrt in den Knüll machen wir mit drei Britbikes und meinem japanischen Pseudo-Brit-Boik. Da ist es wohl angebracht, auch mal einen englischen Satz anzubringen – aber natürlich hätte ich auch sagen können: Landleben mit Tieren.

Indian Summer: Relativ früh geht es auf den Sonntag-Morgen-Hundespaziergang und da zeigen sich die ersten Spuren des Goldenen Oktobers, des Indian Summer. Das ist seit vielen Jahren meine eindeutige Lieblingsjahreszeit.

Dogs at the fence: Yellow mit einem Blick wie der große. böse Wolf und der kleine Laurent wuseln an der Grillhütte herum.

Dogs and Dixie: Etwas erstaunt schauen sich die beiden Hunde das einsame Dixie-Klo mitten auf dem Feld an.

Shawn, the sheep: Die Schafe kommen neugierig und freundlich an den Zaun. Und an diesem Zaun, einem Elektrozaun, lernen Laurent und Yellow zum ersten mal in ihrem Leben die Wirkungen des elektrischen Stroms kennen. Zuerst erwischt es Laurent, der nur kurz aufquiekt und das Malheur gleich wieder abhakt. Yellow dagegen erschrickt zu Tode und ist minutenlang kaum zu beruhigen. Aber da müssen die Burschen jetzt durch.

Heavy horses: Später, am Dorfrand, kommen wir zu zwei großen Kaltblutpferden, die sich von den Hunden nicht aus der Ruhe bringen lassen.

Horses: Auch die kleinen Ponies geniessen die Sonne, die bereits ganz ordentlich wärmt.

Guard dogs: Bei mir im Hof führen sich Yellow und Laurent auf wie große, gefährliche Hofhunde.

Brit-Bikes: Gegen 12:00 treffen sich dann die Teilnehmer der heutigen Fahrt in den Knüll: Zwei Triumph Tiger, eine Triumph Trident und eine W650.

Britbikes at the Jause: Bei besten Wetter und nach netter Fahrt erreichen die Britbiker die Jause auf dem Knüllköpfchen.

Sporsters: Zwei sehr hübsche Sporster treffen ein. Die beiden Harleys wirken so handlich und klein und sind dennoch so schwere Eisenhaufen – aber bildschöne Eisenhaufen.

The minster: Der Klosterkirche und Staatsdomäne in Immichenhain statten wir auf der Rückfahrt einen kurzen Besuch ab.

The minster:  Besonders an einem Sonntag Nachmittag herrscht hier eine himmlische Ruhe.

Cats: Die Katzen der Staatsdomäne begrüßen uns und fordern zu kleinen Spielchen heraus.

The monastary garden: Im Garten der Klosterkirche überlegen Diana und Hubert, ob es wohl reizvoll wäre, in einem Kloster zu leben. Für eine(n) von beiden wäre es vorstellbar, aber ich schätze, nur sehr theoretisch.

Gobbler: Truthähne finde ich einfach klasse!

The man who hates cats: Erstaunlich, wie sich die Katzen zu einem „Katzenhasser“ hingezogen fühlen.

Cat training: Die Versuche, die beiden Kätzchen zu dressieren, gelingen nur bedingt.

The abbey: Interessanter Treppenaufgang mit schrägen Fenstern auf der Rückseite der Klosterkirche.

… and the moon shines bright: Nach dem netten Ausflug ins Knüllgebirge gibt es einen abschließenden Kaffee in Ilsdorf und dann drehe ich eine kleine Abschiedsrunde von 15 km durch den abendlichen Vogelsberg.

Schnitzel bei Waltraud

Das große Netz der Netze hat’s versprochen: Kein Regen am Sonntag, weder im Vogelsberg noch im Taunus. Gut, denn gegen 11:00 wollen wir ins Cafe Waltraud, was ja bekanntlich im Taunus liegt. Und was kann man gegen graues, kühles und trockenes Herbstwetter schon haben.

Vor der Fahrt in den Taunus bin ich mit meiner kleinen Vespa unterwegs zu Leihhund Yellow. Und weil’s so schön passend ist, gibt es ein Foto des italienischen Rollers vor der Pizzeria in Merlau mit den italienischen Farben auf den Werbetafeln.

Der Tag geht weiter mit dem Aufbruch von Reinhard und mir in den Taunus. Der taunus ist eine wunderschöne Landschaft, aber die Anfahrt auch nur halbwegs interessant hin zu bekommen, ist kniffelig. Kurzzeitig denke ich darüber nach, über die Autobahn nach Langgöns zu brettern und ab da die Fahrt zu genießen. Aber wir entscheiden dann doch, eine hübsche Route über Laubach, Münzenberg und Langgöns zu fahren. Klappt auch!

 

Bei Cleeberg befinden wir uns nach meinem Verständnis bereits am Rande des Taunus und müssen uns hier am Golfplatz kurz neu orientieren. Wir kennen uns beide nicht sonderlich gut aus im Taunus.


Auf der Suche nach dem geheimnissvollen Ort Emmershausen und dem noch geheimnisvolleren Cafe Waltraud irren wir ein wenig um Grävfenwiesbach herum.


Tatsächlich ist unsere Suche irgendwann erfolgreich und hier sind wir bereits auf den letzten Kilometern vor Emmershausen.

Nachdem wir drei mal angehalten und auf die Karte geschaut haben, erreichen wir tatsächlich Emmershausen und das Cafe Waltraud. Und hier setzt sich das Italo-Feeling vor: Neben uns parkt eine alte 750er Laverda in den italienischen Farben. Und später laufen drei Ducatis ein, die sind aber alle rot.

Das Cefe ist mittelprächtig besucht, was angesichts des schönen Herbstwetters etwas erstaunt. Und bald ist sowieso Saisonschluß im Cafe Waltraud: Nach dem 3. Oktober ist hier Winterpause. Ach ja: Man beachte Reinhards neue und todschicke Lederjacke, passend zur Triumph Trident. Dagegen sehe ich aus wie ein schmieriger Schmuddelbiker.

Gemütlich und angenehm familiär ist es im Cafe Waltraud und das Essen ist gut und preiswert. So ein Schnitzel kommt jetzt auch sehr gut.

Nach dem Essen ziehen bzw. irren wir ein wenig durch den Taunus, den wir dann über Weilmünster, Weilburg und Bonbaden verlassen wollen. Vorher werfen wir jedoch noch einen Blick auf den Schiffstunnel in Weilburg, der einen Höhenunterschied von ca. 5 m überwindet.

Auch auf der Rückfahrt zeigt sich immer wieder unsere Orts-Unkenntnis und erst ab Bonbarden wissen wir wieder, wo’s lang geht. Gießen umfahren wir dann doch noch per Autobahn und sind dann nach etwas mehr als 200 km wieder am Rande des Vogelsberges.

Currywurst und Fledermaus

Bei der Korrektur der Bremszug–Verlegung reisse ich das dünne Kabelchen vom Radmagneten zum Fahrradtacho an der DR400 doch glatt an zwei Stellen einfach durch. Für solche kniffeligen Fälle fahre ich gern zu Reinhard und auch dieser Schaden wird fachgerecht in Ilsdorf repariert. Zwischendurch habe ich noch mal eben ein bisschen Schrumpfschlauch von zu Hause geholt – aber mit der Trident. Das führte dann dazu, dass nun 30 km mehr auf dem Triumph-Tacho stehen.

Anschließend wird beschlossen, noch eine Currywurst am Falltorhaus zu uns zu nehmen.  Dazu nimmt Reinhard die Triumph – weil sie von meiner kleinen Botenfahrt noch warm ist. Trident und alte Enduro – das passt natürlich überhaupt nicht, aber Reinhard ist geduldig und fährt schön hinter mir her.

Am Falltorhaus sind überraschend drei Gespanne anwesend und das schönste davon ist zweifellos das blaue NSU Max-Gespann.

Auf der Rückfahrt kommen wir durch Freienseen und werden auf die vielen Drachen am Himmel aufmerksam. Tatsächlich findet an diesem Wochenende hier ein Drachenfest statt. Das schauen wir uns kurz an.

Da sind wirklich spektakuläre Flugdrachen dabei. Der für mich schönste ist diese prächtige und überlebensgroße Fledermaus.

Eine nette Veranstaltung mit Musik, Kinderunterhaltung, Essen und Trinken und natürlich jeder Menge Drachen, das ganze eingerahmt vom abendlichen Spiel der Wolken